Zeus hat geschrieben:Soviel ich weiß, ist das Wort „Erbsünde" kein biblischer Begriff, oder irre ich mich da?
Du wirst den Begriff "Erbsünde" nicht in der Bibel finden, weder im AT noch im NT. Falls du anderer Meinung bist, könntest du bitte die Bibelstellen angeben.closs hat geschrieben:Meines Wissens ist das so.
Wo?closs hat geschrieben:Dass aber A+E einen Makel in die Schöpfung gebracht haben (egal jetzt, wie man diese Chiffre interpretiert), weshalb die Menschheit erlösungs-bedürftig sei, wird man wohl in der Bibel finden.
closs hat geschrieben:Die Ausdeutung dieses Umstands im Sinne der "Erbsünde" würde ich vom Gefühl her in der Zeit bis vielleicht ins Spätmittelalter vermuten.
Zu deiner information:
Der Kirchenlehrer Tertullian (3. Jh. n. Chr.) ist wohl der erste, der behauptete, dass „in Adam"
die ganze Menschheit enthalten gewesen sei und deshalb auch „mit ihm gesündigt" habe. Die Sünde
werde als Anlage vererbt und schließlich beim Erwachsenen zur Schuld. Der Säugling sei also
noch unschuldig, aber nicht sündenfrei.
Und jetzt wird's lustig:
Entscheidend wurde die Erbsündenlehre später von Augustinus (4. Jh.) geprägt: Durch den mit Lust
verbundenen Zeugungsvorgang werde die Erbsünde auf den Menschen übertragen. Damit werde er
schuldig und ein verdammungswürdiger Sünder. Seine einzige Rettung läge in der Taufe
Das war nun doch zu viel des Guten:
Heute dagegen distanziert sich die katholische Dogmatik von seinen Anschauungen. Erbsünde ist für sie nur „das Fehlen des Gnadenstandes in allen Nachkommen Adams".
Offensichtlich handelt es sich bei der Idee der Erbsünde nur um ein Konstrukt der RKK, das sich dem Zeitgeist angepasst hat.