Münek hat geschrieben:Magdalena61 hat geschrieben:... und mit den einzelnen Menschen verhält es sich ebenso. "Adam" KANN ein einzelnes menschliches Individuum sein, ist es aber oftmals nicht, sondern steht für "Mensch, Menschheit". Deswegen kann Paulus so schreiben.... er arbeitet mit dem System der Bibel... mit den darin enthaltenen--- Codes.
Hier muss ich ganz entschiedenen Widerspruch anmelden, meine Liebe...
Selbstverständlich haben
Jesus, Paulus, deren Zeitgenossen und auch die späteren Christen die beiden Schöpfungsberichte der Genesis (1. Buch Mose) wortwörtlich und als historische Ereignisse verstanden.
So
wortwörtlich wie Menschen "Schafe" sind, auf einer grünen Aue Gras fressen und Milch und Wolle liefern. Oder: Mit Wasser kann man
Sünden abwaschen. Oder: Den Heiligen Geist kann man in eine Lampe füllen und herumtragen.
Es gab für sie keinen Grund, die in der "Heiligen Schrift" geschilderten Geschehnis-
se - "als nie wirklich passiert" - in Zweifel zu ziehen.
Sie kannten das "System" und arbeiteten damit. *wo closs nur bleibt.....

?*
Wenn wir uns nicht darum bemühen,
mehr zu erfahren über die Denkweise und die Sprache der Hebräer (Bibel), werden wir an der Oberfläche bleiben und ein System verwenden, ohne auch nur ansatzweise zu ahnen, geschweige denn zu begreifen, wie es funktioniert. Das geht etwa so wie bei Google Maps: Militärische Standorte sind platt gemacht, nix zu erkennen.
Man kann mit einer solchen Karte arbeiten. Aber mit blinden Flecken halt.
Und man sollte vielleicht nicht gerade über das referieren, das man nicht beschreiben und von daher auch nicht erklären kann.
Aufgrund des unbefriedigten Erklärungsbedarfs macht sich der Vernünftler aber eigene Gedanken und versucht, die vorhandenen Informationen irgendwie in seinem zeitgeistgemäßen Weltbild unterzubringen... einigermaßen plausibel darin einzubauen. Wie nennt ihr nochmal diesen Zeitgenossen?-- Naturalisten?
Und so kommt der Naturalist beispielsweise dazu, Spuren des Gartens Eden und irgendwelche Fußabdrücke der "Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert" im Irak zu suchen. Und wenn er keine archäologischen Anhaltspunkte findet für die tatsächliche Existenz derselben in früheren Zeiten, schließt er daraus und lehrt: Den Paradiesgarten (und Gott) hat's nie gegeben.
So ein Vernünftler hält dann auch- der
wortwörtlichen Personenbeschreibung glaubend- Ausschau nach einem Messias, der auf einem weißen Pferd reitet, Laseraugen hat und ein scharfes Schwert im Mund, mit dem er Krieg führt. ^^. Das Heer des Himmels reitet auch auf weißen Pferden, schreibt Johannes.
Hier greift dann selbstverständlich der Tierschutz:
Da der Vernünftler nicht hinter die Kulissen seines eigenen Erfahrungs- und Erlebnishorizonts denken
will, wird er beantragen, für einen ausreichenden Vorrat an Futter für die himmlischen Pferde sowie für eine artgerechte Unterbringung der Tiere zu sorgen, sicherheitshalber.
So einer prädestiniert sich selbst dazu, den HERRN
nicht zu erkennen, wenn dieser an seine Türe klopft und Einlaß begehrt. Nicht mal die Seinen erkannten Ihn, jedenfalls die meisten der engagierten, aber verirrten Schriftkundigen, und selbst die Jünger hatten ja auch immer wieder ihre Probleme gehabt mit der Identität Jesu.
Der
Wortwörtliche beobachtet den Weltraum genau, erstellt Statistiken und stellt fest, dass es im All kein menschliches Leben gibt, keine Engel, keine Dämonen und natürlich auch keinen Gott. Und für diese intellektuell beeindruckende, aber vom Geistlichen her: phänomenale Fehlleistung kriegt er von den Alphatierchen der Weltgemeinschaft der Vernünftler möglicherweise noch den Literatur- und den Nobelpreis.
Die aus dem Paradies vertriebenen Menschen Adam und Eva zeugten bekanntlich Kinder und diese ebenso usw. ... und so setzt sich eine ste-
tige Generationenfolge kontinuierlich fort... (alles in der "Schrift" dokumentiert: siehe Geschlechtsregister von Adam bis Noah, Gen. 5 und die Völkertafel ab Noah, Gen. 10). Das nennt man Geschichte in historischem Sinn...
Es gibt ein Geschlechtsregister, nein, mehrere, extra für die Vernünftler gemacht. Was erfährt man denn eigentlich?
"
Mensch heißt auf Hebräisch Adam und wird teils als Eigenname, teils als Gattungsname gebraucht."
Quelle (Nicht überall, wo "Mensch" als Gattung übersetzt wird, gehört der Eigenname "Adam" hin... )
Irgendwann kristallisierte sich aus der
Gattung Mensch der
Stammvater Mensch heraus... mit dem in der Bibel die Geschichte Gottes mit der Menschheit offiziell beginnt. Wie genau und wann, das ist egal, nicht relevant... denn wenn es wirklich wichtig wäre, dann hätten die Hebräer das festgehalten.
Der Verfasser des Matthäusevangeliums führte den Stammbaum Jesu bis auf Adam zurück (3,23 ff., hier Vers 38). Und auch Paulus ging wie selbstverständlich von der Existenz der ersten Frau Eva aus - und auch davon, dass diese "mit List von der Schlange (nicht Satan) verführt worden ist" (2. Kor. 11,3). Ich könnte noch mehr Beispiele aufführen...
Die Schlange steht
für Satan. Und Satan steht für alles Widergöttliche, Destruktive, für alles, das dem heiligen Willen des Schöpfers und damit dem Leben zuwider läuft... modern gedacht.
Deswegen halte ich es für ausgeschlossen, dass Paulus diese urgeschichtlichen Schilderungen lediglich als "Codes" (Kurt würde den Ausdruck "Chiffren" bevorzugen) "für was auch immer" ansah. Das ist modernes Denken, auf keinen Fall das Denken des Paulus.
Der arme Paulus, muß schon Jahrhunderte lang, nein, überJahrtausende hinweg! Schelte ertragen, weil die Nachkommen der Väter vergessen haben, wie man JHWH ausspricht.
Es ist ja nicht alles "schlecht", das die Bibelforschung an den Tag bringt:
Naturwissenschaft und Bibel. Sehr interessant, aber in diesem Thread fehl am Platz, deshalb verlinke ich nur die Seite:
Textfamilien. Am unteren Rand geht's dann immer weiter zur nächsten Seite.
LG