Gibt es eine irdische Spur Gottes?

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Martinus
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#341 Re: Gibt es eine irdische Spur Gottes?

Beitrag von Martinus » So 22. Feb 2015, 09:41

sven23 hat geschrieben:
Catholic hat geschrieben: Jedenfalls ist Weihwasser nichts Magisches.

Stimmt, es ist normales Wasser, weshalb es auch niemand als geweihtes Wasser identifizieren kann.


Ich koche nur noch mit aqua lustralis :angel: . Damit bekommt das Essen den besonderen Geschmack. :thumbup:
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closs
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#342 Re: Gibt es eine irdische Spur Gottes?

Beitrag von closs » So 22. Feb 2015, 09:48

sven23 hat geschrieben:, weshalb es auch niemand als geweihtes Wasser identifizieren kann.
Physikalisch kann man das wirklich nicht.

sven23 hat geschrieben: Nicht mal der Papst kann das.
Stimmt auch - physikalisch kann man das wirklich nicht.

sven23 hat geschrieben:Aber genau das beschreibt die Entstehung von Göttern und Religionen.
Wir können ausschließlich wahrnehmen - insofern ist aus unserer Sicht buchstäblich alles Ausdruck unserer Wahrnehmung. - Die nicht-klärbare Frage ist, was davon er-findet und was davon findet. Für diesen Unterschied gibt es zwar deutliche Indizien, aber kein Wissen.

sven23 hat geschrieben:Man muß nur weit genug zurückgehen, dann kann es über den tierischen Ursprung des Menschen keinen Zweifel mehr geben. Ist das so schlimm?
Nein - ist nicht schlimm. - Warum sollte der Mensch nicht biologisch tierischen Ursprungs sein?

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Zeus
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#343 Re: Gibt es eine irdische Spur Gottes?

Beitrag von Zeus » So 22. Feb 2015, 11:01

Barbara hat geschrieben:Es spricht lediglich dagegen, sich Gott vorzustellen als Instanz, die einem kleinen Kind alle seine Süssigkeiten sofort gibt, die dieses Kind haben will.
Denkst du wirklich, das wäre ein passender Vergleich?
Zur Erinnerung:
Vernichtung der Dinosaurier [(Diese wurden höchstwahrscheinlich nach dem Meteoreischlag und der folgenden erdumfassenden Feuersbrunst bei lebendigem Leib geröstet)]
Das System fressen und gefressen werden in Gottes Schöpfung
Wie du unschwer erkennen kannst, geht es in diesen Punkten um das Leiden der Tiere
und NICHT um das eigenützige Erbitten von "Süßigkeiten".
Barbara hat geschrieben:Aber Gläubige haben sich Gott noch nie so vorgestellt; oder doch nur die allerwenigsten.
So wie den Verfasser von Psalm 23?
BildQuelle
Barbara hat geschrieben:Sprich, damit ist lediglich eine Vorstellung widerlegt, die sowieso kaum jemand ernst nimmt.
:thumbup:
Wie könnte - man bei der Sachlage - die Vorstellung von einem liebevollen barmherzigen Gott auch ernst nehmen. :mrgreen:
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

JackSparrow
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#344 Re: Gibt es eine irdische Spur Gottes?

Beitrag von JackSparrow » So 22. Feb 2015, 11:12

closs hat geschrieben:Physikalisch kann man das wirklich nicht.
Geistig identifiziert man es, indem man den zuständigen Priester fragt, ob er da Weihwasser reingeschüttet hat oder nicht.

Wir können ausschließlich wahrnehmen - insofern ist aus unserer Sicht buchstäblich alles Ausdruck unserer Wahrnehmung.
Wir können ausschließlich Schlussfolgerungen ziehen: Es hat eine Sitzfläche und vier Beine, also muss es ein Stuhl sein. Es ist unsichtbar und gasförmig unterhält sich telepathisch mit mir, also muss es Gott sein.

Die nicht-klärbare Frage ist, was davon er-findet und was davon findet.
Das ist nicht schwer. Du fragst Gott, was ich heute zum Frühstück hatte (es waren genau 3 Dinge). Sollte die Antwort stimmen, werde ich ein gläubiger Jünger Jesu. Sollte die Antwort nicht stimmen, kann es sich bei deinem Gesprächspartner nicht um Gott gehandelt haben.

closs
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#345 Re: Gibt es eine irdische Spur Gottes?

Beitrag von closs » So 22. Feb 2015, 11:18

JackSparrow hat geschrieben:Das ist nicht schwer.
Doch. :lol:

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#346 Re: Gibt es eine irdische Spur Gottes?

Beitrag von barbara » So 22. Feb 2015, 11:24

Zeus hat geschrieben: Denkst du wirklich, das wäre ein passender Vergleich?

Klar ist das ein passender Vergleich.

der Tod - und auch Verlust und Verzicht in all ihren Formen - sind Teil dieser Welt. Warum sollte dies nicht Teil des göttlichen Plans sein, eine Welt zu bauen, in der es Tod, Verlust und Verzicht gibt?


Zur Erinnerung:
Vernichtung der Dinosaurier [(Diese wurden höchstwahrscheinlich nach dem Meteoreischlag und der folgenden erdumfassenden Feuersbrunst bei lebendigem Leib geröstet)]

ja und? Langfristig sind wir alle tot, und sogar die ganze Erde wird in der Sonne aufgehen, wenn diese zu einem roten Riesen wird. so what? Wir leben in Zeitlichkeit, alles hat ein Anfang, alles hat ein Ende.


Wie du unschwer erkennen kannst, geht es in diesen Punkten um das Leiden der Tiere
und NICHT um das eigenützige Erbitten von "Süßigkeiten".

Und warum sollte das keine von Gott geplante Welt sein?

Immer nur darauf hinweisen, wer alles Leid und Schmerz erlebt und unter welchen Umständen, wird auch durch hundertfache Wiederholung nicht zu einem Argument.

Wie könnte - man bei der Sachlage - die Vorstellung von einem liebevollen barmherzigen Gott auch ernst nehmen. :mrgreen:
[/quote]

nun, da du von Liebe und Barmherzigkeit, deinem Verhalten hier auf dem Forum nach zu schliessen, sowieso nichts verstehst, bist du logischerweise auch nicht in der Lage, eine mögliche Antwort zu finden.

Interessanterweise scheinst du ja recht wenig Hemmungen zu haben, andern Leid zuzufügen - und somit genau das zu tun, in kleinerem Mass, was du an deiner Vorstellung des Göttlichen kritisierst.

gruss, barbara

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#347 Re: Gibt es eine irdische Spur Gottes?

Beitrag von Pluto » So 22. Feb 2015, 11:29

barbara hat geschrieben:Und warum sollte das keine von Gott geplante Welt sein?
Das ist ein leidlicher Versuch, die Beweislast umzukehren (Es ist nicht möglich ein Negativargument zu belegen).
Gläubige behaupten, Gott hätte die Welt erschaffen. Warum sollte es einen slchen Gott geben, der die Welt geplant hat?

Immer nur darauf hinweisen, wer alles Leid und Schmerz erlebt und unter welchen Umständen, wird auch durch hundertfache Wiederholung nicht zu einem Argument.
Ist ja auch kein Argument, sonder richtig formuliert, eine Frage mit der sich fast alle Religions-Philosophen der Geschichte auseinander gesetzt habe.
Die Theodizeefrage hängt unmittelbar mit der Frage nach de Existenz Gottes zusammen.
Beantworte sie, und du hast (d)ein Argument für Gott.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

barbara
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#348 Re: Gibt es eine irdische Spur Gottes?

Beitrag von barbara » So 22. Feb 2015, 11:39

Pluto hat geschrieben:Das ist ein leidlicher Versuch, die Beweislast umzukehren (Es ist nicht möglich ein Negativargument zu belegen).
Gläubige behaupten, Gott hätte die Welt erschaffen. Warum sollte es einen slchen Gott geben, der die Welt geplant hat?

Weil nicht etwas aus nichts kommt. und offensichtlich "etwas" dafür gesorgt hat, dass es die Welt gibt, und dieses "etwas", welche Eigenschaften auch immer es hat oder nicht, ist offenbar so mächtig, dass die Bezeichnung "Gott" dafür angemessen ist.

dass dieses *etwas* nicht ein netter alter Mann mit langem Bart ist, wie uns das nette Frollein in der Grundschule mal erzählte, versteht sich ja von selbst, auch für Gläubige.

Leider scheinen gewisse Atheisten zu meinen, dass Religion und Glaube sich auf das beschränkt, was sie in der Grundschule lernen mussten, und somit drehen sich Diskussionen oft lediglich um billige Strohmänner.



Ist ja auch kein Argument, sonder richtig formuliert, eine Frage mit der sich fast alle Religions-Philosophen der Geschichte auseinander gesetzt habe.
Die Theodizeefrage hängt unmittelbar mit der Frage nach de Existenz Gottes zusammen.
Beantworte sie, und du hast (d)ein Argument für Gott.

Wie ich schon mehrfach sagte: Gott ist nicht nett. Sprich, Gott ist nicht jene Instanz, die dem kleinen Kind bzw dem kleinen Menschlein seinen Schleckstengel in dem Moment verschafft, wo klein Menschlein einen eben solchen haben will.

Theodizee-Diskussionen drehen sich aber immer um genau das - um den Anspruch, dass Menschlein gefälligst seinen Schleckstengel haben will, und das sofort! Und wenn's das nicht gibt, ist klein Menschlein beleidigt und findet Gott doof.

Wenn man mal diese kindische Idee hinter sich lassen könnte, wäre der Boden bereitet, um sich mal zu fragen, was das Gute denn tatsächlich ist, abgesehen von der Erfüllung persönlicher Vorlieben und Launen.

Aber dass dies auf dem Forum hier je geschehen könnte, glaub ich eher nicht. Sonst wär es schon geschehen.

gruss, barbara

Pluto
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#349 Re: Gibt es eine irdische Spur Gottes?

Beitrag von Pluto » So 22. Feb 2015, 12:01

barbara hat geschrieben:Weil nicht etwas aus nichts kommt. und offensichtlich "etwas" dafür gesorgt hat, dass es die Welt gibt, und dieses "etwas",
Volle Zustimmung. Aber anzunehmen, dass es eine schöpferische Intelligenz alles erschaffen hat, verlagert doch das Problem nur um eine Ebene zurück, auf die Frage, woher kam diese Intelligenz?
Letztlich machst du Gott zu einem Lückenbüßer, weil du die Antwort nicht weißt... ja nicht wissen kannst (Ich weiß es übrigens auch nicht).

Ist aber dann nicht die redlichere Antwort in Demut zu sagen, "Ich weiß es nicht"?

barbara hat geschrieben:welche Eigenschaften auch immer es hat oder nicht, ist offenbar so mächtig, dass die Bezeichnung "Gott" dafür angemessen ist.
Das ist kein Argument. Vielleicht gab es keinen Anfang !?

barbara hat geschrieben:dass dieses *etwas* nicht ein netter alter Mann mit langem Bart ist, wie uns das nette Frollein in der Grundschule mal erzählte, versteht sich ja von selbst, auch für Gläubige.
Warst du noch nie in der sixtinischen Kapelle?

Bild
[ Quelle ]

barbara hat geschrieben:Wie ich schon mehrfach sagte: Gott ist nicht nett. Sprich, Gott ist nicht jene Instanz, die dem kleinen Kind bzw dem kleinen Menschlein seinen Schleckstengel in dem Moment verschafft, wo klein Menschlein einen eben solchen haben will.
Das haben wir wieder das Problem:
Jeder macht sich ein anderes Gottesbild, wie es ihm gerade passt. Schau dir mal die vielen Beiträge an, die Gott als die personifizierte Liebe darstellen, dann verstehst du was ich meine, wenn ich sage, Gott ist die Beliebigkeit der menschlichen Vorstellung ausgesetzt.

barbara hat geschrieben:Theodizee-Diskussionen drehen sich aber immer um genau das - um den Anspruch, dass Menschlein gefälligst seinen Schleckstengel haben will, und das sofort!
Tja.... So ist der Mensch nun mal. Immer neugierig nach Antworten, und wenn keine da sind, dann erfindet man sie eben.

Was du zeichnest ist ein Gott der Beliebigkeit ... jedem nach seinem Gutdünken.
Hatte Feuerbach am Ende doch Recht?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#350 Re: Gibt es eine irdische Spur Gottes?

Beitrag von closs » So 22. Feb 2015, 12:05

Pluto hat geschrieben:Hatte Feuerbach am Ende doch Recht?
Feuerbach wird insofern immer recht behalten, dass die Gottes-Vorstellung immer Teil der eigenen Wahrnehmung ist. - Aber das sagt nichts darüber aus, ob es Gott gibt oder nicht gibt.

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