das paradies und gut/böse neu überdacht

Rund um Bibel und Glaube
michaelit
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#41 Re: das paradies und gut/böse neu überdacht

Beitrag von michaelit » Do 13. Mär 2014, 10:40

Warum macht ihr soviel aus dem sogenannten gefallenen Menschen? Es stimmt doch nicht daß alles irgendwie durch Adam bzw Eva bzw die beiden zusammen ruiniert wurde. Das geht doch gar nicht. Warum seht ihr Adam und Eva nicht einfach als damalige Volksgruppen mit einer bestimmten, sehr theologisch-suchend ausgeprägten Zivilisation? Denkt doch mal daran daß laut dem biblischen Bericht alle Bäume freigegeben waren und daß der Baum von Gut und Böse nicht der einzige Erkenntnisbaum war. Wir haben damals einfach alles gelernt was es damals jedenfalls zu wissen gab, Weisheit, Geduld, Freude, Liebe, Klugheit, Intelligenz, der Wissensbäume waren sehr sehr viele. Und diese Bäume gibt es heute noch. Geht doch mal in einen Park und nehmt euch frische Blätter von den Bäumen und eßt sie und denkt über eine Tugend nach, über irgendeine geistliche Sache. So kommt ihr auf Wissen, und wenn ihr das vermitteln wollt, braucht ihr Beispiele, so kommt ihr dann auf Geschichten. Die Paradiesgeschichte will lediglich die Geschichte der Erkenntnis von Gut und Böse vermitteln und wir dürfen uns daran nicht so aufhängen. Jeder weiß doch aus der Wissenschaft daß die Erde uralt ist und daß der Mensch dem Tierreich entstammt. Die DNA von Menschen und Fruchtfliegen ist zu 98% identisch.

Überlegt doch mal. Wenn ihr immer Gut und Böse nebeneindersetzt und zu einem Paar macht, was hält euch das Böse vom Guten ab? Wie erklärt ihr euch die Schwäche des Guten? Und warum rührt das Böse immer so sehr an kindlichen Ängsten? Warum ist das Böse so unheimlich? Gerade weil wir dagegen das Gute setzen. Das Gute ist genauso ein nebulöser Begriff wie das Böse. Böse und Gut sind nämlich zwei extreme die jeweils dazu dienen etwas zu steigern, das eine soll absolut abgewehrt werden, das andere absolut angenommen. Und die vielen anderen Dinge wie Schönheit, Lieblichkeit, Ernst, Demut, Freudigkeit, Spaß, Gemütlichkeit, Tiefe, Ehrlichkeit usw kommen dabei viel zu kurz. Unsere ganzen Sprach- und Denksysteme sind um Dualismen wie Gut und Böse herum aufgebaut. Das kann doch nicht gut gehen. Da verliert man das Paradies, also das Natürliche, Zustimmende um uns herum, und man verliert beinahe auch Gott der uns in solchen Denksystemen nicht helfen kann denn so gut wie Gott wegen des Dualismus sein müßte kann er so gar nicht sein, Gott kann gar nicht mehr ehrlich zu uns sein. Wir verlieren Gott als Vater und erhalten dafür nur einen Herrscher.

Stellt euch mal vor daß euer Vater zum König der Welt gekrönt wird. Statt Vaterliebe gibt es Königsgunst, statt dem freudigen Angesicht gibt es ein hoheitliches Antlitz. Genau das geschah doch in der Bibel mit Gott, biblisch-urgeschichtlich bis zu dem Punkt an dem Gott als Herrscher sogar die Menschheit ausrottete mit der Sintflut. Überlegt doch mal, wie stimmt das denn mit der Liebesoffenbarung Gottes in Jesus überein? Aus Angst wählen wir uns den Herrschergott und aus Angst lieben wir ihn und aus Erleichterung darüber daß Gott die Angst belohnt, fühlen wir uns bei ihm sicher. Doch es stimmt gar nicht, den Herrschergott gibt es nicht, es gibt nur den Vatergott und Jesus und den Heiligen Geist die manchmal "etwas drehen" können. Gott ist der Geist!!!!

Lena
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#42 Re: das paradies und gut/böse neu überdacht

Beitrag von Lena » Sa 15. Mär 2014, 17:54

In dieser Welt muss zwischen gut und böse unterschieden werden. Zum Schutze der Menschen muss das Böse einen Namen haben und bestraft werden. Das ist die Welt und wir leben darin. Doch was ich ganz persönlich für mich machen kann, ist, so quasi wieder mich in das Paradies versetzen lassen, in das Reich Gottes - des Vaters. Aber nur im Geiste, in den Gedanken und mit dem Herzen. Dorthin wo es nicht gut und böse gibt. Wo alles gut ist, rein, liebevoll, heil usw. Zum Anfang der Schöpfung. Durch Gottes Gnade kann ich täglich in diesem Bewusstsein leben und dementsprechend mich verhalten. Das kann ich tun. So gibt es für mich nur Gott als Macht, der Macht über mich hat und daran ich mich orientiere. Sehe ich um mich herum, so sehe ich gut und böse. Auch an mir. Doch kann ich üben, immer mehr ganz in Gott - der gut ist - zu sein und zu leben.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

2Lena
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#43 Re: das paradies und gut/böse neu überdacht

Beitrag von 2Lena » Sa 15. Mär 2014, 20:53

Doch kann ich üben, immer mehr ganz in Gott - der gut ist - zu sein und zu leben.
Zum "gut sein" gehört da auch religiöser Unsinn zu vermeiden?

Zum Schutze der Menschen muss das Böse einen Namen haben und bestraft werden.
Es reicht, wenn man da nicht mitmacht, es bleiben lässt :cry:

JackSparrow
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#44 Re: das paradies und gut/böse neu überdacht

Beitrag von JackSparrow » Di 18. Mär 2014, 00:17

michaelit hat geschrieben:Ausgangspunkt für meine Untersuchungen war ein Bericht im Netz den ich vor einigen Jahren las, über eine Möglichkeit des Ursprungs biblischer Geschichte in der Türkei, eine Möglichkeit wo sich das Paradies befunden haben mag.
Eden befand sich laut Bibel zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris und somit in der heutigen Republik Iran.

ich würde einmal davon ausgehen daß Adam und Eva nicht zwei Personen
Laut Bibel erkannte (begattete) Adam seine Frau Eva, woraufhin Eva schwanger wurde und einen Sohn namens Kain gebar. Es muss sich also um Personen gehandelt haben.

Es stimmt doch nicht daß alles irgendwie durch Adam bzw Eva bzw die beiden zusammen ruiniert wurde.
Bezüglich des Baumes der Erkenntnis behauptet die Schlange folgendes: "Gott weiß, dann dem Tag, da ihr davon esst, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses".

Und siebzehn Sätze später gibt Gott der Schlange recht: "Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von uns, zu erkennen Gutes und Böses." - Halten wir also fest: Der Mensch wurde wie Gott.

Dies macht Gott eifersüchtig: "Und nun, dass er nicht etwa seine Hand ausstrecke und auch noch von dem Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe!" - Halten wir weiterhin fest: Gott wollte nicht, dass der Mensch ewig lebt.

Dass der Mensch "verdorben" sei, stellt Gott erst sehr viel später fest, und zwar völlig unabhängig von Adam und Eva: "Da sprach Gott zu Noah: Das Ende alles Fleisches ist vor mich gekommen; denn die Erde ist durch sie erfüllt von Gewalttat; und siehe, ich will sie verderben mit der Erde." Warum sprach Gott zu Noah? Weil Noah gerecht und ohne Sünde war und eben nicht "verdorben". Die Erbsünden-Theorie ist somit hinfällig.

Das Neue Testament ist reine Satire - es kehrt jeden Punkt des jüdischen Glaubens in sein exaktes Gegenteil um. Während der jüdische Gott den Menschen das ewige Leben verwehren wollte, wird Jesus im Neuen Testament selbst als "Baum des Lebens" bezeichnet. Welche größere Diskrepanz kann es zwischen zwei Religionen geben?

2Lena
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#45 Re: das paradies und gut/böse neu überdacht

Beitrag von 2Lena » Mi 19. Mär 2014, 09:52

JackSparrow hat geschrieben:Das Neue Testament ist reine Satire - es kehrt jeden Punkt des jüdischen Glaubens in sein exaktes Gegenteil um. Während der jüdische Gott den Menschen das ewige Leben verwehren wollte, wird Jesus im Neuen Testament selbst als "Baum des Lebens" bezeichnet. Welche größere Diskrepanz kann es zwischen zwei Religionen geben?

Die Texte gehören BEIDE mit Auslegung gelesen.
Sie sind richtig und (dann) die besten Weisheitslehren.
Deshalb bekam die Bibel den großen Ruf.

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Vitella
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#46 Re: das paradies und gut/böse neu überdacht

Beitrag von Vitella » Mi 19. Mär 2014, 09:57

JackSparrow hat geschrieben: wird Jesus im Neuen Testament selbst als "Baum des Lebens" bezeichnet.

interessant, wo steht das.?
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

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