Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Rund um Bibel und Glaube
closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#341 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von closs » Fr 6. Feb 2015, 16:35

Scrypt0n hat geschrieben:Vor ein paar Stunden bist du noch zu Brink ins Bot gestiegen.
Das gilt nach wie vor. - Die Aussage bleibt: Ein "Sein" genanntes "Nicht-Sein" kann kein Argument sein gegen Allmacht.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#342 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Pluto » Fr 6. Feb 2015, 18:42

closs hat geschrieben:Gott kann ALLES, was er will - so definiere ich Allmacht. - Wenn Gott will, dass der Petersdom innerhalb einer Sekunde aus Schokolade ist, KANN er das - er wird's aber vermutlich nicht tun.
Mal ganz bescheiden frage... Also wenn Gott wollte, könnte er auch einen Stein schaffen, den er nicht heben kann?

closs hat geschrieben:Er wird sich auch nicht mit menschlichen Logik-Problemen abgeben.
Ist Logik wirklich menschlich?
Wenn man deinen Ausführungen glauben mag, stammt auch die menschliche Logik von Gott.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#343 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von closs » Fr 6. Feb 2015, 23:30

Pluto hat geschrieben: Also wenn Gott wollte, könnte er auch einen Stein schaffen, den er nicht heben kann?
Nein - weil er damit etwas schaffen würde, was ein Nichts ist, weil es diesen Stein nicht geben kann. Und nichts kann man nicht schaffen.

Das Nicht-Können des Nichts-Schaffens als Einschränkung von Allmacht zu interpretieren, ist schon etwas schräg: "Lieber Gott, wenn Du nicht "Nichts" schaffen kannst, bist Du nicht allmächtig". :o

Pluto hat geschrieben:Ist Logik wirklich menschlich?
Nein - ist es nicht. - Aber die Probleme damit sind menschlich. - Zumal es auch eine Aufhebung der Logik geben kann wie es eine Aufhebung der Zeit eben kann - in beiden Fällen wäre dies höher-dimensionierte Ausdrucksform dessen, was wir Logik oder Zeit nennen. - WAS das ist, wissen wir nicht - wir können nur dialektisch erschließen, dass es das geben kann/wahrscheinlich gibt.

Benutzeravatar
Scrypt0n
Beiträge: 4442
Registriert: Do 28. Aug 2014, 11:51

#344 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Scrypt0n » Sa 7. Feb 2015, 11:17

closs hat geschrieben:Zumal es auch eine Aufhebung der Logik geben kann wie es eine Aufhebung der Zeit eben kann
Weder kann man das eine aufheben, noch das andere! :)
Zuletzt geändert von Scrypt0n am Sa 7. Feb 2015, 11:54, insgesamt 1-mal geändert.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#345 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von closs » Sa 7. Feb 2015, 11:40

Scrypt0n hat geschrieben:Weder kann man das eine aufheben, noch das andere!
Das sollte man den Zuständigkeiten überlassen. ;)

Benutzeravatar
Scrypt0n
Beiträge: 4442
Registriert: Do 28. Aug 2014, 11:51

#346 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Scrypt0n » Sa 7. Feb 2015, 11:54

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Weder kann man das eine aufheben, noch das andere!
Das sollte man den Zuständigkeiten überlassen. ;)
Nun, du bist keine Zuständigkeit; deine Behauptung ist somit nichtig und irrelevant. :0)

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Vor ein paar Stunden bist du noch zu Brink ins Bot gestiegen.
Das gilt nach wie vor.
Übrigens führt van den Brink ebenfalls aus: "Am Satz des Widerspruchs findet die Allmacht Gottes ihre Grenze."
Die Allmachtsdefinition "Gott kann alles" wird somit modifiziert zu "Gott kann alles logisch Mögliche". Damit ist die Basis eine ganz andere - Taschenspielertricks eben, das Problem der unmodifizierten Aussage damit nicht gelöst.

Weiter grenzt er die (absolute) Allmacht damit selbst ein und negiert diese damit.

closs hat geschrieben:Die Aussage bleibt: Ein "Sein" genanntes "Nicht-Sein" kann kein Argument sein gegen Allmacht.
Doch!
Da Nicht-Sein ausschließlich das ist, was nicht geschaffen wurde bzw. nicht geschaffen werden kann. Was nicht geschaffen werden kann grenzt die Macht, alles schaffen zu können ein -> die Allmacht fehlt.

Da kommste nicht raus; weder logisch noch ontologisch. Das aber ist nicht mein Problem.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Also wenn Gott wollte, könnte er auch einen Stein schaffen, den er nicht heben kann?
Nein - weil er damit etwas schaffen würde, was ein Nichts ist
Ein Stein ist ein Stein und kein Nichts - dem Stein zugesprochene Eigenschaften ebenfalls. Da wird kein "nichts" daraus, nur weil daraus ein Paradoxon aufgebaut wird dass nicht in deine Glaubensbehauptung passt.

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#347 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Münek » Mo 9. Feb 2015, 00:27

Schön, dass dieses unselige Stein-Thema endlich gesteinigt und damit beerdigt worden ist. :thumbup:

Oder kommt da leider noch watt? :shock:

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#348 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von closs » Mo 9. Feb 2015, 01:10

Münek hat geschrieben:der kommt da leider noch watt?
Nee - bringt nix.

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#349 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Münek » Mo 9. Feb 2015, 11:50

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:der kommt da leider noch watt?
Nee - bringt nix.

Das sehe ich auch so. :thumbup:

Benutzeravatar
Halman
Beiträge: 4016
Registriert: Di 25. Feb 2014, 20:51

#350 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Halman » Mo 16. Feb 2015, 20:31

Scrypt0n hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Das macht nichts; sie ergibt sich aus dem Begriff der "Allmacht". Ob es einem van den Brink oder Halman nun passt oder nicht. :)
Das macht nichts, denn Henrik Hansemann kennt die Begriffe "abdingbare -" und "essentielle Allmacht".
Gerne, hier aber nicht relevant, solange schlicht und ergreifend die "Allmacht" und damit dessen Absolutheit postuliert wird!
In meinem Eröffnungs-Posting hatte ich mich keineswegs auf die [aboslute] Allmacht beschränkt. Ferner hatte ich die Macht des biblischen Gottes thematisiert. Dieser Thread beschränkt sich also keinesweg auf ein Wort, dies wäre für ein so Thema auch zu eng gefasst. Dann würde es genügen, die semantische Bedeutung von [absolute] Allmacht und Omnipotenz herauszuarbeiten und damit die Frage, ob dies Paradox ist, mit Ja zu beantworten. So einfach hatte ich dieses Thema aber nicht gedacht.

Scrypt0n hat geschrieben:Übrigens führt van den Brink ebenfalls aus: "Am Satz des Widerspruchs findet die Allmacht Gottes ihre Grenze."
Die Allmachtsdefinition "Gott kann alles" wird somit modifiziert zu "Gott kann alles logisch Mögliche". Damit ist die Basis eine ganz andere - Taschenspielertricks eben, das Problem der unmodifizierten Aussage damit nicht gelöst.
Die unmodifizierte Aussage wird von Avan den Brink als rhetorischer Unsinn entlarv.
Zitat von Gijsbert van den Brink:
Der Begriff „Kreis" z.B.mbeinhaltetmessentiell den Begriff „eckenlos", und wenn ich ihn also in dem Satz: „einen viereckigen Kreis machen" mit dem Adjektiv „viereckig" versehe, verneine ich, was ich soeben bejaht habe. Deshalb gelingt es mir überhaupt nicht, zu einer verständlichen Aussage zu kommen, ich rede ja nur Unsinn. Und diese Sachlage ändert sich natürlich nicht, wenn ich diesem Satz vorhergehen lasse: „Gott kann". Bedeutungslose Wortkombinationen bleiben bedeutungslos, sogar wenn sie auf Gott bezogen werden.
Das Allmachtsparadoxon, dass sich aus der berühmten Frage mit den unhebaren Stein ergibt, ist Resultat einer unsinnigen, in sich selbst widersprüchlichen Aussage, die sinnfrei ist.
Zitat von Gijsbert van den Brink:
Können wir also nicht kohärent sagen, daß ihm wirklich alle Dinge möglich sind, weil logisch unmögliche Dinge ihm nicht möglich sind? Das wäre eine unrichtige Folgerung. Denn logisch unmögliche Dinge gibt es nicht:
logisch unmögliche Dinge sind nämlich gar keine Dinge, sondern Non-Entitäten, sie können also auf keinerlei Weise ein Hindernis für Gottes Macht bilden 26. Wir können also Gott sehr wohl allmächtig heißen und gleichzeitig abstreiten, daß er viereckige Kreise, zwei plus zwei fünf, oder irgendwelchen folge - widrigen Nonsens machen kann. Gott allmächtig heißen bedeutet dann, ihm alle logisch möglichen Fähigkeiten zuschreiben.

Scrypt0n hat geschrieben:Weiter grenzt er die (absolute) Allmacht damit selbst ein und negiert diese damit.
Ja - ich ebenfalls, weil es logisch zwingend ist.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Antworten