Halman hat geschrieben:Das ich mich kurz "einklinken"?
Jederzeit!
Dies kann ich gut verstehen. Zur Einleitung und am Schluss werden gemeinsam Lieder gesungen und falls Du kein Liederbuch zur Hand hast, wird Dir vermutlich die/der Sitznachbar*in eines hinhalten, damit Du den Text mitverfolgen kannst. Dann nicht mitzusingen fühlt sich unangenehm an.
Aber während den Zusammenkünften bräuchtest Du nur dazusitzen und zuzuhören. Da wird kein "Amen" gesagt.
Ah, gut zu wissen

.
Angenommen, ich würde mich dazu entschließen, dann würde ich zu Anfang und am Schluss respektvoll zusammen mit allen anderen stehen, aber weder mitsingen noch mitbeten. Dazwischen sitzt man auf seinen Platz und hört zu. Da muss man nichts machen.
O.k., so würde ich es dann sicherlich auch tun - Mitsingen und Beten käme mir wie Hohn vor, dafür achte ich zu sehr die Religionsausübung anderer Menschen.
Die offizielle Position zur Kindererziehung kannst Du im Artikel
Eltern, seid für eure Kinder da! nachlesen. Zur Rute steht dort:
Das Wort „Rute“, wie es in der Bibel verwandt wird, braucht nicht als körperliche Bestrafung verstanden zu werden. Es bezieht sich auf die unterschiedlichen Erziehungsmaßnahmen. Sehr oft reichen Worte aus, um ein Kind von seinem verkehrten Weg abzubringen. Sprüche 29:17 sagt: „Züchtige deinen Sohn, und er wird dir Ruhe bringen und deiner Seele Wonne schenken.“
Wie verstehst Du dies?
Nun, auf dieser Website wird die Bibel auch wie folgt zitiert:
„Wer seine Rute zurückhält, haßt seinen Sohn, wer ihn aber liebt, der sucht ihn sicherlich heim mit Züchtigung.“
Ich finde es zwar positiv, wenn hier die Bibel (zum Glück) nicht wortwörtlich ausgelegt wird und die "Rute" auch als verbale Zurechtweisung angesehen werden kann. Aber man kann dennoch erkennen, dass dort nur steht "man braucht es nicht als Rute zu sehen...". Das impliziert, dass man durchaus mit einem Stock, einer Rute usw. zuschlagen darf. Und die Aufforderung, den Sohn mit Züchtigung heimzusuchen, finde ich übel. Ich hatte das schonmal in einem anderen Thread thematisiert.
Wenn man nun die Bibel an anderen Stellen so extrem auslegt, dass man beispielsweise per se Evolution ablehnt und nicht einmal Fakten, Beobachtungen (etc.) ansehen will, dann wundert es mich, wie man eine so klare Aufforderung, schon kleine Kinder zu schlagen (laut Bibel möglichst früh), abbiegen kann. Ist es dann wirklich so, dass nicht geprügelt wird?
Die Prügelverse werden sinniger, wenn man versteht, dass damals Jungs im Alter von Dreizehn Jahren gesteinigt werden durften, wenn sie nicht "richtig" erzogen wurden. „Ein Fünfjähriger ist reif für die Bibel, ein Zehnjähriger für die Mischna, ein Dreizehnjähriger für die Erfüllung der Gebote...“ (Sprüche der Väter 5,24)
Und wenn ein 13-Jähriger seinen Eltern Schande macht, dann soll er ja laut Bibel gesteinigt werden. Dann ist klar, dass es besser ist, ihn durch harte Schläge (Züchtigung) von Klein auf gefügig und gehrosam zu dressieren - das erspart dann die Steinigung.
Ich empfinde diese Haltung als primitiv und eben zur damaligen Zeit wohl passend. Gerade die Prügelverse haben ja dazu beigetragen, dass sehr viele Kindern in christlichen Heimen grün und blau geprügelt wurden.
Du hast jetzt zumindest auf die offizielle Version der ZJ hingewiesen. Interessanter wäre es, zu erfahren, wie es in der Praxis aussieht, also ob bei den ZJ reale Prügel akzeptiert werden und es wirklich nur ein "man braucht nicht" ist oder ob es generell mittlerweile völlig abgelehnt wird, zu prügeln.
In der zugehörigen Diskussion kam natürlich keine Rückmeldung von ZJ dieses Forums. Leider wird dann wohl lieber auf die Website verwiesen, statt die eigene, persönliche Meinung kundzutun. Das macht es so schwierig, sich selbst bein Bild zu machen. Und ohne, nehme ich das Schlimmste an, da die Bibel ja wie gesagt wortwörtlich vorschreibt, schon kleine Jungs oft und hart zu schlagen (Züchtigung ist mehr als ein Klaps, das ist dann schon Durchziehen).
Angenommen, Du würdest hingehen, so würdest Du mit Anzug und Krawatte unaufällig sein.
Ich und Krawatte? Die trage ich praktisch nie

. Anzug nur bei offiziellen Anlässen, bei denen man den tragen muss - also sehr selten, ganz sicher nicht in einem Gottesdienst
Angenommen, Du trägst legerere Kleidung, dann würdest Du vermutlich als Gast erkannt und freundlich begrüßt.
So wäre es dann wohl.

Mich würden aber bereits Kleidervorschriften abschrecken, da ich in der Bibel keine Legitimierung dazu sehen würde. Ebenso, was Tätowierungen oder Body Modifications betrifft. Wobei ich da noch problemlos durchgehen würde, da ich weder Tattoes noch Piercings habe. Ich verstehe nur solche Einschränkungen nicht, aber das wäre auch ein anderes Thema. Jedenfalls ist Dress Code nichts für mich. Deshalb würde ich auch nicht freiwillig in einer Bank arbeiten.
Von Dir wird dann sicherlich nicht erwartet, die Glaubensansichten zu teilen, ich würde es jedenfalls nicht tun.
Jehovas Zeugen sind üblicherweise jeden Monat im Predigdienst und haben Erfahrung im Umgang mit Menschen. Da darf man erwarten, dass sie damit umgehen können, solltest Du ihren ÖFFENTLICHEN Vortag besuchen.
Klar, davon gehe ich ja auch aus. Und das ist auch mit das Problem. An den Menschen an sich heranzukommen ist schwierig. Predigten würde ich nicht suchen, auch keine Missionsgespräche, sondern normalen Austausch. Nur warum sollten sich die missionierenden ZJ mit mir abgeben, wenn ich ganz klar nicht missioniert werden will. Und falls ich doch mit jemdandem normal reden könnte, wäre es dann auch nur ein Einzelfall. Daher fällt es mir naturgemäß schwer, zwischen Vorurteil und berechtigter Kritik zu differenzieren.