Pluto hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:Einzig die Zeremonialgesetze und die "Zehn Gebote" sind von ihrer Bedeutung her zeitlich heraus gerufen und somit für alle Zeiten von Bedeutung, auch für heute, wenngleich sie heute vor allem einen hinweisenden Erinnerungswert haben, und nicht mehr den "Erfüllungswert".
Wenn sie nicht den "Erfüllungswert" haben, wozu sind sie dann noch gut?
Selbst in den zehn Geboten fehlt Einiges was für uns im 21. Jahrhundert als selbstverständlich gilt.
Wo z.B. gibt es die Verantwortung der Eltern gegenüber ihren Kindern?
Warum ist das 1. Gebot nach heutigem Verständnis verfassungswidrig?
Warum steht da nichts von der Würde des Menschen?
Warum wird die Sklaverei nicht thematisiert?
usw....
ich glaube, dass ich darauf schon indirekt geantwortet hatte, indem ich schrieb, dass man hier zwischen der Art der Gesetze differenzieren muss wie auch in der deutschen Rechtsordnung. Dabei bilden die "Zehn Gebote" genauer "Zehn Worte" lediglich eine Richtschnur, so wie das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Alles andere muss wiederum mehrfach unterteilt werden, weil es vollkommen verschiedene Bereiche betrifft.
Dabei sind es jene Zeremonialgesetze, die damals in Bezug zum "Heiligtumsdienst" beachtet werden mussten, die zur Zeit Moses einen vorschattenden Charakter und nach Jesus einen "Nachschatten" haben. In etwa so, wie wenn du aufs Kreuz zugehst, es aber noch nicht im Detail erkennen kannst, weil die Sonne unmittelbar dahinter steht, und dir zu Füßen demnach der Schatten des Kreuzes liegt. Wenn du am Kreuz vorüber geangen bist und es eingehend untersucht hast, wird die Sonne sich in der Zwischenzeit hinter dich und das Kreuz gestellt haben und wirft wiederum einen Schatten, dem du diesmal ebenfalls folgst, so lange, bis jener Schatten verschwindet, weil die "Sonne" untergegangen ist. Ab diesem Augenblick zählt der Erinnerungswert.
Die Zehn Gebote zeigen eine Grundstruktur, die es zunächst einmal zu erkennen gilt: jene "drei" ersten Gebote, die ausschließlich auf Gott gerichtet sind, gefolgt von dem isolierten Sabbatgebot, also dem 4.Gebot, und danach erst folgen gemäß der sechs Schöpfungstage die sechs rein auf den Menschen bezogenen Gesetze. Dabei spielt bei näheren Untersuchungen der biblischen Geschichte jenes Zahlenverhältnis von 10 also 3 zu 7 oder auch 3 + 7 eine komplexe Rolle, die uns in den mystischen Bildern der Prophetien, Offenbarungen wieder begegnen.
Die Zahl 10 ist auf den menschen gerichtet, die Zahl 12 auf die Verbindung des Menschen mit Gott. Darum trennen wir auch die ehemaligen 12 Stämme Israels bis zum Jahre 722 vor unserer Zeitrechnung, als Israel "fiel" von den dann nur noch zwei Stämmen, die auf Gott selbst ausgerichtet waren. usw....