Die Bibel der Zeugen Jehovas (NWÜ)- tendenziös übersetzt?

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jk80
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#291 Re: Die Bibel der Zeugen Jehovas (NWÜ)- tendenziös übersetzt

Beitrag von jk80 » Di 19. Nov 2013, 12:13

Hallo!
Vitella hat geschrieben:
jk80 hat geschrieben: Warum zeigt man also mit dem Finger auf die NWÜ?
na, weil daraus ein Gesetz gemacht wurde und es ja gar nicht Heilsentscheidend ist und völlig egal wie man Gott nennt
Ist das tatsächlich so egal?

Sprüche 18, 10 (NeÜ)
Wie ein fester Turm ist der Name Jahwes, / der Gerechte läuft zu ihm und ist in Sicherheit.

Joel 3, 5 (NeÜ)
Dann wird jeder, der den Namen Jahwes anruft, gerettet werden, denn auf dem Berg Zion und in Jerusalem wird es Rettung geben, wie Jahwe angekündigt hat. Gerettet wird jeder, den Jahwe ruft.

Natürlich ist der Name JHWH keine "Zauberformel", die Rettung bewirkt, nur weil man sie aufsagt. Es geht darum diesen Namen zu heiligen (siehe Matthäus 6, 9) und um Wertschätzung für diesen Namen!

Psalm 20, 8 (Schlachter 1905)
Jene rühmen sich der Wagen und diese der Rosse; wir aber des Namens Jehovas, unsers Gottes.

Maleachi 3, 16 (Elberfelder 1871)
Da unterredeten sich die Jehova fürchten miteinander, und Jehova merkte auf und hörte; und ein Gedenkbuch ward vor ihm geschrieben für die, welche Jehova fürchten und welche seinen Namen achten.

Ich finde diese Aussage bemerkenswert. Gott hört zu, wie die Menschen über ihn reden und nimmt zur Kenntnis, ob sie seinen Namen achten! Rühmst du dich des Namens deines Gottes? Achtest du diesen Namen? Betest du dafür, dass dieser Name geheiligt wird?

Vitella hat geschrieben:Diese Herumreiterei auf einen Namen der zur Pflicht wird, das ist das Schräge am ganzen.
Wer Gott liebt, spricht ihn gerne mit seinem Namen an. Oder glaubst du, dass es Moses zu einer lästigen "Pflicht" wurde, Gott mit seinem Namen anzusprechen?

2.Mose 3, 15 (NeÜ)
Weiter sagte Gott zu Mose: "Sag den Israeliten: 'Jahwe, der Gott eurer Vorfahren, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, hat mich zu euch geschickt.' Das ist mein Name für immer. Mit diesem Namen sollen mich auch die kommenden Generationen ansprechen."

Gehörst du nicht zu den hier genannten " kommenden Generationen"? Wenn doch, dann gilt diese Aufforderung auch für dich! Was hat es mit "Gesetzlichkeit" zu tun, wenn man den Namen Gottes lobpreist, bekannt macht, liebt und vor allem ...benutzt? (Ist natürlich off-Topic)

LG, jk80

closs
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#292 Re: Die Bibel der Zeugen Jehovas (NWÜ)- tendenziös übersetzt

Beitrag von closs » Di 19. Nov 2013, 13:28

jk80 hat geschrieben:Ist das tatsächlich so egal?
Das kommt darauf an, wie man die Frage versteht.

Es ist selbstverständlich NICHT egal, ob man Baal oder Jahwe sagt.

Aber es ist egal, ob man Jehova, Jahwe, Gott, Herr oder "ER" sagt - es ist doch derselbe gemeint.

jk80
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#293 Re: Die Bibel der Zeugen Jehovas (NWÜ)- tendenziös übersetzt

Beitrag von jk80 » Di 19. Nov 2013, 13:57

Pardon - war doppelt...
Zuletzt geändert von jk80 am Di 19. Nov 2013, 13:59, insgesamt 1-mal geändert.

jk80
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#294 Re: Die Bibel der Zeugen Jehovas (NWÜ)- tendenziös übersetzt

Beitrag von jk80 » Di 19. Nov 2013, 13:57

Hallo!
closs hat geschrieben:Buber versucht den Wortsinn zu übersetzen ("Wie übersetze ich die Bedeutung des Tetragramms JHWH") und kommt auf "ER", weil der Wortsinn im Grund bedeutet: "Gebt mir keinen Namen. - Nennt mich 'ICHBIN'".
Ein Hebräisch-Dozent hat mir dazu mal folgendes per E-Mail geschrieben:
Die Etymologie des Gottesnamens „JHWH“ ist umstritten; eine Möglichkeit wäre, ihn von dem Verbum „hajah“ abzuleiten, was mit „werden / geschehen / sein“ zu übersetzen ist. Dann würde JHWH bedeuten „der, der sich als wirksam erweist“, evtl. auch „der, der ins Dasein ruft“. [...] Bei der Übersetzung von Ex 3,14 ist zu beachten, dass im hebr. Tempussystem weniger die zeitlichen Bezüge als vielmehr die Aspekte vorherrschen. Die dort verwendete „Präformativkonjugation“ bezeichnet den Aspekt der Unabgeschlossenheit und wird am besten futurisch übersetzt."
Tatsächlich "erklärt" Gott dem Mose in 1. Mose 3, 14 ja seinen Namen mit den Worten "ʼehjéh ʼaschér ʼehjéh". Übersetzt man mit "Ich bin der Ich bin" gibt das zum einen nicht den vollen Sinn wieder (siehe das obige Zitat), zum anderen müsste man diese Aussage tatsächlich als eine "Abfuhr" verstehen, die Gott dem Mose erteilte. Übersetzt man aber futuristisch, dann werden Gottes Worte zu einer Zusicherung, die Gott Moses und den Israeliten gibt:

Luther 1545
GOtt sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: Also sollst du den Kindern Israel sagen: Ich werd's sein, der hat mich zu euch gesandt.

Im Kontext sagt Jehova ja dem Moses, was er für die Israeliten alles sein wird (siehe Vers 8, Vers 17 und Vers 20), nämlich Gott, Befreier und vor allem, der Verwirklicher seiner Vorsätze. So gesehen macht es Sinn, JHWH im oben genannten Sinn ("der, der sich als wirksam erweist") zu verstehen.
closs hat geschrieben:Die ZJ-Übersetzung überträgt dagegen das Tetragramm nicht inhaltlich, sondern phonetisch - also so wie JHWH zu seiner Zeit geklungen haben könnte, wenn es ausgesprochen wurde.
Nicht nur! In 1. Mose 2, 4 hat die NWÜ die folgende Fußnote:
„Jehova“. Hebr.: ×”×” (JHWH, hier als Jehwáh vokalisiert), bedeutet Er veranlaßt zu werden“ (von hebr. ×” [hawáh, „werden“]); LXXA(gr.): kýrios; syr.: Marjaʼ; lat.: Dọminus. Die erste Belegstelle für den bezeichnenden Eigennamen Gottes, יהוה (JHWH); diese vier hebr. Buchstaben nennt man das Tetragramm[aton]. Der göttliche Name macht Jehova als den Vorsatzfassenden kenntlich. Nur der wahre Gott kann mit Fug u. Recht diesen Namen tragen. Siehe Anh. 1A.
Hier findet sich also eine Übersetzungsmöglichkeit für JHWH, die mit der im obigen Zitat genannten Bedeutung übereinstimmt, und zu Gottes Namenserklärung in 2. Mose 3, 14 passt. Gott hat (gemäß dieser Übersetzung) also einen Namen, der denen, die ihn anbeten, etwas zusichert! Das geht in Bubers Übersetzung leider völlig verloren (obwohl er 1. Mose 3, 14 ja ganz ähnlich übersetzt wie die NWÜ).

LG, jk80

closs
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#295 Re: Die Bibel der Zeugen Jehovas (NWÜ)- tendenziös übersetzt

Beitrag von closs » Di 19. Nov 2013, 15:40

jk80 hat geschrieben:zum anderen müsste man diese Aussage tatsächlich als eine "Abfuhr" verstehen, die Gott dem Mose erteilte.
So ähnlich habe ich das immer gelesen: "Hört auf, für mich einen Namen zu wollen - als wäre ich jetzt Jahwe, wie ein anderer Baal war".

jk80 hat geschrieben:So gesehen macht es Sinn, JHWH im oben genannten Sinn ("der, der sich als wirksam erweist") zu verstehen.
Ja - das macht Sinn - zumal es nicht im Widerspruch steht zum "ICHBIN". - Bei Deiner Version wird noch die Bedeutung des "ICHBIN" für die Israeliten hinzugefügt. - Voll ok. - Damit wäre der heilsgeschichtliche Aspekt des Daseins inkludiert.

jk80 hat geschrieben:Hier findet sich also eine Übersetzungsmöglichkeit für JHWH, die mit der im obigen Zitat genannten Bedeutung übereinstimmt, und zu Gottes Namenserklärung in 2. Mose 3, 14 passt.
Ja - einverstanden. - Aber das gälte für alle europäisch-sprachigen Ableitungen des Tetragramms - egal also ob Jehova oder Jahwe oder was man so alles an Vokal-Varianten konstruieren kann.

jk80 hat geschrieben:Das geht in Bubers Übersetzung leider völlig verloren (obwohl er 1. Mose 3, 14 ja ganz ähnlich übersetzt wie die NWÜ).
Ja. - Vermutlich übersetzt Buber beim ersten Mal die Bedeutung, die (aus seiner Sicht) den Gedanken der "Abfuhr" unterstreicht: "Verlangt keinen Namen von mir - für mich gibt es keinen Namen - "ICHBIN" oder "ICH WERDE SEIN, DER ICH SEIN WERDE" - Punkt". - Folgerichtig hält Buber sich selber an diese "Abfuhr" und sagt in der Folge nur noch "ER".

Den Übersetzern mit "Jehova/Jahwe" kann man unterstellen, dass sie die Bedeutung ("ICHBIN" oder "ICH WERDE SEIN, DER ICH SEIN WERDE") unterstreichen wollen - mit der Gefahr, dass es dann doch wieder wie ein Eigenname (Baal, Erna, Gottfried, Klaus-Dieter) klingt. - Es ist also eine Abwägungssache, ob man mehr Gottes Wunsch, ein im Grund Namenloser zu sein, wiedergibt ("ER") oder ob man die Bedeutung von JHWH über das "ER" hinaus präsent lassen will. - Beide Varianten sind aus meiner Sicht akzeptabel.

Ein ganz anderes Problem tritt auf - und das klang hier im Thread manchmal an - , wenn man "Jehova" sagt, wo "Jesus" gemeint ist/sein könnte - dann sind wir in einer ganz anderen Fragestellung.

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Vitella
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#296 Re: Die Bibel der Zeugen Jehovas (NWÜ)- tendenziös übersetzt

Beitrag von Vitella » Di 19. Nov 2013, 16:32

jk80 hat geschrieben:Ist das tatsächlich so egal?
LG, jk80

ja, das ist wie bei der Taufe der ZJ die Ohne Worte vollzogen wird.
Man weis ja worum es geht, weshalb Worte benutzen.

Obwohl in der Bibel steht in matt.28,19:
Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes

andere Gemeinden sprechen es aus, ZJ nicht, also ist es doch egal was man ausspricht oder nicht wenn man im Herzen weis worum es geht.
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

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#297 Re: Die Bibel der Zeugen Jehovas (NWÜ)- tendenziös übersetzt

Beitrag von jk80 » Mi 20. Nov 2013, 03:15

Hallo Vitella!

In Matthäus 28, 19 steht nichts davon, dass man bei der Taufe ein Sprüchlein aufsagen soll.
Dass man Gottes Namen gebrauchen soll, kann man hingegen an unzähligen Stellen nachlesen!

Psalm 34, 3 (Neue Welt Übersetzung 1986)
Hoch preist mit mir Jehova,
Und laßt uns seinen Namen zusammen erheben.


Psalm 111, 1 (Elberfelder 1871)
Lobet Jehova! Preisen will ich Jehova von ganzem Herzen im Kreise der Aufrichtigen und in der Gemeinde.

Psalm 148, 13 (Textbibel 1906)
Sie sollen den Namen Jahwes rühmen, denn sein Name allein ist erhaben; sein Glanz überragt Erde und Himmel.

Jesaja 12, 4 (FreeBible 2004)
und werdet sprechen an jenem Tage: Preiset Jahwe, rufet seinen Namen aus, machet unter den Völkern kund seine Taten, verkündet, dass sein Name hoch erhaben ist!

Jesaja 56, 6-7(Elberfelder 1871)
Und die Söhne der Fremde, die sich Jehova angeschlossen haben, um ihm zu dienen und den Namen Jehovas zu lieben, ihm zu Knechten zu sein, einen jeden, der den Sabbath hält, daß er ihn nicht entweihe, und die da festhalten an meinem Bunde: die werde ich zu meinem heiligen Berge bringen und sie erfreuen in meinem Bethause; ihre Brandopfer und ihre Schlachtopfer sollen wohlgefällig sein auf meinem Altar. Denn mein Haus wird ein Bethaus genannt werden für alle Völker.

Zephanja 3, 9 (NeÜ)
Dann aber gebe ich den Völkern / neue, reine Lippen, / damit sie den Namen Jahwes anrufen / und ihm Schulter an Schulter dienen.

LG, jk80

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#298 Re: Die Bibel der Zeugen Jehovas (NWÜ)- tendenziös übersetzt

Beitrag von Münek » Mi 20. Nov 2013, 04:37

Hallo Joern,

wieso hat Jesus selbst den Namen "Jehova" in den Evangelien eigentlich so
auffallend gemieden? Er soll doch angeblich diesen Gottesnamen dem Volk
"bekannt gemacht" haben!

Rief er am Kreuz: "Jehova, Jehova, warum hast Du mich verlassen?" NEIN

Lehrte er seine Jünger zu beten: "Jehova unser, der du bist im Hi..."? NEIN

Betete er im Garten Gethsemane: "Jehova, wenn Du diesen Kelch..." NEIN

Seine persönliche Anrede Gottes war doch stets "Gott" oder "Abba" = Vater.

Wie erklärst Du Dir das?

Könnte es sein, dass Jesus wie seine Zeitgenossen die (im Übrigen nicht bekannte!)
Aussprache des Gottesnamens "JHWH" einfach aus Ehrfurcht und religiöser Scheu
vermied? Und dass er nicht den "Namen Gottes", sondern schlicht Gott selbst, und
zwar als seinen Vater und seinen Mitmenschen Gott auch als deren Vater bekannt
machen wollte?

Denk mal nach.

Lieben Gruß

Münek

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#299 Re: Die Bibel der Zeugen Jehovas (NWÜ)- tendenziös übersetzt

Beitrag von closs » Mi 20. Nov 2013, 08:41

Münek hat geschrieben: Und dass er nicht den "Namen Gottes", sondern schlicht Gott selbst, und zwar als seinen Vater und seinen Mitmenschen Gott auch als deren Vater bekannt machen wollte?
Diese Argumentation finde ich sehr plausibel - das spräche dafür, dass Gott das Unnahbare genommen werden sollte. Spirituell absolut nachvollziehbar.

Unabhängig davon: Was ist EIGENTLICH der Grund dieser Diskussion? - Dass Gott im AT JHWH heisst und unterschiedlich übersetzt werden kann, steht ja außer Frage. - Dass man Gott anrufen soll, auch. - Dass Jesus von Gott als "Vater" spricht, sollte auch nachweisbar sein.

Frage an die Spezialisten: JHWH ist ja ein hebräisches Wort. - Das NT wurde in griechisch und aramäisch (aber nicht hebräisch) verfasst - oder? - Wie heisst JHWH auf aramäisch?

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Vitella
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#300 Re: Die Bibel der Zeugen Jehovas (NWÜ)- tendenziös übersetzt

Beitrag von Vitella » Do 21. Nov 2013, 07:52

jk80 hat geschrieben:Hallo Vitella!

In Matthäus 28, 19 steht nichts davon, dass man bei der Taufe ein Sprüchlein aufsagen soll.
Dass man Gottes Namen gebrauchen soll, kann man hingegen an unzähligen Stellen nachlesen!
LG, jk80

den Vater anzurufen ist natürlich in Ordnung, aber zu Jesus nicht Reden zu dürfen ist wieder ein Gesetz bei den ZJ.

da steht im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Also im selben Namen aller Drei. Ist ziemlich deutlich, dass alle dieselben Namen haben weil alle dasselbe in anderer Form sind.

matt.28,19:
Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes

Ja, man muss es nicht unbedingt aussprechen, wenn man es ja weis, aber man kann es ausprechen.
ZJ sprechen es nicht aus, weil sie nicht auf alle Drei taufen, sondern auf Jehova, nicht auf Jesus und geehrt wird wieder die Organisation zu der man danach gehört, nicht zu Jesus, sondern zur WTG.
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

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