Das Himmelreich ist nahe

Rund um Bibel und Glaube
closs
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#51 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von closs » Do 25. Sep 2014, 23:17

Pluto hat geschrieben:Ich schlage eine neutralere Kommission vor.
Wer sollte das sein? - Vertreter der historisch-kritischen Exegese? - Was müssten die Kriterien sein, dass jemand NICHT voreingenommen ist? - Dass er NICHT spirituell ausgestattet ist? *ratlos bin*

Münek hat geschrieben:Das Evangelium Jesu (Frohe Botschaft vom Anbruch des Reiches Gotte) ist nicht zu verwechseln mit der Parusie (Wiederkunft des richtenden Menschensohnes).
Wird die Frohe Botschaft vom Anbruch des Reiches Gottes ebenfalls als Parusie gedeutet?

Münek hat geschrieben:Darüberhinaus enthalten die neutestamentlichen Schriften nicht nur Aussagen des Paulus zur nahen Wiederkunft Christie (sog. Naherwartung), sondern auch der Verfasser der Apokalypse, des 1. Johannesbriefes, des Hebräerbriefes und mehr.
Müsste man sich noch mal genau anschauen. - Ich kann mich nur daran erinnern, dass Paulus wirklich an die Parusie geglaubt haben könnte, viele andere in Sachen Parusie vorgetragenen Zitate einfach nicht belastbar waren (manche sogar per anderer Übersetzungs-Ausgabe).

Wie auch immer: Dann haben halt manche Erst-Christen etwas falsch verstanden.

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Scrypt0n
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#52 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von Scrypt0n » Do 25. Sep 2014, 23:32

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die prophezeite Wiederkunft war ein Fehlschlag.
Paulus könnte es in der Tat so geglaubt haben.
Nichts anderes ist aus der Bibel zu entnehmen.

closs hat geschrieben:Wie auch immer: Dann haben halt manche Erst-Christen etwas falsch verstanden.
Warum? Weil du etwas anderes verstehen willst - oder weil es nicht falsch sein darf?

Hemul
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#53 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von Hemul » Do 25. Sep 2014, 23:45

Münek hat geschrieben: Das Evangelium Jesu (Frohe Botschaft vom Anbruch des Reiches Gotte) ist nicht zu ver-
wechseln mit der Parusie (Wiederkunft des richtenden Menschensohnes).
Die Übergänge sind fließend. Wer der "frohen Botschaft" sprich dem Evangelium nicht gehorcht bekommt gem. 2.Thessalonicher 1:7-9 die volle Wucht des richtenden Menschensohnes zu spüren:
7 und euch, den Bedrängten, mit dem Ende alles Leidens. Das werden wir miteinander erleben, wenn sich der Herr Jesus vom Himmel her mit den Engeln seiner Macht 8 in loderndem Feuer zeigen wird. Dann wird er es denen heimzahlen, die von Gott nichts wissen wollten und dem Evangelium unseres Herrn Jesus nicht gehorcht haben. 9 Sie werden mit ewigem Verderben bestraft: Sie sind dann für immer vom Herrn getrennt und von seiner Macht und Herrlichkeit ausgeschlossen.
Dann wird so manchem Gernegroß etwas braunes die Beine herunterlaufen.

PS: Kaum bin ich nicht anwesend schon tanzen die Mäuse hier auf dem Tisch Polka. :lol:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#54 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von Hemul » Fr 26. Sep 2014, 00:01

Pluto hat geschrieben:Lieber Müek,
Da könntest du grad so gut die Freimauer vorschlagen. :lol:
Warum soll der Müek die Freimaurer vorschlagen lieber Plto? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#55 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von Pluto » Fr 26. Sep 2014, 00:04

Hemul hat geschrieben:Warum soll der Münek die Freimaurer vorschlagen lieber Plto? :roll:
Ihr guter Ruf ist doch sprichwörtlich.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Münek
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#56 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von Münek » Fr 26. Sep 2014, 00:06

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ich schlage eine neutralere Kommission vor.
Wer sollte das sein? - Vertreter der historisch-kritischen Exegese? - Was müssten die Kriterien sein, dass jemand NICHT voreingenommen ist? - Dass er NICHT spirituell ausgestattet ist? *ratlos bin*

Münek hat geschrieben:Das Evangelium Jesu (Frohe Botschaft vom Anbruch des Reiches Gotte) ist nicht zu verwechseln mit der Parusie (Wiederkunft des richtenden Menschensohnes).
Wird die Frohe Botschaft vom Anbruch des Reiches Gottes ebenfalls als Parusie gedeutet?

Münek hat geschrieben:Darüberhinaus enthalten die neutestamentlichen Schriften nicht nur Aussagen des Paulus zur nahen Wiederkunft Christie (sog. Naherwartung), sondern auch der Verfasser der Apokalypse, des 1. Johannesbriefes, des Hebräerbriefes und mehr.
Müsste man sich noch mal genau anschauen. - Ich kann mich nur daran erinnern, dass Paulus wirklich an die Parusie geglaubt haben könnte, viele andere in Sachen Parusie vorgetragenen Zitate einfach nicht belastbar waren (manche sogar per anderer Übersetzungs-Ausgabe).

Wie auch immer: Dann haben halt manche Erst-Christen etwas falsch verstanden.

Ich bin sprachlos: Du hast es immer noch nicht kapiert.

Wie bei seinem Vorläufer Johannes dem Täufer stand im Zentrum von Jesu Predigt
die frohe Botschaft von "der alsbald heranbrechenden Königherrschaft Gottes auf
Erden
":

"Die Zeit ist erfüllt. Tut Buße. Das Reich Gottes ist nahe." Das predigten er und seine
auf Missionsreisen geschickten 70 Jüngern landauf, landab.

"Wahrlich ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bis
das Reich Gottes kommt mit Kraft." Jesu irrte; seine Ankündigung ging bekanntlich nicht
in Erfüllung. Das Reich Gottes kam nicht.


Unter Parusie versteht man die von den Urchristen nach Jesu Tod erhoffte und sehn-
lichst erwartete rasche Wiederkunft des Auferstandenen, des richtenden Menschen-
sohnes mit den Wolken des Himmels. Diese Naherwartung durchzieht die neutesta-
mentliche Literatur bis hin zur "Offenbarung des Johannes" wie ein roter Faden. Aber
auch diese Erwartungen erfüllten sich nicht. Die Parusie Christi fand trotz seiner An-
kündigung nicht statt.

"Wahrlich ich sage euch: Es stehen etliche hier, die den Tod nicht schmecken werden, bis
sie des Menschen Sohn kommen sehen in seinem Reich". (Matth. 16,28).

Hast Du es jetzt verstanden?

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Münek
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#57 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von Münek » Fr 26. Sep 2014, 00:35

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ich schlage eine neutralere Kommission vor.
Wer sollte das sein? - Vertreter der historisch-kritischen Exegese? - Was müssten die Kriterien sein, dass jemand NICHT voreingenommen ist? - Dass er NICHT spirituell ausgestattet ist? *ratlos bin*

Bei den hier behandelten Fragen handelt es sich um historische,
also wissenschaftliche Fragen
. :thumbup:

closs
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#58 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von closs » Fr 26. Sep 2014, 00:45

Münek hat geschrieben:"Wahrlich ich sage euch: Es stehen etliche hier, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie des Menschen Sohn kommen sehen in seinem Reich". (Matth. 16,28).
Erstens wäre da - ich wiederhole mich - die Meinung von Profi-Exegeten gefragt. - Was sagt der Protestantismus, der Katholizismus dazu.

Spontan lese ich hier heraus: Manche werden nicht sterben, bis sie Jesus in seinem himmlischen Reich sehen - denn wenn von Jesu Reich die Rede ist, steht doch immer dahinter "Mein Reich ist nicht von dieser Welt". - Manche Menschen werden also nicht sterben, bis sie Jesus in SEINEM Reich sehen, das nicht im Dasein ist.

Wie soll das gehen? - Vielleicht ist es so, dass mit "sterben" der geistige Tod gemeint ist. - ODer kann der körperliche Tod gemeint sein, der NICHT eintritt, bevor man Jesu in seinem himmlischen Reich sieht? - Schwierig, gell? - Eigentlich ist es doch umgekehrt: Der Mensch stirbt den Daseins-Tod, um überhaupt das himmlische Reich zu sehen.

Was sagt die Theologie zu solchen Fragen? - Dass es nicht ganz so einfach ist, könnte doch jetzt klar sein - oder nicht?

Unterm Strich hast Du dafür sensiblisiert, dass man im 1. Jh. tatsächlich diese Naherwartung hatte - es gibt auch Hinweise, dass Paulus diese Naherwartung hatte. - Als Ganzes ist das NT NICHT so gemeint.

Münek hat geschrieben:"Wahrlich ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bis das Reich Gottes kommt mit Kraft."
Da gibt es ein sehr ähnliches (dasselbe?) Zitat, das (bei entsprechender Übersetzung) ziemlich klar dargestellt ist als "Das Geschlecht Israels wird noch leben, bis Jesus wieder kommt" - mit anderen Worten: Das Judentum wird nicht untergehen, bis (wann auch immer) Jesus kommt. - Eine GANZ andere Aussage.

Und so müsste man ein Zitat nach dem anderen durchgehen - am besten begleitet von Profi-Theologen.

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#59 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von closs » Fr 26. Sep 2014, 00:48

Münek hat geschrieben:Bei den hier behandelten Fragen handelt es sich um historische, also wissenschaftliche Fragen.
Genau das meine ich. - Und was könnte auf diesem Weg substantiell bewegt werden? - Man kann Zitate untesuchen - ok. - Man kann Quellen erforschen und zuordnen - ok. - Man kann noch viel mehr - ok. - Aber man kann auf diese Weise nicht rausfinden, was die geistige Substanz des Christentums ist.

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Münek
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#60 Re: Ist Gott zur Reue fähig?

Beitrag von Münek » Fr 26. Sep 2014, 03:12

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Bei den hier behandelten Fragen handelt es sich um historische, also wissenschaftliche Fragen.
Genau das meine ich. - Und was könnte auf diesem Weg substantiell bewegt werden? - Man kann Zitate untesuchen - ok. - Man kann Quellen erforschen und zuordnen - ok. - Man kann noch viel mehr - ok. - Aber man kann auf diese Weise nicht rausfinden, was die geistige Substanz des Christentums ist.

Mit der Beantwortung historischer Detailfragen will man ganz gewiss nicht heraus-
finden
, "was die geistige Substanz des Christentums ist". :D

Was Gegenstand des christlichen Glaubens dürfte hinlänglich bekannt sein. Kannste
mit Sicherheit sogar bei Wiki nachlesen - und im "Apostolischen Glaubensbekenntnis".

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