Was hat Adam gegessen?

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ThomasM
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#41 Re: Was hat Adam gegessen?

Beitrag von ThomasM » Mi 25. Mai 2016, 12:39

Bastler hat geschrieben:Der Unterschied zwischen mythisch und fiktiv ist für die Frage des Essens nicht relevant.
Das ist eine ziemlich komische Aussage, da ein Blick in allgemein zugängliche Quellen (z.B. Wikipedia) sofort ergibt, dass es einen Unterschied zwischen mythisch und fiktiv gibt, der ziemlich groß ist.
Insbesondere bedeutet mythisch, dass ein tieferer, für uns reale Menschen bedeutungsvoller Sinn dahinter steckt.

Da Magdalena schon feststellte, dass das Essen der Frucht nicht wörtlich zu sehen ist (was auch nach Aussage von Jesus so sein muss), ist es nur konsequent, das Ereignis selbst als mythisches Ereignis zu beschreiben.
Denn selbst wenn man annimmt, dass Adam als einzelne Person real existiert hat, so ist das, was hier beschrieben ist, nicht in wörtlich zu verstehender Weise geschehen.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

ThomasM
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#42 Re: Was hat Adam gegessen?

Beitrag von ThomasM » Mi 25. Mai 2016, 12:42

Magdalena61 hat geschrieben: Sonst hätte er Tiere schlachten müssen. Davon steht aber nichts im Bericht.
Nach welchen Kriterien wählst du aus, was Teil des Textes ist, obwohl es nicht im Text steht?
So steht auch nicht im Text, dass Adam atmete oder verdaute oder sang.
Hat er all das nicht gemacht, nur weil nichts davon in dem Text steht?
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Hemul
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#43 Re: Was hat Adam gegessen?

Beitrag von Hemul » Mi 25. Mai 2016, 13:02

ThomasM hat geschrieben: So steht auch nicht im Text, dass Adam atmete oder verdaute........

Meine Güte? :roll: Klar steht nicht in der Bibel das Adam "verdaute". Aber in der Bibel steht in 1.Mose 1:27-29 unmissverständlich folgendes:

27 Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. 28 Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen. 29 Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen.

Verdaut muss er ja dann wohl haben-gelle? :wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Pluto
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#44 Re: Was hat Adam gegessen?

Beitrag von Pluto » Mi 25. Mai 2016, 13:22

Hemul hat geschrieben:Verdaut muss er ja dann wohl haben-gelle? :wave:
Nö.
Wenn Adam eine mythische Figur muss er gar nichts.

Diese Frage ist genauso sinnlos wie die andere: Wozu brauchte Adam, als erster Mensch eigentlich einen Bauchnabel?
Bild

[Quelle: Adam und Eva sind 800 Jahre älter als die Bibel]
Übrigens...ein interessanter Artikel — der der Weiterbildung dient. :P
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Hemul
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#45 Re: Was hat Adam gegessen?

Beitrag von Hemul » Mi 25. Mai 2016, 14:09

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Verdaut muss er ja dann wohl haben-gelle? :wave:
Nö.
Wenn Adam eine mythische Figur muss er gar nichts.

Diese Frage ist genauso sinnlos wie die andere: Wozu brauchte Adam, als erster Mensch eigentlich einen Bauchnabel?

Verwechselst du nicht schon wieder Äpfel mit Birnen? :roll: Was hat denn die Thread-Frage mit dem Bauchnabel zu tun? :shock: Nüscht! Während die Bibel aufzeigt was A&E im Paradies gegessen haben-sagt sie über den Bauchnabel kein Wort. Und hier gilt für mich das was in 1. Korinther 4:6 wie folgt steht:
6 Dies aber, Brüder, habe ich auf mich und Apollos bezogen um euretwillen, damit ihr an uns lernt, nicht über das hinaus zu denken, was geschrieben ist,

Deshalb werde ich über den Bauchnabel kein weiteres Wort mehr verlieren. Zu deiner Aussage, dass Adam für dich eine mythische Figur ist aber doch. Für mich ist Adam keine mythische sondern eine reale Person weil sich der Sohn Gottes (der es besser als du wissen muss) wie folgt in Matthäus 19:3-6 auf A&E bezieht:

Da kamen Pharisäer zu ihm, die ihm eine Falle stellen wollten, und fragten: Darf man seine Frau aus jedem beliebigen Grund aus der Ehe entlassen? 4 Er antwortete: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Frau geschaffen hat 5 und dass er gesagt hat: Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein? 6 Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.
:wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Bastler
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#46 Re: Was hat Adam gegessen?

Beitrag von Bastler » Mi 25. Mai 2016, 15:06

ThomasM hat geschrieben:
Bastler hat geschrieben:Der Unterschied zwischen mythisch und fiktiv ist für die Frage des Essens nicht relevant.
Das ist eine ziemlich komische Aussage, da ein Blick in allgemein zugängliche Quellen (z.B. Wikipedia) sofort ergibt, dass es einen Unterschied zwischen mythisch und fiktiv gibt, der ziemlich groß ist.
Insbesondere bedeutet mythisch, dass ein tieferer, für uns reale Menschen bedeutungsvoller Sinn dahinter steckt.

Da Magdalena schon feststellte, dass das Essen der Frucht nicht wörtlich zu sehen ist (was auch nach Aussage von Jesus so sein muss), ist es nur konsequent, das Ereignis selbst als mythisches Ereignis zu beschreiben.
Denn selbst wenn man annimmt, dass Adam als einzelne Person real existiert hat, so ist das, was hier beschrieben ist, nicht in wörtlich zu verstehender Weise geschehen.
Dass ein Unterschied zwischen mythisch und fiktiv ist, habe ich doch sowieso schon aufgezeigt. Nur halte ich den Unterschied nicht für relevant. Es sei denn, du zeigst mir auf, inwiefern dieser Unterschied hier relevant sein soll.

Magdalena, hat nicht festgestellt, dass das Essen der Frucht nicht wörtlich zu sehen ist. Wenn schon, dann hat sie es behauptet (was übrigens ihr gutes Recht ist. Behaupten darf jeder). Wer hat denn das Recht zu bestimmen, ob ich eine Aussage wörtlich nehmen muss oder nicht?
Ich nehme die Aussage nicht wörtlich, weil ich den ganzen Text für einen Mythos halte. Und für einen Mythos ist es irrelevant, ob er nun ein reales Geschehen wiedergibt, oder ein erfundenes. Der Mythos behält in beiden Fällen dieselbe Aussage.

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Bastler
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#47 Re: Was hat Adam gegessen?

Beitrag von Bastler » Mi 25. Mai 2016, 15:16

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Verdaut muss er ja dann wohl haben-gelle? :wave:
Nö.
Wenn Adam eine mythische Figur muss er gar nichts.

Diese Frage ist genauso sinnlos wie die andere: Wozu brauchte Adam, als erster Mensch eigentlich einen Bauchnabel?
Bild

[Quelle: Adam und Eva sind 800 Jahre älter als die Bibel]
Übrigens...ein interessanter Artikel — der der Weiterbildung dient. :P
Nicht Adam und Eva brauchten einen Bauchnabel, sondern Lucas Cranach, der Maler.
Sehen die beiden nicht schnuckelig aus? Ein sehr liebenswertes Bild. Aber ohne Bauchnabel wäre das Bild nicht mehr dasselbe. Ein fehlendes Körperteil würde die wunderbare Ästhetik verhunzen.

Deshalb würde ich sehr davon abraten, nachträglich die Bauchnäbel wegzuretuschieren.
Hier sind die Urbilder der Menschen dargestellt. Und als solche haben sie einen hübschen Bauchnabel zu haben, wie alle anderen auch.

Und außerdem: Selbst, wenn man die Story als Realhistorie missversteht: Wer sagt denn, dass Gott in seiner vorausschauenden Weisheit die beiden wirklich ohne Bauchnabel erschuf? Wer kann belegen, dass er nicht dem Adam, als dieser noch Lehm war, einen Bauchnabel modelliert hat? Natürlich nicht als Geburtsmal, sondern aus anderen Gründen. Zum Beispiel ästhetischen. Oder damit er seinen Nachkommen gleicht? Oder damit er später Eva am Bauchnabel kitzeln kann?

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Bastler
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#48 Re: Was hat Adam gegessen?

Beitrag von Bastler » Mi 25. Mai 2016, 15:22

Übrigens: Das Bild ist auch aus anderen Gründen interessant.

Eigenartiges Schönheitsideal (ich nehme mal an, Cranach strebte danach):
- Adam nicht stämmig
- Beide eher androgyn
- Rasieren sich die beiden den Körper?
- Adam guckt seine Eva sehr verliebt und vertrauend an. Geradezu schüchtern, leicht errötet. Und er legt ihr liebevoll den Arm um die Schulter.

Ich schließe daraus, dass Cranach ein Idealbild schaffen wollte von der Schönheit der reinen, unverdorbenen Natur des Menschen. Letztmöglicher Schnappschuss sozusagen. Und ein Bedauern, dass es bei realen Menschen nicht mehr so ist.

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Magdalena61
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#49 Re: Was hat Adam gegessen?

Beitrag von Magdalena61 » Mi 25. Mai 2016, 15:32

ThomasM hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben: Sonst hätte er Tiere schlachten müssen. Davon steht aber nichts im Bericht.
Nach welchen Kriterien wählst du aus, was Teil des Textes ist, obwohl es nicht im Text steht?
So steht auch nicht im Text, dass Adam atmete oder verdaute oder sang.
Hat er all das nicht gemacht, nur weil nichts davon in dem Text steht?
Die "Sträucher und das Kraut auf dem Feld" waren vermutlich auch zur Ernährung des Menschen bestimmt. Warum sollte Adam den Garten bebauen und pflegen 1. Mose 2,5 ? Sollte er mit den Erträgen des Gartens etwa nur die Tiere füttern?

Wenn man gedanklich innerhalb des Baukastensystems der biblischen Erzählung agiert, ergibt sich folgender Gesichtspunkt: Möglicherweise war der Mensch im "paradiesischen Urzustand" gar nicht darauf angewiesen, dem Körper Nahrung zuzuführen, um zu überleben.

Aber, wie bereits erwähnt: Ich denke nicht, dass man diese Erzählung wörtlich nehmen sollte. Mit dem heutigen Stand der Wissenschaft im Kopf schon dreimal nicht.

Denn wie aus dem von Pluto bereits verlinkten Artikel hervorgeht: Es gibt noch andere Überlieferungen zur Entstehung der Erde und der Menschheit, mit ähnlichem Inhalt, eine davon geht zurück bis auf die Sumerer, aber die Rollen sind anders besetzt,

U.a. wird Adam als "Gott" (El) beschrieben. Er hatte eine Frau (Ashera). Ein anderer Gott (Horon) machte ihm seine Position streitig und verwandelte sich in eine Schlange, die den "Gott" Adam biß --- woraufhin Adam seine Unsterblichkeit verlor.

Diese Version belastet nicht die Frau Adams, sondern stellt den Konflikt als Götterwettstreit dar- das erscheint mir realistischer und gefällt mir übrigens besser, denn die Verurteilung "Evas" als "Hauptschuldige" am Leid der Welt geht mir gewaltig auf die Nerven, weil Männer auch nicht "besser" oder "klüger" sind als Frauen und gut daran täten, endlich diese arrogante Vergötzung ihrer Männlichkeit inkl. der damit verbundenen offenen oder versteckten Diskriminierung der Frauen hinter sich zu lassen und nicht GEGEN die Frauen zu arbeiten, sondern MIT ihnen an einem Strang zu ziehen.

1. Mose 3 kann man natürlich auch vernünftig lesen. Adam gibt dann als Pantoffelheld, der seiner Frau "hörig" ist, keine sonderlich gute Figur ab. :mrgreen: -

Aber die meisten Christenmänner, die ich kenne, lesen lieber die Schuld der Eva in das Kapitel hinein. Dabei hatte Gott nicht Eva, sondern Adam verboten, vom Baum der Erkenntnis zu essen. Durch EINEN Menschen kam die Sünde in die Welt, schreibt Paulus, Röm. 5,12, und nennt in Vers 14 den Menschen beim Namen: Adam.

Und WER das Gebot verdrehte (eigenmächtig ergänzte) 1. Mose 3, 2-3 , ob Adam es undeutlich weitergegeben hatte, ob Eva es falsch verstand oder selbst variierte, das lässt sich nicht mehr feststellen.

Was ich hier schreibe, bedeutet aber keineswegs eine Abwertung des biblischen Berichts. Im Gegenteil:
Elemente der Schöpfungsgeschichte, des Sündenfalls und der Sintflut sind auch außerbiblisch vielfältig überliefert.

Spuren von Adam (die es auch schon länger z.B. in der Assyrischen Königsliste gibt [8]) führen zu einer viel einfacheren Erklärung: Die in der Bibel geschilderten Ereignisse könnten tatsächlich wie beschrieben geschehen sein, und in der Bibel steckt viel mehr als Erzählungen und Märchen aus 1001 Nacht.
Quelle
:!:
Das Buch würde mich sehr interessieren. Wenn's auf deutsch wäre. :?
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Salome23
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#50 Re: Was hat Adam gegessen?

Beitrag von Salome23 » Mi 25. Mai 2016, 15:41

Hemul hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben: So steht auch nicht im Text, dass Adam atmete oder verdaute........

Meine Güte? :roll: Klar steht nicht in der Bibel das Adam "verdaute". Aber in der Bibel steht in 1.Mose 1:27-29 unmissverständlich folgendes:

27 Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.

Verdaut muss er ja dann wohl haben-gelle? :wave:
Aus diesem Text geht eindeutig hervor, dass dann auch Gott etwas isst und verdaut und......eine himmlische Toilette benützt 8-)

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