Münek hat geschrieben:Hinterfragen ist absolut verboten und wird streng geahndet.
Vielleicht ist es das "wie"?
Die Bücher von Ranke-Heinemann sind sehr einfühlsam geschrieben und sprechen daher besonders an. Und bei ihrem Namen war das gefährlich. Sie lebte danach sehr isoliert und unglücklich. Ihre Position war eine schwierige. Als eine der ersten weiblichen Theologinnen (oder überhaupt die erste?) war sie gefragt und war intelligent. "Natürlich" kann ein heutiger "aufgeklärter" Mensch das Dogma nicht verstehen. Doch man darf eben nicht "heutiges Aufgeklärtsein" das als "Maß aller Dinge" verstehen. Nicht nur, dass sich menschliche Ansichten oft genug als verkehrt erwiesen haben, es lag auch eine Missachtung der Kirchentradition vor.
Die redlichen Überlieferer ungewohnter Nachrichten wurden zu "Dummis" abgestempelt,
was sie wirklich nicht waren.
Dort hätte die Recherche losgehen sollen. Dazu war Ranke-Heinemann im Alter nicht mehr bereit, da entmutigt ... Der "Mob" der "Aufgeklärten" auf der einen Seite, meinte sie vielleicht und die Theologen auf der anderen - schien ihr aussichtslos, und dann blieb alles stecken.
Während es doch so richtig wäre: Die Theologen sind glücklich über die richtige Aufklärung. Sie können nun ihr Dogma erklären und es bestätigen. Der "Mob", der ohnehin nicht glaubt, gewinnt wieder Achtung vor ihnen und vor dem Geheimnis und schließlich - wegen der Überwindung - hat sie alle Freunde wieder.