Münek hat geschrieben:Magdalena61 hat geschrieben:Die Erde/ der Garten Eden hat eine Vorgeschichte; hatte einen Vorbesitzer", dem aufgrund verwerflichen Verhaltens der Vertrag gekündigt wurde
Nein. Es gab weder einen "Vorbesitzer" des Paradieses noch einen "Vertrag" mit diesem angeblichen Vorbesitzer.
Seit wann vertrittst
du die Position der Kurzzeit- Kreationisten?
Wie ALT ist die Erde? Und wenn sie noch keine 10 000 Jahre existiert; was fangen wir dann mit den archäologischen Funden an, den Überbleibseln von Leben auf der Erde aus irgendwelchen Urzeiten?
---
"Und die Erde wurde wüst und leer"---- kann 1. Mose 1,2
auch übersetzt werden.
Jesaja sagt nämlich, Gott hat die Erde
nicht als "Einöde" (wüst und leer) geschaffen. Also ist der Gedanke, die Erde könnte VOR 1. Mose 1,1 bereits schon ein oder mehrere Male bewohnt gewesen sein, nicht ganz abwegig.
Münek hat geschrieben: Du meinst sicher Satan!?
Ja.
Münek hat geschrieben: In der Paradieslegende der Genesis ist von dieser mythologischen Gestalt nirgendwo die Rede.
Ich glaube nicht an sprechende [d]Regenwürmer[/d] biologische Schlangen und übrigens auch nicht an eine materielle, eine organische "Frucht", durch deren Verzehr man sich den Zorn Gottes zuzieht--- und die gesamte nachfolgende Menschheit muß für eine Sünde büßen, die sie nicht begangen hat.
Das passt nicht zum Rest der Bibel, sondern mehr zu den Gebrüdern Grimm & Co.
Münek hat geschrieben:Der biblische Text ist eindeutig: Gott schuf zuerst den Menschen und pflanzte erst dann den Garten in Eden, in den er
dann Adam setzte.
Nachdem irgendein Gottesgericht über die frühere Erde ergangen und alles von Wasser bedeckt war, mußte Er wohl oder übel nochmal fast von vorne anfangen. Aber....( nochmal "aber"
)--- das Ganze trieft meiner Meinung nach echt von Bildern, mittels derer komplexe Vorgänge aus der "Sprache des ewigen Universums" in Menschensprache "übersetzt" und die dann zu einem längeren Text zusammengefügt wurden.
Da das Grundwissen verloren gegangen ist, haben wir jetzt zwar Sprachbilder, Metaphern, Allegorien.... aber wir können sie nicht mehr vernünftig rückübersetzen.
Münek hat geschrieben:Von Satan war weit und breit weder was zu sehen noch zu hören.
In Hes. 28 liest, sieht oder hört man eigentlich auch nichts von ihm.
Es sei denn, man liest
kritisch und stellt fest.... dass vor und nach
Vers 11 von zwei verschiedenen Persönlichkeiten die Rede ist. Die Erste wird "
Fürst von Tyrus" genannt und zweifelsfrei als Mensch definiert (
Vers 9), und die Zweite ist der "
König von Tyrus".
Ein Fürst ist kein König.
Münek hat geschrieben:In Hesekiel 28, 11 ff. erhob der Prophet im Auftrag Gottes ein Klagelied über den mächtigen und strahlenden König
von Tyrus (einer geschichtlichen Gestalt!), den Gott vor den Augen der Völker sichtbar zu Tode brachte (im Feuer für
immer verzehrte). Auch hier ist von Satan keine Rede.
Meiner Meinung nach ist die
geschichtliche Gestalt in den Versen 1-10 zu finden und zwar ausschließlich dort.
Ein
Cherub ist ein Anführer- Engel! Ein irdischer König ist kein Cherub. Wenn die Bibel das wirklich behaupten würde, dann könnte ich sie nicht mehr ernst nehmen.
Münek hat geschrieben:Satan kann mit der Klagebotschaft trotz aller allegorischer Anspielungen (Garten Eden, schirmender Cherub, Berg Gottes)
nicht gemeint gewesen sein (siehe Genesisbericht und die Nichterwähnung bei Hesekiel!).
Denn dieser wurde ja
gerade NICHT vor aller Augen "
für immer im Feuer verzehrt", sondern trat im Gegenteil in späterer Zeit quicklebendig als
Verfüh-
rer Jesu in Erscheinung - und wurde sogar zum "
Fürsten dieser Welt" befördert.
Dazu schreibt die GNB:
Hes. 28,18 Fußnote: Die prophetische Totenklage ist ein Mittel der Zukunftsansage; sie betrauert als geschehen, was erst künftig eintreten wird.
Im Vers 16 wird der gefallene Cherub aus der Nähe (vom Berg) Gottes verbannt und in Vers 17 auf die Erde geworfen. Kann man diese Beschreibung etwa auf den
Menschen "Fürst von Tyrus" anwenden?
Der irdische Fürst von Tyrus muß, wie alle Menschen nach Adam und Eva, bereits auf der Erde geboren worden sein, also konnte Gott ihn nicht "auf die Erde werfen", weil er nie woanders gelebt hatte, und
vollkommen war er als Nachkomme sündiger Eltern sicherlich auch NIEMALS gewesen. (
Vers 15)
Münek hat geschrieben:Der "
Satan" als ausgeprägte
mythologische Persönlichkeit wird im "Alten Testament" lediglich an drei Stellen erwähnt:
-
Hiob 1, 6-12 und 2, 1 ff.
-
Sacharja 3, 2 ff.
-
2. Chronik 21, 1
NIE tritt er als Widersacher oder Feind Gottes in Erscheinung! Das haben erst die Urchristen zustande gebracht.
Meines Wissens haben die Gläubigen des AT da nicht groß unterschieden, wer genau verantwortlich war für das, was bei ihnen ankam--
2. Sam. 24,1;
1. Chr. 21,1, wobei der Begriff "Satan" schlicht und einfach als Charakterisierung von "Widersacher" stehen kann, und
Hiob 2,10--
-- eigentlich logisch, denn WENN Gott allmächtig ist, dann KANN der gefallene Cherub nichts inszenieren, das Gott nicht verhindern
könnte.
Kein angenehmer Gedanke, das.
Hiob hat ja auch gehörig mit Gott herumgezofft (nicht mit Satan) und seinem (berechtigten) Protest ausführlich Ausdruck verliehen.
Im NT wird Jesus deutlicher und spricht vom "
Satan" als einer eigenständigen, aktiven Persönlichkeit- und die Urchristen blieben (überwiegend) in der Lehre der Apostel.
LG