Natürlich nicht. Zur Aufklärung über den Begriff Aufklärung wäre zu sagen:closs hat geschrieben:Zeitgenössisch spielt das mit rein - ich würde lieber über das Zeitlose sprechen - also das, was heute genauso aktuell ist wie zu allen Zeiten.Pluto hat geschrieben:Will heißen, der Mensch war sich Jahrhunderte lang gewohnt, von der Obrigkeit des Adels und der Kirchen unterdrückt zu werden. Mit der Aufklärung erhielt der Mensch zum ersten Mal in seiner Geschichte die Möglichkeit sich von dieser Bevormundung zu befreien.
Was aber ist nun "aufgeklärt"? Wenn man sich nicht von der Obrigkeit unterdrücken lässt? Dann wäre auch Bischof Dyba aufgeklärt gewesen, der sich zu seiner Zeit ziemlich vehement gegen staatliche Obrigkeit gestellt hat. - Aber eine solche Definition reicht doch nicht.
Kant appelliert also dazu, seine eigene Vernunft zu benutzen.Der Begriff Aufklärung, auch für das „Aufklären“ beliebiger Sachverhalte verwendet, bezeichnet seit etwa 1700 das gesamte Vorhaben, durch rationales Denken alle den Fortschritt behindernden Strukturen zu überwinden. ...
Als wichtige Kennzeichen der Aufklärung gelten die Berufung auf die Vernunft als universelle Urteilsinstanz, der Kampf gegen Vorurteile, die Hinwendung zu den Naturwissenschaften, das Plädoyer für religiöse Toleranz und die Orientierung am Naturrecht.
Ganz allgemein ist Aufklärung die Klärung eines Sachverhalts, hier die Klärung, was denn eigentlich Aufkärung ist. Es geht also im Information, Wissen und den eigenverantwortlichen Gebrauch der Vernunft. Damit ist jeder gefordert, sich selbst zu informieren und so Wissen anzueignen, also eigenverantwortlich zur Selbstaufklärung beizutragen. Dies schließt natürlich nicht die Aufklärung anderer aus.
Allerdings ist nicht überall Vernunft drinnen, wo "Vernunft" drauf steht. Im Namen der Culte de l'Être suprême wurden im Verlauf der Entchristianisierung "cirka 300 Geistliche ermordet" (s. Die église réfractaire).
Ein weiteres Beispiel der Fall von Madame Rolande
Pierre Victurnien Vergniaud sagte treffend: „Die Revolution ... frisst ihre eigenen Kinder!“Zitat aus Der Atheimsus-Wahn v. Alister McGrath (Seiten 103):
Die franzöische Schriftstellerin Madame Rolande wurde 1792 zur Guillotine geführt, um dort aufgrund von falschen Anschuldigungen hingerichtet zu werden. Während sie sich auf ihren Tod vorbereitete, verbeugte sie sich spöttisch in Richtung Freiheitsstatue, die auf dem Platz der Revolution stand und sagte jene Worte, die siche nciht in Vergessenheit gerten ließen: „Oh Freiheit, welche Verbrechen werden in deinem Namen begangen“. Alle Ideale, seien sie göttlichen, transzendenten, menschlichen oder erfunden Ursprungs, können missbraucht werden. Das entspricht der Natur des Menschen. Und weil wir das wissen, müssen wir etwas tun, um dies zu verhindernn, nicht einfach nur unreflektiert gegen das Phänomen an sich vorgehen.