Neuzeitliche Exegese der Bibel

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sven23
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#281 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von sven23 » Sa 3. Jan 2015, 12:37

Andreas hat geschrieben:Doch, doch, genau darum geht es. Das ist die frohe Botschaft - das Evangelium im Kern. Du weißt nicht wie dieses Reich, das nicht von dieser Welt ist, aussieht. Womit willst du dann diese Behauptung eigentlich stützen?

Wenn das Evangelium schon das Reich Gottes ist, warum muß dann innerhalb des Evangeliums auf eine ferne, ungewisse Zukunft verwiesen werden?
Warum müssen Petrus und Paulus darauf verweisen, daß die ursprünglich gepredigte Naherwartung ein Irrtum war?
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Pluto
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#282 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von Pluto » Sa 3. Jan 2015, 12:45

Andreas hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ist deine Frage vielleicht an den Falschen gerichtet?
Wer wäre denn der Richtige? Das ist eine Glaubensfrage, die jeden angeht. Man glaubt es oder nicht.
Wie du sagst, ist es eine Frage des Glaubens.
Die in der Bibel oft verheißene Wiederkunft zu Lebzeiten der Augenzeugen von Jesus, legt nahe, dass man die Frage Frage an die Augenzeugen, bzw. an dessen Nachfolger richtet, und nicht an Ungläubige.

Andreas hat geschrieben:Außerdem ist Sven einer von denen, die diese Behauptung vertritt. Dann soll er sie auch begründen, oder nicht?
Die Frage der Naherwartung wird doch in der Bibel beschrieben.

Andreas hat geschrieben:Wir Christen müssen uns doch nicht von den Athis gegeneinander ausspielen lassen. Die einen sehen es so, die anderen anders: Deswegen ist es eben kein "Fakt", nur weil ein Athi das mal so behauptet.
Ist die Frage nach der zeitnahen Wiederkunft (selbst wenn sie von "Athis" kommt) nicht berechtigt?
In christlichen Kreisen wird heute die Naherwartung anhand von zahllosen Entrückungs-Mythen weiterhin kolportiert (z. Bsp. Dispensationalismus).
Dies wird sogar in Romandarstellungen (Tim LaHaye) und Hollywoodverfilmungen dargestellt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Andreas
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#283 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von Andreas » Sa 3. Jan 2015, 13:13

Pluto hat geschrieben:Die in der Bibel oft verheißene Wiederkunft zu Lebzeiten der Augenzeugen von Jesus, legt nahe, dass man die Frage Frage an die Augenzeugen, bzw. an dessen Nachfolger richtet, und nicht an Ungläubige.
Sowohl Gläubigen wie Ungläubigen wird hier geantwortet. Der Unterschied ist jedoch, dass die Ungläubigen gar keine Antworten auf Glaubensfragen haben wollen, was man beispielsweise daran merkt, dass die Antworten der Gläubigen in ihren Augen völlig irrelevant sind. Es wurden ihnen ja zum Thema Naherwartung alternative Erklärungen in Masse geliefert. Nun haben sie die Wahl was sie glauben - nicht wissen (!) - möchten.

Aber da Glauben ja per se als Phantasie abgetan wird, sind alle Antworten in den Wind gesprochen, weil ihre Fragen allesamt rhetorisch sind. Was solls also? Wenn die Gläubigen wirklich die "Fachleute" wären, wären ihre Antworten nicht irrelevant.
Pluto hat geschrieben:Die Frage der Naherwartung wird doch in der Bibel beschrieben.
Ist immer eine Frage der Interpretationen. Die Athis sind der Meinung das besser zu können als die Gläubigen, also wäre es vielleicht doch klüger, wenn die Athis die Athis fragen würden.
Pluto hat geschrieben:Ist die Frage nach der zeitnahen Wiederkunft (selbst wenn sie von "Athis" kommt) nicht berechtigt?
Fragen kostet nix.

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Andreas
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#284 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von Andreas » Sa 3. Jan 2015, 13:29

sven23 hat geschrieben:Wenn das Evangelium schon das Reich Gottes ist, warum muß dann innerhalb des Evangeliums auf eine ferne, ungewisse Zukunft verwiesen werden?
Das Evangelium handelt von der frohen Botschaft des Reiches Gottes.
sven23 hat geschrieben:Warum müssen Petrus und Paulus darauf verweisen, daß die ursprünglich gepredigte Naherwartung ein Irrtum war?
Steht das so in der Bibel? Wo?

Das ganze NT besteht aus unterschiedlichen Interpretationen unterschiedlicher Leute des Wirkens Jesu Christi. Mach´s Beste für dich aus dieser geistigen Botschaft - "Fakten" wirst du da nicht finden.

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#285 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von Salome23 » Sa 3. Jan 2015, 13:44

[b][color=#0000BF]sven23[/color][/b] hat geschrieben: Nee, es geht doch gar nicht darum, wie das Reich Gottes im Einzelnen aussieht.
Fakt ist doch, daß es noch nicht eingetreten ist, entgegen den Vorhersagen der Bibel.
Lukas 17
0 Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach:
Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man's beobachten kann;
21 man wird auch nicht sagen: Siehe, hier ist es!, oder: Da ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch
Johannes 18
36 Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt.
Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden darum kämpfen, dass ich den Juden nicht überantwortet würde; nun aber ist mein Reich nicht von dieser Welt.

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#286 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von Salome23 » Sa 3. Jan 2015, 13:51

sven23 hat geschrieben: Ach lieber Kurt, jetzt hast du viel geschrieben, aber wenig gesagt. ;)
Ganz und gar nicht! Er hat das Wesentliche auf den Punkt gebracht :thumbup:

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#287 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von sven23 » Sa 3. Jan 2015, 14:02

Andreas hat geschrieben:Steht das so in der Bibel? Wo?

Die Alternativen Erklärungen wurden ja schon verworfen. hier

Auch Paulus wandelt die Naherwartung in eine verzögerte Parusie um, nachdem klar wurde, daß es mit dem nahen Reich Gottes nichts mehr werden würde.

http://de.wikipedia.org/wiki/Parusie#Di ... ensproblem



Andreas hat geschrieben: Das ganze NT besteht aus unterschiedlichen Interpretationen unterschiedlicher Leute des Wirkens Jesu Christi. ... - "Fakten" wirst du da nicht finden.

Das ist eine erstaunliche Aussage über jemanden, der historische Authentizität beansprucht.
Sicher gibt es auch die Vertreter, die meinen, Jesus sei eine rein mythologische Figur und keine historische. Möglich wäre auch das.
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#288 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von sven23 » Sa 3. Jan 2015, 14:14

Salome23 hat geschrieben: Johannes 18
36 Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt.
Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden darum kämpfen, dass ich den Juden nicht überantwortet würde; nun aber ist mein Reich nicht von dieser Welt.

Das Johannesevangelium ist ja das jüngste der Evangelien, da war eigentlich schon klar, daß es mit dem nahen Reich Gottes nichts mehr werden würde, deshalb die Uminterpretation in etwas Diffuses.
Daß das Reich Gottes nicht von dieser Welt ist, ist eigentlich im Sinne der Bibel logisch, sagt aber nichts über den Zeitpunkt aus.

Was meint eigentlich die katholische Kirche zur Parusie:
"Die katholische Kirche stellt in ihrem Katechismus aus dem Jahre 2003 (lateinisch Vatikan 1997) ausdrücklich den Zusammenhang zwischen Parusie und Letztem Gericht her: „Das Letzte Gericht wird bei der herrlichen Wiederkunft Christi stattfinden.“[7] Alle Menschen, die Lebenden und die Toten, werden durch Jesus Christus gerichtet. Diejenigen, die ohne Reue im Zustand der Todsünde gestorben sind, werden am Jüngsten Tag zusammen mit den von Gott abgefallenen Engeln (den Teufeln) zu ewiger Strafe in der Hölle verurteilt. Genaue Aussagen über die Beschaffenheit dieser Strafe vermeidet die Kirche und warnt seit dem Konzil von Trient ausdrücklich vor extremen Darstellungen."
Quelle: Wikipedia
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#289 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von sven23 » Sa 3. Jan 2015, 14:14

Salome23 hat geschrieben: Ganz und gar nicht! Er hat das Wesentliche auf den Punkt gebracht :thumbup:

Auf welchen Punkt?
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Andreas
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#290 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von Andreas » Sa 3. Jan 2015, 14:28

sven23 hat geschrieben:Die Alternativen Erklärungen wurden ja schon verworfen.
Mit welchem Recht "verworfen"? "Verworfen" für wen? Sagt mal geht´s noch? Soll ich jetzt das glauben müssen was mir irgendwer gestattet? Sind jetzt unsere Athis unter die Dogmatiker gegangen?
sven23 hat geschrieben:Das ist eine erstaunliche Aussage über jemanden, der historische Authentizität beansprucht.
Wer beansprucht historische Authentizität?
sven23 hat geschrieben:Sicher gibt es auch die Vertreter, die meinen, Jesus sei eine rein mythologische Figur und keine historische.
Na dich zum Beispiel.

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