Lieber Schmuel, es ist bereits schief gelaufen!Schmuel hat geschrieben:Die Kirche hat schon vor Jahrhunderten gemeint das Recht der Erkenntnis gepachtet zu haben. Doch stützt sie sich nur auf ihre dummen Dogmen. Und alle die dem anhängen sprechen dann auch noch von Glauben.....
Wenn da mal nicht was schief läuft.
Du denkst, die Dogmen seien "dumm", dabei stellen sie Summen der Auslegung dar. Dabei berücksichtigen sie nicht nur die Gesetze, die eine Ebene der Auslegung darstellen, die dann im Römerreich zum Großteil Staatsgesetzen waren. Enthalten sind auch die weiteren Überlieferungen, die es mit der "Mystik" gab, Die ist aber nicht eine freie Erfindung, sondern ein anderes "Leben" mit mehr Sinnen. Ich finde das ziemlich schwierig, diese alten Erfahrungen aus den Texten herauszulesen, weil so wenige andere Überlieferungen dazu vorliegen.
Die "mündliche Überlieferung", von der du sprichst, wurde auch von kirchlichen Gelehrten gelesen. Doch es trat da erst recht eine Trennung ein, aus zweifachem Grund:
A) Die Rabbiner sehen das anders - andere Religion (Hebräisch war kein Pflichtfach, kein Verstehen ...)
B) Der Kernpunkt der Auslegung wurde partout nicht verstanden, weil die Septuaginta (griechische Übersetzung) "die Bibel" und nicht Hebräisch als Kirchensprache war.
Man hatte am Anfang diese *Kleinigkeit* vergessen zu definieren. *Obgleich* die ersten Kirchenväter sehr wohl die *Auslegung verwendeten. Sie hatten halt zufällig eine gute Allgemeinbildung und etwas andere Literatur mit - wie du sagst "mündlichen Überlieferungen". Die paar vorhandenen Aussprüche: Die Bibel sei wahr (die hebräische) wurden falsch gedeutet und mit Kirchenvaterautorität erklärt: ."Die Bibel ist wahr, auch wenn sie verkehrt sei."
Zweideutig ist, man braucht auch die andere Seite vom Text, um die Lösungen zu finden, die Historik, die Zusammenhänge - aber das ist doch nicht der Ratschlag!
Anfang des Mittelalters gab es noch Bibeln, die mit Hilfe von Zeichnungen und auch auf Gemälden ganz minimal die zweideutigen Situationen erklären konnten ... aber dann