Zweifeln

Rund um Bibel und Glaube
Pflanzenfreak
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#61 Re: Zweifeln

Beitrag von Pflanzenfreak » Sa 11. Jan 2014, 10:25

Wind hat geschrieben:
Er bietet uns seine Hand an für den Weg den wir gehen sollen.
werden manche Menschen zu einem wandelnden Fragezeichen. Da fragt man doch: Wie? Wo? - Wo ist denn die Hand von Gott? Kann man die irgendwo sehen? Und wie kann man die anfassen? Wie soll das überhaupt gehen, wie viele Hände hat Gott denn? Reichen die aus, um so viele Leute in Schwierigkeiten anzufassen ...? usw.
Hi Wind,
genau das ist es was ich meine mit dem komplexem Denken, mit dem wir Menschen uns selbst im Wege stehen. Es liegt nicht an Gott, sondern an uns Menschen, dass wir IHM erstmal einen ganzen Wust von Fragen, Unterstellungen und Unglauben entgegenbringen. Wir nehmen das als Ausrede um nicht ins Wasser springen zu müssen wenn wir schwimmen lernen wollen.

Manche Gläubige, die irgendwelche Regeln gelernt haben, sprechen Unvorstellbares so aus, als wenn alles selbstverständlich wäre.
Meinst Du mich damit?

Das heißt, man muss die "Hand" erst einmal finden, die durch die Schwierigkeiten hindurch hilft. Und zwar durch echte Schwierigkeiten, durch die man selbst nicht durch kommen würde.
entweder man springt selber ins Wasser oder man muss darauf warten bis einen Jemand hineinstösst.

Dass so etwas einfach wäre, sagt man meistens, wenn bei einem selbst alles ohne größere Schwierigkeiten läuft. Wirklich Gott vertrauen, in Situationen die unsere eigenen Grenzen übersteigen, kann man meistens erst lernen, wenn es eben nicht einfach ist - und trotzdem schafft man es und hat Gottes Hilfe gespürt.
Und auch hier nochmal die Frage, meinst Du mich damit?

Pflanzenfreak
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#62 Re: Zweifeln

Beitrag von Pflanzenfreak » Sa 11. Jan 2014, 10:34

Lena hat geschrieben:
Pflanzenfreak hat geschrieben: ..das war aber nicht das Erste was ER ihnen sagte.
Pflanzenfreak, was ist das Erste? ... einfach zu ihm kommen?
So ist es. Und zwar einfach im Sinne von: so wie wir sind. So wie der verlorene Sohn zurückkam. Zuerst ist nur das Dasein wichtig. Die Nähe. Alles Andere kommt später.

Dass es für uns Menschen einfach ist diesen Schritt zu tun habe ich nirgendwo gesagt.
(Ich sage das hier an dieser Stelle weil ich denke, dass es hier klarer herauskommt als in den Posts wo das missverstanden wurde.)

Pflanzenfreak
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#63 Re: Zweifeln

Beitrag von Pflanzenfreak » Sa 11. Jan 2014, 10:44

Salome23 hat geschrieben:Das wäre so, als wenn ich ein Buch über einen x-beliebigen Menschen lesen würde und auf Grund dessen, diesen Menschen zu lieben beginne, weil dieser so etwas Besonderes an sich hat oder getan hat, und auf Grund dessen eine "einnehmende" Faszination auf mich ausübt-aber sie ist eben nicht greifbar...nur im Kopf
Hi Salome,
manche Dinge sehen anders aus als sie tatsächlich sind. Und bei Gott ist das auch so. Man kann IHN nicht erklären. Man kann nur erzählen was man mit IHM erlebt hat. Und es liegt am Gegenüber ob ihn das überzeugt dass Gott Realität ist.

Wind
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#64 Re: Zweifeln

Beitrag von Wind » Sa 11. Jan 2014, 10:57

Hi Pflanzenfreak,

hier geht es doch gerade um den Begriff "einfach", in Bezug auf Glaubensregeln.
Zweimal von dir die Frage:
Pflanzenfreak hat geschrieben: Meinst Du mich damit?

Wenn ich dich meine, dann spreche ich dich an. Im Moment meine ich den Umgang mit dem Begriff "einfach" speziell hier im Thread. Ich habe hier in diesem Rahmen die Allgemeinheit angesprochen.

Pflanzenfreak hat geschrieben: ... genau das ist es was ich meine mit dem komplexem Denken, mit dem wir Menschen uns selbst im Wege stehen. Es liegt nicht an Gott, sondern an uns Menschen, dass wir IHM erstmal einen ganzen Wust von Fragen, Unterstellungen und Unglauben entgegenbringen. Wir nehmen das als Ausrede um nicht ins Wasser springen zu müssen wenn wir schwimmen lernen wollen.

Das komplexe Denken der Menschen ist aber nun mal nicht einfach, oder?
Mich stört hier lediglich, dass man schwierige Aktionen des Glaubens unter dem Status "einfach" verkaufen will. Es geht dabei um Menschen. Menschen, welche kompliziert denken.

Wenn man den Sprung ins Wasser als "einfach" bezeichnet, dann blendet man den eigenen Kampf, bevor man ins Wasser gesprungen ist, aus. Dann ist man wahrscheinlich gerade im Wasser drin und hat das Schwimmen bereits gelernt. Dann ist es natürlich einfach, sich über Wasser zu halten. Aber auch nur solange, bis vielleicht ein Sturm und hohe Wellen kommen, die sich gegen einen stellen. Dann wird es schon wieder schwieriger.

Leben im Glauben ist im Grunde immer ein Kampf, evtl. mit zwischenzeitlichen Ruhepausen. Man hilft niemandem, im Kampf zu überwinden, wenn man nur die Ruhepausen anzeigt und den Kampf ignoriert. Auch sich selbst nicht. Wenn man dann nämlich in einen Sturm gerät, bei dem die Wellen einen selbst überrollen wollen, kann der Anspruch, dass es doch alles ganz einfach sei, eher runterziehen, als wenn man in dem Bewusstsein bleibt, dass auch dann wenn man schon schwimmen kann, erneute Barrieren auch erneuten Kampf bedeuten.

Festhalten kann man dann, nach einigen Kämpfen bestenfalls, dass man alle bisherigen Kämpfe im Glauben überwinden konnte. Man kann daraus die Kraft schöpfen, im Vertauen weiter zu kämpfen, auch wenn die Barrieren unüberwindbar zu sein scheinen. Einfach ist das aber nie. Der Anspruch, dass alles einfach sei, lädt dazu ein, passiv zu werden und zu verzweifeln, wenn die Erfahrungen der Vergangenheit hier nicht funktionieren.

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kamille
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#65 Re: Zweifeln

Beitrag von kamille » Sa 11. Jan 2014, 11:04

Hallo Wind, ich sehe das wie du.

Früher hab ich auch anders gesprochen, aber dann wurde ich eines besseren belehrt.
Solange wir hier auf der Erde leben sind wir vor Versuchungen und dem Fallen nicht sicher.
Die Kraft zum Aufstehen müssen wir sogar auch von Gott erbitten und all das macht die Seele mit der Zeit wacher, stabiler, aber auch die Versuchungen werden dann raffinierter und der Kampf geht weiter.
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....

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#66 Re: Zweifeln

Beitrag von Salome23 » Sa 11. Jan 2014, 11:11

Pflanzenfreak hat geschrieben: Hi Salome,
manche Dinge sehen anders aus als sie tatsächlich sind. Und bei Gott ist das auch so. Man kann IHN nicht erklären. Man kann nur erzählen was man mit IHM erlebt hat. Und es liegt am Gegenüber ob ihn das überzeugt dass Gott Realität ist.
Hi du! :wave:
Ich vermute ein Moslem (Koranfundi) würde mir wahrscheinlich ähnlich antworten, bezüglich Allah...

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#67 Re: Zweifeln

Beitrag von Pflanzenfreak » Sa 11. Jan 2014, 11:27

Hallo Wind,
Du verknüpfst hier zwei Dinge die nicht verknüpft gehören.
Das Eine ist Gott und was ER fordert ist ganz einfach und ganz klar aufgezeigt. Mit einem Satz beschreibbar: Komm und bleib in meine Nähe.
Und das ist gut so und es ist richtig so.

Dass es hingegen für uns Menschen nicht einfach ist unser komplexes Denken abzuschütteln mit allen Erfahrungen, Erlebnissen und uns auf Gott einzulassen habe ich niemals behauptet. Aber es ist eine andere Ebene und wenn wir Beides immer wieder miteinander verknüpfen werden wir niemals auf einen grünen Zweig kommen.
Ich gehöre ganz bestimmt nicht zu denen, auf der Sonnenseite des Lebens. Aber mir hat genau das geholfen: diese beiden Ebenen voneinander zu trennen. Alles Erleben an die Seite stellen zu können mit seinen ganzen Verknüpfungen aus Leid und Schuld und Vorwürfen und Erwartungen und Ausreden.....
Und ich durfte immer wieder erkennen, dass nur eins zählt: bei Gott zu bleiben. Mit IHM über alles reden...
Alles Andere ist zweitrangig. Weil es dann nicht mehr so bedrohlich dicht an mir dran ist.
Gott hat seine Zusage gemacht: Nichts kann uns von seiner Liebe scheiden. Und genau darauf verlasse ich mich. Egal was passiert.

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#68 Re: Zweifeln

Beitrag von Lena » Sa 11. Jan 2014, 12:26

Pflanzenfreak hat geschrieben: Zuerst ist nur das Dasein wichtig. Die Nähe. Alles Andere kommt später.

:D Wunderschön gesagt.

Pflanzenfreak hat geschrieben: Dass es für uns Menschen einfach ist diesen Schritt zu tun habe ich nirgendwo gesagt.
Vielleicht ist gerade dieser eine, erste Schritt zur Ganzhingabe oder Opfer wie es Paulus nennt - das schwerste. Doch ist dieser einmal konsequent gegangen - fängt ein neues Leben an. Ein Leben das einfach ist solange man dem Vater vertraut.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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#69 Re: Zweifeln

Beitrag von Salome23 » Sa 11. Jan 2014, 12:35

Pflanzenfreak hat geschrieben: Das Eine ist Gott und was ER fordert ist ganz einfach und ganz klar aufgezeigt.
Mit einem Satz beschreibbar: Komm und bleib in meine Nähe
Zuerst ist nur das Dasein wichtig. Die Nähe. Alles Andere kommt später.
.

Ja das kenn ich-so wünsche ich es mir von meinem Schatz auch :mrgreen:
Aber von diesem Schatz weiss ich wenigstens, dass er real greifbar ist und ich seine Hand fühlen kann und nicht ein Geist und nur denkbares Wesen ist...
Selbst wenn mein Schatz sich nur gedanklich(ich denk an ihn) in meinem Kopf befindet und somit mir ganz nah... ;)

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#70 Re: Zweifeln

Beitrag von Pluto » Sa 11. Jan 2014, 13:20

Pflanzenfreak hat geschrieben:Und bei Gott ist das auch so. Man kann IHN nicht erklären. Man kann nur erzählen was man mit IHM erlebt hat. Und es liegt am Gegenüber ob ihn das überzeugt dass Gott Realität ist.
Das kann ich nicht nachvollziehen.
Wenn man Gott nicht erklären kann, man also nicht weiß was er ist, wie kann man ihm dann Attribute wie Allmacht und Allwissenheit zuordnen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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