Hi Lena,
so kann ich immer noch nichts Einfaches in deiner Beschreibung finden. Meinst du wirklich, dass es einfach ist? Gelingt es dir tatsächlich "ganz einfach"? Das fände ich erstaunlich, weil es doch bestimmt Menschen in deiner Umgebung gibt, mit denen du lebst. Oder ist es nicht doch immer mehr ein Wunsch nach Perfektheit und dem Stoßen an deine Grenzen. Was bei dem Anspruch, den du scheinbar hast, meiner Meinung nach, viel mehr Unzufriedenheit auslöst als die Freude an der Fülle, die Jesus schenken will - in unsere Begrenzung hinein.
Lena hat geschrieben:
Genau so meine ich es. Einfach

. Die einzige Bedingung ist:
Wind hat geschrieben: die Verbindung zum Mittelpunkt zu halten
Auch wenn diese Bedingung der einfachste Punkt zu sein scheint, ist auch das nicht wirklich einfach. Denn wir leben
in dieser Welt!
Lena hat geschrieben:Zweifel, Verwirrung, Entmutigung kommen daher, dass wir auf Stimmen anderer mehr achten als auf die des guten Hirten, unseres Mittelpunktes

.
Die Stimmen anderer überhaupt nicht zu beachten, würde bedeuten, dass wir uns aus der Welt zurückziehen. Was, soweit ich weiß, nicht der Sinn des irdischen Lebens ist. Denn Jesus hat gepredigt und vorgelebt, wie man
in der Welt leben soll. Was bedeutet, auf den Nächsten zu achten, ihn zu beachten und zu lieben. Ganz davon abgesehen, ist es den meisten Menschen überhaupt nicht möglich, sich aus der Gesellschaft zurückzuziehen und es täte ihnen auch nicht gut, dieses zu tun. Denn genauso wie die anderen mich brauchen, brauche ich andere Menschen. Zum Wachstum, zur Korrektur und einfach um wirklich am Leben teilzunehmen.
Ich kann nirgendwo bei den Reden von Jesus erkennen, dass er davon redet, dass Menschen perfekt sein sollen. Im Gegenteil hat er sich immer denen zugewandt, welche besonders unperfekt waren. Hat sogar gesagt, dass er gerade für diese Menschen gekommen sei.
Im ganz realen Leben ist das doch genau der Punkt, dass man immer wieder an seine Grenzen kommt. Und das ist gut so! Auch ein Paulus hat letztendlich, mitten beim Streben zum Perfektionismus die Botschaft von Gott empfangen "Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist erst in der Schwachheit groß." (nach 2.Kor.12,9) Darin erkenne ich die Botschaft, dass erst Schwachheit und Begrenztheit ein Kanal sein kann, damit Gott durch solche Menschen wirken kann.
Schwachheit annehmen und in der Welt leben ist meiner Meinung nach der einzige Weg, aus der Fülle der Quelle Gottes die Liebe zu empfangen.