Was eine sehr seltsame Interpretation des lateinischen Wortes "tentavit" ist.closs hat geschrieben:Bei Buber steht auch "prüfte".
Ich frage mich, welches Original Buber hier wohl verwendete?
Was eine sehr seltsame Interpretation des lateinischen Wortes "tentavit" ist.closs hat geschrieben:Bei Buber steht auch "prüfte".
Das sollte man im Zusammenhang sehen mit:Münek hat geschrieben: Gott versuchte Abraham - Gott prüfte Abraham. Wo siehst Du da einen Unterschied?
Da wär's halt schön, wenn es das NT auch in Hebräisch gäbe.JackSparrow hat geschrieben:Griechisch Jak1:13
closs hat geschrieben:Wenn man holistisch wahrnimmt, spielt eine Rolle, was das ALLES eigentlich soll - das ist der Unterschied zur reduktiven Wahrnehmung.Münek hat geschrieben:Was sonst noch in der Hiobsgeschichte "drinstecken" könnte, ist hier jetzt nicht das Thema.
Im Großen und Ganzen geht es darum, dass das Entwickeln des Eigen-Bewusstseins zwangsläufig (!) zum "Sündenfall" führt. - Dabei kann man es Gott als "Verführung" auslegen, dass er überhaupt eine Schöpfung will, die spirituell erkenntnisfähig ist/wird.
Setzt man diesen göttlichen Willen als gegeben, muss man nur den Menschen sich selbst überlassen, schlägt die "Verführung" automatisch zu - da bedarf es weder Gottes noch übrigens der Schlange. - Denn die Schlange ist doch auch nur eine Chiffredafür, dass der Mensch neben Gott als Orientierungs-Größe nun sich selbst als zweite Orientierungs-Größe entdeckt - allein diese/r Dualismus/Dialektik reicht aus, um von "Verführung" und "Sündenfall" zu sprechen.
Was ist denn DA jetzt der Unterschied?Münek hat geschrieben:Es geht um Glauben, nicht um "spirituelle Erkenntnisfähigkeit".
Ich vermag nicht reduktiv zu denken - aus reduktiver Denkweise mag sich das so darstellen. - Holistisch gesehen ist eine Diskussion um Einzelteile zweitrangig.Münek hat geschrieben:Gott agiert als VERSUCHER.
closs hat geschrieben:Das sollte man im Zusammenhang sehen mit:Münek hat geschrieben: Gott versuchte Abraham - Gott prüfte Abraham. Wo siehst Du da einen Unterschied?
22,11 Einheitsübersetzung: "Denn jetzt weiß ich <Gott>, dass Du Gott fürchtest". <Buber: „Jetzt habe ich erkannt“>
Die Übersetzung der "Einheitsübersetzung" ist irreführend, denn Gott "weiß" als überzeitliches Sein für alle Zeit alles – er muss nichts „herausfinden“. – In seiner tiefen Bedeutung erscheint jedoch dieser Satz in Bubers Übersetzung, das Gott „erkannt“ habe, und zwar Abraham erkannt habe. – Dies ist dahingehend interpretierbar, dass Abrahams Bereitschaft zur Zurückgabe des Lebens an Gott Ausdruck eines Erkennens von Abraham ist, das ihn für Gott erkennenswert macht im Sinne einer geistigen Vereinigung mit Abraham (vgl. zu 3,7 - hebr: "jahda"). – Gott macht sich damit gleichsam „eins“ (vgl. zu 2,24) mit Abraham im Sinne eines (vgl. zu 17,4ff) („Dir und Deinen Nachkommen werde ich Gott sein“ (17,7)).
"Prüfen" heisst also: Verifizieren, dass Abraham so weit ist und es ihn wissen lassen, dass er durch Loslassen seines Ichs (in Gestalt Isaaks) rein und somit vereinigungs-fähig mit Gott.
Dann versuche es mal - im hebräischen Urtext steht an dieser Stelle "jadah" - dasselbe Wort wie bei "Und Adam erkannte Eva". - Ich habe den Eindruck, dass das Reduktive in dem Moment schlapp macht, indem es in die Tiefe geht.Münek hat geschrieben:das ist eine "Interpretation des alttestamentarischen Textes, der ich nicht zu folgen vermag.
closs hat geschrieben:Was ist denn DA jetzt der Unterschied?Münek hat geschrieben:Es geht um Glauben, nicht um "spirituelle Erkenntnisfähigkeit".
Spirituelles Erkennen hat Glauben zur Folge - Wissen kann es ja nicht sein, weil das Objekt der spirituellen Erkenntnis kein naturalistisch fassbares Objekt ist.Münek hat geschrieben:Seltsame Frage.
Wenn du "Realität" mit "Wissen" erstzt, kann ich dir folgen!closs hat geschrieben:Die Naturwissenschaft bezeichnet ihre methodisch als intersubjektiv/objektiv nachweisbare Wahrnehmung als "Realität" - Spiritualität bezeichnet ihre methodisch als persönliche erfahrene/logisch erschlossene Wahrnehmung als "Glaube".