Pluto hat geschrieben:
Zur Sache:
Es geht nich darum, was DEINER (oder der ZJ ihrer) Meinung nach die richtige Bezeichng für Gott in der Bibel sein
sollte, sondern ob die NWÜ eine wort- und sinngetreue Übersetzung des griechischen Textes der
Septuaginta darstellt oder nicht. Wenn im Text das griechische Wort
kyrios steht, ist es auf jeden fall nich richtig (wenn nicht gar anmaßend), dies mit etwas anderem als "Herr" zu übersetzen. Wenn dies dann auch noch nicht einmal einheitlich geschieht, dann muss man sich schon fragen warum das so ist.
Weißt du warum in der NWÜ Jehova steht, und nicht "Herr"?
Den Bezug zur Septuaginta sehe ich nicht ein, da diese bereits eine Übersetzung ist. Nämlich des hebräischen AT. Und bekanntlich machte bereits die Septuaginta einige herbere Übersetzungsfehler und ist alles andere als perfekt.
Allerdings stelle ich mir auch die Frage, warum die ZJ das Wort Kyrios mit Jehova übersetzen. Dem Herrn einen Namen zu verpassen kann es nicht sein, wenn man dabei vom Text abweicht.
Im NT kommt das Wort Jehova bzw. Jahwe kein einziges mal vor!
Der Begriff kyrios wird für Menschen eingesetzt, gelegentlich auch für Gott. Er demonstriert also "lediglich" ein Herrschaftsverhältnis. In der paulinischen Theologie wird dann der Begriff kyrios auch nicht für Gott eingesetzt, sondern für Jesus (Wir haben
einen Gott und einen Herrn, nämlich Jesus Christus). Warum dann die Zeugen Jehova, die zwischen Gott und Jesus säuberlich trennen (was ich persönlich für richtig halte) Kyrios zwischendurch mal mit Jehova übersetzen ist mir auch schleierhaft.
M.E. allerdings befinden sich die ZJ hier in guter Gesellschaft, denn die anderen Religionsgemeinschaften machen das Gleiche. Nur an anderer Stelle. Tausendfach. Alles andere wäre romantisch-beschönigend.
Ich erinnere nur an die Allversöhnungsdiskussionen, bei denen das Wort Aeon (Zeitalter) mit Ewigkeit übersetzt wird, obwohl dies EINDEUTIG verkehrt ist. Hiermit wird natürlich das Dogma der ewigen Verdammnis gestützt. Selbst wenn es richtig sein sollte (was ich persönlich ablehne), gibt es noch nicht das Recht falsch zu übersetzen.
Ein anderes gutes Beispiel für die tendenziösen Übersetzungen z.B. eines Luthers sind:
Joh 1,18: Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat ihn uns verkündigt.
Nach dieser Übersetzung bräuchte man die Diskussion ob Jesus Gott ist, überhaupt nicht zu führen, den in diesem Vers würde er klar so bezeichnet. Tatsächlich gibt dies aber der griechische Grundtext nicht her. Das ist auch der Grund, warum in theologischen Werken im Rahmen des Trinitarierstreits von Seiten der Trinitarier nie Joh 1,18 aufgeführt wird (obwohl der Text so eindeutig ist in der deutschen Übersetzung).
Naja, so kann man es schon auch machen.......