Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

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Pluto
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#221 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Pluto » Di 15. Jul 2014, 10:15

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es war ganz einfach Vergeltung. Vergeltung für die Raketenangriffe auf die Großstätde in Südengland.
Im Sinne der Staatsraison nachvollziehbar - Begriffe wie "Gewissen" sollte man dabei außen vorlassen. - Denn da muss ich Hemul wirklich mal recht geben: Es gibt in der Tat so etwas wie entartetes, also entstelltes Gewissen.
Das ist das alte Dilemma, soll man einen Menschen opfern, um 5 vor dem sicheren Tod zu retten?
In psychologischen Tests wählen bei solchen Fragen über 90% der Befragten das Opfer des Einen um die anderen zu retten.
Das ist eine sehr alte moralische Grundregel des Menschen. In der Antike kämpften oft nur Könige oder auserwählte Krieger gegeneinander, um den Sieg zu entscheiden.

"Fair is foul, and foul is fair:
Hover through the fog and filthy air." (Shakespeare, Macbeth)
Sorry, das Zitat passt nicht.
Damit negiert Shakespeare die Existenz von Gut und Böse als absolute Werte, und macht aus ihnen relative Begriffe.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Samantha

#222 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Samantha » Di 15. Jul 2014, 11:26

Pluto hat geschrieben:Es war ganz einfach Vergeltung. Vergeltung für die Raketenangriffe auf die Großstätde in Südengland. Zudem gab es damals die Hoffnung kurz vor Kriegsende, die Kapitulation Deutschlands zu beschleunigen, und durch diesen Angriff Menschenleben zu retten.
Ging es tatsächlich nur um Menschenleben? Im Nachhinein ist es einfach, das Töten als absolut notwendig darzustellen, wobei auch viele Unschuldige sterben.

Dann dann darf man auch nicht die Rettung weniger Menschen in der Arche kritisieren, da es galt, die Menschheit an sich zu retten. Oder man sollte gleich die ganze Menschheit ausrotten, damit wenigsten die Natur und die Tierwelt erhalten bleiben. Damit bleibt vielen zukünftigen Generationen Leid erspart. :mrgreen:

Pluto hat geschrieben:Bei 2.Mose 21,23-25 steht genau das Gegenteil:
Entsteht ein dauernder Schaden, so sollst du geben Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß, Brandmal um Brandmal, Beule um Beule, Wunde um Wunde.
Ist dies nicht aus dem Zusammenhang gerissen und auch wirklich so zu verstehen?

Samantha

#223 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Samantha » Di 15. Jul 2014, 11:28

Pluto hat geschrieben:Das ist das alte Dilemma, soll man einen Menschen opfern, um 5 vor dem sicheren Tod zu retten?
In psychologischen Tests wählen bei solchen Fragen über 90% der Befragten das Opfer des Einen um die anderen zu retten.
Man kann auch versuchen, alle zu retten, statt nur an die eigenen Leute zu denken.

Hemul
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#224 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Hemul » Di 15. Jul 2014, 11:42

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Ich hoffe und wünsche es mir, dass auch der Letzte begriffen hat wozu das entartete vernarbte von Gott entfremdete Gewissen einen Menschen doch veranlassen kann. Oben erwähnte Killer hätten besser Gott mehr gehorchen sollen als ihrer Obrigkeit. Dann hätte so etwas unfassbar schreckliches erst gar nicht geschehen können-meinste nicht auch? :roll:
entartete vernarbte ... entfremdete Gewissen... :lol:
So'n Käse habe ich lange nicht gelesen.
Es war ganz einfach Vergeltung. Vergeltung für die Raketenangriffe auf die Großstätde in Südengland. Zudem gab es damals die Hoffnung kurz vor Kriegsende, die Kapitulation Deutschlands zu beschleunigen, und durch diesen Angriff Menschenleben zu retten. Dir solche Dinge zu erklären versuchen macht wenig Sinn, weil du die geschichtlichen Zusammenhänge vermutlich eh nicht verstehst.
Ist dir eigentlich bewusst was für einen stinkenden Käse du hier laufend von dir gibst? Offensichtlich nicht. :roll: Es gab also durch den Angriff auf Dresden die Hoffnung, dass der Krieg schneller beendet wird? Du meinst also, dass der Zweck die Mittel heiligt, auch wenn dabei wie in Dresden jagt auf unschuldige Menschen gemacht wird? :roll: Ach, bevor ich es vergesse. In Japan ging der Krieg damals ja noch schneller zu Ende. Als nämlich die amerikanischen Bomberpiloten ihre Atombomben über Hiroshima u.Nagasaki abwarfen war sofort Schluss. Aber mittlerweile weiß ich ja von dir, dass der Zweck die Mittel heilig-und das Gewissen vorher an der Garderobe abgegeben werden darf. :thumbdown:
https://de.wikipedia.org/wiki/Atombombe ... d_Nagasaki
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Zweck ... die_Mittel
Der Zweck heiligt die Mittel
Dieser Satz wurde als vermeintliches Motto des Jesuitenordens bekannt und zeigte sich besonders in Eingriffen in die Politik. Der Grundsatz findet sich als „…wenn der Zweck erlaubt ist, (sind) auch die Mittel erlaubt
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Pluto
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#225 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Pluto » Di 15. Jul 2014, 12:06

Hemul hat geschrieben:
So'n Käse habe ich lange nicht gelesen.
Ist dir eigentlich bewusst was für einen stinkenden Käse du hier laufend von dir gibst?
Abkupfern kannst du, gell?
Das war nicht besonders originell mit dem Käse. :P

Hemul hat geschrieben:Es gab also durch den Angriff auf Dresden die Hoffnung, dass der Krieg schneller beendet wird?
Du scheints in Geschichtsfragen etwas überfordert zu sein.
In der Tat war das die Meinung der Allierten.
Wikipedia hat geschrieben:Seit Sommer 1944 plante das britische RAF Bomber Command einen besonders schweren Vernichtungsschlag (Operation Thunderclap), um den Durchhaltewillen der Deutschen endgültig zu brechen. Doch im Januar 1945 errechnete der britische Geheimdienst, dass die Wehrmacht nochmals bis zu 42 Divisionen an die Ostfront verlegen könnte. Nun wurden die Angriffspläne für die RAF und USAAF modifiziert. Dresden war bereits am 2. Februar 1945 als Ausweichziel für einen schweren Bombenangriff auf Berlin bei dortigem Schlechtwetter vorgesehen. Auf der Konferenz von Jalta vom 4. bis 11. Februar 1945 drängte der sowjetische Generaloberst Antonow die westlichen Alliierten dazu, wichtige ostdeutsche Verkehrsknotenpunkte zu bombardieren, um weitere deutsche Truppentransporte an die Ostfront zu verhindern und so die Rote Armee von Gegenangriffen zu entlasten und ihr Vorrücken zu erleichtern.

Hemul hat geschrieben:Du meinst also, dass der Zweck die Mittel heiligt, auch wenn dabei wie in Dresden jagt auf unschuldige Menschen gemacht wird? :roll:
Warum diese unqualifizierten Unterstellungen?
Nicht ICH meine das, sondern das meinten die damaligen Militärbefehlshaber und Regierungschefs der Alliierten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Hemul
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#226 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Hemul » Di 15. Jul 2014, 12:17

Sprüche 23:29,
29 Sag nicht: "Wie du mir, so ich dir! / Was er mir antut, zahl ich ihm heim!"
Pluto hat geschrieben:Bei
2.Mose 21,23-25 steht genau das Gegenteil:
Entsteht ein dauernder Schaden, so sollst du geben Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß, Brandmal um Brandmal, Beule um Beule, Wunde um Wunde.
Für mich bestätigt dieser Widerspruch, dass man mit eine dicken Wälzer wie die Bibel alles belegen kann was man will, wenn man die entsprechenden Zeilen selektiv zitiert.
Noch einmal extra nur für dich.
Ich hatte schon mehrfach darauf hingewiesen, dass Christen nicht mehr unter dem Gesetz des Moses, sondern gem. Galater 6:2 unter dem Gesetz des Christus stehen:
. 2 Helft euch gegenseitig, die Lasten zu tragen. Auf diese Weise erfüllt ihr das Gesetz des Messias.
Und deinen scheinbaren Widerspruch löst Jesus in Matthäus 5:38+39 wie folgt auf:
38 Ihr wisst, dass es heißt: 'Auge um Auge, Zahn um Zahn.' 39 Ich aber sage euch: Verzichtet auf Gegenwehr, wenn euch jemand Böses antut! Mehr noch: Wenn dich jemand auf die rechte Wange schlägt, dann halte ihm auch die linke hin.
:wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#227 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Hemul » Di 15. Jul 2014, 12:27

Hemul hat geschrieben:Es gab also durch den Angriff auf Dresden die Hoffnung, dass der Krieg schneller beendet wird?
Pluto hat geschrieben:Du scheints in Geschichtsfragen etwas überfordert zu sein.
In der Tat war das die Meinung der Allierten.
Die du als deine persönliche Meinung in die Internetwelt gepostet hast um die damalige sinnlose völlige Zerstörung Dresdens zu rechtfertigen:
Beitragvon Pluto » Di 15. Jul 2014, 09:38
Hemul hat geschrieben:Ich hoffe und wünsche es mir, dass auch der Letzte begriffen hat wozu das entartete vernarbte von Gott entfremdete Gewissen einen Menschen doch veranlassen kann. Oben erwähnte Killer hätten besser Gott mehr gehorchen sollen als ihrer Obrigkeit. Dann hätte so etwas unfassbar schreckliches erst gar nicht geschehen können-meinste nicht auch? :roll:
Pluto hat geschrieben:So'n Käse habe ich lange nicht gelesen.
Es war ganz einfach Vergeltung. Vergeltung für die Raketenangriffe auf die Großstätde in Südengland. Zudem gab es damals die Hoffnung kurz vor Kriegsende, die Kapitulation Deutschlands zu beschleunigen, und durch diesen Angriff Menschenleben zu retten.
:wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#228 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Christof » Di 15. Jul 2014, 13:02

Ihr Lieben,

genau das sollten wir doch aus dem letzten schrecklichen Krieg lernen. Da wird nicht auf das Gewissen des Einzelnen Rücksicht genommen. Da gibt es eben nur Befehl und Gehorsam und am Ende schwer Geschädigte.

So einer Situation kann man sich aber entziehen, wenn man von Vorneherein klar macht, dass man bei so einer Veranstaltung wie Krieg nicht als Aktiver mitmacht und Gott sei danke haben wir diese Möglichkeit. Jetzt ja sowieso durch unsere Freiwilligenarmee.

Ich erinnere mich an die Aussage eines MG-Schützen, der am D-Day in der ersten Stunde 10000 Schuß auf die anstürmenden Amerikaner abgab. Der Mann weinte fast als er sagte: "Wir wollten doch nur unser kleines bisschen Leben retten".
Wie oft er wohl davon träumt...?

In Liebe
Christof
"Gott widersteht den Höchmütigen; den Demütigen aber gibt er Gnade."-1.Petr 5,5

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#229 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Pluto » Di 15. Jul 2014, 13:28

Christof hat geschrieben:genau das sollten wir doch aus dem letzten schrecklichen Krieg lernen.
Ja. Krieg ist etwas entsetzliches.

Warum haben wir diese Lektion nicht längst aus der Geschichte gelernt? —
Weil Menschen seit Jahrtausenden immer wieder von machtbesessenen Demagogen dazu verführt wurden.
Aber wir lernen langsam dazu. Die Konflikte werden kleiner, die Brutalität auf der Welt weniger, aber ich fürchte dein verständlicher Wunsch nach Frieden wird in naher Zukunft nicht erfüllt werden.
Christof hat geschrieben:Da wird nicht auf das Gewissen des Einzelnen Rücksicht genommen. Da gibt es eben nur Befehl und Gehorsam und am Ende schwer Geschädigte.
Naja... Im Licht einer Agggression rücken die Menschen (auf beiden Seiten) zusammen. Auch das diktiert uns unser soziales Gewissen.

Christof hat geschrieben:Ich erinnere mich an die Aussage eines MG-Schützen, der am D-Day in der ersten Stunde 10000 Schuß auf die anstürmenden Amerikaner abgab. Der Mann weinte fast als er sagte: "Wir wollten doch nur unser kleines bisschen Leben retten".
Wie oft er wohl davon träumt...?
Der Pathos solcher Einzelschicksale lässt einen immer wieder über den Sinn solcher Kriege nachdenken.

Doch ohne D-Day könnte heute halb Europa ein einziges KZ im Tausendjährigen Reich der reinrassigen Übermenschen sein.
Das dürfen wir auch niemals vergessen.

Die Frage bleibt:
Wie wichtig ist das Schicksal ganzer Völker im Vergleich zum Leid des Einzelnen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Samantha

#230 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Samantha » Di 15. Jul 2014, 13:29

Der Zweck heiligt die Mittel nie, weil das Ziel oft verfehlt wird und nicht voraussehbar ist.

Warum sollte heutzutage ein Land einfach so überrollt werden, wenn es sich aus dem Kriegsgeschäft heraushält? Wenn dann manipulativ Gründe gesucht werden, um einen Krieg zu ermöglichen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis eine vollkommene Ausrottung erfolgt. Ein friedliches Land macht sich heutzutage keine Feinde, es sei denn, unsere Wirtschaft würde blockiert werden, wenn wir uns weigern, Bündnisse einzugehen. Dies hätte aber auch für andere Länder Folgen. Müssen wir uns wirklich verteidigen?

Was passiert, wenn ...
Kommen dann die Moslems. obwohl wir keine Marionette der USA mehr sind?
Bedrohen uns die Russen oder Chinesen?
Bricht die Wirtschaft zusammen? Man muss bedenken, wir sparen viele Steuergelder, die nicht mehr für Waffen/Bomben verwendet wird, die man eh nicht abschießen wird, es sei denn, man will einen 3. Weltkrieg.


... nein, ich bin nicht naiv ...

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