Homosexualität und Christsein

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closs
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#381 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von closs » Sa 15. Feb 2014, 10:55

sven23 hat geschrieben:Diese "Dimension" kann aber ein reines Phantasieprodukt sein.
ALLES ist Wahrnehmung, also Produkt des Menschen. - Die Frage ist ausschließlich, ob dieses Menschen-Produkt mit der Realität koinzidiert oder nicht.

sven23 hat geschrieben: Und die Frage ist, warum man in dieser Dimension die Dinge anders bewerten soll als in der realen Welt.
"Realität" ist nicht nur naturalistisch reale Welt. - Es kann auch eine über-naturalistisch reale Welt geben.

Die Antwort auf Deine Frage könnte sein, dass beide Dimensionen nach ihrer jeweiligen Formatierung bewerten. Es gibt in der Tat keinen Grund, warum die naturalistische Welt anders bewerten sollte, als sie es tut.

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sven23
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#382 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von sven23 » Sa 15. Feb 2014, 11:17

closs hat geschrieben: "Realität" ist nicht nur naturalistisch reale Welt. - Es kann auch eine über-naturalistisch reale Welt geben.


Die Frage ist nur, warum dafür jeglicher Nachweis fehlt.

Achtung! Phantasie und Kopfkino ist kein Nachweis für Realität, gleich ob im Dieseits oder im Jenseits.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#383 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von closs » Sa 15. Feb 2014, 12:13

sven23 hat geschrieben: Phantasie und Kopfkino ist kein Nachweis für Realität
Natürlich nicht - weil jegliche Wahrnehmung kein Nachweis ist - außer innerhalb eines vordefinierten Systems.

sven23 hat geschrieben:Die Frage ist nur, warum dafür jeglicher Nachweis fehlt.
Weil das naturalistische System nur (auf Basis seiner Setzungen) innerhalb der naturalistischen Welt nachweisen kann. Das entwertet das naturalistische Systwem überhaupt nicht, weist ihm aber seinen Platz zu.

Als 2D-Wesen kannst Du 3D auch nicht nachweisen - allenfalls Hinweise davon in 2D übersetzen. - Ein Hologramm ist beispielsweise eine Übersetzung von 3D in 2D - so ähnlich ist es auch mit geistigen Dingen - nur dass es dann nicht "Hologramm" heißt, sondern Gleichnis, Ebenbildichkeit, Chiffre. "Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis" (Goethe, Faust II).

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sven23
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#384 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von sven23 » Sa 15. Feb 2014, 13:24

closs hat geschrieben:Natürlich nicht - weil jegliche Wahrnehmung kein Nachweis ist - außer innerhalb eines vordefinierten Systems.

Der riesige Unterschied zum naturalistischen System ist aber, daß Wahrnehmung überprüfbar ist. In der Phantasiewelt bleibt auch der Nachweis Phantasie.

closs hat geschrieben: Weil das naturalistische System nur (auf Basis seiner Setzungen) innerhalb der naturalistischen Welt nachweisen kann. Das entwertet das naturalistische Systwem überhaupt nicht, weist ihm aber seinen Platz zu.

Nein, es entwertet es überhaupt nicht. Im Gegenteil macht es das System zum einzig überprüfbaren und nützlichen.

closs hat geschrieben: "Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis" (Goethe, Faust II).

Auch Goethe ist hier auf Spekulation angewiesen und kann sich gewaltig irren, wie bei seiner Farbenlehre und seinem rechthaberischen Streit mit Newton.

"Nun konnte sich jeder davon überzeugen, dass er, Johann Wolfgang Goethe, »der Einzige« war und blieb, der »das Rechte weiß«, wie er später zu Protokoll gab. Und zwar »allein«, »unter Millionen«, »mit einem Bewusstsein der Superiorität«. Der unsympathischste Goethe, dem man begegnet, ist der Autor der Farbenlehre"
Quelle

Dabei schätzte Goethe seine Farbenlehre selbst höher ein als seine Dichtkunst. Welche Selbstüberschätzung.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Scrypton
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#385 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Scrypton » Sa 15. Feb 2014, 14:08

Hemul hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben: Bislang habe ich noch nie jemanden getroffen, der mir hat erklären können warum (vermeintlich) Gott Homosexualität ablehnen würde, nur immer Leutchen, die meinen es stünde in der Bibel.
Die meinen nicht nur dass das in der Bibel steht, das steht auch in der Bibel. Gott nennt z.B. auch in 3.Mose 18:22 den Grund warum er HS ablehnt:
22 Du darfst mit keinem anderen Mann Geschlechtsverkehr haben. Das verabscheue ich.
Lüge!
Die genannte Bibelstelle lautet wie folgt:
Du sollst bei keinem Mann liegen, wie man bei einer Frau liegt, denn das ist ein Greuel.
Der Begriff "Geschlechtsverkehr" kommt darin im Hebräischen nicht vor. Kein Wunder für deine Verwirrung, hängst du dümmlich an einer irrationalen Interpretation der "neuen evangelistischen Übersetzung" an und verfolgst somit ein Dogma.

So wird das nichts.

Noch immer gilt übrigens:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bibeltexte ... lit%C3%A4t
In der Bibelexegese ist umstritten, ob Homosexualität in der Bibel überhaupt als eigene Lebensform thematisiert wird. Konservative Ausleger entnehmen der Bibel meist ein durchgehendes Verbot praktizierter, vor allem männlicher Homosexualität und betrachten es als gültig für die Gegenwart. Ausleger, die die historisch-kritische Methode anwenden, weisen dagegen darauf hin, dass die Bibel nirgends gleichgeschlechtliche Partnerschaften beschreibe und homosexuelle Akte nur im Rahmen von Gewalttaten, Verstößen gegen israelitisches Gastrecht und Abgrenzung von Fremdkulten verbiete. Deshalb ist auch umstritten, ob und wieweit diese Texte aktuell sexualethische Verhaltensnormen begründen können.

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#386 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von closs » Sa 15. Feb 2014, 14:51

sven23 hat geschrieben:Der riesige Unterschied zum naturalistischen System ist aber, daß Wahrnehmung überprüfbar ist.
Ja - auf Basis naturalistischer Setzungen geht das. - Nun sind Fragen nach Gott aber keine Fragen nach naturalistischen Dingen - also kann man sie auch nicht naturalistisch beantworten, sondern nur geistig - das geht bis zu einem gewissen Grad über Ausschluss-Verfahren und über Logik.

sven23 hat geschrieben: Im Gegenteil macht es das System zum einzig überprüfbaren und nützlichen.
In Bezug auf naturalistische Dinge stimmt das ja auch - allerdings sogar da mit der Einschränkung, dass es auch naturalistische Dinge gibt, die (bisher) nicht überprüfbar sind - auch grundsätzlich nicht überprüfbar sein können, wenn man etwa das Geschehen im Planck-Bereich nimmt.

Pragmatisch und handwerklich hast Du aber recht: Man kann damit einen großen Teil der Realität gut abdecken.

sven23 hat geschrieben:Auch Goethe ist hier auf Spekulation angewiesen
"Spekulation (von lateinisch speculari = beobachten) ist eine philosophische Denkweise zu Erkenntnissen zu gelangen, indem man über die herkömmliche empirische oder praktische Erfahrung hinausgeht und sich auf das Wesen der Dinge und ihre ersten Prinzipien richtet." (wik).

Bei Fragen, die mit dem Naturalistischen nicht abdeckbar sind, MUSS man anders vorgehen - oder es ganz sein lassen. - Lässt man es aber ganz, sollte man sich wenigstens darüber bewusst sein, dass man nur einen Ausschnitt der Realität beachtet.

darkside hat geschrieben:Du sollst bei keinem Mann liegen, wie man bei einer Frau liegt, denn das ist ein Greuel.
"Geschlechtsverkehr" geht ja biologisch bei Männern gar nicht - ich interpretiere es so, dass es keinen Sex zwischen Männern geben soll.

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#387 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Hemul » Sa 15. Feb 2014, 15:18

Naqual hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:
1.Mose 1:28,
Und Gott segnete sie: "Seid fruchtbar und vermehrt euch! Füllt die Erde
Wörtlich gelesen ergibt sich hier eine allgemeine Pflicht auf Vermehrung für jedermann. Die Frage ist nun, ob dies auch so gemeint war und verstanden wurde.

Komische Frage? :roll: Das das so gemeint war und auch richtig verstanden wurde kann man doch daran erkennen, dass A&E dieser
schönen Aufforderung sofort nachgekommen sind. Seht, u. Kain u. Abel sind hier doch die lebenden Beweise. :wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
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#388 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Hemul » Sa 15. Feb 2014, 15:32

Darkside hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben: Bislang habe ich noch nie jemanden getroffen, der mir hat erklären können warum (vermeintlich) Gott Homosexualität ablehnen würde, nur immer Leutchen, die meinen es stünde in der Bibel.
Die meinen nicht nur dass das in der Bibel steht, das steht auch in der Bibel. Gott nennt z.B. auch in 3.Mose 18:22 den Grund warum er HS ablehnt:
22 Du darfst mit keinem anderen Mann Geschlechtsverkehr haben. Das verabscheue ich.
Lüge!
Die genannte Bibelstelle lautet wie folgt:
Du sollst bei keinem Mann liegen, wie man bei einer Frau liegt, denn das ist ein Greuel.
Der Begriff "Geschlechtsverkehr" kommt darin im Hebräischen nicht vor. Kein Wunder für deine Verwirrung, hängst du dümmlich an einer irrationalen Interpretation der "neuen evangelistischen Übersetzung" an und verfolgst somit ein Dogma.
Ich hänge doch nicht an der "neuen evangelischen Übersetzung"? :roll: Auch andere Übersetzungen wie z.B. die "Gute Nachricht" oder
"Hoffnung für alle" übersetzen doch ebenfalls 3.Mose 18:22 wie folgt:
"Gute Nachricht":
22 Kein Mann darf mit einem anderen Mann geschlechtlich verkehren; denn das verabscheue ich.
Hoffnung für alle:
22 Ein Mann darf nicht mit einem anderen Mann schlafen, denn das verabscheue ich.
Zuletzt geändert von Hemul am Sa 15. Feb 2014, 16:36, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
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#389 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Hemul » Sa 15. Feb 2014, 15:46

Naqual hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:
1.Mose 1:28,
Und Gott segnete sie: "Seid fruchtbar und vermehrt euch! Füllt die Erde

Wörtlich gelesen ergibt sich hier eine allgemeine Pflicht auf Vermehrung für jedermann. Die Frage ist nun, ob dies auch so gemeint war und verstanden wurde.
M.E. ist dies nicht der Fall, sonst hätte der Jude und AT-Kenner Paulus offen und eindeutig gegen Gott gemeutert, in dem er empfahl, man möge überhaupt nicht heiraten, außer es ginge nicht anders (der Unzucht wegen). Paulus beschrieb es so, es sei gut zu heiraten, aber noch besser, es nicht zu tun.
Warum empfahl Paulus denn damals wenn möglich nicht zu heiraten? Paulus kannte folgende Warnung Jesu aus Matthäus 24:19-21:
19 Besonders hart trifft es Schwangere und Mütter mit Säuglingen. 20 Betet deshalb, dass ihr nicht im Winter oder am Sabbat fliehen müsst! 21 Denn es wird eine Zeit der Not kommen, wie sie die Welt in ihrer ganzen Geschichte noch nicht erlebt hat und wie sie auch nie wieder eintreten wird.
Aus 1.Korinther 7:29-31 geht hervor, dass Paulus davon überzeugt war, dass diese schwierige Zeit vor der Tür stand:
29 Denn eins steht fest, Brüder und Schwestern: Wir haben nicht mehr viel Zeit. Deshalb soll von nun an für die Verheirateten ihr Partner nicht das Wichtigste im Leben sein. 30 Wer weint, soll sich von seiner Trauer nicht gefangen nehmen lassen, und wer sich freut, lasse sich dadurch nicht vom Wesentlichen abbringen. Wenn ihr etwas kauft, betrachtet es so, als könntet ihr es nicht behalten. 31 Verliert euch nicht an diese Welt, auch wenn ihr in ihr lebt. Denn diese Welt mit allem, was wir haben, wird bald vergehen.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#390 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Scrypton » Sa 15. Feb 2014, 16:12

Hemul hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Die meinen nicht nur dass das in der Bibel steht, das steht auch in der Bibel. Gott nennt z.B. auch in 3.Mose 18:22 den Grund warum er HS ablehnt:
Lüge!
Die genannte Bibelstelle lautet wie folgt:
Du sollst bei keinem Mann liegen, wie man bei einer Frau liegt, denn das ist ein Greuel.
Der Begriff "Geschlechtsverkehr" kommt darin im Hebräischen nicht vor. Kein Wunder für deine Verwirrung, hängst du dümmlich an einer irrationalen Interpretation der "neuen evangelistischen Übersetzung" an und verfolgst somit ein Dogma.
Ich hänge doch nicht an der "neuen evangelischen Übersetzung"? :roll: Auch andere Übersetzungen wie z.B. die "Schlachter" oder
"Hoffnung für alle" übersetzen doch ebenfalls 3.Mose 18:22 wie folgt:
Eine Lüge.

Schlachter:
3.%20Mose 18, 22
http://bibel-online.net/buch/schlachter ... ose/18/#22
http://www.bibleserver.com/text/HFA/3.Mose18
Du sollst bei keiner Mannsperson liegen wie beim Weib; denn das ist ein Greuel

Übrigens, was dir das Genick bricht in dieser Diskussion: Homosexualität ist nicht nur, wenn zwei Männer sich lieben sondern auch, wenn es zwei Frauen tun.
Von sexuellen Handlungen zwischen zwei Frauen verliert die Bibel an keiner Stelle auch nur ein Wort.

Unabhängig davon gilt dieses Verbot den Israeliten, ist also begrenzt. Auch das Verbot zwischen Mann und Mann kommt in der hebräischen Bibel nirgendwo wiederholt vor.

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