@ThomasM
Die "Vergöttlichung" der Bibel hat andere Gründe. Es ist schade, dass ich das noch nicht so rüberbringen konnte, dass erkannt wird, dass sie
wirklich unfehlbar ist und göttliche Gesetze hat.
Komisch ist es daher - wenn die vorhandene (ungereimte Form) und Sichtweisen von Widersprüchen hochgelobt werden.
ThomasM hat geschrieben:Gerade auch deine Interpretationen zeigen, dass die Bibel eine textuelle Ausdrucksform von Menschen ist.
Sei es, dass sie Weiheitslehre formulieren wollten
Sei es, dass sie geschichtliche Erfahrungen aus Gottes Perspektive interpretieren wollten.
Sei es, dass sie ihre Erfahrungen mit Gott niederschreiben wollten.
Sei es, dass sie eine Lehre formulieren wollten, um Staat/Gemeinden zu stabilisieren.
Zur Grundstuktur
Die Lehre erfolgt durch Erinnern an Gegebenheiten, z.B. die historische Wanderung "Abrahams". Wobei die Geschlechtsregister durchaus auch Beschreibungen von Volksgruppen oder deren Tätigkeiten enthalten. Dargelegt wird deren Erfahrung, was schlecht war, wird mutig bekannt (oder diskret verschwiegen). Hinwiesen wird auf den optimalen Fall. Ein Leser bekommt damit Einblick in Erfahrungswerte, verbunden mit flexiblen göttlichen Gesetzen vom Ursprung an. Die gesammelten Erfahrungen summieren sich. Es kommt sowas wie ein Quadrat auf das andere, immer leicht eine Variante weiter, sodass fast alle Möglichkeiten abgedeckt werden.
ThomasM hat geschrieben:So ist im AT nichts von einem liebenden Gott zu lesen, weil ein liebender Gott kein gängiges Gottesbild der Menschen war. Gott war wie ein machtvoller, ferner König und absoluter Herrscher.
Den Eindruck schafft die übersetzte Bibel.
Der hebräische Text sagt "Gesetzesmodelle".
Man kann Gott nicht "übersetzen". Da sind ganz andere Wörter vorhanden, wie "El". Als Kraft heißt das auch "el" oder es ist in Richtung, hin zu. Dann ist JHWH. Das HWH heißt "sein" oder ist Gegenwart. Der Rest ist "Grammatik". Deshalb findest du im Judentum so unterschiedliche Strömungen und so ausweichende Reden. Die einen verstehen was gemeint ist, andere plappern nur Wörter. Ab und zu gibt es welche, die den Gottesnamen "kennen" und damit Wunder wirken. Das liest man so oft z. B. in chassidischen Geschichten ... und mancher wundert sich, was das soll.
Unsere Gottesvorstellung ist aber ziemlich anders gebaut. Wenn man unsere Kultur betrachtet und den Hintergrund des NT scheint es stimmig zu sein, und ist es aber nur halbwegs. Es fehlen ganze Kulturabschnitte, von denen in Deutschland völlige Unkenntnis ist. Man denkt nur an das Judentum, nicht woher Jesus den "Vater" hatte.