Naqual hat geschrieben: Bei mir ist der Begriff Wille diesbezüglich neutral, die reine "Tätigkeit" als solche ist gemeint.
Das habe ich jetzt verstanden - ähnlich sieht es Pluto. - Daraus leite ich die Frage ab, warum einzelne Glaubens-Gemeinschaften den sogenannten "freien Willen" dann als geistige Größe darstellen. - Entweder - oder.
Naqual hat geschrieben: Denn es ist die mangelnde Kraft Erkanntes umzusetzen, die uns von Gott tendenziell trennt.
Das nun wäre nicht so schlimm, weil es dem recht nahe kommt, was ausgedrückt ist im "Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach" - so etwas ist meines Wissens lässlich - der Mensch schafft es einfach nicht, Erkanntes umzusetzen.
Das Problem liegt tiefer: Man kann "Erkenntnis" (im "guten" Sinne) nicht nonchalant voraussetzen - konkret: Wir haben doch nicht das Problem, dass die Welt "Erkanntes" (im "guten" Sinne) mangels Kraft nicht umgesetzt wird, sondern dass die Welt Falsches "erkennt" und zur Grundlage ihres Handelns macht.
Es wird gerne so getan, als würde der Mensch Erkanntes "absichtlich" nicht tun - das ist gemessen an der Realität im Großen und Ganzen total falsch.
"Mut" - um die Kurve zum Thread-Thema zu kriegen - wäre, dass man Erkanntes gegen Widerstände durchsetzt - oder es nicht durchsetzt, aber dafür steht. - Aber so weit sind wir doch noch gar nicht - erst muss doch erst einmal das erkannt werden, das man mit Mut vertreten kann.
Naqual hat geschrieben:das Zusammenwirken der Egos zu einem sinnvollen Ganzen ist die Substanz der Heilsgeschichte.
Auch das ist der nächste Schritt - denn erst einmal muss man das Ego als Antagonisten des Göttlichen identifizieren, bevor man es mit ihm verschmelzen kann. - Keine Therapie ohne Diagnose. - Am Anfang muss die Erkenntnis stehen: "Cogito ergo reus sum". Erst dann kann man sagen: "Wie heilen wir das?".