Ich habe verstanden, was du sagen willst. Nur , wer sagt dir, daß es so ist ? Es könnte auch anders sein. Wenn Gott beispielsweise sagt, daß ein Mensch in der Zukunft sterben wird, dann sorgt er dafür, daß er sterben wird. 2 Chr 18,19-34 Gott wollte, daß Ahab stirbt und da hat er es eben in die Wege geleitet und dafür gesorgt , daß er stirbt.closs hat geschrieben:Was aber eine Denkfehler wäre. - Denn wenn Gott in seiner Allpräsenz das weiß, was in der Zeit am geschehen sein wird, spricht dies nicht gegen "freien Willen".1Johannes4 hat geschrieben:Allerdings wird in dieser Diskussion dergleichen bestimmt von denjenigen abgelehnt werden, die eine ultimative Freiheit des menschlichen Willens behaupten - eine Vorkenntnis Gottes würde nach deren Meinung also einer solchen Freiheit widersprechen bzw. diese als eine subjektiv-menschliche Freiheit eingrenzen (da wird dann gerne der Mensch rhetorisch zur Marionette degradiert um eine Ablehnung solcher Ansichten zu provozieren).
Ein Verständnisbild: Wenn wir heute einen realen Kriegsfilm von der Front sehen und feststellen, dass der Soldat x in Film-Minute y tödlich getroffen wird, und uns den Film nochmal anschauen, werden wir von Anfang an wissen, dass dies geschehen wird. - Bis dahin begleiten wir diesen Menschen, wie er dieses oder jenes "frei entscheidet", bis er halt dann in Minute y tödlich getroffen wird. - Haben wir ihn beeinflusst? Nein -- Hat das was mit Determination zu tun? Nein.
Natürlich hinkt dieser Vergleich (wie alle Vergleiche) - aber vielleicht versteht man damit, dass Vorher-Wissen keine Einflussnahme sein muss.
Die Weltzeit entstand, als die Schöpfung ins Leben gerufen wurde. Aber warum soll es nicht schon vorher für Gott ein gestern , heute und morgen gegeben haben ? Die Reihenfolge der Ereignisse sind die Ursache für zeitliches Denken und nicht irgendeine Schöpfung.Na und? - Was haben naturalistische Gesetze mit Gott zu tun?Janina hat geschrieben: Die Zukunft ist unbestimmt. Makroskopisch ist sie chaotisch, mikroskopisch echt indeterminiert.
Das "IST" würde ich als Ausdruck jeglicher Gegenwart in allen Zeiten verstehen. - Aber was der Unterschied zwischen "Existenz" und "Sein/IST" sein soll, verstehe ich nicht.Ruth hat geschrieben:Insofern habe ich also doch nicht so unrecht, wenn ich immer mal behaupte, dass Gott nicht existiert, weil er IST.
Selbst in der Kosmologie entsteht die Zeit erst mit dem Urknall - insofern darf man Gott schon als überzeitlich verstehen. -Zippo hat geschrieben:Aber die Zeit gab es schon immer , sie wurde nicht erst geschaffen, sonst würde es nicht heißen, daß 1000 Jahre für Gott, wie ein Tag für uns Menschen wäre.
.
Gott hat gewartet, bis Abraham bereit war , seinen Sohn zu opfern. Dann erst hat er ihm Einhalt geboten. Das hätte auch schief gehen könnte, wenn Gott nicht die Hand über Isaak gehalten hätte. Das heißt , er hat dafür gesorgt, daß ihm nichts passiert und ein Ersatzopfer zum Vorschein kam. 1 Mo 22. Das spricht doch alles dafür , daß Gott die Zukunft gestaltet und deshalb die Zukunft im voraus weiss. Er sorgt dafür, daß seine Prophezeiungen in Erfüllung gehen. Jes 46,10.
Dass biblisch "1000 Jahre versus 1 Tag" gegenübergestellt werden, ist nicht wörtlich zu verstehen, sondern als bildliche Ausdrucksform - so wie es woanders "Himmel der Himmel der Himmel" heißt. - In beiden Fällen ist es das sprachliche Ringen um etwas ganz Weites oder ganz Großes - so wie Kinder sagen: "Das war gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaz viel".
Aus Sicht des Menschen!!! - Dazu als Beispiel Gen. 22,11:Zippo hat geschrieben:Er ändert auch schon mal seine Absichten.
"Denn jetzt habe ich erkannt, daß du Gottes fürchtig bist"
Damit ist NICHT gemeint, dass Gott erst jetzt checkt, dass Abraham gottsfürchtig ist, sondern dass Abraham sich so weit entwickelt hat, dass er sozusagen auf Augenhöhe ist - es könnte genauso dastehen: "Jetzt habe ich Dich da, wo Du gebraucht wirst".
Mit anderen Worten: Veränderungen auf der Offenbarungs-Ebene ("Der Mensch sieht, dass das Verhältnis Gott sich ändert") sind keine Überraschung für Gott, sondern "eingepreist" und ihm "seit den Vor-Tagen" (2.kön. 19,25) bekannt.
Gott plant und führt aus. Hier haben wir es wieder. So entwickelt sich die Zukunft vor Gottes Augen. Aber deswegen ist die Zukunft für ihn noch nicht passiert und er kennt sie auch noch nicht im Einzelnen.1 Kö 19, 25 Hast du nicht gehört, dass ich es lange zuvor bereitet und von Anfang an geplant habe? Nun aber habe ich's kommen lassen, dass du feste Städte zerstörtest zu wüsten Steinhaufen. 26 Und die darin wohnen, wurden ohne Kraft und fürchteten sich und wurden zuschanden.
Was Gott sich vorgenommen hat, das passiert. Dazu ist es auch ganz interessant, den Rest des Kapitels 2 Kö 19 zu lesen. Es sei denn, ein Mittler stellt sich dazwischen und bittet um Gnade.
Liebe Grüsse Thomas