Hallo und einen schönen Morgen und segensreichen Tag an alle Foristen!
@Magda, so ist es, es geht um die Botschaft.
Ganz Europa hatte tatsächlich ein im Osten entstandenes „Urwissen“, wie der heutige wissenschaftliche Forschungsstand erklärt. Dies zeigen ähnliche Mythen und eine ehemalige „Ursprache“, die von Sumer aus vom fiktiven Volk der Indogermanen weitergegeben wurde.
Ich zitiere noch einmal aus meinem früheren Beitrag (ich Angeber
):
Geht man noch tiefer, dann erkennt man, dass der Stier an sich für das Materielle steht. Die Abenteuer des Herakles, die Stierkampfszene im Gilgamesch-Epos, der Minotaurus-Mythos sind alles mythologische Bilder vom Kampf des Menschen mit dem Materiellen, das er „unter das Joch“ zwingen soll und muss, wie das Rind beim Pflügen, also seinen (göttlichen) Geist über das Materielle stellen.
Anknüpfend daran scheint gerade in der Geschichte vom goldenen Kalb eine heilsgeschichtliche Entwicklung des Menschen erzählt zu werden, wenn man Mythen, Symbole und das Hebräische mit einbezieht.
@2Lena übersetzte richtig das Kalb auch mit egel, agol = rund, sie bleibt aber auf halben Weg stehen. Handelte es sich denn wirklich um ein Kalb? Betrachtet man den Apis-Stier, ein Aspekt des ägyptischen Stiergotts Moth, so wird er mit einer Scheibe, der Sonnenscheibe, zwischen seinen Hörnern abgebildet, ein Symbol des Sonnengottes Re! Die Sonne gibt uns Licht (auch geistig) und wird bis heute als notwendig für das Leben auf Erden angesehen. Ein Symbol, denn zwischen den materiellen Dingen, den Hörnern des Stiers, muss also das Bewusstsein das Verlangen danach lenken.
Hat Aaron also eine goldene, runde Sonnenscheibe als Symbol des Re hergestellt? Als Moses ihn später zur Rechenschaft zog, erzählte Aaron ihm jedenfalls die Geschichte und fügte hinzu: "Ich warf das Gold ins Feuer, und das egel entstand“. Es ist viel wahrscheinlicher, dass sich eine Scheibe oder Kugel gebildet hat als ein Kalb. Stier (Kalb) und Sonne waren aber in Ägypten mythisch und rituell unmittelbar verbunden (so etwa wie Kreuz – Christus Jesus – Lamm), so dass die Israeliten vielleicht eher um die goldene Sonnenscheibe des Re tanzten, aber dies symbolisch und rituell gleichgestellt werden kann mit einem Tanz um ein goldenes Kalb (Stier).
Was war nun das eigentliche Vergehen? Im Schöpfungsbericht steht eindeutig, dass das Licht (die Schöpfung an sich) am ersten Tag erschaffen wurde, das Leben am dritten, und die Sonne am vierten! Bemerkenswert ist hier die Tatsache, dass laut der Bibel das Leben vor der Erschaffung der Sonne entstanden ist.
Die Israeliten sind also bei ihrem Tanz (ein Ausdruck frühester Gotteserfahrung des Menschen! Ist aber eine andere Geschichte) rituell und geistig zurückgefallen und verehren nun die Götter ihrer vorigen Herrscher auch noch in einer eigentlich bereits überwundenen instinktiven körperlichen Gestik, dem Tanz.
Die Sonne war im mystischen Sinn bei den Ägyptern ebenso Symbol des aufkommenden Bewusstsein des Menschen, wie bereits erwähnt. Mose, betrachtet man seine Geschichte, so kann man davon ausgehen, dass er in den tiefsten Mysterien Ägyptens eingeweiht war, wollte den entstanden geistigen Mangel des Volkes wieder ausgleichen, das sich geistig wieder dem materiellen, dem Stier, zuwandte, indem es auch noch seinen Schmuck, das Symbol des Sieges über Ägypten, dafür hergab. Durch den Goldtrank, der aus dem Symbol der Sonne entstand, verinnerlichte er bei den Kindern Israels das Bewusstsein (oder die Sonne), und so wurde das Volk vom äußeren Sonnenzyklus unabhängig. Ein Volk bekam eine Aufgabe, um das es nicht gebeten hat und der es nicht entfliehen kann. So bekam das Volk als Ganzes den Segen - oder den Fluch, der Unsterblichkeit.
Eine schwere Kost, ich weiß, aber schlussendlich ist diese vertiefende, aber auch spekulative Auslegung für das Verständnis der Bibel an dieser Stelle unerheblich, denn die Botschaft bleibt dieselbe. Ich will es einmal poetisch so ausdrücken: Ist man des Hebräischen mächtig und verknüpft es mit der Symbolik und den Mythen der Zeit, so bleibt das Ziel der Botschaft meist doch dieselbe, wie ohne all diese (aufblähenden) Kenntnisse, aber man kann vielleicht die Blumen am Wegesrand besser erkennen.
Ich könnte euch auch noch seitenweise etwas über die Tafeln göttlichen Lichts des Mose und Aaron, dem Blutmagier, erzählen, aber es ist eigentlich unerheblich. Denn auch hier bleibt dann die Botschaft der Hl. Schrift, trotz der Blumen am Wegesrand, dieselbe.
Servus und danke für das bis hierher lesen