michaelit hat geschrieben:@spice,
ich sehe das nicht so wie du. Der Geist des Menschen ist normalerweise rein und so wie ich das alles bei mir wahrnehme ist das Dunkle und Eklige ein dämonischer Einfluß, also nicht aus meinem Geist oder aus meiner Seele kommend.
Da müssten wir erst einmal klären, was
Du unter Geist verstehst?
Nach christlicher Auffassung ist jeder Mensch ein Sünder und damit nicht rein.
Ich denke auch nicht daß es Abspaltungen sind. Das ist alles sekundär, wenn überhaupt die Wahrheit.
Ich denke, dass sich da Deine Auffassung noch ändern wird.
Ich bin die ganze Geschichte durchgegangen und es gab in meinem Leben viele Zeichen davon daß meine Probleme auf religiöser Furcht
Genau. Die Bibel und viele Prediger haben das Vermögen in zartbesaiteten Menschen eine Höllenangst zu schüren. Deshalb kommt es dann, wenn man seine Abwehr gegen einen Gott, der eigentlich angst macht, nicht wahrhaben will, zu Abspaltungen, die Du (und viele andere) als
dämonischen Einflüsse
interpretieren. Denn
Du willst ja nicht schlecht über Gott denken, obwohl Deine Seele unter den gegebenen Voraussetzungen gar nicht anders kann, als so zu denken.
Der Fehler liegt in den unreflektierten Gottesvorstellungen, die die Christen beherrschen. Dem oft kindischen (nicht "kindlichen" ) Glauben.
Ich hatte einige Erscheinungen, bestimmte Alpträume usw.
Völlig erklärlich aus Deiner seelischen Verfassung.
Ich kann das unmöglich aus meiner Seele ... herleiten.
Doch, das kann man.
Wie würdest du dir erklären daß wenn ich Abendmahl nehme in der Kirche, daß ich dann meistens den ganzen Tag lang frei bin von dämonischen Gedanken? Wie würdest du den Freudeschub erklären den ich manchmal beim Beten empfange? Mir hat auch eine Weihwassersalbung von einem guten Pastor einmal sehr geholfen.
Es ist der Glaube, der Dir da hilft.
Gott gibt es, man darf nur nicht im Glauben an ihn in die Angst getrieben werden.
Natürlich gibt es Gott, aber keinen, der den Menschen in der Hölle quälen will.
Es gibt auch satan, er ist die Angst.
Dann lass´ es bei der Angst. Die Angst ist keine Person. Genauso wenig, wie Satan eine solche ist.
Ich habe auch gar nicht so recht mehr die Angst vor den Dämonen, eher so minuten lange Unsicherheitsgefühle und manchmal Ärger auf den ganzen Mist. Ich glaube nicht daß du das richtig nachvollziehen kannst.
Das freut mich. Doch ich kann das nachvollziehen. Ich bin da auch nicht ganz ohne Erfahrung.
Ich empfinde psychiatrische Belehrungen wie die von CG Jung als fehlgeleitet. Ich habe diese Lehren schon ausprobiert und sie haben wenig geholfen. Warum sollte ich etwa versuchen den Schatten zu ignorieren?
Du hast Dich also nicht einer echten Therapie unterzogen, sondern nur mal etwas ausprobiert?
Jung lehrt nicht, dass man "den Schatten" ignorieren soll, sondern
integrieren. Das ist etwas ganz anderes.
Man muss sich eingestehen: Alles das, was mich quält ist im Grunde Selbstquälerei, weil ich mit dem Leben - und in Deinem Fall auch mit dem, was christlicherseits als Lösung angeboten wurde - nicht fertig geworden bin. Ich konnte es nicht unter einen Hut bringen.
Psychotherapie führt dazu, dass man zu seinen Gefühlen stehen kann. Sie unter dem bisherigen Reifegrad als berechtigt ansieht, aber auch lernen kann, immer alles besser im
rechten Licht zu sehen, sodass keine Verdrängungen mehr notwendig sind.
Als ich das tat dachte ich eine Weile lang satan wäre ein gutes und mißverstandenes Wesen,
Dergleichen folgt nicht aus Jung.
wie es auch Goethe manchmal gedacht hat.
Goethe hat so etwas nie gedacht.
Ich holte ihn aus dem Schatten ans Licht.
Das könntest Du gar nicht, wenn Satan eine Person sein würde.
Doch danach brachen Dämme in mir und ich fand mich in der Welt nicht zurecht und bekam Zwangsgedanken daß ich zu satan beten wollte und dann später daß er stärker wäre wie Gott. Der Schatten ist in Wirklichkeit dazu da satane und dämonen im Dunkeln bleiben zu lassen wo sie hingehören.
Es ist klar, dass man mit falschen Annahmen nichts bessert.
Bei mir ist es so daß ich dann viel weniger Angst habe, vor allem weil ich Dämonen ja wie Tiere ansehe
Na ja,man kann abgespaltene Komplexe so ansehen.
und ziemlich sicher weiß daß sie nur Mimikry betreiben und nicht wirklich sehr intelligent sind.
Na, das ist doch schon mal was Gutes. Sonst wird ja den Dämonen eine sehr hohe Intelligenz zugeschrieben.
Schizophrenie ist auch als Armutskrankheit bekannt weil man durch den Streß und die Not von Armut, Gewalt, Drogen, Aberglaube, Kriegen und Verlorenheit durchdrehen kann. Ich denke was da noch mit reinspielt sind traumatische Erinnerungen.
Eben. Sie erwächst aus ganz irdischen Bedingungen und nicht durch böse Einflüsse des Überirdischen.
Ich habe mich mal sehr in eine Frau verliebt die mich dann hat ganz rabiat sitzen lassen. Zusammen mit meiner Neigung zum Fantasieren ist da ein Trauma herausgekommen. Ich bezog dieses Traumawissen aus meiner Seele dann auf Gott, und dachte immer auch er läßt mich sitzen wenn ich Fehler mache oder nicht mehr so auf der Höhe bin. Da konnte dann der Dämon ansetzen, so wie eine Ratte die Blut riecht.
Ja, da siehst Du, die negative Erfahrung konntest Du nicht verkraften. Du bist also dadurch schwach geworden und so quälte Dich Dein "Versagen".
Ich muß mich nun bemühen stärker als das Dämonische zu werden.
Richtig. Du musst lernen, Deine Erlebnisse zu verarbeiten indem Du
sehen lernst.
Da baut sich dann im Menschen Bildung auf und davon haben Dämonen keine Ahnung und können dann nichts mehr tun.
Richtig. Auf Bildung kommt es an. Auf die Erkenntnis, was die Seele und der Geist sind. Wie sie funktionieren. Kurz auf rechte Selbst- und Welterkenntnis.
Ich bin kein Materialist mehr und betrachte Glauben an Gott als eine existentielle Notwendigkeit für mich.
Da stimmen wir miteinander überein.
Ich versuche dann immer im Leben in der Liebe zu sein, denn ... bedeutet Gott Liebe.
Das ist richtig.
Wenn ich da die Zügel nicht schleifen lasse geht es mir gut...Man muß schon geistliche Übungen machen .. und bei Gott immer wieder nach Hilfe suchen. Erkenntnis verschafft oft einen Puff Energie und gute Gefühle,
Richtig. Als Christen gehen wir einen
Weg. Dazu braucht es Disziplin, die durch liebende Wiederholung des Heilsamen gewonnen wird.
LG,
Spice
P.S. Noch ein paar Fragen: Warst Du schon Christ, als Du das Erlebnis mit Frau hattest? Bist Du als Katholik aufgewachsen und dann auf die evangelikale Seite gewechselt? Wann bist Du mit Charismatikern in Berührung gekommen?