Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Rund um Bibel und Glaube
Benutzeravatar
Halman
Beiträge: 4016
Registriert: Di 25. Feb 2014, 20:51

#341 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von Halman » Mi 16. Sep 2015, 00:59

SilverBullet hat geschrieben:@Hemul
Das mit dem Namen ist mir klar geworden, aber das Wort „Gott“ mit einem anderen Wort auszudrücken, ändert an der Unklarheit eigentlich nichts (zumindest aus meiner Sicht).

Ich habe es so gelesen:
„Gott“ sagt "Ich bin der, der ist“ und will als „Ich bin“ vorgestellt werden.

Natürlich kann ich nur hoffen, dass ich hierbei nicht das „Schlusslicht“ markiere, aber mit „Ich bin“ kann ich das Erschaffen des Universums noch nicht in Einklang bringen.

Auch als Antwort auf die „was“-Frage, verstehe ich „ich bin“ eigentlich eher nicht.
Soweit ich den hebräischen Grundtext verstanden habe, ist die Aussage umfassender im Sinne von: "Ich war, ich bin und ich werde sein" bzw. "ich werde mich erweisen". Eine Erklärung, die ich zum Namen Gottes kenne, lautet: Er veranlasst zu werden.

SilverBullet hat geschrieben:Zusätzlich soll „Gott“ Gedanken haben.
Descartes sagte mal in etwa: „ich denke, also bin ich“.
Hört sich ähnlich an, aber Descartes war doch damit nicht in der Nähe der Bibel.
Setzen Gedanken nicht Zeit voraus? Wenn eine Uhr tickt, dann zeigt sie mir, dass Zeit verstreicht. Wenn Gott denkt, wie könnte er da zeitlos sein? Daher ist es für mich sinnvoller, mich Gott so zu denken, dass seine Existens auch Quell der Zeit ist.

SilverBullet hat geschrieben:Interessant dabei ist, dass „Gott“ sagt und will und dass auch Moses zu „ihm“ etwas sagt.
Das hört sich wie ein Gespräch an – aber so wird es wohl nicht ablaufen.
Gott könnte sich auch als Gesprächspartner erweisen.
Laut dem Markusevangelium sprach drei zu den Jüngern, die bei Jesus waren: "Das ist mein lieber Sohn. Hört auf ihn!" (gem. der NeÜ)

SilverBullet hat geschrieben:Wenn es aber um meine „Substanz“, also das Bewusstsein geht, „bin ich“ nicht der Körper und „ich bin“ auch nicht das Gehirn.
„Ich bin“ wohl eher ein Bedeutungszusammenhang in einem aktiven Wahrnehmungssystem (d.h. aktivem Gehirn auf neuronaler Schaltbasis) – sozusagen ein „Verstehkonstrukt“.
Auf die Frage „was bin ich“ würde ich sagen: ein Konstrukt aus Bedeutungszusammenhängen in einer Datenverarbeitung. (Ich weiss, da staunen jetzt einige, aber wir sollten das hier nicht weiter vertiefen, sondern lieber bei der Bibel bleiben)

Wenn ich also das „was ich bin“ komplett (oder zu Teilen) auf das Wort „Gott“ abbilden soll, dann entstehen dadurch keinerlei Fähigkeiten, die an die Bibelaussagen heran reichen, und es würde sich die Frage stellen: wo ist das aktive Gehirn, in dem der Bedeutungszusammenhang „ich Gott, bin der, der ist“ zustande kommt?
Vielen Dank für Deine tiefgründigen Gedanken. Nach meinem bescheidenen Verständnis im geistigen Himmel, der sich transzendent zum Universum verhält. Paulus schrieb über seine Auferstehungshoffung in 1. Kor. 15:40-53: Er glaubte, dass er im transzendenten Himmel, in dem Gott und Jesus wohnen, in einem geistigen Leib auferstehen würde. Dazu passt auch Jesu Versprechen an seine Jünger:
Zitat aus Joh 14:2-3:
2 Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, würde ich euch gesagt haben: Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten? 3 Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin.
Diese biblischen Verweise mögen Deine präzise Frage nicht beantworten, aber offenbar sind Geister oder geistige Leiber imstande zu Denken und zu fühlen.

SilverBullet hat geschrieben:(„Gott“ kann eigentlich kein Mensch sein, denn er soll das Universum, samt Leben erschaffen haben)
Ja, damit stimme ich mit Dir überein.

Die Trinität ist allerdings ein sensibles Thema für sich, welches natürlich unmittelbar mit dem Thead-Thema zusammenhängt. Ich gehöre hier zur Minderheit, da ich KEIN trinitarisches Gottesbild vertrete und Gottes Sohn, Jesus, nicht als den Gott identifiziere, sondern als den von Gott einziggezeugten Sohn Gottes (dies ist metaphorisch zu verstehen, da es bei Geistern nicht im biologischem Sinne gemeint ist).
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Benutzeravatar
Andreas
Beiträge: 5147
Registriert: So 21. Apr 2013, 19:15

#342 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von Andreas » Mi 16. Sep 2015, 01:55

Münek hat geschrieben:Was soll dieses falsche Spiel?
Welches falsche Spiel? Wie du hier sehen kannst, ging es darum, ob sich Christen bewusst sind, dass die Bibel von Menschen verfasst wurde.
Andreas hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:Die altbekannte Taktik der Hysterisch-Kitschigen-Bibeltreuen-Neo-Atheistischen-Gegen-Theo-Loge:Zuerst mal eine pauschale Unterstellung in die Welt setzen. Was für eine hirnrissige Luftnummer!
Als wenn der überwältigenden Mehrheit der Christen nicht bewusst wäre, dass sie von Menschen verfasst wurde.

Sagen wir mal so: Geschrieben wurde... Der eigentliche Verfasser (Autor) war doch jemand anderer - oder? 8-)
Nein. Die überwältigende Mehrheit der Christen sieht das nicht so, wie ihr das gerne darstellen wollt.
Merkt ihr nicht, dass ihr euch mit dieser primitiven Christen-Bashing-Masche selbst am lächerlichsten macht?
Was im Katechismus der RKK steht, fällt da null ins Gewicht. In dem Ding, das zu gefühlten 40 % aus Abkürzungen und Fußnoten besteht, findet sich kaum einer zurecht und deswegen weiß auch kaum ein Christ, was da drin steht. Ohne zusätzliche Literatur bleibt der Katechismus eh ein Buch mit sieben Siegeln. Außerdem sind die Zeiten längst vorbei, in denen die Katholiken an der Basis alles befolgen, was die Kirche ihnen verordnet. Viele wünschen sich endlich Reformen.

Die Sache mit dem Katechismus ist nichts weiter als ein Ablenkungsmanöver deinerseits. Die meisten Christen, die ich kenne sind Katholiken, so dass ich ziemlich gut einschätzen kann, wie die im richtigen Leben ticken.

Benutzeravatar
Halman
Beiträge: 4016
Registriert: Di 25. Feb 2014, 20:51

#343 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von Halman » Mi 16. Sep 2015, 02:00

Münek hat geschrieben:Was bringen ein paar Semester Theologiestudium, wenn der Glaube den Blick auf die Realität verstellt.
Welche Glaube? Logan5 ist Agnostiker.

Münek hat geschrieben:Schau Dir doch noch einmal ganz genau an, wie Logan5 die von ihm behauptete "Illegitimität" begründet.
Ich erkenne da keine ernstzunehmende Begründung für seine abenteuerliche These.

Zu behaupten, die neutestamentliche "Bergpredigt" sei "ja Teil derselben Textsammlung", d.h. der alttes-
tamentlichen Berichte über die Gräueltaten und -worte Jahwes, ist - sorry - schlichter Unfug.
Du schreibst Unfug. Natürlich ist die Bergpredigt Teil der derselben Textsammlung, die man Bibel nennt. Ihm ging es um die christliche Religion, welche die ganze Bibel als Glaubensquelle verwendet und somit eine gesamtbiblische Perspektive einnimmt.

Über die Feinheiten und Hintergründe der historisch-kritischen Methode hat er im Gegensatz zu Dir Fachwissen. Mache Dich hier nicht lächerlich.

Wenn Du seine agnostische und historisch-kritische Sichtweise fair bewerten willst, kannst Du sie HIER sowie HIER und HIER und HIER im Groben nachlesen.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Benutzeravatar
Andreas
Beiträge: 5147
Registriert: So 21. Apr 2013, 19:15

#344 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von Andreas » Mi 16. Sep 2015, 02:03

Anton B. hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Übrigens war Müneks Post, auf den sich Savonlinna mit seinen Vorwürfen konkret bezogen hat, durchaus ordentlich. Gibt es da konkret was zu bemäkeln?
Genau das, was Savonlinna bemängelt. Wenn sich Münek so gut in der Bibel und dem Katechismus auskennt, sollte er wissen, dass im einen wie im anderen gar nichts so eindeutig ist, wie er es darzustellen pflegt, indem er diese Dinge unterschlägt.
Münek als Spezialist für den Katechismus, das hast Du Dir doch gerade selber ausgedacht, um den Vorwurf von "Unterschlagung" und "rhetorischer Unredlichkeit" weiterhin begründen können.

Du "toppst" hier bezüglich Redlichkeit und rhetorischer Mittel wirklich alles.
Katechismus ist geschenkt.
Was Rhetorik angeht hab ich viel von euch gelernt. Danke für das Kompliment.
Das worauf es mir ankam, ist bei denen angekommen, bei denen es ankommen sollte. "Ihr" gehört nicht dazu.

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#345 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von Münek » Mi 16. Sep 2015, 02:17

Andreas hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Was soll dieses falsche Spiel?
Welches falsche Spiel? Wie du hier sehen kannst, ging es darum, ob sich Christen bewusst sind, dass die Bibel von Menschen verfasst wurde.

Nun rede Dich mal nicht raus. Euer falsches Spiel besteht darin, dass Ihr mir die bewusste Unterschlagung von Texten unterstellt habt.
Ich habe das jetzt richtig stellen müssen.
Zuletzt geändert von Münek am Mi 16. Sep 2015, 03:30, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#346 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von Münek » Mi 16. Sep 2015, 02:45

Halman hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Was bringen ein paar Semester Theologiestudium, wenn der Glaube den Blick auf die Realität verstellt.
Welche Glaube? Logan5 ist Agnostiker.

Münek hat geschrieben:Schau Dir doch noch einmal ganz genau an, wie Logan5 die von ihm behauptete "Illegitimität" begründet.
Ich erkenne da keine ernstzunehmende Begründung für seine abenteuerliche These.

Zu behaupten, die neutestamentliche "Bergpredigt" sei "ja Teil derselben Textsammlung", d.h. der alttes-
tamentlichen Berichte über die Gräueltaten und -worte Jahwes, ist - sorry - schlichter Unfug.
Du schreibst Unfug. Natürlich ist die Bergpredigt Teil der derselben Textsammlung, die man Bibel nennt.

Mein lieber Halman, sie ist es doch nicht wirklich.

Als ehemaliger Theologiestudent müsste Logan5 das doch eigentlich wissen. Als Jesus seine
"angebliche Bergpredigt" hielt, gab es die Bibel noch gar nicht.

Dass Jahrhunderte später der "christliche Kanon" entstand (unter "Einverleibung" der "Hebrä-
ischen Schriften"), ist in diesem Zusammenhang völlig irrelevant.

Dein Freund Logan5 argumentiert sinngemäß in etwa so, dass vor dem Hintergrund der 10 Gebote
und der Bergpredigt Jesu
nur illegitim von Gräueltaten Gottes gesprochen werden kann. Das halte
ich in der Tat für völligen Blödsinn.

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#347 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von Münek » Mi 16. Sep 2015, 03:26

Halman hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:2. Die 10 Gebote sowie die Bergpredigt gelten ausschließlich für Menschen. Der "allmächtige Gott" ist an nichts gebunden. Das hat er durch seine despotisch-rücksichtslosen Taten auch hinlänglich bewiesen. Diese werden zwar in keinem Gottesdienst erwähnt, aber man kann sie im "Alten Testament" nachlesen.
Altertümliche Textstellen, aus dem Zusammenhang gerissen, ohne Berücksichtung des historischen Kontextes und des altjüdischen Kulturkreises ins 21. Jahrhundert zu katapultieren und auf infantile Weise zu lesen, muss natürlich zu Fehlschüssen führen. Aber Du weiß ja alles besser und willst Dir von mir ja anscheinend nichts sagen lassen. Das ist ehrlich gesagt nicht mein Problem.

Du schweifst ab.

Es ist aussichtslos, die im "Alten Testament" dokumentierten Gräueltaten und -worte Jahwes durch das "Filter
der zehn Gebote und der Bergpredigt" zu betrachten, um damit Jahwes Taten und Worte zu relativieren oder
gar als unwahr zu eliminieren.


Ein untauglicher und leicht durchschaubarer Versuch...

Samantha

#348 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von Samantha » Mi 16. Sep 2015, 06:53

@Halman

Wer versucht, einen guten Eindruck bei den "heutigen" Pharisäern zu hinterlassen, wird anstelle von Jesus verspottet werden. Sprach Jesus nicht zu den Menschen, die ihn auch hören wollten? Ein Same kann nur dort sprießen, wo Wachstum möglich ist. Jesus hatte zu wenig Zeit, um sie auch noch verschwenden zu können - es ging ihm nicht um Selbstdarstellung oder Macht ... nein, denn er zweifelte nicht.

Steter Tropfen höhlt den Stein - wer sich dem aussetzt, ist irgendwann "leer".
Verlauf Dich nicht in dem Labyrinth der Dunkelheit.

Rembremerding
Beiträge: 2984
Registriert: So 18. Aug 2013, 16:16

#349 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von Rembremerding » Mi 16. Sep 2015, 07:36

Savonlinna hat geschrieben:Meine Definition von "Mensch" lässt zu, dass sämtlicher Glaube an Gott Teil der menschlichen Struktur sei. !
Dies ist o.k. Bei dir ist der Glaube Teil des Menschen, bei mir ist er Gnade durch Gott. Das ist der zunächst unwesentliche Unterschied.
Die Argumentation verstehe ich nicht. Es ist doch nicht alles gleich stark in einem Menschen angelegt.
Der eine hat mehr männliche Anteile, der andere mehr weibliche, der eine wird von Akustischem ergriffen, der andere vom Visuellen, der dritte liebt das Handwerk. !
O.k., da haben wir wahrscheinlich eine unterschiedliche Definition von Kunst. Gehört aber wohl nicht hierher.

Savonlinna hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben: Was ist Inspiration und wozu und durch was entsteht sie? (Das sind übrigens einfach nur offene Fragen und keine Suggestivfragen)
Meine momentane Antwort - und diese ist mir tatsächlich in der Zeit, wo ich hier im Forum schreibe, deutlicher oder klarer geworden:
zwischen den Einzelindividuen, vielleicht auch nicht nur zwischen ihnen, finden Wechselprozesse statt.
Ich habe zum Beispiel, als ich mal Monate alleine nach dem Studium in Hütten in Skandinavien lebte, eine komplette neue Sichtweise bekommen; schreibend habe ich mir die klar oder bewusst gemacht und damit das, was an der deutschen Uni als Probleme und Fragen herumirrte und mich mit angesteckt hat, als nicht mehr zentral abgelegt.
Als ich dann meine deutsche Heimat-Universität mal wieder besuchte und an einem Seminar teilnahm, stellte ich voller Verblüffung fest, dass die gleiche Kehrtwendung auch an dieser Uni stattgefunden hat.
Ich denke, das wird oft als bestimmtes "Klima" beschrieben. In einer persönlichen Begegnung wird man selbst zu dem, was man meint, was der andere in einen sieht. Und der andere wird zu dem, wie er sich sieht, damit ich ihn so wahrnehme (zu kompliziert?).
Und zur Landschaft: Es gibt eine wissenschaftliche Disziplin, die sich Kultur- und Wahrnehmungsgeografie nennt. Sie ist Teil der Humangeografie. Kurz zusammengefasst wird dabei erforscht, wie die menschliche Geisteshaltung auf die Landschaft einwirkt und sie formt und umgekehrt, wie die Landschaft auf die Geisteshaltung des Menschen einwirkt, wie er sie wahrnimmt und psychisch erlebt, quasi wie die Landschaft den Menschen formt.
In diesem Fall kommt die "Inspiration" von der Natur. Auch als gläubiger Mensch habe ich damit übrigens kein Problem.

Wir Menschen sind auf eine Weise miteinander vernetzt, die wir nicht kennen.
Aber ich vermute inzwischen, dass das, was Du "Inspiration" genannt hast und einen zum Beispiel beim dichterischen Schreiben lenkt, aus der "Gemeinschaft der Menschen" stammen könnte. Man weiß als Individum unbewusst viel mehr, als in die ratio dringen kann.
In der Esoterik wird hier die sogenannte Akasha-Chronik ins Spiel gebracht. Der Buddhismus weiß von einer Urseele, aus der alles stammt und wieder zurückkehrt.
Kennst Du das Gefühl, Du wirst beobachtet und man dreht sich um und tatsächlich überrascht man einen Menschen, wie er einen anblickt? In der Literatur wird das "Augenlicht" thematisiert. Das suggeriert ein aktives Sehen.

In Künstlerkreisen ist das normal, so zu reden. Die Ausstrahlung ist deutlich wahrnehmbar, und man weiß letztlich auch, wie sie entsteht. Auch wenn man sie nicht unbedingt selber hinkriegt.
Man spricht hier auch von Charisma, was weder gut noch schlecht gemeint ist. Weiß man tatsächlich, wie es entsteht? Dann könnte man es doch erlernen? Man findet oft bei "gebrochenen" Menschen ein Charisma. Also bei Menschen mit leidvoller Lebenserfahrung oder Menschen, die den Tod und das Leid als angenommenen Bruder in ihr Leben mit einbeziehen. Überhaupt erkenne ich hier einen Ansatz: Die Verdrängung des Todes führt zur Abflachung des Lebens. Gerade die Möglichkeit dessen Endes lässt es intensiver wirken. Dabei spielt auch hinein, dass der Mensch ohne Gott in seinem Bewusstsein die Ewigkeit verloren hat. Dies führt zu einer anderen Lebensweise, weil die Zeit anders wahrgenommen wird.
Savonlinna hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben:Hejdo,
Das klingt jetzt EXTREM Schwedisch. :D
Das kommt von meiner Frau und die ist extrem :Herz:

Servus
:wave:
Dieser katholische User ist hier dauerhaft inaktiv

Benutzeravatar
Queequeg
Beiträge: 1259
Registriert: Mi 13. Mai 2015, 14:08

#350 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von Queequeg » Mi 16. Sep 2015, 08:26

Halman hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben: Römer 8, 32,
Welcher auch seines eigenen Sohnes nicht hat verschont, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben; wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?

wie unendlich grausam und absurd ist ein Glaube, das ein Gott dadurch versöhnt werden könnte, dass sein eigener Sohn zu Tode gefoltert wird.
Dieses Problem lässt sich meiner Meinung nach durch die Allegorese lösen.

Selbstverständlich lassen sich für das jeweils theologisch tätige Individium alle biblischen Probleme, Widersprüche und die "schlimmen" Stellen mit der Allegorese lösen, oder auflösen, oder auch glattbügeln.

Aber wird dann dich letzten endes aus der Bibel nur noch ein Buch der nebulösesten Metaphernsymphonien, der individuellen Symbolik, der persönlich gefärbten Sinnbilder und der gleichnishaften Beliebigkeit.

Sicherlich ist es so, denn der niemals beizulegende Streit und Hader um wesentliche Bibelaussagen, zwischen den Konfessionen und Christen selbst, der dürfte eine Tatsache sein, die kaum abzustreiten wäre. Wobei diese Auseinandersetzungen ganz gewiss nicht unbedingt in Geiste der Liebe und gegenseitigen Ehrehrbietung über die theologischen Bühnen dieser Welt gehen.

Bei näherer Betrachtung bin ich zum dem Ergebnis gekommen, dass es soetwas wie eine "Höllentheologie eines Jesus" gar nicht gibt. Hier wird die allegorische Bedeutung der Gehenna verkannt.

wir können jetzt von den Gehennas bis zur den Müllbeseitigungsanlagen biblischer Wortschöpfungen gehen, der Duktus der Bestrafung und Drohung, also der wie auch immer neutastamentlich anbefohlenen Züchtigung für alle "Nichtchristen", dieser bleibt trotz und alledem bestehen, in den Jesuanischen Aussagen.
Da beißt weder die biblische Maus noch ein Theologe den Faden ab.

Im übrigen ist das deine Meinung, für nicht wenige Christen ist und bleibt die Höllentheologie des Neuen Testaments ein zwingender Bestandteil ihres (religiösen) Denkens, auch in den Gesprächen, gerade in den Gesprächen mit Heiden, Atheisten, Agnostiker, Humanisten und Gläubigen anderer Religionen gegenüber.

Das dürfte dir bekannt sein.

Antworten