Ausgangsfrage/n der Theodizee

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Pluto
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#41 Re: Ausgangsfrage/n der Theodizee

Beitrag von Pluto » Di 15. Nov 2016, 18:24

fin hat geschrieben:Ganz offenkundig läuft das hier so!
Richtig!
fin hat geschrieben:Wo ist eigentlich der Admin? :D
Hier! Bild

fin hat geschrieben:Aber warum gleich ausrasten?!
Wer rastet hier aus, fin?
Man soll schlafende Bären nicht wecken, sagt ein altes russisches Sprichwort.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

2Lena
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#42 Re: Ausgangsfrage/n der Theodizee

Beitrag von 2Lena » Di 15. Nov 2016, 20:08

Lieber Pluto,

fin muss ich dringend verteidigen!
Er hat so klar alles dargestellt ... aber wenn du keinen Büchsenöffner für seine Botschaft bereitliegen hast, einpflanzen kann er das wirklich nicht!

Pluto hat geschrieben:Falls er hätte einschreiten wollen, warum hat er dann die Seuchen und Plagen geschaffen? Falls er uns vor Erdbeben, Unwetter und Überschwemmungen schützen wollte, warum hat er die Erde nicht anders erschaffen?
Nimm nun die Vorgaben fin's:
Geschenkt wurden den Menschen zur freiheitlichen Entwicklung das Leben
in einem entsprechend möglichem Rahmen (Welt)


Aber, viel Menschen nehmen es nicht nach dem "Willen Gottes", sondern lebten z. B. in Städten, in denen Fäkalien das Grundwasser verseuchte, in denen Abgase Krebs und Atemprobleme verursachten. Sie schafften es nicht Jesu Willen zu verwirklichen, ein soziales System zu schaffen, in dem keiner Mangel leiden muss, in dem es zum Ausgleichen aller Kräfte zu einem einzigen richtigen Ziel kommt!

Dein Einwand wurde zu oft schon wiederholt.
Er entspringt einem "billigen Gottesbild", das nicht mit dem heutigen Wissen kompatibel ist:
Pluto hat geschrieben:Falls (Gott) hätte einschreiten wollen, warum hat er dann die Seuchen und Plagen geschaffen? Falls er uns vor Erdbeben, Unwetter und Überschwemmungen schützen wollte, warum hat er die Erde nicht anders erschaffen?
Weil Stürme sein müssen, um die Luftmassen zu verteilen. Die Erde dreht sich, mit ihr die Lufthülle. Es wäre schrecklich, wenn nicht Berge und Meere ein "Klima" schaffen würden. Wird das Gleichgewicht zerstört, an dem die Naturgeister arbeiten, so stellen sich die Katastrophen ein. Die Natur - Pflanzen, Elemente auch Tiere "arbeiten" nach dem Willen Gottes in bestimmten, fest gesetzten Ordnungen. Das Feuer ist nicht schlecht, weil es brennt, das Wasser nicht schlecht, weil es fließt. Der Mensch ist nicht von Gott bestraft, wenn er im Winter friert. Er soll grad nicht - ausgerechnet - im Kühlschrank der Erde siedeln.

Pluto hat geschrieben:Viele Generationen von Philosophen und Theologen haben versucht die Theodizee-Frage zu lösen, aber mir ist keine Lösung bekannt.
Endlich ein ehrlicher Satz ...

Mose hat die Aufgabe von einer ganz anderen Seite her gesehen. Ihm begegnete Gott in einem nie verbrennenden Dornbusch. Die physikalische Entsprechung mag vielleicht irgendetwas gewesen sein. Die Reste werden im Katharinenkloster am Sinai aufbewahrt. Die seelische Variante erzählt, wie die Sehnsucht des wie es sein soll (JHWH) ewig entflammt. HWH heißt in Hebräisch Gegenwart oder "sein". Erklärt wurde der Name mit "ich bin, der ich sein werde!" Nur, wer erkennt darin die Heiligkeit? Wie ein brennender, stechender Dorn verletzt eines das andere. Still, sei behutsam, ziehe deine Schuhe aus! Löse die Fesseln ... verwirkliche die Güte, die in dir steckt!

Geschaffen sind wir von Gott!

closs
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#43 Re: Ausgangsfrage/n der Theodizee

Beitrag von closs » Di 15. Nov 2016, 20:22

ThomasM hat geschrieben:Das würde ich beantworten: Weil wir Leid als solches empfinden.
Das würde ich nicht akzeptieren. - Das ist keine philosophische Begründung, sondern klingt wie die Erklärung für die Funktion von Nerven.

Pluto hat geschrieben:Viele Generationen von Philosophen und Theologen haben versucht die Theodizee-Frage zu lösen, aber mir ist keine Lösung bekannt.
Ich habe geschrieben: "ontologisch ERKLÄREN", nicht "lösen". - Ich weiß im übrigen gar nicht, was "Lösung" hier bedeuten soll.

Doch, es gibt eine Menge an Erklären in der Philosophie/Theologie - könnte sogar etwas dazu in wik stehen. - Persönlich erkläre ich es damit, dass Leid ein Indikator ist für das dialektische Wesen des Menschen, das für die Nicht-Heilheit des menschlichen Daseins steht. - Aber das ist eine extrem verdichtete Aussage vor einem ziemlich komplexen Hintergrund - mit anderen Worten: Damit kann man keinen hinter dem Ofen hervorlocken. -

Immerhin wäre damit die Frage geklärt, aber nicht gelöst, weil die Lösung nur im Leben des Einzelnen selbst liegt - mit anderen Worten: Man kann die Erklärung nicht randomisiert überprüfen, da sie allgemeiner Natur ist und das, was beim Einzelnen passiert, nicht verläßlich vorhersagt.

Pluto
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#44 Re: Ausgangsfrage/n der Theodizee

Beitrag von Pluto » Di 15. Nov 2016, 20:55

2Lena hat geschrieben:fin muss ich dringend verteidigen!
Er hat so klar alles dargestellt ... aber wenn du keinen Büchsenöffner für seine Botschaft bereitliegen hast, einpflanzen kann er das wirklich nicht!
Du musst gar nichts, liebe 2Lena, sondern du willst seine Botschaften verteidigen.
Aber damit triffst du ins Leere, denn seine Botschaften beanstande ich nicht, obwohl er es argumentativ nicht so drauf hat.
Er suhlt sich lieber in Beleidigungen. Sein Benehmen ist weder zu verteidigen, noch zu entschuldigen.

2Lena hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Falls er hätte einschreiten wollen, warum hat er dann die Seuchen und Plagen geschaffen? Falls er uns vor Erdbeben, Unwetter und Überschwemmungen schützen wollte, warum hat er die Erde nicht anders erschaffen?
Nimm nun die Vorgaben fin's:
Geschenkt wurden den Menschen zur freiheitlichen Entwicklung das Leben in einem entsprechend möglichem Rahmen (Welt)
Das soll eine Antwort sein?
Wenn Gott dem Menschen ein sorgenfreies Leben geben wollte, warum hat er dann das Leid erschaffen?
Oder lag es in Gottes Absicht, die Menschen zu plagen und den millionenfachen Kindstod zu dulden? — Für mich unbegreiflich.

2Lena hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Viele Generationen von Philosophen und Theologen haben versucht die Theodizee-Frage zu lösen, aber mir ist keine Lösung bekannt.
Endlich ein ehrlicher Satz ...
Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn.

2Lena hat geschrieben:Mose hat die Aufgabe von einer ganz anderen Seite her gesehen. Ihm begegnete Gott in einem nie verbrennenden Dornbusch. Die physikalische Entsprechung mag vielleicht irgendetwas gewesen sein.
Soweit mir bekannt, hat Moses sich nie um die Theodizee -Frage gekümmert.

2Lena hat geschrieben:Die Reste werden im Katharinenkloster am Sinai aufbewahrt.
Welche Reste? Reste sind doch der Beweis, dass der Busch gebrannt hatte.

2Lena hat geschrieben:Geschaffen sind wir von Gott!
Ein schöner Traum, gell? :D
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#45 Re: Ausgangsfrage/n der Theodizee

Beitrag von Pluto » Di 15. Nov 2016, 21:00

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Viele Generationen von Philosophen und Theologen haben versucht die Theodizee-Frage zu lösen, aber mir ist keine Lösung bekannt.
Ich habe geschrieben: "ontologisch ERKLÄREN", nicht "lösen".
Auch das bezweifle ich.

closs hat geschrieben:- Ich weiß im übrigen gar nicht, was "Lösung" hier bedeuten soll.
Ich auch nicht. Es scheint in diesem Kontext ein Synonym für Erklärung zu sein.

closs hat geschrieben:Persönlich erkläre ich es damit, dass Leid ein Indikator ist für das dialektische Wesen des Menschen, das für die Nicht-Heilheit des menschlichen Daseins steht.
Hegels Dialektik würde Shakespeares Macbeth mit einem Märchen vergleichen, erzählt von einem Blödling, voller Klang und Wut, das nichts bedeutet.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#46 Re: Ausgangsfrage/n der Theodizee

Beitrag von 2Lena » Di 15. Nov 2016, 21:22

Pluto hat geschrieben:Wenn Gott dem Menschen ein sorgenfreies Leben geben wollte, warum hat er dann das Leid erschaffen?
Lebe mal "sorgenfrei"? Ob du nach ein paar Tagen überhaupt aufstehen magst und das Leben nach einiger Zeit ohne Reiz nicht mehr aushältst? Alle Erfindungen und Entdeckungen basieren bloß auf "Sorgen".

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#47 Re: Ausgangsfrage/n der Theodizee

Beitrag von closs » Di 15. Nov 2016, 22:10

Pluto hat geschrieben:Hegels Dialektik würde Shakespeares Macbeth mit einem Märchen vergleichen, erzählt von einem Blödling, voller Klang und Wut, das nichts bedeutet.
Unterschätze Shakespeare nicht - er meint damit nicht Dinge, die mancher nicht versteht, sondern die selber Schrott sind.

Pluto
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#48 Re: Ausgangsfrage/n der Theodizee

Beitrag von Pluto » Di 15. Nov 2016, 23:35

2Lena hat geschrieben:Ob du nach ein paar Tagen überhaupt aufstehen magst und das Leben nach einiger Zeit ohne Reiz nicht mehr aushältst? Alle Erfindungen und Entdeckungen basieren bloß auf "Sorgen".
Da hast du recht. Wer man keine Sorgen hat, macht sich welche... :lol:
Aber die Theodizee-Frage ist davon nicht betroffen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Tree of life
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#49 Re: Ausgangsfrage/n der Theodizee

Beitrag von Tree of life » Di 15. Nov 2016, 23:46

Pluto hat geschrieben:
Und... Ausschwitz ist sehr wohl das Thema, wenn es um Ausgangsfragen der Theodizee geht.

Falls Gott die Welt erschaffen hat, hätte er menschliches Leid vermeiden können.
Wie(auf welche Art und Weise) hätter ER dies deiner Ansicht nach vermeiden können?

Pluto hat geschrieben:
fin hat geschrieben:(*) du darfst für "Aus ... tz" gerne einen gesonderten Thread aufmachen - es ist hier nicht das Thema!
Red kein Blech, fin!
Nicht DU entscheidest welchen Verlauf ein Thread nimmt, sondern die Teilnehmer.
Ich sehe das nicht so wie du ;)
FIN ist der Threaderöffner und somit kann er "seinen" Thread auch moderieren , whats the problem? :)

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#50 Re: Ausgangsfrage/n der Theodizee

Beitrag von fin » Mi 16. Nov 2016, 02:50

-- Double, Toil & Trouble --

2Lena hat geschrieben:fin muss ich dringend verteidigen!
Er hat so klar alles dargestellt ... aber wenn du keinen Büchsenöffner für seine Botschaft bereitliegen hast, einpflanzen kann er das wirklich nicht!
Wie wahr!

Pluto hat geschrieben:Falls er uns vor Erdbeben, Unwetter und Überschwemmungen schützen wollte, warum hat er die Erde nicht anders erschaffen?
2Lena hat geschrieben:Nimm nun die Vorgaben fin's: Geschenkt wurden den Menschen zur freiheitlichen Entwicklung das Leben in einem entsprechend möglichem Rahmen (Welt)
Pluto hat geschrieben:Das soll eine Antwort sein?

Punkt 2 :roll:

Pluto hat geschrieben:Viele Generationen von Philosophen und Theologen haben versucht die Theodizee-Frage zu lösen, aber mir ist keine Lösung bekannt.
2Lena hat geschrieben:Endlich ein ehrlicher Satz ...
Pluto hat geschrieben:Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn
Ja, Selbsterkenntnisse können ernüchternd sein, gerade wenn man die eigene Blindheit erkennt. Da findet selbst ein Huhn die nächste Bar und sein Korn an der Theke.

2Lena hat geschrieben:Mose hat die Aufgabe von einer ganz anderen Seite her gesehen. Ihm begegnete Gott in einem nie verbrennenden Dornbusch.
Pluto hat geschrieben: Soweit mir bekannt, hat Moses sich nie um die Theodizee -Frage gekümmert.
Ein Schnäpschen und schon wieder übermütig :D

* Text gelöscht weil nicht relevant *

* Bild gelöscht, da fehlende Quelle * (Admin)

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