Was ist eigentlich "Aufklärung"?

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2Lena
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#41 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von 2Lena » Fr 8. Jul 2016, 09:22

closs hat geschrieben: Ist dann Ratzinger ebenfalls aufgeklärt, wenn er sich seines Verstandes ohne Anleitung eines anderen bedient und zu SEINEN Ergebnissen kommt?
Informationen entstehen nicht immer nur aus mit fleischlichen Augen gesehenem, und nicht jeder hat Zugang zu den gleichen Informationsquellen.

Betrachte mal wie es mit Ideen geht!
Manches reimt sich aus den selbst gemachten Erfahrungen und aus Notwendigkeiten zusammen. Anderes wiederum wird den Menschen "von oben her" sozusagen ins Herz gelegt.

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#42 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von 2Lena » Fr 8. Jul 2016, 09:26

2Lena: Schau mal, wieviel alte Zöpfe bereits wieder in der Medizin und in eigentlich allen Wissensgebieten rumhängen ...
Pluto: Kannst du Beispiele nennen?
Die Aufzählung könnte recht lang werden ... und ziemlich viel Arbeit machen, vor allem die Zeitspannen und die Übergangsphasen ausmachen. Tausende von Meinungen sind dabei, eben ein ganz normales Leben. Ich will das Beispiel nur mit EINEM als Muster für die Art der Entwicklung aufdecken:

Während die einen noch Impfungen loben und dabei sind, das ganz große Geschäft damit zu machen, beginnen (wegen Übertreibung, Erkennung der Sinnlosigkeit, wegen Bekanntwerden von Schäden) zahlreiche Gegenbewegungen. Es wird im Laufe der Zeit möglich zu "richten". Es zeichnen sich Balancen auf. Die Ängste werden durchschaut, Vorteile erkannt oder alles geht den Bach runter, wie man so sagt. So schnell wird jedoch nicht aufgegeben. Immer neue Ideen werden aufgebaut. Solange nicht alles übersichtlich vorliegt und eben nur die Scheinlösungen akzeptiert sind oder die Schräglagen, gibt es die Sorgen und die Ängste. Dann geht der Zirkus von vorne los: Wunschtreiben, Werbung, Übertreibung, Abfall - oder eben die Erlösung und Stabilität.

Lieber Pluto, du hast im Grunde Recht mit deiner Einstellung, wenn du Fortschritt lobst. Aber du bekommst halt laufend "eine auf den Deckel", sobald die Lösung nur "vornehm", aber noch unrichtig ist. Wenn die Menschen die Wunderwerke Gottes durchschauen, sind oder werden sie (im Normalfall) sehr, sehr demütig.

JackSparrow hat geschrieben:Bei Moses wartet man seit zweieinhalb Jahrtausenden vergeblich auf eine Modernisierung.
Das war - einfach perfekt ...
@JackSparrow ... aber, dir fehlt noch der Zugang dazu.
Auch das passiert laufend, dass Vorhandenes (natürliches) Gutes nicht erkannt wird und erst über dem Umweg ein richtiges Schätzen kommt.

closs
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#43 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von closs » Fr 8. Jul 2016, 10:17

2Lena hat geschrieben:Manches reimt sich aus den selbst gemachten Erfahrungen und aus Notwendigkeiten zusammen. Anderes wiederum wird den Menschen "von oben her" sozusagen ins Herz gelegt.
Inhaltliche Zustimmung. - Rein sprachlich: Wäre man in einem solchen Fall "unaufgeklärt"? Ich vermute, nach Mainstream-Lesart JA.

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#44 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von 2Lena » Fr 8. Jul 2016, 10:58

Man müsste mal mit dem Strom, mal gegen ihn schwimmen.
Es gibt halt das übliche "Getrudele".

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#45 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von Pluto » So 10. Jul 2016, 13:33

2Lena hat geschrieben:
2Lena: Schau mal, wieviel alte Zöpfe bereits wieder in der Medizin und in eigentlich allen Wissensgebieten rumhängen ...
Pluto: Kannst du Beispiele nennen?
Die Aufzählung könnte recht lang werden ... und ziemlich viel Arbeit machen,
Du musst sie ja nicht alle nennen. :angel:

2Lena hat geschrieben:Während die einen noch Impfungen loben und dabei sind, das ganz große Geschäft damit zu machen, beginnen (wegen Übertreibung, Erkennung der Sinnlosigkeit, wegen Bekanntwerden von Schäden) zahlreiche Gegenbewegungen.
Damit hast du aber ein schlechtes Beispiel gewählt. Natürlich gibt es auch bei Impfungen unerwünschte Nebenwirkungen.
Aber es gehört zum ärztlichen Alltag, solche Entscheidungen zu treffen. Da der Nutzen von Impfungen in über 99% der Fälle weitaus größer ist als die möglichen Nebenwirkungen, ist das eine einfache Enscheidung für einen Arzt.

2Lena hat geschrieben:Lieber Pluto, du hast im Grunde Recht mit deiner Einstellung, wenn du Fortschritt lobst.
Danke! :D

2Lena hat geschrieben:Aber du bekommst halt laufend "eine auf den Deckel", sobald die Lösung nur "vornehm", aber noch unrichtig ist.
Eben das möchte ich von dir wissen: Was ist denn nur "vornehm" oder "unrichtig"?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#46 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von 2Lena » So 10. Jul 2016, 18:48

Pluto hat geschrieben:Eben das möchte ich von dir wissen: Was ist denn nur "vornehm" oder "unrichtig"?
Weil wir schon beim Strang "Aufklärung" sind.
Vornehm ist für einen "zivilisierten" Mann Rasierwasser, Mundspülung.
Normalerweise müsste er, bei schärferem männlichen Denkvermögen, die Nebenwirkungen registrieren, aber er verhält sich "weiblich". Er geht nur auf die gelobte Verhaltensart ein. Er handelt also "unrichtig" und lügenhaft. Die nächste Denkaufgabe wird ihm in der Nähe eines Bienenstocks gestellt. Warum gehen die Bienen grad auf ihn los, sind plötzlich agressiv. Warum stechen grad "ihn" die Mücken? Dann erfindet "MANn" die irrwitzigsten Abhilfen.

Das "Vornehmdenken" (einhalten der "gelobten" Idee) bringt ihm und auch seinen Artgenossen ständig ein Problem. Durch das besonders "vornehmsein" ist er ein großartiges Beispiel, das mit entsprechendem Werbeaufwand und mit Loben aufrecht bleibt. Ums Verrecken lässte er nicht von seinem Weg, sondern sucht bloß woanders rum.

Falls ein Mann weiß, wie die Bienen denken (die mit allergrößter Sensibilität jeder allerkleinsten Duftspur in den Lüften folgen) dann müsste er das "Böse" auf seiner Haut (chemische Erzeugnisse und Stoffwechselstörungen) richtig analysieren. Naturbelassen bleibt ein Mensch gesund, duftet auch lieblich, sodass sogar Schmetterlinge gern mit ihm tanzen. Aber die "Unrichtigkeit", dazu noch Ignorierung, Angst, Dünkel, etc. behindern, fördern dafür Trennung, Borniertheiten und Feindschaften. Geschlagen wird auch wer die richtige Lösung sagt. Die ist dann garantiert "unrichtig" und wird zur Standpunktfrage.

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#47 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von 2Lena » So 10. Jul 2016, 18:50

Bleiben wir in dem Schema bei dem Thema "Impfung" was dann eigentlich im falschen Zwei wäre - aber wegen der Regel doch passt. "Gesagt" wird, dass Impfungen helfen. Es wird "gelobt", aber stimmen eigentlich die Statistiken?

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#48 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von Pluto » Mo 11. Jul 2016, 11:20

2Lena hat geschrieben:Weil wir schon beim Strang "Aufklärung" sind.
Vornehm ist für einen "zivilisierten" Mann Rasierwasser, Mundspülung.
Normalerweise müsste er, bei schärferem männlichen Denkvermögen, die Nebenwirkungen registrieren, aber er verhält sich "weiblich". Er geht nur auf die gelobte Verhaltensart ein. Er handelt also "unrichtig" und lügenhaft.
Unsinn!
Ich verwende Rasierwasser um das Brennen im Gesicht zu lindern. Mundwasser brauche ich nicht - ich putze mir die Zähne; das reicht.
Was genau soll also an Rasierwasser oder Mundspülung lügenhaft sein?

2Lena hat geschrieben:Falls ein Mann weiß, wie die Bienen denken (die mit allergrößter Sensibilität jeder allerkleinsten Duftspur in den Lüften folgen)
Bienen "denken" nicht. Sie agieren instiktiv.

Dazu ein Beispiel aus der Biologie:
Wenn die Zeit der Eiablage kommt, gräbt die Grabwespe Sphex eine Höhle und sucht dann eine Grille, die sie mit ihrem Stich lähmt. Sie zieht die Grille in die Höhle, legt ihre Eier daneben, schließt die Höhle von außen und fliegt davon. Einige Zeit später schlüpfen die Wespenlarven, und ernähren sich von der gelähmten Grille, die ihre Mutter ihnen zurückgelassen hat. Dies alles erweckt den Eindruck, als handle die Sphex vernünftig und zielgerichtet.

Doch folgendes Experiment lässt Zweifel daran aufkommen. Normalerweise geht die Sphex so vor: Nachdem sie die Grille gelähmt hat, bringt sie sie vor die Höhle, lässt sie dort liegen, kriecht in die Höhle und überprüft, ob alles in Ordnung ist, und zieht die Grille erst dann in die Höhle hinein. Wenn man nun, während die Grabwespe in der Höhle ist, die Grille nimmt und einige Zentimeter entfernt hinlegt, wiederholt sich das Spiel: Die Sphex bringt die Grille vor die Höhle, lässt sie dort liegen, kriecht in die Höhle, kontrolliert ob alles in Ordnung ist, usw. Dies kann man beliebig oft wiederholen: das Verhalten der Sphex bleibt immer dasselbe.

[Quelle: Daniel Dennett 1984]
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#49 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von 2Lena » Mo 11. Jul 2016, 22:45

Pluto hat geschrieben:Was genau soll also an Rasierwasser oder Mundspülung lügenhaft sein?
Die Werbung ...
... und der Schaden (wird als unabdingbar angesehen).
Vermutlich kennst du (noch) keine Menschen, die an Gerüchen erkranken, mit Fieber, Übelkeit und Kopfschmerzen reagieren. Die lügen sich allerdings nicht mehr vor, wie toll das Zeug doch wäre.

Pluto hat geschrieben:Bienen "denken" nicht.
Man kann mit ihnen "sprechen". Sie haben ein großartiges Management in ihrem Volk und sie können dir mehr "sagen" über Teile der Erde, als die meisten Naturwissenschaftler es tun. Du merkst zum Beispiel Orte von stärkerer Strahlung nicht. Bienen finden sie beim Schwärmen.

Davon abgesehen handeln sie mit Instinkt.
Ihr Naturgeist lässt überall die gleichen Verhaltensweisen zu.

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#50 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von sven23 » Di 12. Jul 2016, 17:29

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Befreiung vom Aberglauben
Was wäre der Unterschied zwischen "Glaube" und "Aberglaube"?
Eine berechtigte Frage. Manche sagen ja, dass die Unterscheidung selbst schon wieder Aberglaube ist. ;)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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