Münek hat geschrieben:Diese "Begründungen" sind überhaupt keine Begründungen
Natürlich sind sie das. - Ich behaupte nicht einmal, dass sie richtig sein müssen, aber sie sind Folge systematischer Arbeit und nicht mal so aus dem Ärmel geschüttelt.
Anton B. hat geschrieben:Die Argumentation mit "dem Normalen" ist natürlich angreifbar.
Richtig - deshalb ist es in " " geschrieben. - Im Grunde ist damit das gemeint, was die Menschen in der Welt ohne Analyse, sondern mit ihrem Verstand und Gefühl unterm Strich als "normal" wahrnehmen.
Anton B. hat geschrieben:Die Bewertung von Homosexualität und Heterosexualität (aber genau so gut z.B. von "Dünnsein" und "Dicksein") würde sich dann aus einem kontextsensitiven, letztlich temporär-gesellschaftlichem Ökonomieprinzip ergeben, und wäre kein Gegenstand einer absoluten allgemein-ethischen Rechtfertigung.
Das wäre das eine und auch unter dem Aspekt des "Erhaltungstriebs" begründbar.
Aber es gibt halt auch noch die spirituelle Ebene, aus der begründbar ist, warum Mann und Frau "ebenbildliche Wiederschöpfer im dialektischen Raum" sind - sexueller Orgasmus als Schöpfungs-Orgasmus. - Nicht weil da gleich immer Schöpfung mit dabei sein muss, sondern weil beides wesensmäßig verbunden ist. - Mann und Frau heben also für einen Moment durch die Vereinigung beider die Trennung auf und sind in diesem Zustand unmittelbar schöpfungsfähig. - Solches ist nur bei Heterosexualität möglich.
Mir ist sehr wohl bewusst, dass solche spirituellen Gedanken in unseren Zeiten schwer vermittelbar sind - wie auch immer: Sie entsprechen substantiell der Begründung von Sexualität durch die Theologie. - Um dies weiter aufzudröseln, müsste man diskutieren, was eigentlich menschliche Liebe ist, warum es überhaupt Mann und Frau gibt, etc. - von dieser Warte kann es einfacher sein, die unterschiedlichen Einordnungen von HS zu verstehen.
Imme wieder: Wir sprechen NICHT von der pastoralen Einstellung zu Homosexuellen - hier muss JEDER Mensch, ob hetero, homo divers oder sonstwas gleich behandelt werden. - Es geht um das fundamentale Verständnis.
Anton B. hat geschrieben:Anders herum kann durch die Organisation der Gesellschaft bei uns eine solche Herabwertung der Homosexualität gar nicht mehr begründet werden.
Man muss nicht immer werten - warum nicht einfach analysieren? - Da hat einer eine kurze, der andere eine lange und der dritte überhaupt keine Nase - die pastorale Selbstverständlichkeit, alle drei gleich gut zu behandeln, heißt doch nicht, dass "kurz", "lang" und "gar nicht" dasselbe sind.