Gottes Wille/Plan

Rund um Bibel und Glaube
Tree of life
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#371 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Tree of life » Mi 25. Dez 2019, 00:45

Erich hat geschrieben:
Mi 25. Dez 2019, 00:33
Was ist denn das Ziel?
Was dein Ziel ist, weiß ich nicht, jedenfalls mir gehts nicht um ewiges Leben sondern Friede und Nächstenliebe leben

Lukas 10,25-...
30 Da antwortete Jesus und sprach:
Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halb tot liegen.

31 Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er vorüber.
32 Desgleichen auch ein Levit: Als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber.

33 Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte es ihn; 34 und er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. 35 Am nächsten Tag zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir's bezahlen, wenn ich wiederkomme


---

Mt 25,40 Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.


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Tree of life
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#372 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Tree of life » Mi 25. Dez 2019, 01:31

SilverBullet hat geschrieben:
Di 24. Dez 2019, 20:07

Ich würde eher sagen, dass bereits eine klare Sachfrage vorliegt, bei der sich etwas auf den Punkt bringen lassen müsste.
Ich muß manche Aussagen, in dem Fall von Erbreich erst mal in "meine Sprache" übersetzen um überhaupt zu verstehen, das mach ich oft so, daß ich mir Situationen vorstelle

Ich geh da so ran:
erbreich“ hat geschrieben:
Das, was als angenehm empfunden wird, führt zur Anhaftung....
Ich empfinde es als sehr angenehm, im warmen Badewasser zu relaxen= das ist gut
Aber wenn mein Wohlbefinden davon abhängig wird, dann ist das "Anhaftung" an etwas und ist nicht gut und führt in eine Abhängigkeit
erbreich“ hat geschrieben:
das, was als unangenehm empfunden wird, führt zu Ablehnung, Sorgen, Verdruss.
Das kann ich leider noch nicht ganz verstehn.
Ich ziehe dazu ein Extrembeispiel heran: Ein Kind, das von seinen Eltern immer wieder unterdrückt wird, keine Liebe erfährt und oft mißhandelt oder eingesperrt wird, reagiert wahrscheinlich mit Ablehnung und Angst
erbreich“ hat geschrieben:
Der Buddha empfiehlt zur Loslösung von diesen Verhaftungen Gelassenheit und Gleichmut.
Wenn es sich dabei um das erste von mir erwähnte Beispiel handelt, kann ich das noch nachvollziehen, beim zweiten jedoch nicht.

Zu Beispiel eins nannte der biblische Paulus , wenn ich das richtig verstanden habe, es so:
1.Korinther 7,29

29 Dies aber sage ich, Brüder:
Die Zeit ist begrenzt: dass künftig die, die Frauen haben, seien, als hätten sie keine, 30 und die Weinenden, als weinten sie nicht, und die sich Freuenden, als freuten sie sich nicht, und die Kaufenden, als behielten sie es nicht, 31 und die die Welt Nutzenden, als benutzten sie sie nicht; denn die Gestalt dieser Welt vergeht.
32 Ich will aber, dass ihr ohne Sorge seid.


--------
Ich habe da noch einen Artikel gefunden bezüglich Anhaftung in einer Beziehung:

“Was ist der Unterschied zwischen Liebe und Anhaftung, was Beziehungen angeht?”
https://www.lama-ole-nydahl.de/fragen/?p=216

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Erich
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#373 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Erich » Mi 25. Dez 2019, 09:44

Tree of life hat geschrieben:
Mi 25. Dez 2019, 00:45
Erich hat geschrieben:
Mi 25. Dez 2019, 00:33
Was ist denn das Ziel?
Was dein Ziel ist, weiß ich nicht, jedenfalls mir gehts nicht um ewiges Leben sondern Friede und Nächstenliebe leben

Lukas 10,25-...
30 Da antwortete Jesus und sprach:
Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halb tot liegen.

31 Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er vorüber.
32 Desgleichen auch ein Levit: Als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber.

33 Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte es ihn; 34 und er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. 35 Am nächsten Tag zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir's bezahlen, wenn ich wiederkomme


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Mt 25,40 Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.

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Entweder verstehe ich Dich nicht, "Tree of life", oder Du verstehst mich nicht !?

Apg 13,46 
Paulus und Barnabas aber sprachen frei und offen:
Euch musste das Wort Gottes zuerst gesagt werden;
da ihr es aber von euch stoßt
und achtet euch selbst nicht wert des ewigen Lebens,
siehe, so wenden wir uns zu den Heiden.

Frieden und Nächstenliebe leben,
das tut ein gläubiger Christ selbstverständlich auf dem Weg zum Ziel.

Und warum weißt Du nicht, was das Ziel eines gläubigen Christen ist??

Ich schrieb in meinem Beitrag an "SiverBullet":
Erich hat geschrieben:
Mi 25. Dez 2019, 00:09

Christen sind die Nachfolger unseres Herrn Jesus Christus, dem Sohn Gottes, ...
Das Ziel eines gläubigen Christen, der Jesus Christus in der Liebe zu Gott
und in der Liebe zu seinen Nächsten und zu seinen Feinden
nachfolgt, ist:
Die Rettung (Seligkeit) seiner Seele und das ewige Leben in Jesus Christus.


1Petr 1,8-9 
8 Ihn habt ihr nicht gesehen und habt ihn doch lieb;
und nun glaubt ihr an ihn, obwohl ihr ihn nicht seht;
ihr werdet euch aber freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude,
9 wenn ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, nämlich der Seelen Seligkeit.

Phil 3,14 
... jage nach dem vorgesteckten Ziel,
dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.


Siehst Du denn nicht das Ziel Deiner zitierten Geschichten?

Was ist wohl der Grund,
warum Jesus diese Geschichte vom barmherzigen Samariter erzählte?
Lk 10,25 
Und siehe, da stand ein Gesetzeslehrer auf, versuchte ihn und sprach:
Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe?

Und was ist wohl der Grund (oder das Ziel),
warum Jesus das Gleichnis von den anvertrauten Talenten erzählte?
Mt 25,46 
Und sie werden hingehen:
diese zur ewigen Strafe,
aber die Gerechten in das ewige Leben.

1Joh 5,11 Und das ist das Zeugnis,
dass uns Gott das ewige Leben gegeben hat,
und dieses Leben ist in seinem Sohn.

1Joh 5,13 Das habe ich euch geschrieben,
damit ihr wisst, dass ihr das ewige Leben habt,
euch, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes.

LG! Erich

Frohe  Weihnachten!
 
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. (Hebr 13,8)

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Naqual
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#374 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Naqual » Mi 25. Dez 2019, 10:19

Erich hat geschrieben:
Mi 25. Dez 2019, 09:44
Tree of life hat geschrieben:
Mi 25. Dez 2019, 00:45
Erich hat geschrieben:
Mi 25. Dez 2019, 00:33
Was ist denn das Ziel?
Was dein Ziel ist, weiß ich nicht, jedenfalls mir gehts nicht um ewiges Leben sondern Friede und Nächstenliebe leben
Entweder verstehe ich Dich nicht, "Tree of life", oder Du verstehst mich nicht !?

Es ist immer so eine Sache, wenn man als "Dritter" in einen Disput reinspringt. Aber für meinen Eindruck ist der Unterschied in Euerer Denkweise der:

- Du denkst vor allem und zuallerst an die Rettung der Seele vor der Hölle und Einzug in die Seligkeit des Himmels im nächsten Leben.
- Tree of Life denkt ganz praktisch an die Nähe Gottes im diesseitigen Leben, an die Umsetzung und das Vorhandensein von Friede und Nächstenliebe im eigenen Umfeld.

Persönlich betrachte ich Deinen Weg als gefährlich. Denn eine Überbetonung des Jenseits und himmlischer Belohnung entspricht voll den Bedürfnissen des auf sich selbst bezogenen Egos. Und nicht wenige bleiben darin stecken.
Zuletzt geändert von Naqual am Mi 25. Dez 2019, 10:23, insgesamt 1-mal geändert.

Maryam
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#375 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Maryam » Mi 25. Dez 2019, 10:20

Tree of life hat geschrieben:
Mi 25. Dez 2019, 00:45
Erich hat geschrieben:
Mi 25. Dez 2019, 00:33
Was ist denn das Ziel?
Was dein Ziel ist, weiß ich nicht, jedenfalls mir gehts nicht um ewiges Leben sondern Friede und Nächstenliebe leben

Lukas 10,25-...
30 Da antwortete Jesus und sprach:
Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halb tot liegen.

31 Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er vorüber.
32 Desgleichen auch ein Levit: Als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber.

33 Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte es ihn; 34 und er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. 35 Am nächsten Tag zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir's bezahlen, wenn ich wiederkomme


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Mt 25,40 Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.

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Hi Tree of life 🤗😘
Sehr weise gewählte Worte, bezüglich Willen dessen, der Jesus inspirierte diesen bekannt zu machen. Wie der Papst Franziskus ja immer wieder ans Herz legt
Papst Franziskus ermuntert die Gäubigen zu Geschwisterlichkeit:"Unsere Liebe untereinander und gegenüber andern ist unsere Visitenkarte"



In jenem Gleichnis handelten nicht etwa die "Gläubigen" (Priester/Levit)  wie man es von glaubwürdigen Christen/Juden erwarten dürfte, sondern ein Samarier. Mit solchen Gemeinschaft zu haben war damals ein no go für Juden, wie die Samariterin Jesus am Brunnen überrascht sagte, als er sie um Wasser bat.Johannes 4, 8 und 9.

Also zeigt sich wieder mal, dass  vor Gott einig zählt, wie man sich verhält, wenn wir mit einer entsprechenden Situation im Alltag konfrontiert werden. Gelebte Nächstenliebe führt zu einer win-win-win Situation.

Der Nutzniesser freut sich, ....der zu dessen Freude beigetragen hat...und Gott, der die Beiden zu diesem Zweck zusammengeführt hat.

Zu Mt 25,40 gibt es ein sehr empfehlenswertes Buch von Gordon Graham nicht nur für Christen aber insbesondere an die Christenheit: DAS HABT IHR MIR GETAN, ENGAGIERTES CHRISTSEIN IN EINER U FAIREN WELT.

Glg  Maryam

SilverBullet
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#376 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von SilverBullet » Mi 25. Dez 2019, 11:11

“Erich“ hat geschrieben:<<<
Der Christus = der Messias = der Gesalbte - Gesalbt wurde Jesus von Gott mit dem Heiligen Geist bei der Taufe des Johannes.
Christen sind die Nachfolger unseres Herrn Jesus Christus, dem Sohn Gottes, der am Kreuz auf Golgatha für uns Sünder starb,
aber am dritten Tage ist er auferstanden von den Toten und er hat sich 40 Tage lang seinen Aposteln als der Lebendige gezeigt.
Und er fuhr wieder in den Himmel auf und sandte 10 Tage später den Heiligen Geist vom Vater, der die Apostel mit Kraft erfüllte.
Du wiederholst die Legende, gehst aber mit keinem Wort auf die kriegerische Zeit und die Vernichtung des Judentums in Judäa und Umgebung ein - eine Zeit in der die Legende spielen soll.

6 n. Chr. soll die Zeloten-Bewegung von einem gewissen „Judas“ gegründet worden sein, wobei es um eine „Volkszählung“ ging – kommt dir das bekannt vor?
Die Zeloten waren der militante Arm der Pharisäer – die wollten den Glauben mit Gewalt durchsetzen – Mord und Totschlag.
46-48 n. Chr. soll es zur Kreuzigung der Söhne des „Judas“ gekommen sein („Simon“ und „Jakobus“).

Wenn es in der Legende zur Erwähnung der Volkszählung kommt, wieso dann nicht zur Erwähnung des kollektiven jüdischen Aufstandes?

Anführer gründen ihre Aufstands-Gruppen und werden gekreuzigt – in der Legende scheint dies nur dem friedlichen „Jesus“ passiert zu sein.

In der Legende soll „der Vorhang im Tempel zerreissen“ – tatsächlich wurde wohl eher der gesamte Tempel zerstört und zwar nachdem sich die jüdischen Messias-Anhänger (keine Anhänger von einem „Jesus“) zum Teil gegenseitig ermordet haben und letztlich gegen die Römer unterlegen waren.

Wenn man der Quellenlage folgt (es gibt natürlich so gut wie keine vernünftigen Quellen), dann war dies eine unglaublich religiös fanatische Zeit, in der die Messias-Anhänger lieber gestorben sind, als auf die Durchsetzung ihrer Religionsidee (vor allem des „Auserwählt-Seins“) zu verzichten.
Natürlich sind nicht alle gestorben, sondern nachdem Jerusalem/Judäa „gefallen“ war, gingen die Kriege um Umland weiter und zwar wohl bis ca. 135 n.Chr.
Im letzten Aufstand trat wieder ein Messias-Anwärter auf die Bühne und war natürlich den Römern nicht gewachsen.

Nirgendwo spielt es in der Legende eine Rolle, dass die Bevölkerung ständig irgendwelche Messiasse auserkoren hat und dass eine gigantische Niederlage des Messias-Konzeptes das letztendliche Resultat war.
Aus den Qumran-Texten geht hervor, dass es wohl mehrere Ideen à la „das jüdische Volk irrt und muss sich wieder neu zu Gott ausrichten“ gab – das scheint der kollektive Slogan gewesen zu sein.

Im Gegensatz zu dieser gewalttätigen Fanatiker-Bevölkerung mit durchgeknalltem Untergangsverhalten taucht in der Legende ein „Messias“ auf, der eine idyllische Friedens-Stimmung transportiert, fast grundlos drangsaliert und letztlich mit Kreuzigung bestraft wird.
In der/den Quelle(n) ist von so einer alternativen, ja fast „braven“ Bewegung, nirgendwo die Rede.

Es scheinen all die Abenteuer-Komponenten „historisch“ (die Quellenlage ist einfach erbärmlich) tatsächlich vorzuliegen, aber in der Legende werden sie vermischt mit einer Art „idealer Messias-Idee“, der ein Untergang des Judentums (rund um Jerusalem) nichts anhaben kann, weil dieser Messias „ja kein Reich in dieser Welt“ anstrebt und seine Bewegung vom Judentum abkoppelt.
(ja sogar auf den Tempel legt er keinen grossen Wert – „Nachtigall ick hör dir trapsen“)

Diese Legende ist so eigenartig genau das, was die Verlierer des Konfliktes zur Fortsetzung ihrer Messias-Phantasie benötigt hätten – eine Fortsetzung, ohne militärische Macht ausüben zu können.
Diese Legende ist wohl genau das, was letztlich (auch) die Staatsmacht ROM als Religionsstrategie zur Ruhigstellung des Staatsgebietes durchgesetzt hat.

“Erich“ hat geschrieben:Aber dem Saulus erschien der Herr Jesus auf seinem Weg nach Damaskus
„Ja klar, in der damaligen Zeit war schon eine Vision notwendig, damit jemand auf die Idee von einem Messias kam“ :-)

Schau dir mal das Konzept an, mit dem hier Texte mit knallharten Religionsauflagen krampfhaft in Verbindung mit der Friedens-Messias-Legende gebracht werden sollen:
„Wieso gehören diese Religionstexte zur Jesus-Legende?“ -> „Ja weil es vom Himmel gefallen ist“ :-)

Auf Basis der „historischen“ Abläufe muss man sich eher fragen, ob all die Texte, die der Figur „Paulus“ zugeschrieben werden, überhaupt zusammengehören (wir sind also eigentlich sogar weit entfernt von der Frage, ob es derselbe Autor war).
Nirgendwo gibt es hierfür eine Grundlage.

Wenn man genau hinsieht, dann hat die „Paulus“-Figur so rein gar nichts mit dem friedlichen Fussgänger „Jesus“ zu tun.

Irgendwie werden hier alle Messias-Anhänger (Christus-Anhänger) in einen Suppen-Topf geworfen und „der neue Bund geschlossen“ („Christen“).

In der Folge haben die heutigen „Gläubigen“ sofort die „Christenverfolgungen“ parat, aber zu einem römisch–jüdischen Konflikt/Krieg (über mehr als 135 Jahre hinweg und zwar genau in der Zeit, in der man die Texte ansetzen möchte) können sie nichts sagen.

“Erich“ hat geschrieben:Jesus Christus rettet und erlöst uns von unserem sündigen Leib und dieser sündigen Welt und dem Teufel und seinen Dämonen
und dem Tod und der Hölle und vor dem See, der mit unauslöschlichem Feuer und Schwefel brennt, das ist der zweite Tod!
Zumindest den prinzipiellen Nährboden, der damals zum kollektiven Fanatismus geführt hat, scheinst du aufsagen zu können.

Dass du dabei vor das Wort „Christus“ den Namen „Jesus“ setzt (Motto: „es kann nur einen geben“) hat wohl damit zu tun, dass dir die damalige Zeit eher egal ist – „Hauptsache die Legende wird verbreitet“.

Wozu soll das gut sein?

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#377 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von Erich » Mi 25. Dez 2019, 11:18

Hallo "erbreich"!

Ich kann Dir in vielen Punkten zustimmen!  :yes2:
erbreich hat geschrieben:
Di 24. Dez 2019, 15:21
Du hast Glauben? Habe ihn für dich selbst vor Gott! Selig, wer sich selbst nicht beschuldigt in dem, was er billigt. (Röm 14.22)
Aber hier geht es um das Essen und Trinken. 

Wir Christen wissen, dass wir alles essen und trinken dürfen.

Aber andersgläubige Menschen
essen z.B. kein Schweinefleisch oder kein Rindfleisch usw.
oder sie trinken keinen Alkohol, wie z.B. Wein oder Schnaps usw.

Wenn ein Christ mit solchen Menschen zusammen kommt,
dann sollte er darauf achten, dass er kein Ärgernis verursacht.
Röm 14,21 Es ist besser, du isst kein Fleisch und trinkst keinen Wein und tust nichts, woran dein Bruder Anstoß nimmt.
Deshalb sollen wir in unserer Nächstenliebe unseren Glauben (auf diesem Gebiet) für uns behalten,
und lieber das essen und trinken, was auch diese andersgläubigen Menschen essen und trinken.

Aber andrerseits sind wir Christen natürlich dazu aufgerufen unseren heiligen Glauben, 
also das Evangelium von unserem Herrn Jesus Christus, zu bezeugen, zu lehren und zu predigen.


 LG! Erich
 
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. (Hebr 13,8)

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#378 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von SilverBullet » Mi 25. Dez 2019, 11:28

“Tree of life“ hat geschrieben:<<<
Wenn es sich dabei um das erste von mir erwähnte Beispiel handelt, kann ich das noch nachvollziehen, beim zweiten jedoch nicht.
Aus meiner Sicht soll das Training einer „Reaktionseindämmung“ als Allheilmittel dienen, um negative Folgeerscheinungen auszuschliessen.

Man hat es ja hier mit einer Religion ("Buddhismus") zu tun, d.h. es gibt irgendwo einen „Glaubenssprung“, bei dem dann einfach so getan wird, als „das ist es jetzt, was zur Erfüllung/Erlösung/Befreiung usw. notwendig ist“

Was dir fehlt, sind vermutlich die Grundlagen:
• Was stellt sich so ein Anhänger unter „einem Menschen“ vor?
• Was soll laut so einem Anhänger „die Welt“ sein (welche Bestandteile soll es geben)?
• „Wie“ soll dieses „Reaktions“-Training („Reaktionseindämmung“) in diesem Mensch/Welt-Gefüge zu „welchem“ Ergebnis führen?

Ich vermute, dass es bei einer Fortsetzung des Austausches demnächst auch um Reinkarnation und vor allem um den Stopp dieses „Kreislaufes“ gehen wird (was ja wiederum auch in die Grundlagen fällt).

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#379 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von erbreich » Mi 25. Dez 2019, 12:16

SilverBullet hat geschrieben:
Mi 25. Dez 2019, 11:28
Ich vermute, dass es bei einer Fortsetzung des Austausches demnächst auch um Reinkarnation und vor allem um den Stopp dieses „Kreislaufes“ gehen wird (was ja wiederum auch in die Grundlagen fällt).
Offenbar bin ich zu neugierig, um mich zwei Tage lang ganz rauszuhalten...

Reinkarnation ist für mich kein Thema, darum geht's mir nicht, solche spekulative Themen können wir getrost aussen vor lassen.


 

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#380 Re: Gottes Wille/Plan

Beitrag von erbreich » Mi 25. Dez 2019, 13:36

SilverBullet hat geschrieben:
Di 24. Dez 2019, 18:18
Man kann es so ausdrücken „mit Funktionalität rennt man bei mir jede Tür ein“.
Sobald du mir etwas Funktionierendes vorstellst, wird es mich dort hinziehen, wie ein Magnet.
Die Chance liegt also schon auf dem Tisch…
Da können wir uns ja schon mal finden! Mir geht es darum, zu erkennen, wie dieses Leben hier funktioniert.
 
SilverBullet hat geschrieben:
Di 24. Dez 2019, 18:18
Du identifizierst aber immer noch die Urteile als „Urteile“ (samt der positiv/negativ-Richtung) und studierst lediglich eine andere Aussenreaktion ein.
Deine innere Funktionsweise ändert sich dadurch aber nicht – die „Ruhe des Geistes“ wird bereits durch die Identifikation gestört.
Du müsstest dir quasi antrainieren, dass du gar nicht mehr verstehst, dass es „Urteile“ in einer bestimmten Richtung sind, aber genau das kannst du nicht, weil du so nicht funktionierst.
Dass ich eine andere Aussenreaktion einübe, das stimmt sicherlich. Auch dass die Ruhe des Geistes durch das Urteil gestört wird, ist richtig. Ebenso dass ich nicht so funktioniere, dass ich die Urteile schlicht nicht mehr als solche verstehe (was wäre damit auch gewonnen? Das würde mich ja bloss zum unwissenden Toren machen). Aber hier setzt die meditative Übung ein, nämlich eben die Übung der Überwindung der Selbstbezogenheit, das Loslassen der Identifikation des Urteils mit mir: "Mich" lobt man, "mich" tadelt man. Das Anhaften am Lob macht mich abhängig davon und damit süchtig nach Anerkennung. Das Anhaften am Tadel führt mich zum Minderwertigkeitskomplex, zur "narzisstischen Kränkung", wie es Freud nannte, und wenn das Anhaften nicht überwunden wird direkt in die Depression. Beides, die Sucht nach Anerkennung und die Depression verhindern das angemessene Funktionieren des Menschen und machen in anfällig für jede Form der Manipulation. 
 
SilverBullet hat geschrieben:
Di 24. Dez 2019, 18:18
Du ersetzt lediglich das Anhaften, indem du an eine „goldene Regel“ anhaftest, was aber immer noch komplette Anhaftung ist.
Die "goldene Regel" wäre somit das "Nichtanhaften"? Die gilt aber auch für das Nichtanhaften, wäre also Nichtanhaften an Nichtanhaften und damit ein Zulassen des Anhaftens. Und so ist es auch: "Nichtanhaften" ist nicht ein "Gebot" bei dessen Übertretung wir in "ewiger Verdammnis" schmoren müssten. An wohltuenden Erlebnissen hafte ich ganz gerne eine zeitlang an, wenn aber der Moment kommt, wo dieses Anhaften sich in Unwohlsein verkehrt, dann wird es Zeit loszulassen. Lieber eher ein bisschen zu früh als zu spät, denn wenn das Anhaften bereits zur Sucht geworden ist, dann kann das Loslassen sehr sehr schwer und qualvoll werden (davon kann ich aus eigener Lebenserfahrung ein Liedchen singen). Ich sehe da keinen "Funktionswiderspruch".
 
SilverBullet hat geschrieben:
Di 24. Dez 2019, 18:18
Dies dann als „die völlige Befreiung“ verkaufen zu wollen, ist wie der Sprung in die Wolken, bei dem keiner weiss, was dabei ablaufen soll – nirgendwo wird Funktionalität geliefert.
Was heisst "völlige Befreiung"? Ich habe mich von meinen Süchten völlig befreit, nehme aber die Suchttendenzen in mir immer noch wahr. Das, was der Buddha als den Ursprung des Leidens bezeichnet: Das Begehren nach mehr von dem, was ich als wohltuend erlebe. Die Tendenz eben zum Anhaften. Das, was ich als Befreiung erlebe ist die Fähigkeit, rechtzeitig loszulassen, so das die Entstehung von Leiden verhindert oder, wenn schon entstanden, überwunden werden kann. Das ist meines Erachtens reine Funktionalität. Aber ohne Erkenntnis dieser Funktionalität wird die "Bedienung" schwierig. Es war und ist die Meditation (als reines Beobachten der Funktionsweise der psychischen und körperlichen Prozesse - nicht Imaginationen irgendwelcher Art), die mir den Zugriff auf diese Funktionalität ermöglicht hat und immer noch ermöglicht. Und damit mich selber von unnötigem Leiden bewahrt als auch - wie oben festgestellt - "eine andere Aussenreaktion" möglich macht die (wie im Beispiel Sucht, so auch beim Aufkommen von Ärger, Zorn, Hass), auch meine Mitwelt vor unnötigem Leiden bewahren kann. 
 
SilverBullet hat geschrieben:
Di 24. Dez 2019, 18:18
„reines Subjekt“ läuft vermutlich auf „subjektive Perspektive, die sich selbst Existenz genug ist“ hinaus und ist lediglich ein komplettes Durcheinanderbringen der Zusammenhänge von Reaktion und Existenz.

„unbedingter freier Wille“ geht wohl letztlich in die gleiche Richtung:
die Handlung wird zum „komplett unabhängig Handelnden“ erklärt.

Aus meiner Sicht ist das eine deutliche Sackgasse – aber vielleicht liege ich ja falsch und du kannst mir bei diesem Problem weiterhelfen.
Das ist ganz klar eine Sackgasse, da bin ich mit dir einig. Einen "komplett unabhängig Handelnden" kann es nicht geben und deshalb natürlich auch keine "subjektive Perspektive, die sich selber genug ist". Das sagt der Buddhismus mit den Begriffen "Nicht-Ich" und "Bedingtheit". Es gibt kein solches unabhängiges, eben "unbedingtes" "Ich", die Annahme eines solchen ist reine Illusion. Und so entsteht auch der Wille nicht aus einem solchen "Ich", sondern aus einer anfangslosen Vielzahl von Bedingungen. Wenn dann ein Wille aufgestiegen ist, wird er vom Subjekt als "mein" Wille identifiziert, was ja auch richtig ist, falsch ist dann aber die Annahme, der Wille sei von einem autonomen "Ich" völlig frei, also ohne Bedingungen, "gemacht" worden. 
 
SilverBullet hat geschrieben:
Di 24. Dez 2019, 18:18
Ging es dir zu schnell und du bist nun verunsichert?

Brauchst du nicht, „das Schlimmste“ das aufgedeckt werden könnte, wäre Funktionalität.
Ich bin ja schon ein Berner (genauer noch: ein Emmentaler), und die gelten allgemein als langsam, aber es ging noch so mit der Geschwindigkeit. Solche Gespräche sind herausfordernd und gerade deshalb hilfreich, manchmal wohl auch ein wenig verunsichernd - richtig: Bis die Funktionalität sichtbar wird. 

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