Ist Gott überzeitlich ?

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closs
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#261 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von closs » Mi 6. Jun 2018, 11:29

Münek hat geschrieben:Du magst die Welt aus einer "Wenn-Perspektive" betrachten. 7 Milliarden Menschen tun das ganz offensichtlich nicht. Suum cuique.
Solange man Dingen nicht intellektuell-geistig auf den Grund gehen will, muss man das auch nicht - man SOLL es auch nicht. - Denn "geistig" ist letztlich derjenige, der im Alltag auf der "richtigen Spur" ist - das geht ohne Philosophie meistens besser als mit. ;)

Das Problem passiert erst, wenn jeder bei Fragen mitreden will, die nicht seinem Profik entsprechen.

janosch
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#262 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von janosch » Mi 6. Jun 2018, 11:38

PeB hat geschrieben:
1Johannes4 hat geschrieben:Hallo PeB,

PeB hat geschrieben:Die bloße Ablehnung von Gott ist nicht schlüssig. Beweise mit seine Nichtexistenz schlüssig und wir reden weiter.
Ich brauche keine Beweise für seine Existenz.
wenn jemand schlüssig Gottes Nichtexistenz beweisen würde, würdest Du doch nur erwidern, dass Gott „kein Laborexperiment“ sei. Im Prinzip schiebst Du hier nur den Schwarzen Peter der Beweisführung an die Atheisten, was allerdings nicht gerade fair ist.
Doch!
NUR das ist fair. Denn als gläubiger Mensch WILL ich Gott nicht wissenschaftlich beweisen. Du WILLST mir aber einreden, es gebe keinen Gott. Insofern bist du in der Beweispflicht, nicht ich.

Mit genügt mein Glaube und meine Gewissheit. Du willst wissenschaftliche Beweise. Also lege los!

Genau das ist ein beweis das du nicht Glaubst! Was man bewiesen hat, braucht nicht mehr glauben.


Das hasst du meine Beitrag auch nicht verstanden, bezüglich „GLAUBEN“, ob das ein Gottes glaube oder ein „Wissenschaftliches“ glaube das ist total egal!

Dann gibt es kein Sinn weiter glauben, und auch nicht weiter forschen...Herr Wissenschaftler... ;)
Jeden glaubt etwas... ;)

Genau darum gibt es Soviel Religionen und kein einzige kann sein „Gott" beweisen! Du auch nicht! Nur Hoffen das was sie glauben Gott sein könnte.

Hier ist der Beweis; du sagts das JAHWE ist Gott, ich sage das Christus allein Gott ist, mit mein Geschwür....Na was den?

Einzige unterschied in uns das ich dich nicht bekämpfen kann mit mein Gott. Du schon , sogar kannst du mich Töten mit dein Gott!

PeB
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#263 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von PeB » Mi 6. Jun 2018, 12:25

1Johannes4 hat geschrieben:
PeB hat geschrieben:Du WILLST mir aber einreden, es gebe keinen Gott.
Aber natürlich darfst Du mich verleumden, indem Du solche Lügen über mich behauptest.
Sorry.
"Du" sollte in diesem Fall nicht auf dich bezogen sein, sondern ich hätte sagen sollen "der Atheist". :)

Ich entschuldige mich natürlich!
Zuletzt geändert von PeB am Mi 6. Jun 2018, 12:30, insgesamt 1-mal geändert.

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Travis
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#264 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von Travis » Mi 6. Jun 2018, 12:30

PeB hat geschrieben:"Du" sollte in diesem Fall nicht auf dich bezogen sein, sondern ich hätte sagen sollen "der Atheist".
Ja, mit den "Du-Botschaften" (Pädagogen-Slang) sollte man immer vorsichtig sein. :)
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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#265 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von PeB » Mi 6. Jun 2018, 12:33

Travis hat geschrieben:
PeB hat geschrieben:"Du" sollte in diesem Fall nicht auf dich bezogen sein, sondern ich hätte sagen sollen "der Atheist".
Ja, mit den "Du-Botschaften" (Pädagogen-Slang) sollte man immer vorsichtig sein. :)
Normalerweise bin ich immer ein "Wir-Argumentierer" und beziehe mich gerne in den Kontext der Kritik mit ein. Aber das kommt auch nicht immer gut - nämlich dann, wenn das Gegenüber es nicht versteht und sagt "Wir aber nicht...".

Aber in diesem Fall war es schlicht und einfach ein Fehler durch Verwechslung der Diskutanten, was dem Umstand geschuldet ist, dass ich neben anderen Tätigkeiten hier zwischendurch schnell mal was schreibe.

Entschuldigung nochmals dafür! :)

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#266 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von PeB » Mi 6. Jun 2018, 12:35

GEIST & MATERIE": Interview mit Prof. Dr. Hans-Peter Dürr (Auszug)
https://integrales-coaching.de/sites/ge ... terie.html

Prof. Hans-Peter Dürr ist ein prominenter Physiker. Er war langjähriger Direktor des Werner-Heisenberg-Instituts und in jungen Jahren auch Mitarbeiter von Werner Heisenberg. Er ist zugleich ein weltweit bedeutender Sprecher der Umwelt- und Friedensbewegung, Träger des alternativen Nobelpreises und Gründer von Global Challenges Network.

Im Grunde gibt es Materie gar nicht. Jedenfalls nicht im geläufigen Sinne. Es gibt nur ein Beziehungsgefüge, ständigen Wandel, Lebendigkeit. Wir tun uns schwer, uns dies vorzustellen. Primär existiert nur Zusammenhang, das Verbindende ohne materielle Grundlage. Wir könnten es auch Geist nennen. Etwas, was wir nur spontan erleben und nicht greifen können. Materie und Energie treten erst sekundär in Erscheinung – gewissermaßen als geronnener, erstarrter Geist. Nach Albert Einstein ist Materie nur eine verdünnte Form der Energie. Ihr Untergrund jedoch ist nicht eine noch verfeinerte Energie, sondern etwas ganz Andersartiges, eben Lebendigkeit. Wir können sie etwa mit der Software in einem Computer vergleichen.
[…]
Wir müssen immer zuerst an Substanzen denken, ehe wir Beziehungsstrukturen verstehen. Nehmen Sie die Liebe. Wir stellen uns Liebe vor als Beziehung beispielsweise zweier Menschen zueinander. Aber die Liebe selber, dieses Dazwischen, bereitet unserer Vorstellung enorme Schwierigkeiten. Es sei denn, wir geben uns einfach hin und lieben.
[…]
Wir verwenden lauter Substantive, wo wir Verben nehmen sollten. Das prägt unser Denken. Wenn wir über die Quantenphysik sprechen, sollten wir eine Verb-Sprache verwenden. In der subatomaren Quantenwelt gibt es keine Gegenstände, keine Materie, keine Substantive, also Dinge, die wir anfassen und begreifen können. Es gibt nur Bewegungen, Prozesse, Verbindungen, Informationen.
[…]
Mein Gehirn soll mir im Wesentlichen helfen, den Apfel vom Baum zu pflücken, den ich für meine Ernährung brauche. Unsere Umgangssprache ist eine Apfelpflücksprache. Sie hat sich herausgebildet, weil sie enorm lebensdienlich ist. Bevor ich eine Handlung ausführe, spiele ich diese erst einmal in Gedanken durch, um zu erfahren, ob sie zum gewünschten Ziel führt – ja oder nein? Das ist die zweiwertige Logik. Aber diese zweiwertige Ja-oder-Nein-Logik ist eben nicht die Logik der Natur. Die Quantenphysik beschreibt die Natur viel besser, denn in der Quantenwelt herrscht die mehrwertige Logik, also nicht nur Ja und Nein, sondern auch Sowohl/Als-auch, ein Dazwischen.
[…]
Es ist paradox, wenn ich mich der Quantenphysik in der Umgangssprache nähere. Wenn Ihnen das schwammig vorkommt, haben Sie völlig recht. Die Wirklichkeit erscheint uns schwammig, weil ihre Ausssagen unendlich vieldeutig sind. In der Physik sagen wir: Die Wirklichkeit ist nicht die Realität. Unter Realität verstehen wir eine Welt der Dinge, der Objekte und deren Anordnung. Also jene Welt, die die alte Physik mit ihrem mechanistischen Weltbild beschreibt. Die alte Naturwissenschaft ist dabei nicht falsch. Sie gilt jedoch nur in einem vergröberten Sinn. Was für unseren Alltag total ausreicht. Die Wirklichkeit in der neuen Physik ist Potenzialität, eine Welt der Kann-Möglichkeiten, sich auf verschiedene Art materiell-energetisch zu verkörpern. Deshalb möchte ich die Begriffe Teilchen oder Atom nicht mehr benutzen und sage stattdessen Wirks oder Passierchen. Ein Passierchen ist ein winzig kleiner Prozess.
[…]
Die Felder in der Quantenphysik sind nicht nur immateriell, sondern wirken in ganz andere, größere Räume hinein, die nichts mit unserem vertrauten dreidimensionalen Raum zu tun haben. Es ist ein reines Informationsfeld – wie eine Art Quantencode. Es hat nichts zu tun mit Masse und Energie. Dieses Informationsfeld ist nicht nur innerhalb von mir, sondern erstreckt sich über das gesamte Universum. Der Kosmos ist ein Ganzes, weil dieser Quantencode keine Begrenzung hat. Es gibt nur das Eine.
[…]
Sie hat eine Bedeutung, wenn wir in unsere Alltagserfahrungen auch einbeziehen, was wir lebendig nennen. Die alte mechanistische Physik beschreibt nämlich zunächst die Realität der Dinge mit den bekannten Naturgesetzen, wobei kein Unterschied zwischen belebt und unbelebt gemacht wird. Wenn Sie einen Apfel fallen lassen, folgt er dem Gesetz der Schwerkraft und fällt zu Boden. Die Welt der Dinge ist die Welt der stabilen Systeme und damit voll determiniert, also vorherbestimmt. Mechanistisch bedeutet voll determiniert. Aber für lebendige Systeme reicht diese mechanistische Beschreibung nicht aus. Lebendige Wesen wie etwa der Mensch sind im Grunde instabile Systeme.
[…]
Die Quantenphysik sagt uns ja nicht nur, dass die Wirklichkeit ein großer geistiger Zusammenhang ist, sondern auch, dass die Welt und die Zukunft offen ist. Sie ist voller Möglichkeiten. Darin steckt ungeheuer viel Ermutigung und Optimismus.
[…]
Was wir Diesseits nennen, ist ja eigentlich die Schlacke, die Materie, also das, was greifbar ist. Das Jenseits ist alles Übrige, die umfassende Wirklichkeit, das viel Größere. Das, worin das Diesseits eingebettet ist. Insofern ist auch unser gegenwärtiges Leben bereits vom Jenseits umfangen. Wenn ich mir also vorstelle, dass ich während meines diesseitigen Lebens nicht nur meine eigene kleine Festplatte beschrieben habe, sondern immer auch etwas in diesen geistigen Quantenfeldern abgespeichert habe, gewissermaßen im großen Internet der Wirklichkeit, dann geht dies ja mit meinem körperlichen Tod nicht verloren. In jedem Gespräch, das ich mit Menschen führe, werde ich zugleich Teil eines größeren geistigen Ganzen. In dem Maße, wie ich immer auch ein Du war, bin ich, wie alles andere auch, unsterblich.

JackSparrow
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#267 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von JackSparrow » Mi 6. Jun 2018, 12:53

PeB hat geschrieben:Die bloße Ablehnung von Gott ist nicht schlüssig.
Oder die bloße Ablehnung der Himmelsgöttin Ischtar.

dass unsere Welt nicht das ist, was die Wirklichkeit scheint
Wodurch unterscheidet sich denn deine Welt von der Wirklichkeit?

Was wir Diesseits nennen, ist ja eigentlich die Schlacke, die Materie, also das, was greifbar ist. Das Jenseits ist alles Übrige, die umfassende Wirklichkeit, das viel Größere.
Woher weiß er das, wenn nur die Materie greifbar ist?

PeB
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#268 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von PeB » Mi 6. Jun 2018, 13:12

JackSparrow hat geschrieben:
PeB hat geschrieben:Die bloße Ablehnung von Gott ist nicht schlüssig.
Oder die bloße Ablehnung der Himmelsgöttin Ischtar.
Das stimmt. Wenn du nach wissenschaftlich schlüssigen Belegen fragst, ist die Aussage gültig. Was heißt das nun für dich?

JackSparrow hat geschrieben:
dass unsere Welt nicht das ist, was die Wirklichkeit scheint
Wodurch unterscheidet sich denn deine Welt von der Wirklichkeit?
Meine Welt?
Hast du eine eigene?
Gegenfrage: was bedeutet für dich "Wirklichkeit"?
Siehst du da einen eventuellen Unterschied zu "Realität" und "Wahrheit"?
Wenn man so will, könnte man sagen: die Wirklichkeit ist die Wirkung der Realität auf unseren Erkenntnisapparat. Wir erkennen, was wir erkennen können und nicht zwangsläufig, was ist.

JackSparrow hat geschrieben:
Hans-Peter Dürr hat geschrieben:Was wir Diesseits nennen, ist ja eigentlich die Schlacke, die Materie, also das, was greifbar ist. Das Jenseits ist alles Übrige, die umfassende Wirklichkeit, das viel Größere.
Woher weiß er das, wenn nur die Materie greifbar ist?
Fragen kannst du ihn nun nicht mehr. Er ist tot. Aber recherchieren kannst du. Er hat viel über seine Forschung geschrieben und gesagt.

BTW: Ist ein Elektron greifbar? Wenn nicht, darf es gemäß deinem Weltbild nicht existieren.

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Andreas
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#269 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von Andreas » Mi 6. Jun 2018, 13:47

Detlef hat geschrieben:Aus diesem Grund ist diese Darstellung
PeB hat geschrieben:Es geht ausschließlich um zwei unterschiedliche Ausgangsprämissen:
- Deine: es gibt keinen Gott
- Unsere: es gibt einen Gott
als Gleichsetzung nicht korrekt, denn aus dem puren Skeptizismus bezüglich einer Gottesexistenz ergibt sich noch längst nicht automatisch die Gewissheit:"Es gibt keinen Gott". Dir ist offensichtlich entgangen, dass die "Ausgangsprämisse": "Es gibt einen Gott" die aktive Position ist, während der Zweifel daran grundsätzlich erst mal eine passive Position ist.
Dieses Argument mit dem Zweifel finde ich jetzt sehr spannend. Die Frage ist nur, was man voraussetzt an dem gezweifelt wird. Das ist unter Umständen so eine Huhn und Ei Problematik.

Mir erscheint es plausibel, dass die Idee von Göttern aus dem Zweifel daran entstanden ist, dass es in der Umwelt des urzeitlichen Menschen mit (ge-)rechten Dingen zugeht. Die Natur ist weder gerecht noch ungerecht, sie ist, wie sie ist, sagen wir mal: zufällig. Den ersten denkenden Menschen erschien sie aber zurecht ungerecht, wenn beispielsweise geliebte Menschen Naturereignissen zum Opfer fielen, aber andere nicht. Aus dem menschlichen Denkvermögen (Sapere aude! und wenn auch nur aus Ver-Zweiflung an den, an sich wertfreien, Wirklichkeiten) und der menschlichen Liebesfähigkeit erwuchs geradezu automatisch in dieser Kombination ein Gerechtigkeitsproblem, welches nach einer vernünftigen Antwort schrie. Der Mensch sah sich der Über-Macht der Natur gegenübergestellt und da lag es nahe, dieser Über-Macht "bekannte" Eigenschaften zuzusprechen und eine, dem sozialvernünftigen Wesen des Menschen adäquate Kommunikation zu versuchen.

Die daraus erwachsenden "naturwissenschaftlichen" Erkenntnisse des Menschen waren zwar aus unserer sehr viel weiter entwickelten Perspektive nicht berauschend - aber der Mensch fühlte sich nicht mehr gänzlich ohnmächtig, er konnte "etwas" tun, in Form von Ritualen, Opferungen und Gebeten.

Die daraus erwachsenden "geisteswissenschaftlichen" Erkenntnisse des Menschen waren zwar aus unserer sehr viel weiter entwickelten Perspektive ebenfalls nicht berauschend - aber der Mensch fühlte sich nicht mehr gänzlich ohnmächtig, er konnte "etwas" tun, in Form von Ritualen, Opferungen und Gebeten.

Die daraus erwachsenden "emotionalen" Erkenntnisse des Menschen waren, und sind bis heute durchaus berauschend. Denn auf dieser Ebene, der sich niemand entziehen kann, weil sie in der Natur des Menschen liegt, ist die Antwort "Gott" nach wie vor unschlagbar und ich denke sie wird es bleiben, solange der Mensch Emotionen hat. Auf dieser Ebene geht es nicht um rationale, objektive, absolute sondern um irrationale, subjektive, individuelle Antworten.

Ich sehe keine vernünftigen Gründe dafür, das Irrationale im Menschen zu verurteilen. Es ist da, es gibt Angesichts des Leides und des Todes, was ja eine Denk- und Erkenntnisleistung ist, berechtigte Existenzängste, welche sich nicht durch rationale Argumente aus der Welt schaffen lassen. Der Mensch kann die Sinnfrage nur Abschaffen, indem er das Denken und damit sich selbst abschafft. Der Mensch kann seine sozialen Grundbedürfnisse nur Abschaffen, indem er seine Emotionen und damit sich selbst abschafft.

So unlogisch Allmacht, Allwissenheit, Allgüte und die daraus abgeleiteten Eigenschaften Gottes, wie beispielsweise die Schöpfung aus seiner Überzeitlichkeit auch sein mögen - in solch religiöser und poetischer Sprache, die sich dem Verstand entziehen muss, stecken der Trost und die Geborgenheit, die der Mensch - neben aller Vernunft - braucht. Ohne Glaube, Hoffnung und Liebe kann der Mensch im Angesicht einer wert- und sinnfreien Natur verzweifeln. Ich meine, der Mensch sollte beides respektieren: sowohl seinen zweifelnden Glauben als auch sein zweifelndes Wissen - damit er seinen Nächsten wie sich selbst lieben kann, in Gottes Namen - denn die Natur bleibt uns alle wert- und sinnvollen Antworten schuldig. Alles in der Natur spricht dagegen Gottes liebevolle Schöpfung zu sein und nichts in ihr dafür - außer dem Menschen und seiner Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit. Vielleicht ist also doch was dran. Wissen kann ich es nicht, aber glauben darf ich es.

JackSparrow
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#270 Re: Ist Gott überzeitlich?

Beitrag von JackSparrow » Mi 6. Jun 2018, 13:59

PeB hat geschrieben:Was heißt das nun für dich?
Dass jemand, der eine einzige unbelegte Hypothese für wahr hält, dann aus den gleichen Gründen auch jede andere unbelegte Hypothese für wahr halten muss.

Meine Welt? Hast du eine eigene?
Definiere "eigen". Es war doch deine Idee, dass sich "unsere Welt" von der Wirklichkeit unterscheide.

Gegenfrage: was bedeutet für dich "Wirklichkeit"?
Wirklich ist, was eine Wirkung zeigt.

Siehst du da einen eventuellen Unterschied zu "Realität" und "Wahrheit"?
Ich sehe keinen.

Wenn man so will, könnte man sagen: die Wirklichkeit ist die Wirkung der Realität auf unseren Erkenntnisapparat.
Ich persönlich erkenne nur genau eine Wirklichkeit und nicht etwa zwei, von denen die eine auf die andere einwirkt.

BTW: Ist ein Elektron greifbar?
Hab mal welche in einer Nebelkammer fliegen sehen.

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