Pluto hat geschrieben:Das ist keine Setzung, sondern eine Schlussfolgerung aus Beobachtungen.
Innerhalb der Setzung ist das richtig - VOR der Setzung nicht. - Aber wie gesagt: Dieses Thema ist eher für Naturwissenschaft relevant - hier bei Geisteswissenschaft sind andere Punkte relevanter.
Pluto hat geschrieben:Der methodologische Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt existiert und was nicht. - [Robert Pennock - 1999]
Dieser Satz ist richtig, ist aber keine Antwort. - Mein Punkt geht dahin, dass Nicht-Falsifizierbares methodisch nicht einbezogen werden kann - ergo man konkret nicht darüber reden kann, was ein Bibelzitat bedeuten würde, wenn es Gott gäbe.
Pluto hat geschrieben:Ist keine wissenschaftliche Setzung, sonder eine philosphische Definition.
Nee - ist schon eine Setzung. - Denn mit dieser Definition entscheidet man, was "plausibel" oder "wahrscheinlich" oder sonstwas ist.
Pluto hat geschrieben:Hast du nun Setzungen der Wissenschaft, oder nicht?
Diese drei Setzungen kann man in der Tat weitgehend entschärfen - und zwar, wenn man ausschließlcih Sachaussagen macht und keine Bewertungen. - Konkret:
* In Vers x steht "Das Reich Gottes ist nah". - Dieses Ausdruck kommt auch in den Versen y und z vor. ---
PUNKT.
* Historisch wissen wir, dass nach der Quelle "Q1" die Menschen in Kleinasien "dieses" darunter verstanden haben und nach der Quelle "Q2" in Judäa "jenes". ---
PUNKT.
* Wir wissen durch C14- oder sonstige Analysen, dass Vers x aus den Jahren 80 - 120 n.Chr., Vers Y aus den Jahren 150 - 180 n. Chr. und Vers z aus den Jahren 220 - 250 n.Chr. stammt. -
PUNKT.
* Wie dies alles inhaltlich (also nicht nur vom platten Wortsinn, sondern kontextual-geistig) zu bedeuten hat, können wir nicht sagen, weil wir sonst auf obige Setzungen zurückgreifen müssten. - Also geben wir nur Sachaussagen und keine Bewertungen. ---
PUNKT.
Man muss sich also unterscheiden:
a) Wollen wir weitgehend setzungslos arbeiten, dann überlassen wir kontextual-geistige Exegese denen, die sich zu ihren Setzungen bekennen.
b) Wollen wir nicht nur Sachaussagen, sondern auch Bewertungen abgeben, müssen wir Setzungen in Kauf nehmen, um dann im Rahmen dieser Setzungen zu bewerten.
Das Üble ist, dass die HKM so dargestellt wird (vielleicht auch so ist), dass man zwar kontextual-geistig bewerten möchte, aber keine Setzungen haben möchte, und deshalb die eigenen Setzungen einfach verleugnet. - DAS geht nicht, läuft aber anscheinend weitgehend so.