Das entspräche einem Exegeten, der sagen kann: "Ich bin zwar nicht gläubig im Sinne des Christentums, aber so spirituell befähigt, dass ich substantiell mitreden kann". - Auch das gibt es, wenn Du bspw. an wirklich fähige Rabbis und Imame denkst.sven23 hat geschrieben:Beethoven war fast taub und hat trotzdem noch komponiert.
Dogmen
#291 Re: Dogmen
#292 Re: Dogmen
Das ist Standard in der Forschung. Allerdings sollte man das Verstehen eines Glaubenskonstrukts nicht gleichsetzen mit dem kritiklosen Glauben an selbiges.closs hat geschrieben:Das entspräche einem Exegeten, der sagen kann: "Ich bin zwar nicht gläubig im Sinne des Christentums, aber so spirituell befähigt, dass ich substantiell mitreden kann". - Auch das gibt es, wenn Du bspw. an wirklich fähige Rabbis und Imame denkst.sven23 hat geschrieben:Beethoven war fast taub und hat trotzdem noch komponiert.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#293 Re: Dogmen
Absolut richtig - aber um ein geistiges Grundlagen-Vermögen wird man nicht rum kommen, wenn man die Bibel über materialistisch geprägte Exegese verstehen will.sven23 hat geschrieben:Allerdings sollte man das Verstehen eines Glaubenskonstrukts nicht gleichsetzen mit dem kritiklosen Glauben an selbiges.
Das ist nicht Stand DER Forschung, sondern der historisch-kritischen, also kritisch-rationalistischen Forschung - das sind zwei Paar Stiefel.sven23 hat geschrieben:Das ist Standard in der Forschung.
#294 Re: Dogmen
Eben, und das ist diejenige Forschung, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügt, um in der historischen Jesusforschung Anwendung zu finden. Alles andere kannst du in die Tonne kloppen.closs hat geschrieben:Das ist nicht Stand DER Forschung, sondern der historisch-kritischen, also kritisch-rationalistischen Forschung - das sind zwei Paar Stiefel.sven23 hat geschrieben:Das ist Standard in der Forschung.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#295 Re: Dogmen
Lassen wir es einmal so stehen: Was kommt denn raus, außer entweder Peripheres oder Übergriffiges? - Die HKM-Euphorie ist doch längst vorbei - zurück ins Körbchen.sven23 hat geschrieben: das ist diejenige Forschung, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügt, um in der historischen Jesusforschung Anwendung zu finden
#296 Re: Dogmen
Die Soteriologie ist ein Teilgebiet der theologischen DOGMATIK. Sie bezeichnet die kirchliche LEHRE von der Erlösung des Menschen durch Jesus Christus.closs hat geschrieben:Er wird aber von der HKM nicht theologisch, sondern religions-geschichtlich beschrieben - also nicht von innen, sondern von außen.sven23 hat geschrieben:Der Erlösungsgedanke wird doch selbstverständlich beschreiben, weil er Teil des christlichen Glaubenskonstrukts ist.
Ob der Kreuzestod Jesu tatsächlich zur Versöhnung der sündhaften Menschheit mit Gott führte, weiß niemand, ist ausschließlich eine Sache des persönlichen Glaubens und deshalb selbstverständlich nicht Gegenstand neutestamentlicher Wissenschaft.
#297 Re: Dogmen
Sagen wir mal so: die ursprüngliche Hoffnung, dass die historisch-kritische Forschung das Glaubenskonstrukt mit historischen Fakten untermauern könnte, hat sich längst zerschlagen oder sogar ins Gegenteil verkehrt. Die besten Argumente gegen die Vergottung des Wanderpredigers kommen aus dem eigenen Haus. Das ärgert natürlich Leute wie Ratzinger und Berger aber auch sie können das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen.closs hat geschrieben:Lassen wir es einmal so stehen: Was kommt denn raus, außer entweder Peripheres oder Übergriffiges? - Die HKM-Euphorie ist doch längst vorbei - zurück ins Körbchen.sven23 hat geschrieben: das ist diejenige Forschung, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügt, um in der historischen Jesusforschung Anwendung zu finden
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#298 Re: Dogmen
Wer sagt denn, dass das die ursprüngliche Hoffnung war ? Von wem ?sven23 hat geschrieben: Sagen wir mal so: die ursprüngliche Hoffnung, dass die historisch-kritische Forschung das Glaubenskonstrukt mit historischen Fakten untermauern könnte, hat sich längst zerschlagen oder sogar ins Gegenteil verkehrt.
"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand." - Gandalf in J.R.R Tolkien - Herr der Ringe, Band 1
#299 Re: Dogmen
ProfDrVonUndZu hat geschrieben:Wer sagt denn, dass das die ursprüngliche Hoffnung war ? Von wem ?sven23 hat geschrieben: Sagen wir mal so: die ursprüngliche Hoffnung, dass die historisch-kritische Forschung das Glaubenskonstrukt mit historischen Fakten untermauern könnte, hat sich längst zerschlagen oder sogar ins Gegenteil verkehrt.
Sicher nicht von allen, aber manche geben die Hoffnung bis heute nicht auf.

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#300 Re: Dogmen
Die historisch-kritische Methode ist nach wie vor DIE Standardmethode an den theologischen Fakultäten. Eine breite Mehrheit der Theologen, die diese Auslegungsmethode in Forschung und Lehre anwenden, kam nach äußerst sorgfältigen Untersuchungen aller relevanten Quellen zu dem Schluss, dass sich Jesus eklatant geirrt hat.closs hat geschrieben:Es gibt meinetwegen nur eine Exegese, die aber aufgesplittet ist in unterschiedlichste methodische Ansätze.Münek hat geschrieben:Welche Wissenschaft an den theologischen Fakultäten außer der Exegese befasst sich noch mit der Bibel?
Dass Dir dieses Ergebnis aus Glaubensgründen nicht schmeckt, ist belanglos.
Die Neutestamentler orientieren sich an den zahlreichen Aussagen Jesu zur Königsherrschaft Gottes, die sie für historisch-authentisch halten. Auf das Historisch-Authentische kommt es entscheidend an. Persönliche Glaubensannahmen (= geistiger Hintergrund) haben hier nichts zu suchen. Im Gegenteil- der Glaube an Jesus als göttliches Wesen führt nur dazu, dass objektive Erkenntnisse wider besseren Wissens abgelehnt werden.closs hat geschrieben:Nein - das geht nur geistig. Denn die HKM kann die geistigen Hintergründe gar nicht ermessen, weil es ihre Methodik nicht vorsieht. Die HKM kann beschreiben, was sie an Phänomenen sieht und nachweisen kann - mehr nicht.Münek hat geschrieben:Was Jesus mit seiner Botschaft dem Volk nahebringen wollte, lässt sich nur historisch-wissenschaftlich erforschen.
Hätte Jesus dem Volk den nahen Anbruch eines "inneren" Gottesreiches verkündet, wäre er von keinem Menschen verstanden worden. Aber dies hat er ausweislich der Quellen ja nicht getan. Selbst der Dogmatiker Ratzinger ist dieser Auffassung.closs hat geschrieben:Die methodischen Grundlagen sind aber gesetzt - an diesen Setzungen kommt die wissenschaftliche Arbeit nicht vorbei. - Demnach kann die HKM nicht ermessen, was "Das Reich Gottes ist nah" außer äußerlich bedeuten kann.Münek hat geschrieben:Diese Wissenschaften deshalb als dogmatisch zu bezeichnen, ist höchst albern und grotesk.