Rembremerding hat geschrieben:Die jüdische Ansicht ist ebenso "schwarz-weiß" wie die christliche in Sachen Homosexualität und eindeutig:Homosexualität ist verboten.
Orthodoxe Juden und konservative Christen werden Dir da sicher recht geben. Andere in beiden Lagern nicht und auch diese haben gute Argumente in Bezug auf das Verständnis der Bibel.
Die Homosexualität und ebenso das Begatten von Tieren sind aus dem Astarte-Kult und teilweise aus dem Baal-Kult bekannt. Es fällt dabei auf, dass auch das Tier, das nichts dafür kann, getötet werden soll. Es fällt zudem auf, dass die Absonderung von den anderen Völkern und von deren Bräuchen wie auch die Heiligkeit des jüdischen Volkes mehrmals in diesem Zusammenhang betont werden.
Und deshalb wurde die Homosexualität auch bei den Juden verboten und ist es natürlich auch heute noch.
In Israel im Staat der Juden ist Homosexualität nicht verboten sondern erlaubt. Man kann auch zur israelischen Armee als Homosexueller und eine Art eingetragener Lebensgemeinschaft für Gleichgeschlechtliche gibt es auch.
Ansonsten ist es schon unverschämt Homosexualität und Sodomie zu vergleichen.
1. Homosexuelle Praxis ist schlichtweg ein Verstoß gegen die menschliche Natur.
Das begründe mal, wenn es die Natur des Homosexuellen ist, die ihn so agieren lässt.
Eine intime Vereinigung von Körperteilen, welche aufgrund ihrer anatomischen Beschaffenheit nicht dafür geeignet oder nicht für diesen Zweck geschaffen sind, ist "widernatürlich".
Die anatomische Beschaffenheit ist da, sonst könnten sie ja nicht.
Denn bei der Erschaffung der ersten Menschen ist festgelegt worden, dass der Mann "an seinem Weibe haften" werde (Gen 2, 24). Daraus ableitend ist eine sexuelle Beziehung zwischen Männern "widernatürlich" (ich habe mich hier an den Worten aus dem babylonichen Talmud gehalten: bSanhedrin 58a).
Und trotzdem wird die Ehelosigkeit (wäre ja jetzt widernatürlich seit Adam und Eva nach Dir) in der Bibel hoch geschätzt. Nicht als Regelfall, aber durchaus in Einzelfällen. Sogar von besonders begnadeten Akteuren des AT wie des NT.
2. Homosexualität ist auch deshalb verwerflich, weil diese Praxis die Zeugung von Kindern ausschließt und damit gegen das erste Gebot verstoßen wird.
Inwiefern verstößt Gleichgeschlechtlichkeit gegen das 1. Gebot "Du sollst keine anderen Götter neben mir haben" ?
Das gibt keinen Sinn, außer mit bewusst gewollten und konstruierten gedankenakrobatischen Übungen um mehrere Ecken.
Geradezu als Witz mutet es an, einen Zeugungszwang zu sehen, wenn Paulus die Ehelosigkeit (und damit die Kinderlosigkeit) als im Glaubensleben zu bevorzugende Praxis anpreist.
Auch ordnet die Hl. Schrift an: "Seid fruchtbar und vermehrt euch!" (Gen 1, 28).
Darauf und wie der Satz verstanden wurde bin ich schon Hemul gegenüber eingegangen. Widerlegungsbemühungen habe ich bisher noch nicht erhalten.
3. Homosexualität wird in der jüdischen und christlichen Tradition verworfen, weil sie auch die normale, intakte Familie zerstören kann. Der schwule Mann könnte Frau und Kinder verlassen, um sich mit einem Mann zu verbinden.
Hier haben wir aber nicht Homosexualität sondern Ehebruch, wenn auch mit einem gleichgeschlechtlichen Partner.
Es gibt natürlich einen Unterschied zwischen der sexuellen Veranlagung von Homosexualität und das Ausleben dieser Veranlagung, was eindeutig Sünde ist. Alle Versuche das Verbot aus der Hl. Schrift herauszuinterpretieren unterliegen einfach dem Zeitgeist.
Deine Interpretation enspricht auch einem Zeitgeist. Nur einem etwas älteren.
Die Sklaverei war auch einmal Zeitgeist und ist es heute nicht mehr. Ist deswegen die heutige Nichtsklaverei bei uns eine Aufweichung, "Zeitgeist" in Deinem Sinne?
Anstatt sich die vergebliche Mühe zu machen dieses zu versuchen, wäre es zielführender, wenn sich Christen oder Juden ihrer Veranlagung zur Homosexualität stellen, ihr Ausleben als Sünde betrachten und ihre Veranlagung als "Stachel im Fleisch" erkennen, wie auch jede andere Veranlagung zur Sünde (Hang zu Jähzorn, Lüge, Unzucht...). Dann kann nämlich der Hl. Geist daran arbeiten, dann kann der Herr daran arbeiten, wenn man seine Veranlagung als zu tragendes Kreuz betrachtet und es dem Herrn aufopfert und dann kann man auch Reue, Umkehr und Buße aufbringen, wenn das Fleisch zu schwach war und man sich dann fest vornehmen kann nicht mehr so zu sündigen.
Zielführend ist es Realitäten anzuerkennen. Ein Homosexueller wird nicht zum Hetero. Die Gegenbeispiele die gebracht werden sind Bixsexuelle, die nur ihre ursprünglichen Prioritäten verschoben haben.
Und die Forderung möchte ich nur von Leuten hören, die selbst als Heteros abstinent leben, obwohl sie einen normalen Trieb haben. Da wird's nämlich sehr eng.