das paradies und gut/böse neu überdacht

Rund um Bibel und Glaube
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Scrypton
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#31 Re: das paradies und gut/böse neu überdacht

Beitrag von Scrypton » Mi 12. Mär 2014, 21:55

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: dann kannst du sie ohnehin gleich in die Tonne werfen.
... oder als Chiffre verstehen
Dann aber nicht für solch widersprüchlichen und willkürlichen, wie du es tust.

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Scrypton
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#32 Re: das paradies und gut/böse neu überdacht

Beitrag von Scrypton » Mi 12. Mär 2014, 21:59

Yusuke hat geschrieben:A) Das Paradies befindet sich später auf der Erde
Nein - der Garten Eden wird diesbezüglich als Paradies bezeichnet - und der Garten Eden befand sich auf der Erde; jedenfalls, wenn man bei der Bibel bleibt, worin der Ort ziemlich exakt beschrieben wird.
Natürlich kannst du auch das weg ignorieren.

Yusuke hat geschrieben:Warum heißt es dann in 1. Mose 2,5 " es gab noch keine Menschen"?
Weil sich die Aussage auf Eden bezieht, nicht auf die Erde.
Andernfalls sich die Bibel selbst darin widerspricht, dass Kain sich bei der Vertreibung von anderen Menschen fürchtete.

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Yusuke
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#33 Re: das paradies und gut/böse neu überdacht

Beitrag von Yusuke » Mi 12. Mär 2014, 22:00

Darkside hat geschrieben:Adam wurde von Gott ausdrücklich nicht geschaffen (hebräisch: bara), sondern "gebildet" (hebräisch: jatsar), 1. 0Mose 2, 7.
Rezitation macht deine Aussage nicht richtiger. Du sollst den Kontext beachten, Darky.

Der Vers in 1. Mose 2,7 spricht das Gott Adam gebildet hat, da steht NICHTS über eine Mutterleibgeburt, ansonsten bitte noch nachweisen! Deshalb sagte ich ja die Bibel besteht nicht aus einzelnen Worten oder Versen, sondern KONTEXT. - Deine Interpretation mit "jatsar" und "bara", bloß weil das Wort "bara" sehr wenige Male (ca. insgesamt 3 Mal, oder so) in der Bibel vorkommt und eine bestimmte Bedeutung hat, ist nicht ausreichend. Kontext > einzelne Worte!

Darkside hat geschrieben:Die Bibel spricht bezüglich der verwendeten Begriffe davon - natürlich kannst du die hebräische Begriffsdefinition einfach weg ignorieren, das machts dann aber auch nicht richtiger.
Die hebräische Sprache ist oft sehr vielschichtig und es kann auch sein, das das Wort wohl tatsächlich diese Bedeutung hat, wie du es sagst. Deshalb ist es umso wichtiger den Kontext des Textes zu beachten und der Kontext der Bibel ist: das Gott Adam gebildet hat, oder?
Zuletzt geändert von Yusuke am Mi 12. Mär 2014, 22:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Yusuke
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#34 Re: das paradies und gut/böse neu überdacht

Beitrag von Yusuke » Mi 12. Mär 2014, 22:03

Darkside hat geschrieben:Weil sich die Aussage auf Eden bezieht, nicht auf die Erde.

Wie kann es sich auf Eden beziehen, wenn es den Garten Eden in dem Moment noch nicht gab? - Die Aussage war in 1. Mose 2,5 und der Garten Eden entstand erst in 1.Mose 2,8. Wie kann es sich also auf Eden beziehen?

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#35 Re: das paradies und gut/böse neu überdacht

Beitrag von closs » Mi 12. Mär 2014, 22:05

Ich verstehe das Konstrukt auch inhaltlich nicht:

Welchen Sinn hätte es, dass Gott den Adam im Paradies "bildet", wenn es schon woanders Menschen gibt? - Was ist der Inhalt dieser Aussage?

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Scrypton
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#36 Re: das paradies und gut/böse neu überdacht

Beitrag von Scrypton » Mi 12. Mär 2014, 22:07

Yusuke hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Adam wurde von Gott ausdrücklich nicht geschaffen (hebräisch: bara), sondern "gebildet" (hebräisch: jatsar), 1. 0Mose 2, 7.
Rezitation macht deine Aussage nicht richtiger. Du sollst den Kontext beachten
Der Kontext widerspricht dem nicht, sondern lediglich deine Interpretation.
Deine Interpretation ist jedoch kein Maßstab, an dem man sich zu orientieren hat.

Yusuke hat geschrieben:Der Vers in 1. Mose 2,7 spricht das Gott Adam gebildet hat, da steht NICHTS über eine Mutterleibgeburt
Ja, im Mutterleib.
In dem erwähnten Vers wird der exakt selbe Begriff verwendet wie an anderer Stelle.

Yusuke hat geschrieben:Deine Interpretation mit "jatsar" und "bara", bloß weil das Wort "bara" sehr wenige Male (ca. insgesamt 3 Mal, oder so) in der Bibel vorkommt und eine bestimmte Bedeutung hat, ist nicht ausreichend.
Doch, ist es - da zum einen der Kontext nicht widerspricht sondern lediglich deine eher irrationale Interpretation und zum anderen die hebräische und somit ursprüngliche Begriffsbedeutung der Schreiber nicht einfach weg ignoriert werden kann.

Yusuke hat geschrieben:Wie kann es sich auf Eden beziehen, wenn es den Garten Eden in dem Moment noch nicht gab?
Weil der Absatz in Summe sich genau darum dreht: Um Eden.
Auch wenn es Eden noch nicht gab, konnte es dann erst recht noch keine Menschen in Eden geben! :)

Weiterhin gilt das Problem deinerseits: Denn wenn deine Bibelinterpretation das ist, was die Bibel tatsächlich aussagen würde (keine Evolution, Mensch wurde als Mensch geschaffen), so wäre klar, dass die Bibel schlicht falsch liegt - dann kannst du sie ohnehin gleich in die Tonne werfen.
Entweder liegst du mit deiner Textinterpretation also falsch, oder du liegst richtig, dann liegt eben die Bibel falsch. Das Problem ist nicht mein Problem... *grins*

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Vitella
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#37 Re: das paradies und gut/böse neu überdacht

Beitrag von Vitella » Mi 12. Mär 2014, 22:10

closs hat geschrieben:Ich verstehe das Konstrukt auch inhaltlich nicht:

Welchen Sinn hätte es, dass Gott den Adam im Paradies "bildet", wenn es schon woanders Menschen gibt? - Was ist der Inhalt dieser Aussage?

Jakob Lorber sagt es so.
http://www.lorber-jakob.de/urgeschichte.php
Zuletzt geändert von Vitella am Mi 12. Mär 2014, 22:12, insgesamt 1-mal geändert.
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

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#38 Re: das paradies und gut/böse neu überdacht

Beitrag von Scrypton » Mi 12. Mär 2014, 22:12

closs hat geschrieben:Welchen Sinn hätte es, dass Gott den Adam im Paradies "bildet", wenn es schon woanders Menschen gibt?
Bei Adam geht es lediglich um den ersten (meinetwegen von Gott durch Fügung gebildeten) Menschen, welcher in einer vollkommenen Geistesbeziehung zu Gott stand.

Auch hier wiederhole ich mich: Adam wird im Neuen Testament tatsächlich "erster Mensch" genannt, aber wer wird in der Bibel zufolge "der zweite Mensch" genannt? Nun, es ist nicht Eva! Im gleichen Satz, in dem Adam der "erste Mensch" genannt wird, wird Jesus als der "zweite Mensch" und als "letzter Adam" bezeichnet (1. Korinther 15, 45-47). Hier geht es also ganz offensichtlich nicht um biologisches Menschsein, sondern um ihre Stellung als Auserwählte mit vollkommener Geistesbeziehung zu Gott. Sonst wäre die Menschheit mit Jesus biologisch ausgestorben.

Nehmen wir auch Genesis beim Wort: Die Menschheit besiedelte aufgrund ihrer Fruchtbarkeit bereits während des sechsten "Tages" (Schöpfungstag, nicht 24h-Tag) die ganze Erde, denn es heißt ausdrücklich: "Und es geschah so", 1. Mose 1, 24-31. Dann lesen wir im nächsten Kapitel, dass Adam viel später lebte, nämlich während des siebten "Tages", und zwar in einem genau beschriebenen Gebiet im Nahen Osten (zwischen den Oberläufen von Euphrat und Tigris, so stehts in der Bibel).

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#39 Re: das paradies und gut/böse neu überdacht

Beitrag von closs » Mi 12. Mär 2014, 22:34

Darkside hat geschrieben: Hier geht es also ganz offensichtlich nicht um biologisches Menschsein, sondern um ihre Stellung als Auserwählte mit vollkommener Geistesbeziehung zu Gott.
Stimmt - Adam war vor dem Fall in Gott - wie Jesus ohnehin. - Dazwischen gab es nur "gefallene" Menschen, also Menschen, die nicht in Gott, sondern von ihm getrennt waren.

Darkside hat geschrieben: Die Menschheit besiedelte aufgrund ihrer Fruchtbarkeit bereits während des sechsten "Tages" (Schöpfungstag, nicht 24h-Tag) die ganze Erde,
Ich glaube nicht, dass man den zusammenfassenden Hymnus am Anfang in Bezug setzen kann zur epischen Erzählung ab 2,4b.

Darkside hat geschrieben: und zwar in einem genau beschriebenen Gebiet im Nahen Osten (zwischen den Oberläufen von Euphrat und Tigris, so stehts in der Bibel)
Wie liest man die Bibel? - Wörtlich oder geistig? - Dazu mal ein Beispiel von Shakespeare:

Es gibt eine wissenschaftliche Veröffentlichung mit dem Titel: "Hatte McBeth rotes Haar". - Der Hintergrund: An einer Stelle wird (ich zitiere der Spur nach) geschrieben, dass McBethens Haare rot wie Feuer waren - an anderer Stelle, dass seine Haare schwarz wie die Nacht waren. - Warum tut das Shakespeare?

Die einen sagen: "Ein Fehler", die anderen sagen: "Verschiedene Textverfasser", etc. - Der Autor dieser Studie weist dann anhand anderer Stellen in Shakespeares Werk nach, dass Shakespeare je nach Situation geeignete Bilder ("Chiffren") gebracht hat. - Wenn es also in einem Fall um Wut oder Leidenschaft geht, wird das mit der Farbe rot unterlegt - geht es um Bösartigkeit, erscheint das Wort "schwarz". - Warum macht das Shakespeare? - Weil er Effekte erzielen will: Die Theaterbesucher sollen sich beim Hören seiner Sprache genau so fühlen, wie er will (Großmeister in dieser Haltung sind übrigens auch Charly Chaplin und Loriot).

In der Bibel ist es ähnlich. Zwar geht es da nicht um Effekte, aber es geht um geistige Aussagen, die szenen-mäßig "inszeniert" werden. - Somit steht der Genesis-Hymnus am Anfang für den Orgasmus des Schöpfungsgeschehens selbst, während das Epische ab 2,4b für die Problematisierung geistiger Fragen steht. - Das muss man erkennen - so wie man Shakespeare erkennt oder eine Fuge von Bach.

Das ist übrigens der Grund, warum ich gegen wortwörtliche Interpretation bin wie auch gegen historisch-kritische Interpretation - geht voll an der Sache vorbei.

2Lena
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#40 Re: das paradies und gut/böse neu überdacht

Beitrag von 2Lena » Do 13. Mär 2014, 07:44

Darkside hat geschrieben:Wo habe ich mit Halbwissen auf die Kirche geschimpft? Bist du verwirrt?
Als "Schimpf" gilt jede Form von Verachtung. Sie macht sich in fast allen Beiträgen bemerkbar. Sie entsteht auch, wenn jemand nicht ausdrücklich "Depp" sagt. Eine Rede: "Bist du verwirrt!" prallt vielleicht am Empfänger ab. Ist er es nicht, reflektiert diese Schreibweise nur den flegelhaften Schreiber. Oder, sie drückt eben den Frust aus.

Euchen Roth schrieb mal in seinen Versen:
Ein Mensch mag lang der Umwelt trotzen,
dann sieht er doch, es ist zum k.....
Doch wenn dir auch die Seele bricht -
beschmutze deinen Nächsten nicht!


Schau mal, du schreibst als Antwort: "Deshalb argumentiere ich hier auch mit der Bibel - weil das hier kein naturwissenschaftlicher Forenbereich ist."

Die nächsten Sätze gehen um die Naturwissenschaft. Du springst hin und her - ohne wirklich ein Konzept zu haben.
Das Gebäude, das mit deiner Vorstellung entsteht ist furchterregend:
Die Bibel, wie sie als Märchen vorgestellt wird und im Nichts hängt auch die Naturwissenschaft. Was soll denn das werden, wenn das fertig ist?
Magst du da mal nachdenken und irgendwo einen "Henkel dranmachen".

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