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#41 Re: Adam und Eva...

Verfasst: So 5. Mai 2013, 22:41
von closs
Abischai hat geschrieben:Sonst hätte Gott ihnen ja nicht zur Last gelegt, daß sie die Frucht gegessen haben.
Aus meiner Sicht ein "moderner" Denkfehler - man möchte eine menschen-verständliche Erklärung. - Aus meiner Sicht einer der Folgen der sogenannten "Aufklärung".

Warum kommt man nicht auf die Idee, dass Gott es einfach A+E aufbürdet - so wie jeder sein Kreuz tragen muss - so wie das Kind, das mit Aids geboren wird - das "kann auch nichts dafür". - Es war die heilsgeschichtliche Rolle von A+E, diesen Weg zu gehen - gewusst und geplant von Gott - und zwar mit gutem Grund.

#42 Re: Adam und Eva...

Verfasst: So 5. Mai 2013, 22:49
von Andreas
GanzBaff hat geschrieben:Sie wollten werden wie Gott.
Und sie sollen so werden wie Gott. Das ist das Ziel. In der Offenbarung 22,2 taucht der Baum des ewigen Lebens in zwölffacher Ausführung wieder auf.
"Erkenntnis von Gut und Böse" und "Leben ewiglich" gibt Gott als seine Attribute an. Aber die Erkenntnis von Gut und Böse die kann man nicht mit Früchten essen und hat sie dann einfach so intus. Das ist ein langer Weg bis zur Weisheit. Das braucht Zeit. Solange bewahrt der Cherubim den Baum des Lebens. Im neuen Jerusalem ist vom Baum der Erkenntnis keine Rede mehr. Dann werden wir erkennen wie wir erkannt worden sind. "An den Früchten werdet ihr sie erkennen." Passt da auch gut dazu. Das ist alles reine Spekulation von mir - eine Arbeitshypothese, mehr nicht.

#43 Re: Adam und Eva...

Verfasst: So 5. Mai 2013, 22:56
von closs
Andreas hat geschrieben:Das ist alles reine Spekulation von mir
Vom Instinkt her absolut richtig. - Zusammenhänge gut erkannt.

#44 Re: Adam und Eva...

Verfasst: So 5. Mai 2013, 23:00
von Andreas
Danke, das tut gut. Aber ich richte mich mal auf viel Gegenwind ein. ;)

#45 Re: Adam und Eva...

Verfasst: So 5. Mai 2013, 23:17
von Andreas
closs hat geschrieben:Kann mir mal jemand erzählen, warum man so versessen ist, den Sündenfall als Folge einer persönlichen, ich-bewussten Entscheidung zu interpretieren? - Ich habe einen Verdacht - aber erst mal Ihr.
Das selbe Spiel wie im "ungerechten Haushalter" nehme ich an.

#46 Re: Adam und Eva...

Verfasst: Di 7. Mai 2013, 10:48
von kamille
closs hat geschrieben:Kann mir mal jemand erzählen, warum man so versessen ist, den Sündenfall als Folge einer persönlichen, ich-bewussten Entscheidung zu interpretieren?
Vielleicht, weil Gott es nicht darum ging, das der Mensch die Erfahrung von Gut und Böse machen sollte, sondern seinen freien Willen erproben.
Das Wissen ist eine Gabe Gottes, die kann er auch ohne Fehltritte des Menschen geben, denn die Engel haben auch Weisheit, ohne gefallen zu sein.

#47 Re: Adam und Eva...

Verfasst: Di 7. Mai 2013, 11:40
von Andreas
Die Frage von Closs, zielt auf die Interpretation und nicht darauf, was geschrieben steht. Er fragt: "... wieso man so versessen darauf ist ..." Also, wer ist "man"? Wer liefert denn diese Interpretation in der Regel, und warum wird sie so bereitwillig angenommen?

#48 Re: Adam und Eva...

Verfasst: Di 7. Mai 2013, 11:44
von kamille
Andreas hat geschrieben:Die Frage von Closs, zielt auf die Interpretation und nicht darauf, was geschrieben steht. Er fragt: "... wieso man so versessen darauf ist ..." Also, wer ist "man"? Wer liefert denn diese Interpretation in der Regel, und warum wird sie so bereitwillig angenommen?
Aha, also der "man" wird gesucht :D
Den sehe ich in der Kirche, den Theologen, ihren Konzepten, Machtansprüchen u.s.w.

#49 Re: Adam und Eva...

Verfasst: Di 7. Mai 2013, 12:00
von Andreas
Das sehe ich auch so. Die Epoche der Aufklärung dafür verantwortlich zu machen, scheint mir zu kurz gegriffen. Schon in der Schrift ist das ein immer wiederkehrendes Thema. Mich würde mal interessieren, was denn die Ursache dafür ist - ganz wertfrei, unabhängig von der "Schuldfrage".
Die zweite Frage die ich mir stelle, ist, wieso diese Interpretation so "gerne" geglaubt wird.

#50 Re: Adam und Eva...

Verfasst: Di 7. Mai 2013, 12:11
von kamille
Andreas hat geschrieben: wieso diese Interpretation so "gerne" geglaubt wird.
Ich bin ja auch für diese Variante, daher kann ich mir nicht vorstellen, dass ich nur eine Kasperlefigur in Gottes Hand sein soll. Ich glaube, dass Gott den Menschen als eine Abspaltung seines eigenen Geistes und Willens schuf, damit dieser nun sich demütige und dem Hauptgeist, nämlich Gott seber unterwerfe.
Denn wenn unser Geist der Gottesgeist ist, so ist er ja noch im Vollbesitz seiner Kraft und Macht, die ihm aber sehr stark beschnitten wurde, damit es ihm überhaupt noch möglich ist, in diesem Körper zu verbleiben und lerne, sich zu unterwerfen.
Wenn das geschehen ist, dann erst entspricht er Gottes Vorstellung von einem eigenen Kind.