lovetrail hat geschrieben: ↑Di 8. Okt 2019, 20:21
Travis hat geschrieben: ↑Di 8. Okt 2019, 16:21
lovetrail hat geschrieben: ↑Di 8. Okt 2019, 16:05
Also ich habe nie davon gesprochen, dass es keine Hölle bzw keine Konsequenzen gäbe. In der Regel tut das kaum ein Vertreter der AV. Es geht aber um Dauer, Sinn und Ziel der Hölle (Feuersee/Zweiter Tod)
Gut, konzentrieren wir uns auf diesen Bereich. Halte ich, wie bereits einige Mal erwähnt, aus biblischer Perspektive für sinnvoller, da es nur in diesem Bereich möglich ist eine AV zu begründen. Denn die zahlreichen Gerichtsandrohungen beschränken sich nicht lediglich auf das irdische Leben.
Welche Aussagen sprechen für eine zeitliche Begrenzung der Gottesferne bei bzw. nach dem Gericht im Zuge Jesu Wiederkehr?
Also grundsätzlich ist festzustellen, dass es diesbezüglich ein biblisches Muster gibt. Nach dem Gericht folgt immer wieder Begnadigung, Wiederbringung, Fortführung des Samens. Ganz gleich wie brutal und unheilbar das Gericht dargestellt wird. Das durchzieht das ganze Alte Testament.
Begnadigung und Fortführung des Samens bezieht sich auf Israel. Was das AT vor allem durchzieht ist die Art Gottes in Bündnissen zu agieren. In Bezug auf das Heil und die damit einhergehende Beziehung Gottes zu Menschen schließt Gott einen Bund mit Abraham. Über Isaak und Jakob erschafft sich Gott ein Volk, dem alle Verheißung auf eine Gottesbeziehung gilt. Ein Volk. Mit diesem Volk geht Gott durch "Dick und Dünn". Selbst aus Israel werden Menschen, die sich dem Bund nachhaltig widersetzen, ausgesondert. Denn alle Verheißung verankert sich im Glauben bei den erwählten Menschen. Der Bund im Fleisch hatte eine bestimmte Aufgabe. Als diese erfüllt war initiierte Gott einen neuen Bund. Ein Bund, nicht erneut des schwachem Fleisches sondern des ewigen und unverweslichen Geistes. Wie man Teil dieses neuen und ewigen Bundes wird, lies Gott über Propheten mitteilen.
Was war mit dem Rest der Menschheit? Sie waren kein Israel und hatten am Sinai-Bund und an den Verheißungen an Abraham keinen Anteil. Das Menschen außerhalb Israels jemals Anteil an den Verheißungen Abraahms haben würden, war verdeckt. Paulus bezeichnet es als ein Geheimnis, welches erst mit Jesus Christus offenbart wurde. In Christus und nur in Christus ist im neuen Bund das Heil. Denn der Same Abrahams galt nicht vielen Menschen sondern lediglich einem: Christus. Auf diese Weise, durch den Glauben an Jesus Christus, werden auch Heiden Erben der abrahamitischen Verheißungen, wie Isaak.
lovetrail hat geschrieben: ↑Di 8. Okt 2019, 20:21
Und auch im Kapitel Röm. 9-11 mahnt Paulus, dass Israel eben doch nicht für immer verworfen sei. Ja er sagt sogar "Ganz Israel" werde gerettet. Gott ist treu, auch wenn alle untreu werden....
Wer Teil Israels ist, beschreibt Paulus in den Kapiteln davor. Wenig überraschend ist Glauben die entscheidene Voraussetzung für einen Anteil an Israel. Denn nur durch den Glauben, kann man die Voraussetzungen für den neuen Bund erlangen.
lovetrail hat geschrieben: ↑Di 8. Okt 2019, 20:21
Die schon angeführte Stelle im 1. Kor. 15, 21-28 legt nahe dass es eine (dritte) Gruppe gibt, die am Ende zum Heile auferstehen wird. Die Feindschaft dieser Menschen (und anscheinend auch Mächte und Gewalten) muss aber erst besiegt werden. Und sie müssen so unterworfen werden, wie sich der Sohn dem Vater unterwirft. (also freiwillig in Liebe).
Welche Gruppe sollte das sein? Wo steht, dass Unterwerfung stets ein Synonym für eine freiwillige Beziehung aus Liebe ist? Zwischen Jesus und Gott ist die Beziehung klar. Die Menschen die Christus angehören werden ausdrücklich genannt (Vers 23). Die müssen nicht unterworfen werden, da sie keine Feinde Gottes sind. Sie gehören Christus an. Es sind Mächte und Gewalten die unterworfen werden müssen (Vers 24) und von denen steht nirgendwo, dass sie zum Heil und zu einer freiwilligen Liebesbeziehung zu Christus unterworfen werden. Wer wäre eigentlich die (dritte) Gruppe?
lovetrail hat geschrieben: ↑Di 8. Okt 2019, 20:21
Alleine das würde mE als Befund schon ausreichen.
Was meinst Du? 1Kor 15? Was sollte daran ausreichen? Paulus sagt dort, dass alle Menschen in Christus lebendig werden. Was Paulus mit "in Christus" meint, hat er diverse Male ausgeführt. 2Kor 5,17 ist da exemplarisch.
2Kor 5,17 hat geschrieben: Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
Eine universelle Auferstehung zum Leben wird in 1Kor 15 gar nicht erwähnt. Wäre ja auch seltsam, würde Paulus nach all seinen Aussagen über die Notwendigkeit des Glaubens, diese Notwendigkeit plötzlich negieren und alle Menschen bei der Auferstehung unvermittelt "in Christus" seien. Vertreter der AV sagen ja auch selbst, dass der Glaube notwendig ist. Es fehlt blos der Hinweis darauf, dass alle Menschen den notwendigen Glauben ausnahmslos erhalten. 1Kor 15 sagt dazu jedenfalls nichts aus.
lovetrail hat geschrieben: ↑Di 8. Okt 2019, 20:21
Aber ich will sehen, ob es noch konkretere Hinweise gibt, dass das Gericht endlich ist. So haben wir zB die Stelle in 1. Kor. 3 wo es heisst, dass jene die auf Holz, Stroh, Heu gebaut haben dennoch wie durch Feuer gerettet werden. Die Grundlage, nämlich Christus, sei aber gelegt. Das kann man mE durchaus auf alle Menschen beziehen, da es ja vom Sohn heisst:
Alles ist durch ihn und zu ihm hin geschaffen;
17 und er ist vor allem, und alles besteht durch ihn. (Kol.1,16-17) .
Die Aussage von 1Kor 3 bezieht sich auf Christen, die wie Paulus und Apollos am Tempel Gottes des neuen Bundes arbeiten. Bei den Korinthern hatte sich das Problem der Parteiung herausgebildet. Einige hielten sich zu Paulus, andere zu Apollos. Mit dieser Sicht geben die Christen in Korinth zu erkennen, dass sie im Glauben eher unmündigen Kindern gleichen. Eine Aussage in Bezug auf die Endlichkeit von Gericht, besonders in Bezug auf Nichtchristen, ergibt sich aus 1Kor 3 nicht. Nichtchristen sind nichteinmal Thema des Abschnittes.
lovetrail hat geschrieben: ↑Di 8. Okt 2019, 20:21
In der Offenbarung lesen wir, dass der Tod und das Totenreich im Feuersee getötet werden. Wenn der Tod tot ist, dann herrscht das Leben. Das Wörtchen "aionios" bezeichnet u.a. eine von Gott verordnete Dauer welche qualtitativ auf einen Vorgang mit Ziel hingeordnet ist. Niemand kann löschen...bis eben das verordnete Züchtigungsziel erreicht ist. Dann kann es zur Umkehr und neuen Geisterfüllung des Menschen kommen. Diese Struktur finden wir einige Male in der Schrift.
In der Offenbarung ist nicht mehr die Rede davon, dass ein Züchtigungsziel erreicht werden soll. Von einer möglichen Löschung des Feuers steht dort auch nichts. Oder?