Dogmen

Rund um Bibel und Glaube
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ProfDrVonUndZu
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#321 Re: Dogmen

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Di 23. Aug 2016, 11:13

Die Quellen Hypothesen sollten lieber empirische Nachweise bringen. Die HKM baut aber wesentlich auf diesen hyppthetischen Quellen auf. Unter rhetorischem Geschwafel wird nur verschleiert, dass es überhaupt keine Argumente gibt.
"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand." - Gandalf in J.R.R Tolkien - Herr der Ringe, Band 1

Pluto
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#322 Re: Dogmen

Beitrag von Pluto » Di 23. Aug 2016, 11:15

ProfDrVonUndZu hat geschrieben:Die Quellen Hypothesen sollten lieber empirische Nachweise bringen. Die HKM baut aber wesentlich auf diesen hyppthetischen Quellen auf. Unter rhetorischem Geschwafel wird nur verschleiert, dass es überhaupt keine Argumente gibt.
Ich fragte nach konkreten Beispielen.
Ehrlich gesagt, ist deine Antwort aber nichts anderes als das von dir behauptete rhetorische Geschwafel.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Halman
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#323 Re: Dogmen

Beitrag von Halman » Di 23. Aug 2016, 13:29

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Und damit präsentieren wir im Forum im Kleinen, was auch im Großen passiert: Zwei gegenüberliegende Glaubens-Systeme, die nicht vereinbar sind.
Gehe davon aus, dass erfolgreiche Wissenschaft auf Empirie gründet. Wo bleibt da noch Raum für ein Glaubens-System?
Dies lies sich sehr nach dem logischen Empirismus (Neopositivismus) des Wiener Kreises. Gem. dem Verifikationsprinzip des „Wiener Kreises“ (welche die Philosophie als „Magd der Wissenschaft“ ansah), sind nur Sätze sinnvoll, die verifizierbare Aussagen tätigen. Damit sind zwei Arten von Sätzen gültig:
1. Analytische Sätze, z.B.: Ein Junggeselle ist ein unverheirater Mann.
2. Synthetische Sätze, z.B.: Sauberer Schnee ist weiß.
Der Grundsatz des logischen Positivismus lautet: »Ein Satz ist wissenschaftlich nur dann sinnvoll, wenn die durch ihn ausgedrückte Proposition entweder analytisch oder empirisch verifizierbar ist.« Diese Aussage ist weder eine per Definition wahre Tautologie (nicht analytisch), noch synthetisch, da sie nicht verfizierbar ist. Folglich hebt sich der logische Positivismus selbst logisch auf.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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ProfDrVonUndZu
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#324 Re: Dogmen

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Di 23. Aug 2016, 15:45

Pluto hat geschrieben:Ich fragte nach konkreten Beispielen.
Ehrlich gesagt, ist deine Antwort aber nichts anderes als das von dir behauptete rhetorische Geschwafel.
Mein Verweis auf die Quellen Hypothesen ist konkret genug. Die sind dir doch bekannt. Wenn sie dir nicht bekannt sind, was redest du überhaupt mit ? Hauptsache irgendwelche Leute weg erklären die Bibel und nennen sich wissenschaftlich ? Hängst du diesen "Autoritäten" so sehr am Rockzipfel wie andere dem Papst ?
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Pluto
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#325 Re: Dogmen

Beitrag von Pluto » Di 23. Aug 2016, 17:11

Halman hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Gehe davon aus, dass erfolgreiche Wissenschaft auf Empirie gründet. Wo bleibt da noch Raum für ein Glaubens-System?
Dies lies sich sehr nach dem logischen Empirismus (Neopositivismus) des Wiener Kreises.
Also, wenn du mich in die Nähe des illustren Wiener Kreises stellst, fühle ich mich geehrt.
Allerdings gehe ich einen Schritt weiter, in dem ich Visionen und Ideen nicht ausschließe (siehe Steve Jobs und sein i-Phone). Allerdings müssen diese Ideen und Visionen auch in der Empirie gegründet sein oder (wie im Fall des i-Phone) auch realisierbar sein. Das ist der Grund warum aus den vielen String-Theorien nie etwas wurde. Es sind herrliche, mathematisch vollkommen schlüssige Ideen und Visionen. Ihr Problem war, dass sie sich nicht durch Beobachtung bestätigen ließen. Schaut man in die Geschichte, so erkennt man, dass die großen Visionäre der Wissenschaft, ob das Newton, Darwin, Freud, Planck, Einstein, Schrödinger oder Heisenberg waren, sich niemals allzu weit weg von der empirischen Bestätigung wagten.

Halman hat geschrieben:Der Grundsatz des logischen Positivismus lautet: »Ein Satz ist wissenschaftlich nur dann sinnvoll, wenn die durch ihn ausgedrückte Proposition entweder analytisch oder empirisch verifizierbar ist.« Diese Aussage ist weder eine per Definition wahre Tautologie (nicht analytisch), noch synthetisch, da sie nicht verifizierbar ist. Folglich hebt sich der logische Positivismus selbst logisch auf.
Richtg! Der Positivismus wird zum Spielball der sprachlichen Philosophie degradiert und zerstört sich selbst. Das ist auch meine Kritik am Wiener Kreis: Ein hervorragender Ansatz, aber er entfernte sich philosophisch zu weit von der empirischen Bestätigung.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#326 Re: Dogmen

Beitrag von closs » Di 23. Aug 2016, 22:26

Pluto hat geschrieben:Wissenschaft ist eine empirische Disziplin und kommt ohne Setzung aus.
Aber sie kann nur empirisch sein im Rahmen ihrer gesetzten Methodik - konkret: eine naturalistische Wissenschaft kann prinzipiell Gott nicht empirisch nachweisen, selbst wenn es Gott gibt.

Pluto hat geschrieben:Um es zu verstehen, muss man allerdings ideologische Weltbilder beiseite legen.
Wer glaubt, dass eine Methodik, die innerhalb ihrese Rahmen empirisch und ergebnisoffen ist, über ihren Rahmen hinaus ergebnisoffen sein kann, ist selber ideologisch. - Ich halte den Kritischen Rationalismus, WENN (!!!) man ihn nicht nur als Methodik (so tut es Popper), sondern auch als universale Philosophie versteht, bei weitem ideologischer als die Dogmatik der RKK. - Warum? Weil die RKK Wahlfreiheit gewährt.

Pluto hat geschrieben:Nenne mir doch die Setzungen der Wissenschaft
Habe ich Dir echt erst letzte Woche ausführlich erklärt!!! - Deshalb in einem Satz:

Eine Bibel-Wissenschaft, die methodisch bedingt nur das beachten kann, was nachweisbar ist, kann Jesus nicht unter dem Aspekt beurteilen, dass er "Gottes Sohn"/Gott sein könnte. - Aufgrund dieser methodischen Setzung ist die HKM somit nicht universal ergebnisoffen.

Pluto hat geschrieben:Gehe davon aus, dass erfolgreiche Wissenschaft auf Empirie gründet.
In der Naturwissenschaft ist das so - in philologischer Wissenschaft kann es nicht so sein.

Pluto
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#327 Re: Dogmen

Beitrag von Pluto » Di 23. Aug 2016, 23:22

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wissenschaft ist eine empirische Disziplin und kommt ohne Setzung aus.
Aber sie kann nur empirisch sein im Rahmen ihrer gesetzten Methodik - konkret: eine naturalistische Wissenschaft kann prinzipiell Gott nicht empirisch nachweisen, selbst wenn es Gott gibt.
Wer sagt denn, dass das Ziel der Wisseschaft es ist, die Existenz Gottes nachzuweisen?
Das ist wohl eher DEINE Aufgabe.

closs hat geschrieben:Wer glaubt, dass eine Methodik, die innerhalb ihrese Rahmen empirisch und ergebnisoffen ist, über ihren Rahmen hinaus ergebnisoffen sein kann, ist selber ideologisch.
Aha!?
closs hat geschrieben:Ich halte den Kritischen Rationalismus, WENN (!!!) man ihn nicht nur als Methodik (so tut es Popper), sondern auch als universale Philosophie versteht, bei weitem ideologischer als die Dogmatik der RKK. - Warum? Weil die RKK Wahlfreiheit gewährt.
Du weißt, dass dem nicht so ist.

closs hat geschrieben:Eine Bibel-Wissenschaft, die methodisch bedingt nur das beachten kann, was nachweisbar ist, kann Jesus nicht unter dem Aspekt beurteilen, dass er "Gottes Sohn"/Gott sein könnte. - Aufgrund dieser methodischen Setzung ist die HKM somit nicht universal ergebnisoffen.
Das Gegenteil ist doch der Fall. Gerade weil die Wissenschaft KEINE Setzungen braucht, arbeitet sie ergebnisoffen.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Gehe davon aus, dass erfolgreiche Wissenschaft auf Empirie gründet.
In der Naturwissenschaft ist das so - in philologischer Wissenschaft kann es nicht so sein.
Und warum kann es nicht so sein?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#328 Re: Dogmen

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Mi 24. Aug 2016, 01:52

closs hat geschrieben:Eine Bibel-Wissenschaft, die methodisch bedingt nur das beachten kann, was nachweisbar ist, kann Jesus nicht unter dem Aspekt beurteilen, dass er "Gottes Sohn"/Gott sein könnte. - Aufgrund dieser methodischen Setzung ist die HKM somit nicht universal ergebnisoffen.
Sagt die Bibel-Wissenschaft denn, dass Jesus nicht Gottes Sohn ist ? Seriöse Vertreter der HKM vermeiden oder besser gesagt umgehen doch möglichst solch konkrete Statements. Solche Aussagen findet man eher in populärwissenschaftlichen Artikeln, die nicht selten auch polemisch oder reißerisch sind.

Pluto hat geschrieben:Das Gegenteil ist doch der Fall. Gerade weil die Wissenschaft KEINE Setzungen braucht, arbeitet sie ergebnisoffen.
Bei echter Wissenschaft stimmt das natürlich. Die Bibel-Wissenschaft kommt aber nicht ohne Hypothesen aus. Und bevor eine Hypothese auch nur ansatzweise erklärt wird, werden schon wieder 10 weitere Hypothesen untergeschoben. Und ich geh hier von Standardwerken aus wie Schnelles Einleitung in das NT und der Studienausgabe der Spruchquelle Q. Bezüglich des AT wird das ganze noch viel schlimmer.
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#329 Re: Dogmen

Beitrag von Münek » Mi 24. Aug 2016, 03:29

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wissenschaft ist eine empirische Disziplin und kommt ohne Setzung aus.
Aber sie kann nur empirisch sein im Rahmen ihrer gesetzten Methodik - konkret: eine naturalistische Wissenschaft kann prinzipiell Gott nicht empirisch nachweisen, selbst wenn es Gott gibt.
In der Tat. Wenn es Gott gäbe, er sich aber versteckt, hat die suchend-forschende Wissenschaft natürlich ganz, ganz schlechte Karten.

Aber dieses banale Faktum ist der Wissenschaft bekannt - und deshalb sucht sie NICHT planetenweit nach himmlischen
Gottheiten, deren Existenz von dieser oder jener Glaubensgemeinschaft behauptet wird,
sondern lässt richtigerweise
den "lieben Gott einen guten Mann sein".

Und gut is. Die Karawane der Wissenschaft und der Vernunft zieht weiter. Amen.

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#330 Re: Dogmen

Beitrag von Münek » Mi 24. Aug 2016, 04:39

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wissenschaft ist eine empirische Disziplin und kommt ohne Setzung aus.
Aber sie kann nur empirisch sein im Rahmen ihrer gesetzten Methodik
Nee - es gibt in der Wissenschaft keine Setzung! Wer darauf angewiesen ist "zu setzen" (wie die RKK), scheint dies dringend nötig zu ha-
ben und setzt sich zu Recht dem Verdacht aus, angebliche "Wahrheiten" ideologisch festzuklopfen, um sie jeglicher Kritik zu entziehen.


Das sagt alles - und von so einem unredlichen Scheißdreck ist die Wissenschaft Lichtjahre entfernt...

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