Die jüdische Ansicht ist ebenso "schwarz-weiß" wie die christliche in Sachen Homosexualität und eindeutig:
Homosexualität ist verboten.
Die Homosexualität und ebenso das Begatten von Tieren sind aus dem Astarte-Kult und teilweise aus dem Baal-Kult bekannt. Es fällt dabei auf, dass auch das Tier, das nichts dafür kann, getötet werden soll. Es fällt zudem auf, dass die Absonderung von den anderen Völkern und von deren Bräuchen wie auch die Heiligkeit des jüdischen Volkes mehrmals in diesem Zusammenhang betont werden.
Und deshalb wurde die Homosexualität auch bei den Juden verboten und ist es natürlich auch heute noch.
Die Mischna (mSanhedrin 7, 4) bekräftigt die biblische Androhung der Todesstrafe für den sexuellen Verkehr zwischen zwei Männern, ebenso der Talmud (bSanhedrin 54a). Die Strafe wird natürlich heute nicht mehr ausgeführt.
Selbst wenn es die beiden expliziten Stellen in der Torah (Lev 18,22 und Lev 20,13) nicht geben würde, kann man das Verbot aus dem Gesamtkontext in mindestens 3 Punkten ableiten wie es übrigens auch im Judentum geschieht:
1. Homosexuelle Praxis ist schlichtweg ein Verstoß gegen die menschliche Natur. Eine intime Vereinigung von Körperteilen, welche aufgrund ihrer anatomischen Beschaffenheit nicht dafür geeignet oder nicht für diesen Zweck geschaffen sind, ist "widernatürlich". Denn bei der Erschaffung der ersten Menschen ist festgelegt worden, dass der Mann "an seinem Weibe haften" werde (Gen 2, 24). Daraus ableitend ist eine sexuelle Beziehung zwischen Männern "widernatürlich" (ich habe mich hier an den Worten aus dem babylonichen Talmud gehalten: bSanhedrin 58a).
2. Homosexualität ist auch deshalb verwerflich, weil diese Praxis die Zeugung von Kindern ausschließt und damit gegen das erste Gebot verstoßen wird. Auch ordnet die Hl. Schrift an: "Seid fruchtbar und vermehrt euch!" (Gen 1, 28). Die jüdische Mischna sagt dazu lapidar:
"Kein Mann darf sich der Erfüllung dieses Gebotes entziehen, es sei denn, er habe schon Kinder" (mJevamot VI, 6). Das Gebot untersagt zudem jede sexuelle Handlung, ob allein oder mit anderen ausgeübt, bei der Samen verlorengeht, denn der ist ausschließlich für die Zeugung bestimmt.
3. Homosexualität wird in der jüdischen und christlichen Tradition verworfen, weil sie auch die normale, intakte Familie zerstören kann. Der schwule Mann könnte Frau und Kinder verlassen, um sich mit einem Mann zu verbinden.
Es gibt natürlich einen Unterschied zwischen der sexuellen Veranlagung von Homosexualität und das Ausleben dieser Veranlagung, was eindeutig Sünde ist. Alle Versuche das Verbot aus der Hl. Schrift herauszuinterpretieren unterliegen einfach dem Zeitgeist. Anstatt sich die vergebliche Mühe zu machen dieses zu versuchen, wäre es zielführender, wenn sich Christen oder Juden ihrer Veranlagung zur Homosexualität stellen, ihr Ausleben als Sünde betrachten und ihre Veranlagung als "Stachel im Fleisch" erkennen, wie auch jede andere Veranlagung zur Sünde (Hang zu Jähzorn, Lüge, Unzucht...). Dann kann nämlich der Hl. Geist daran arbeiten, dann kann der Herr daran arbeiten, wenn man seine Veranlagung als zu tragendes Kreuz betrachtet und es dem Herrn aufopfert und dann kann man auch Reue, Umkehr und Buße aufbringen, wenn das Fleisch zu schwach war und man sich dann fest vornehmen kann nicht mehr so zu sündigen.
Und nein, bevor diese Ungeheuerlichkeit noch vertieft wird: Christus Jesus war nicht homosexuell und auch nicht Johannes und die restlichen Apostel.
Servus
