Pluto hat geschrieben:Rilke hat geschrieben:Hallo Thomas.
Was passiert ist, ist grauenhaft. Unser derzeitiges irdisches Leben ist mit dem Glauben an Gott nicht unendlich und auch nicht vor Qualen geschützt. Das Gegenteil ist der Fall, wenn wir uns das Martyrium der ersten Christen ansehen. Du fragst dich warum das so ist, und jeder Mensch (auch jeder Christ) stellt sich diese Frage. Da kommt die Frage auf, warum der Gott, der allmächtig und allwissend ist, das nicht verhindert hat. Warum ließ er so eine Gräueltat geschehen?
Dazu hat Jemand einen extra
Thread eröffnet.
Danke für den Hinweis , Pluto. Das Thema hat zwar auch mit dem großen Komplex der Theodizeefrage zu tun . Aber eigentlich ging es mir bei dem Thema speziell um Bewahrung. Warum sind die 92 nicht bewahrt worden ?
Eingangs hatte ich gedacht: Wenn Gott seinen Engeln befiehlt , auf die Menschen aufzupassen, dann könnte schon mal ein Fehler auftreten. Denn Engel sind nicht unfehlbar.
Wenn in den Psalmen steht, daß er seinen Engeln befohlen hat, den Menschen zu behüten Ps 91,11, dann gehe ich davon aus , daß er es nicht selber tut.
Rilke schreibt:
Gott hat uns nicht versprochen immer von aller Verfolgung und allem Leid zu bewahren aber er hat uns gelehrt das wir es nicht dem Teufel gleich tun und ein Licht sind in dieser Welt. Ein Licht in der Finsternis, das sowohl an guten und schlechten Tagen nicht wankt, weil es getragen ist vom Herrn Jesus Christus. Er hat uns versprochen wenn wir ausharren, er für die Gerrechtigkeit sorgen wird und uns alles was der Teufel uns genommen hat uns zurückerstatten wird um ein vielfaches.
Der Herr Jesus hat auch seinen Jüngern nicht versprochen, sie immer zu bewahren. Er sprach sogar davon, daß sie den Tod nicht fürchten sollen. Mt 10,28. Es werden Zeiten kommen, da würden Menschen auftreten, die denken , Gott einen Gefallen zu tun, wenn sie die Nachfolger Jesu töten würden. Helmuth hat den Bibelvers genannt.
Das Gott nicht bewahrt , hat vielleicht damit zu tun, daß Gott den Menschen mit seinem Gewissen tun läßt, was er will. Der Mensch wollte ja selbst entscheiden , was gut und böse ist und versagt schon mal. Zumal ja Satan weiterhin fleißig an der Menschheit arbeitet und er bringt es auch heute noch fertig, Menschen töten zu lassen, und die Täter noch glauben zu lassen, daß sie damit Gott einen Gefallen getan haben.
Es ist aber nicht der grundsätzliche Wille Gottes , nicht zu bewahren. Sonst würden wir ja nicht angeleitet werden, um Bewahrung zu bitten. Kingdom und Abischai und andere , die darauf achten, wissen schon, wenn sie bewahrt wurden und eine übernatürliche Kraft im Spiel war. Es ging mir vor kurzem auch so. Ich wurde von einem LKW in der Kurve abgedrängt und kann von Glück sagen, daß der Fahrer hinten links reagiert hat. Das ging alles so schnell. Da habe ich Gott gedankt. Normalerweise ziehen die Autos auf dieser Spur schnell an mir vorbei und dann hätte es gekracht.
Aber es klappt eben nicht immer mit Bewahrung. Da wissen auch Christen von zu erzählen. Kinder z. Bsp. , die durch Verkehrsunfälle beide Eltern verlieren. Da hilft der Glaube nichts.
Und bezüglich der Anschläge denken eben viele Menschen:
Da hätte Gott doch mal eingreifen können. Aber, er hat es nicht getan. Wie gesagt, es könnte ja ein Versagen der Himmelswelt gewesen sein.
Gott kann eigentlich auch die Welt der Nichtbetenden und Ungläubigen nicht ganz aus den Augen lassen. Sogar die bösen Mächtigen müßen zuweilen in ihrer Macht beschnitten werden. Die hätten sonst die Erde möglicherweise schon mehrfach zerstört. Seit Hiroshima und Nagasaki wissen wir ja von dieser äußerst zerstörerischen Macht der Atombombe. Dieser Abwurf hätte aus meiner Sicht eigentlich schon verhindert werden müßen, denn die Folgen sind einfach zu schrecklich. Tote Menschen kann man mit dem Evangelium nicht erreichen und die verbliebenen fragen sich natürlich : Warum hat Gott das nicht verhindert. Hier wurden ja keine militärischen Ziele getroffen. Ganze Städte hat man hier ausradiert, verstrahlt und für lange Zeit unbewohnbar gemacht.
Kingdom, du schreibst, daß du denjenigen, die auf falschen Wegen gehen, das Evangelium bringen würdest.
In einer Umgebung, wo radikale Moslems herrschen, läßt sich aber kaum einer mehr mit dem Evangelium erreichen. Ich würde deinen Mut bewundern, Kingdom, wenn du es trotzdem versuchen würdest.
Eigentlich wäre es doch wünschenswert, den Menschen so lange zu bewahren, bis er von der Botschaft des Evangeliums gehört hat. Denn sonst ist ja seine Zukunft nach dem Tode ungewiss.
Aber leider klappt das nicht und es bleiben die mahnenden Worte Jesu, daß jeder Mensch so leben sollte, daß er jederzeit im Frieden mit Gott sterben kann. Lk 13,1-5
Liebe Grüsse Thomas