Münek hat geschrieben: ↑Do 22. Aug 2019, 23:22
Google noch mal nach, was "apriorisch" bedeutet.
Das habe ich Dir, meine ich, im letzten Post zu erklären versucht. - Was soll der Quatsch - wir wissen beide prinzipiell, was "apriorisch" ist - die Frage ist, ob bspw. "Jesus irrte sich" hermeneutisch und somit das Apriorifreie aufhebend ist oder nicht.
Münek hat geschrieben: ↑Do 22. Aug 2019, 23:22
closs hat geschrieben:
Natürlich kann sie im Sinne von Sensus literalis interpretieren.
Nichts anderes macht sie.
Dann scheint wohl das Problem darin zu liegen, wie weit man im Namen von "Sensus literalis" interpretieren darf.
Münek hat geschrieben: ↑Do 22. Aug 2019, 23:22
Jesu Irrtum spielt sich ausschließlich im historischen Bereich ab.
Du musst doch erst mal klären, OB er sich geirrt hat - nach DEINER Hermeneutik sicherlich ja.
Dass Jesus Wirken im Historischen stattfand, wissen auch die, die das NT spirituell interpretieren - aber sie interpretieren das, was in der Historie stattfand, gegebenenfalls anders.
Münek hat geschrieben: ↑Do 22. Aug 2019, 23:22
Hatte der Theologe Alfred Loisy nicht recht, als er sagte:" Jesus kündigte das Reich Gottes an und gekommen ist die Kirche."
Kirchen-historisch ist da was dran.
Münek hat geschrieben: ↑Do 22. Aug 2019, 23:22
Um historische Größe geht es nicht, sondern darum, dass der wörtliche Sinn im NT mit dem geistlichen Sinn zum größten Teil identisch ist.
Dahinter steckt das Interesse der RKK, spirituell Geschehenes in das Geschichtliche einzugliedern. - Das heißt aber NICHT, dass man mit Sensus literalis in der Lage ist, "das Ostergeheimnis Christi oder auf das daraus folgende neue Leben" angemessen zu interpretieren. - Damit ist NICHT gesagt, dass eine säkulare Interpretation der HKM spirituell zutreffend ist.
Münek hat geschrieben: ↑Do 22. Aug 2019, 23:22
Muss ich Dich daran erinnern, dass die "kanonische Exegese" es wegen ihrer Glaubensbasiertheit nicht an die theologischen Fakultäten geschafft hat.
Davon abgesehen, dass Du hier schräg formulierst, ist es um so wichtiger, dass die HKM jetzt nicht auch noch mit hermeneutischer Kontaminierung kommt.
Münek hat geschrieben: ↑Do 22. Aug 2019, 23:22
in den Evangelien wird die Ankunft des richtenden Menschensohnes mit den Wolken des Himmels und dem anschließenden Anbruch der Gottesherrschaft sehr "haptisch" dargestellt .
Das bezieht sich auf die Apokalypse - und nebenbei: Dort steht, dass an allen vier Ecke der Welt Engel stehen - die Welt ist also viereckig

--- Nee - so einfach geht das nicht.
Münek hat geschrieben: ↑Do 22. Aug 2019, 23:22
dass Jesus sich geirrt hat, liegt in der Tatsache begründet, dass Gott eben NICHT seine Herrschaft auf Erden errichtet hat.
Falsch - merkst Du denn nicht, dasss Deine Annahme, dass diese Herrschaft sozusagen weltlich gemeint sei, willkürlich ist? - -Möglicherweise hat Jesus es ganz anders gemeint - meint halt die Theologie (und übrigens: Ich habe es auch früher nie anders gelesen - ich wäre nicht auf die Idee gekommen, dies un-geistig in Deinem Verständnis zu verstehen.
Münek hat geschrieben: ↑Do 22. Aug 2019, 23:22
Einfach mal in Ratzingers Jesusbuch nachlesen. Da werden sie geholfen.
Dieses Buch war in der Tat eine Hilfe - sehr fein geschrieben. - Was Wissenschaft angeht, hast Du da irgendwas anders interpretiert, als es der Verfasser meint.