“Erich“ hat geschrieben:<<<
Der Christus = der Messias = der Gesalbte - Gesalbt wurde Jesus von Gott mit dem Heiligen Geist bei der Taufe des Johannes.
Christen sind die Nachfolger unseres Herrn Jesus Christus, dem Sohn Gottes, der am Kreuz auf Golgatha für uns Sünder starb,
aber am dritten Tage ist er auferstanden von den Toten und er hat sich 40 Tage lang seinen Aposteln als der Lebendige gezeigt.
Und er fuhr wieder in den Himmel auf und sandte 10 Tage später den Heiligen Geist vom Vater, der die Apostel mit Kraft erfüllte.
…
Du wiederholst die Legende, gehst aber mit keinem Wort auf die kriegerische Zeit und die Vernichtung des Judentums in Judäa und Umgebung ein - eine Zeit in der die Legende spielen soll.
6 n. Chr. soll die Zeloten-Bewegung von einem gewissen
„Judas“ gegründet worden sein, wobei es um eine „Volkszählung“ ging – kommt dir das bekannt vor?
Die Zeloten waren der militante Arm der Pharisäer – die wollten den Glauben mit Gewalt durchsetzen – Mord und Totschlag.
46-48 n. Chr. soll es zur Kreuzigung der Söhne des „Judas“ gekommen sein („Simon“ und „Jakobus“).
Wenn es in der Legende zur Erwähnung der Volkszählung kommt, wieso dann nicht zur Erwähnung des kollektiven jüdischen Aufstandes?
Anführer gründen ihre Aufstands-Gruppen und werden gekreuzigt – in der Legende scheint dies nur dem friedlichen „Jesus“ passiert zu sein.
In der Legende soll „der Vorhang im Tempel zerreissen“ – tatsächlich wurde wohl eher der gesamte Tempel zerstört und zwar nachdem sich die jüdischen Messias-Anhänger (keine Anhänger von einem „Jesus“) zum Teil gegenseitig ermordet haben und letztlich gegen die Römer unterlegen waren.
Wenn man der Quellenlage folgt (es gibt natürlich so gut wie keine vernünftigen Quellen), dann war dies eine unglaublich religiös fanatische Zeit, in der die Messias-Anhänger lieber gestorben sind, als auf die Durchsetzung ihrer Religionsidee (vor allem des „Auserwählt-Seins“) zu verzichten.
Natürlich sind nicht alle gestorben, sondern nachdem Jerusalem/Judäa „gefallen“ war, gingen die Kriege um Umland weiter und zwar wohl bis ca. 135 n.Chr.
Im letzten Aufstand trat wieder ein Messias-Anwärter auf die Bühne und war natürlich den Römern nicht gewachsen.
Nirgendwo spielt es in der Legende eine Rolle, dass die Bevölkerung ständig irgendwelche Messiasse auserkoren hat und dass eine gigantische Niederlage des Messias-Konzeptes das letztendliche Resultat war.
Aus den Qumran-Texten geht hervor, dass es wohl mehrere Ideen à la „das jüdische Volk irrt und muss sich wieder neu zu Gott ausrichten“ gab – das scheint der kollektive Slogan gewesen zu sein.
Im Gegensatz zu dieser gewalttätigen Fanatiker-Bevölkerung mit durchgeknalltem Untergangsverhalten taucht in der Legende ein „Messias“ auf, der eine idyllische Friedens-Stimmung transportiert, fast grundlos drangsaliert und letztlich mit Kreuzigung bestraft wird.
In der/den Quelle(n) ist von so einer alternativen, ja fast „braven“ Bewegung, nirgendwo die Rede.
Es scheinen all die Abenteuer-Komponenten „historisch“ (die Quellenlage ist einfach erbärmlich) tatsächlich vorzuliegen, aber in der Legende werden sie vermischt mit einer Art „idealer Messias-Idee“, der ein Untergang des Judentums (rund um Jerusalem) nichts anhaben kann, weil dieser Messias „ja kein Reich in dieser Welt“ anstrebt und seine Bewegung vom Judentum abkoppelt.
(ja sogar auf den Tempel legt er keinen grossen Wert – „Nachtigall ick hör dir trapsen“)
Diese Legende ist so eigenartig
genau das, was die Verlierer des Konfliktes zur Fortsetzung ihrer Messias-Phantasie benötigt hätten – eine Fortsetzung, ohne militärische Macht ausüben zu können.
Diese Legende ist wohl genau das, was letztlich (auch) die Staatsmacht ROM als Religionsstrategie zur Ruhigstellung des Staatsgebietes durchgesetzt hat.
“Erich“ hat geschrieben:Aber dem Saulus erschien der Herr Jesus auf seinem Weg nach Damaskus
„Ja klar, in der damaligen Zeit war schon eine Vision notwendig, damit jemand auf die Idee von einem Messias kam“
Schau dir mal das Konzept an, mit dem hier Texte mit knallharten Religionsauflagen krampfhaft in Verbindung mit der Friedens-Messias-Legende gebracht werden sollen:
„Wieso gehören diese Religionstexte zur Jesus-Legende?“ -> „Ja weil es vom Himmel gefallen ist“
Auf Basis der „historischen“ Abläufe muss man sich eher fragen, ob all die Texte, die der Figur „Paulus“ zugeschrieben werden, überhaupt zusammengehören (wir sind also eigentlich sogar weit entfernt von der Frage, ob es derselbe Autor war).
Nirgendwo gibt es hierfür eine Grundlage.
Wenn man genau hinsieht, dann hat die „Paulus“-Figur so rein gar nichts mit dem friedlichen Fussgänger „Jesus“ zu tun.
Irgendwie werden hier alle Messias-Anhänger (Christus-Anhänger) in einen Suppen-Topf geworfen und „der neue Bund geschlossen“ („Christen“).
In der Folge haben die heutigen „Gläubigen“ sofort die „Christenverfolgungen“ parat, aber zu einem römisch–jüdischen Konflikt/Krieg (über mehr als 135 Jahre hinweg und zwar genau in der Zeit, in der man die Texte ansetzen möchte) können sie nichts sagen.
“Erich“ hat geschrieben:Jesus Christus rettet und erlöst uns von unserem sündigen Leib und dieser sündigen Welt und dem Teufel und seinen Dämonen
und dem Tod und der Hölle und vor dem See, der mit unauslöschlichem Feuer und Schwefel brennt, das ist der zweite Tod!
Zumindest den prinzipiellen Nährboden, der damals zum kollektiven Fanatismus geführt hat, scheinst du aufsagen zu können.
Dass du dabei vor das Wort „Christus“ den Namen „Jesus“ setzt (Motto: „es kann nur einen geben“) hat wohl damit zu tun, dass dir die damalige Zeit eher egal ist – „Hauptsache die Legende wird verbreitet“.
Wozu soll das gut sein?