Wieso ist das so abwegig? Wir haben doch nichts anderes als unsere Wahrnehmung.closs hat geschrieben:Puhh - das wäre das ultimative Argument, seine Wahrnehmung als Maßstab zu nehmen.Pluto hat geschrieben: und zweitens ohnehin sehr nah an der Realität
Wenn Wahrnehmung in den wesentlichen (überlebenswichtigen) Beobachtungen nicht ganz besonder nahe an der Realität wäre, wären unsere Vorfahren ausgestorben; dafür hätte die Evolution gesorgt. Wenn wir einen Sonnenaufgang wahrnehmen, nach unseren heutigen Erkenntnissen zweifellos ein falsches Bild, so konnte das nur so lange unbemerkt bleiben weil es offenbar für unser Überleben nebensächlich war.closs hat geschrieben:Wie wäre es, wenn man (in geistigen Dingen) seine Wahrnehmung als Ist-Zustand versteht, den man an einem vermuteten Soll-Zustand misst? - Dann kann es sehr wohl sein, dass Ist (Wahrnehmung) und Soll (Realität) NiCHT nahe beieinander sind.
Um zum Thema zurückzukommen...
Geist (habe ich das schon mal gesagt?) ist für mich der Prozess der Verarbeitung von Gedanken und Gefühlen. Er bildet in meinen Augen eine Einheit mit dem Gehirn und dem Körper das was wir als Organismus bezeichnen. Primäre Aufgaben des Gehirns sind (a) aktiv am Überleben mitzuwirken, und (b) über die Empfindungen, das Gefühl des Wohlseins zu erhalten. Wie es der niederländische Neurologe Prof. Dick Swab schreibt, ist die ein Organ dessen Aufgabe es ist das Blut zu filtern; Aufgabe des Gehirns ist es, Gedanken und Ideen zu erzeugen.
Gedanken, Ideen und das Ich-Bewusstsein sind nach diesem Modell die Unterprozesse des Gehirns die sich als Prozess des Geistes zusammenfassen lassen. Die primären Aktivitäten der Lenkung des Organismus und der Steuerung eines Wohlbefindens führen dazu, dass (sozusagen nebenbei) ein hochentwickeltes Gehirn wie das unsere, Vieles mehr kann, von Gedichte schreiben, über Raumschiffe bauen, hin zum Grübeln über das "Woher" und "Wohin" von allem.