Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

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Magdalena61
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#301 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Magdalena61 » So 27. Jul 2014, 01:10

Darkside hat geschrieben:Haha, wie typisch...
Magdalena legt einen ausführlichen Text hin und Hemul reagiert mit seiner hoffnungslosen Argumentationslosigkeit wie immer mit einer (sogar zwei) ächerlichen Gegenfrage...
Möglicherweise verwechselt er die BW mit einem Söldnerverein. :)

Für die Angehörigen der BW ist es nicht leicht, ständig falsch beurteilt und angegriffen zu werden. Noch dazu meist von Leuten, die wenig bis keine Ahnung haben, wovon sie reden.

Die BW ist keine Heckenschützenarmee.

Können die "Pazifisten" sich tatsächlich vorstellen, dass ein Land, das sein Militär abschafft, in Frieden leben kann? :shock:

Was die da in Gaza und in Israel machen, das kann man doch nicht auf deutsche Verhältnisse übertragen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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Naqual
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#302 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Naqual » So 27. Jul 2014, 01:16

Pluto hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben:Deutschland will auch geo- und militärpolitisch eine größere Rolle spielen als bislang und am besten noch einen Dauersitz im UN-Sicherheitsrat.
Nein. Ich glaube nicht, dass die deutsche Regierung das unbedingt will.
Als drittgrößte Wirtschaftkraft wird aber von Deutschland eine größere militärpolitische Präsenz erwartet.
Das ist IMO auch gut so, denn neben den Rechten, gibt es auch Pfichten gegenüber den Mitgliedern im Verbund, die wir nicht unter den Teppich kehren dürfen.
Das ist das Dilemma, in dem sich jede Regierung befindet. So willigt man widerwillig ein und unterstützt sich gegenseitig.
Aus meiner Sicht stimmt beides, Deine wie meine Sicht der Dinge.
Es ist nur so, dass man die Ambitionen Deutschlands auf einen Platz im UN-Sicherheitsrat belegen kann. Und genau dieser wird nicht erwartet, eher von den anderen SEHR skeptisch gesehen.


Naqual hat geschrieben:Bereits der Begriff "Verteidigung deutscher Interessen" ist eine Epoche weiter als die Verteidigungsabsicht im Falle eines ausländischen Angriffs.
Es ist ein wahrlich saurer Apfel in den wir da beißen.
Bei der heutigen Bedrohung durch den internationalen Terrorismus, erscheint mir diese Verteidigung deutscher Interessen als unumgängliche Notwendigkeit.
Leider sehe ich keine Alternative als eben andere unsere "Drecksarbeit" machen zu lassen. Die Frage ist: wollen wir das wirklich?
Ich habe da meine Entscheidung getroffen.
Nun, Deutschland ist offensichtlich nicht das Ziel des "internationalen Terrorismus". Sonst hätten wir schon ganz andere Aktionen in unserem Staatsgebiet erlebt. Insofern wird der "Verteidigungsauftrag gedehnt". Wobei das durchaus seine Berechtigung hat. Je mehr gegen Terroristen zusammenhalten desto besser.

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Naqual
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#303 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Naqual » So 27. Jul 2014, 01:19

Hemul hat geschrieben: Kannst du für jedermann verständlich erklären was die Quintessenz deiner obigen Aussage sein soll? :roll:
Mühelos und sogar kurz: Der von Dir genannte Autor mit Zitat gibt sich gefühlsduseligen Pseudoargumenten hin, die bei genauer Betrachtung hinten und vorne nicht aufgehen.
So lieber? ;)

Hemul
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#304 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Hemul » So 27. Jul 2014, 01:21

Pluto hat geschrieben: Aber...
Wen gilt es zu beweinen, wenn der Soldat von morgen, aus sicherer Entfernung von seiner Kaserne aus, den Krieg führt?
Du hast weder den Mut näher auf die Mörder von Dresden einzugehen, hier aber machst du die Flucht nach vorne. :thumbdown:
Nicht der Soldat von morgen führt aus der Entfernung Krieg, sondern auch deine Landsleute die aus sicherer Höhe Phosphat Brandbomben damals auf Alte-Kinder und Babys abwarfen führten ohne Vorwarnung menschenverachtenden Krieg. Wehe einer von Ihnen wurde abgeschossen. Da wurde meist nicht lange gefackelt.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#305 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Hemul » So 27. Jul 2014, 01:26

Naqual hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Kannst du für jedermann verständlich erklären was die Quintessenz deiner obigen Aussage sein soll? :roll:
Mühelos und sogar kurz: Der von Dir genannte Autor mit Zitat gibt sich gefühlsduseligen Pseudoargumenten hin, die bei genauer Betrachtung hinten und vorne nicht aufgehen.
Nagualm bitte kein Qualm sondern eine konkrete Quintessenz deiner stupiden Aussage. ;)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#306 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Hemul » So 27. Jul 2014, 01:27

Hemul hat geschrieben:http://www.matthes-seitz-berlin.de/arti ... riegs.html
Die gezielte Tötung per Mausklick gleicht immer mehr einer Menschenjagd, die sogar brutaler und rücksichtsloser ist als Jagd von Wild. In der Jägersprache bedeutet das »Ansprechen« die Identifizierung des Tieres nach Alter, Geschlecht und Gesundheit. Man »spricht« das Wild gezielt »an«, bevor man es tötet. Tötung ohne Ansprache ist Mord. Selbst in der Jagd gibt es also ein ethisches Minimum. Fällt es ganz weg, pervertiert sie zu einer blinden Tötung. Es gilt z. B. als verwerflich, den Kitzen die Geiß wegzuschießen. Die Jäger sprechen von der »Ansprechskunst« oder vom »Ansprechskünstler«. Der Ausdruck »Ansprechen« weist ferner darauf hin, dass der Jäger erst eine Beziehung zum Tier aufnehmen muss, bevor er es tötet. Ist es überhaupt möglich, aus so großer Distanz eine Beziehung mit dem Gegner aufzubauen? Auch im Krieg ist die Tötung ohne Ansprache ein Mord. Die Drohnen oder Kampfroboter, die bald per Algorithmen autonom Entscheidungen treffen werden, sind nicht in der Lage, Menschen anzusprechen. Allein aus diesem Grund wären sie zu verbieten. Mit zunehmender Bequemlichkeit der Tötung und zunehmender Distanz, aus der sie erfolgt, nimmt die ethische Verantwortung ab.
Es ist pervers, vor einem Bildschirm sitzend die ganze Region, die ganze Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen. Es ist moralisch verwerflich, vom bequemen Sessel aus per Joystick Menschen zu töten. Joy heißt Freude.
Naqual hat geschrieben: Der sachliche Kern der Sache ohne die rhetorischen Stilmittel ist doch hier:
Der Pilot eines Kampfflugzeuges sieht seine Opfer nicht persönlich, er kann sie nicht persönlich ansprechen. Er ist hier in genau der gleichen Situation wie der Bediener einer Drohne. Nur der Bediener der Drohne ist selbst in Sicherheit während des Einsatzes. Das ist eigentlich wünschenswert (sofern die Ziele des Einsatzes ethisch-moralisch vertretbar sind).
Mit den Drohnen hat sich hier nichts verschlimmert. Dem Opfer kann es auch ziemlich egal sein, ob er per Joystick umgelegt wird oder per Abzug am Gewehr. Das klingt jetzt hart, aber so sind die Fakten.
Im übrigen muss man hier auch die Soldaten selbst differenzierter sehen. Es gibt nunmal solche und solche - wie bei jedem anderen Beruf.
Durch die Presse gegangen ist so z.B. genau das Gegenteil des Arguments gegen die Kampfdrohnen. Da hat die Besatzung eines US-Hubschraubers (nicht zu vergleichen mit der Situation eines Kampfflugzeuges) im Tiefflug dem Feind quasi in die Augen schauen können, die hätten sogar die Möglichkeit gehabt diese mittels bordeigenen Megaphonen anzusprechen. Gleichwohl wurden sie abgeknallt wie die Hasen (einschließlich "Zielobjekte", die nicht als Soldaten identifizierbar waren) und dabei stieß der Bordschütze noch Jubelschreie aus und lästerte über die Reaktionen der Sterbenden am Boden.
Aber auch das ist nicht unbedingt eine neue Qualität: z.B. bei der Eroberung Jerusalems (Kreuzug) wurden die Einwohner ziemlich wahllos in Mann-zu-Mann-Aktionen blutig geschlachtet wie Vieh. Zu Tausenden. Auch Frauen, auch Kinder, auch Juden, selbst Christen, die einfach das Pech hatten in Jerusalem zu wohnen.
Der wesentliche Unterschied zu früher ist: die Effizienz und das Schadensausmass immer "besserer" Waffentechnologien. Das ist beängstigend. Allerdings gebessert hat sich auch die ethische Entwicklung. Früher dachte man naturrechtlich: Der Stärkere hat Recht und Gott steht auf seiner Seite (der hat ihm ja auch die Stärke gegeben). Deswegen fanden die das nicht weiter illegitim, z.B. Sklaven (=schwach) zu haben. Heute sind zudem Angriffskriege in sehr weitem Umfang moralisch verpönt. Das war noch im letzten Jahrhundert anderes, etc.
Hemul hat geschrieben: Kannst du für jedermann verständlich erklären was die Quintessenz deiner obigen Aussage sein soll? :roll:
Zuletzt geändert von Hemul am So 27. Jul 2014, 01:37, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Naqual
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#307 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Naqual » So 27. Jul 2014, 01:35

Magdalena61 hat geschrieben:Können die "Pazifisten" sich tatsächlich vorstellen, dass ein Land, das sein Militär abschafft, in Frieden leben kann? :shock:
Ja. Schon. Da gibt es welche. Ich persönlich bin skeptisch, insbesondere unter länger- und langfristigen Aspekten.
Aber es gibt durchaus gut durchdachte Systeme des zivilen Ungehorsams, die es einem Besatzer sehr, sehr schwer machen.
Setzt aber voraus, dass die Mehrheit der Bevölkerung konsequent dies auch umsetzt, trotz der persönlichen Risiken. Und dass der Besatzer keine despotische Macht ist, die auf Menschenrechte etc. pfeift.
Bin gerade am Überlegen, ob folgendes Beispiel aufgeht: Mahatma Gandhi und sein gewaltfreier Widerstand hat die englischen Besatzer aus Indien vertrieben.

Was die da in Gaza und in Israel machen, das kann man doch nicht auf deutsche Verhältnisse übertragen.
Wirft eine interessante Frage auf: Was wäre, wenn Israel jetzt pazifistisch würde? Man würde sie ins Mittelmeer jagen. Zumindest nach den Parolen im Gaza-Streifen.

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Naqual
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#308 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Naqual » So 27. Jul 2014, 01:38

Hemul hat geschrieben: Nagualm bitte kein Qualm sondern eine konkrete Quintessenz deiner stupiden Aussage. ;)
Es bleibt Dir überlassen mit Dir selbst zu diskutieren.
Wäre wahrscheinlich ein interessanter Beleg dafür, wie wenig es bringt, wenn auf eine herablassende Art herablassend geantwortet wird.

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#309 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Hemul » So 27. Jul 2014, 01:47

Naqual hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Nagualm bitte kein Qualm sondern eine konkrete Quintessenz deiner stupiden Aussage. ;)
Es bleibt Dir überlassen mit Dir selbst zu diskutieren.
Wäre wahrscheinlich ein interessanter Beleg dafür, wie wenig es bringt, wenn auf eine herablassende Art herablassend geantwortet wird.
Wer hier wohl arrogant und herablassend ist:
Hemul hat geschrieben:Kannst du für jedermann verständlich erklären was die Quintessenz deiner obigen Aussage sein soll? :roll:
Naqual hat geschrieben:Mühelos und sogar kurz: Der von Dir genannte Autor mit Zitat gibt sich gefühlsduseligen Pseudoargumenten hin, die bei genauer Betrachtung hinten und vorne nicht aufgehen.
So lieber? ;)
:thumbdown:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#310 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Pluto » So 27. Jul 2014, 02:08

Naqual hat geschrieben:Der wesentliche Unterschied zu früher ist: die Effizienz und das Schadensausmass immer "besserer" Waffentechnologien. Das ist beängstigend. Allerdings gebessert hat sich auch die ethische Entwicklung. Früher dachte man naturrechtlich: Der Stärkere hat Recht und Gott steht auf seiner Seite (der hat ihm ja auch die Stärke gegeben). Deswegen fanden die das nicht weiter illegitim, z.B. Sklaven (=schwach) zu haben. Heute sind zudem Angriffskriege in sehr weitem Umfang moralisch verpönt. Das war noch im letzten Jahrhundert anderes, etc.
Ich glaube der letzte Satz ist ganz wesentlich, weil wir entgegen dem Glauben mancher Leute, tatsächlich den Weg in Richtung Weltfreiden eingeschlagen haben — und das lässt sich statistisch untermauern.
Es gibt heute trotz der vielen Berichterstattungen in den Medien, insgesamt weniger Kriegsopfer als früher.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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