Travis hat geschrieben: ↑Mi 5. Dez 2018, 08:53
PeB hat geschrieben: ↑Mi 5. Dez 2018, 08:51
Somit wäre meine Antwort: möglich, dass die Zeit der Volkskirchen vorübergeht, aber auf dem Substrat wird sich dann etwas Neues entwickeln.
Was würdest Du da in Betracht ziehen?
Dazu komme ich auf deine vorherige Frage zurück:
Travis hat geschrieben: ↑Mi 5. Dez 2018, 08:44
Wie hält man den Niedergang auf und dreht ihn gar um?
Sollen wir diesen Niedergang denn überhaupt aufhalten?
Diesbezüglich habe ich Gottvertrauen: ich denke, dass sich die Dinge langfristig dahin entwickeln, wohin sie sich entwickeln sollen.
Vielleicht waren die Kirchen und Religionen eine Fehlentwicklung - oder ein Zwischenschritt.
Gibt es in der Bibel klare Aussagen, die uns auffordern eine Religion zu errichten und Kirchen zu gründen (Ecclesia ist eigentlich die Gemeinschaft der Gläubigen).
Im Falle der jüdischen Religion verhält es sich freilich anders: hier wurde ein Volk berufen und dieses Volk gibt sich gewissermaßen eine Verfassung durch ein Glaubenssystem. Wir haben diese Vorgehensweise über unseren christlichen Habitus gestülpt und damit gewissermaßen ein christliches "Volk" geboren.
Jesus propagiert die Gemeinschaft aber im Glauben an ihn. Die Kirchen und Religionen bilden aber keine einheitliche Gemeinschaft im Glauben, sondern sich gegeneinander abgrenzende, konkurrierende Religionssysteme.
Wenn wir in die Bibel schauen und uns die Aussagen der Protagonisten anschauen, dann ist der Glaube stets eine sehr individuelle Angelegenheit. Er wird erst durch die Etablierung eines Systems zur kollektiven. Daher stelle ich mir durchaus auch die Frage, ob das "System Religion" an sich nicht sogar die Hure Babylon ist. Denn Religion (Kirche) ist kein göttliches, sondern ein menschliches Organisationssystem und es trennt die Gläubigen in Einzelgruppen voneinander.
Wie die Zukunft des Glaubens konkret aussehen kann, weiß ich nicht zu sagen. Ich denke aber, es ist zunächst richtig, Glauben individuell zu sehen, um dann auch in der Lage zu sein, die Schnittmenge zu anderen Menschen zu erkennen.
Kirche und Religion hingegen bewirkt, dass man primär das Trennende erkennt und in den Vordergrund stellt.