Dogmen

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Münek
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#211 Re: Dogmen

Beitrag von Münek » Fr 19. Aug 2016, 02:54

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Plausibilität und Evidenz von Setzungen stehen außer- und oberhalb von Hermeneutiken.
Das ist nur ein Satz, der zeigt, dass Du die grundlegenden Fragen nicht verstanden hast.
Ich denke, ich habe die grundlegenden Fragen sehr gut verstanden. Was ich nicht teile, sind Deine vom Jenseitsglauben getragenen Auffassungen.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Ich kenne keine Wissenschaft/Weltanschauung einschließlich der sog. Analytischen Philosophie, die ewig-gültige, absolute, unhinterfragbare Wahrheiten verkündet.
Tut sie auch nicht - sie verkündet ihre Grundlagen nicht, sondern setzt sie einfach als dogmatisch-universell. Wahrscheinlich, weil sie über ihr eigenes System-Terrain nicht hinausdenkt.
Lieber Kurt, Du weißt genau, dass Du jetzt blanken Unsinn von Dir gibst.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Präsentiere ihm etwas "Übernatürliches" (über der Natur stehendes) - und er wird sofort begierig "zugreifen".
Der Naturalismus ist nur für das aufnahmefähig, was NICHT über der Natur steht. Da kann man nichts präsentieren.
Der Naturalismus ist weltoffen und universell aufnahmefähig. Dein Unvermögen, etwas "Übernatürliches" zu präsentieren, kannst du ihm nun wirklich nicht anlasten. Der Ball liegt in Deinem Feld, aber Du bist unfähig, ihn zu spielen. Das ist die schnöde Wahrheit.

closs
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#212 Re: Dogmen

Beitrag von closs » Fr 19. Aug 2016, 08:26

Münek hat geschrieben:Du weißt genau, dass Du jetzt blanken Unsinn von Dir gibst.
Nein - das ist nüchterne Analyse. Aber Deine Antwort zeigt, wie aufrichtig Du wirklich glaubst, dass Du auf der richtigen SWpur bist.

Münek hat geschrieben:Der Naturalismus ist weltoffen und universell aufnahmefähig.
Nein - er ist nur aufnahmefähig für naturalistische Dinge, die intersubjektiv nachweisbar sind.

Pluto
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#213 Re: Dogmen

Beitrag von Pluto » Fr 19. Aug 2016, 09:46

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Der Naturalismus ist weltoffen und universell aufnahmefähig.
Nein - er ist nur aufnahmefähig für naturalistische Dinge, die intersubjektiv nachweisbar sind.
Tja. Umfassender geht nun mal nicht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#214 Re: Dogmen

Beitrag von closs » Fr 19. Aug 2016, 12:20

Pluto hat geschrieben:Umfassender geht nun mal nicht.
Eben - das ist der Range des Kritischen Rationalismus. Und von Popper glaube ich zu hören, dass er das bewusst so anlegt: "Ich gebe einen Raum vor, für den meine Methodik Geltung hat".

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#215 Re: Dogmen

Beitrag von Pluto » Fr 19. Aug 2016, 12:57

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Umfassender geht nun mal nicht.
Eben - das ist der Range des Kritischen Rationalismus.
NEIN. Das ist der Rang der Weltordnung in der wir leben.

closs hat geschrieben:Und von Popper glaube ich zu hören, dass er das bewusst so anlegt: "Ich gebe einen Raum vor, für den meine Methodik Geltung hat".
Ich glaube du irrst.
Oder kannst du die Stelle zitieren, wo Popper das gesagt haben soll?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Halman
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#216 Re: Dogmen

Beitrag von Halman » Fr 19. Aug 2016, 13:11

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Wer ist da wohl aufgeklärter? :angel:
Eindeutig die Naturwissenschaft, weil sie nichts postuliert.
Da wäre ich mir aber nicht so sicher. Denke nur an die beiden Postulate, auf deren Basis die SRT hergeleitet wurde.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

closs
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#217 Re: Dogmen

Beitrag von closs » Fr 19. Aug 2016, 15:40

Pluto hat geschrieben:. Das ist der Rang der Weltordnung in der wir leben.
Sorry - ich habe das englische Wort "range" benutzt - im Sinne von "Reichweite".

Pluto hat geschrieben:Oder kannst du die Stelle zitieren, wo Popper das gesagt haben soll?
Ich meine, es steht im Vorwort von einem seiner großen Werke - sogar in wik gibt es einen Anklang dazu:
"Der Kritische Rationalismus übernimmt die im Alltagsverstand selbstverständliche Überzeugung, dass es die Welt wirklich gibt" (wik)

Das heisst:
Popper stellt sich überhaupt keine philosophischen Fragen, sondern steigt mit einem normalen Alltagsverständnis ein. Das ist auch gut so, weil er ja (s)eine Methodik ausbreiten will und nicht eine Philosophie.

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sven23
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#218 Re: Dogmen

Beitrag von sven23 » Fr 19. Aug 2016, 16:43

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:nimm es nicht persönlich, aber da traue ich Conzelmann mehr zu.
Da sind wir uns einig - aber da gibt es ja noch ein paar Kaliber, die meine Seite vertreten.
Aber höchstens Kleinkaliber oder Dum-Dum-Geschosse. :lol:
Im ernst: was meinst du, warum Theobald Ratzinger vorwirft, die historisch-kritische Methode zu Grabe tragen zu wollen? Aber das wird Ratzinger nicht gelingen, in diesem Leben nicht mehr. ;)
https://www.bibelwerk.de/sixcms/media.p ... stbuch.pdf


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Und wie gedenkt sie dieses zu tun? Mittels der geistig-kritischen Methode?
Ja - ein schönes Wort für "Hermeneutik".
Es gibt keine geistig-kritische Methode, die auch nur annähernd der historisch-kritischen Methode ebenbürtig wäre.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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sven23
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#219 Re: Dogmen

Beitrag von sven23 » Fr 19. Aug 2016, 17:02

closs hat geschrieben: "Der Kritische Rationalismus übernimmt die im Alltagsverstand selbstverständliche Überzeugung, dass es die Welt wirklich gibt" (wik)

Das heisst:
Popper stellt sich überhaupt keine philosophischen Fragen, sondern steigt mit einem normalen Alltagsverständnis ein. Das ist auch gut so, weil er ja (s)eine Methodik ausbreiten will und nicht eine Philosophie.
Popper tut das, weil der descartsche Käse schon längst gegessen ist. ;)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#220 Re: Dogmen

Beitrag von closs » Fr 19. Aug 2016, 19:07

sven23 hat geschrieben: was meinst du, warum Theobald Ratzinger vorwirft, die historisch-kritische Methode zu Grabe tragen zu wollen? Aber das wird Ratzinger nicht gelingen, in diesem Leben nicht mehr.
Da geht es um Pfründe. - Im übrigen erwartet sicherlich keiner, dass die HKM zu Grabe getragen wird. Es wäre ein Bauernopfer, das nichts bringt - das eigentliche Problem "atheistische Theologie" wäre damit nicht gelöst.

Es wird laufen, wie es eh schon läuft: Trennung der Deutungs-Stränge. Ratzingers Exegese war ein vergeblicher Versuch, ein wissenschaftliches Schisma zu vermeiden - nun wird es eher um eine Schärfung der jeweiligen Konturen gehen.

sven23 hat geschrieben:Popper tut das, weil der descartsche Käse schon längst gegessen ist.
Erstens ist selbiger Käse noch nicht verdaut, zweitens vermute ich, dass Popper an einer solchen Kost nicht interessiert ist: Er ist METHODIKER, und als solcher gefällt er mir sehr gut.

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