Rembremerding hat geschrieben:Savonlinna hat geschrieben:
Die Gesinnung ist bei Nicht-Gläubigen und Gläubigen oft genau die gleiche.
Kann sie nicht, weil das Motiv im denken, sprechen und tun ein anderes ist.
Wenn bei Christen alles zur Ehre Gottes geschieht, zu welcher Ehre geschieht es bei Gottlosen?
Siehst Du? Das meinte ich.
Nur weil sie das Wort "Gott" nicht benutzen, heißt das nicht, dass sie nicht das Gleiche in sich haben wie die, die das Wort "Gott" benutzen.
Und: "gottlos" kann ja nur die eigene Gottesvorstellung beinhalten.
Insofern könnten 90 % der Christen, die das Wort Gott benutzen, in Deinem Sinne gottlos sein, weil sie an DEINE Vorstellung nicht glauben; aber Du hältst sie nicht für gottlos, weil sie die vier Buchstaben benutzen, die Du auch benutzt.
Rembremerding hat geschrieben:Wenn dem Christen im Nächsten Jesus Christus begegnet, wer ist es, der einem Gottlosen im Nächsten begegnet?
Ihm begegnet ein Mensch. Der durch das Menschsein mit ihm tief verbunden ist.
Woran liegt es denn, dass Christen wie Nichchristen sofort ein Kind von der Straße reißen, unter Einsatz ihres eigenen Lebens?
Rembremerding hat geschrieben:
Wenn für Christen jeder Mensch seinen Wert erhält, weil er ein Geschöpf des einen Gottes ist, wer gibt dem Menschen bei Gottlosen seinen Wert?
Genau dasselbe wie bei einem Christen. Der andere Mensch hat darum einen Wert, weil ersterer spürt, dass er diesen Wert hat.
Meine Erklärung dafür ist, dass wir alle miteinander verwandt sind; einander theoretisch verstehen können und wollen, dass jeder Mensch leben kann.
Das ist rein instinktiv, wenn man so will.
Wir vernetzen uns, wir WOLLEN uns vernetzen, verbessern das Kommunikationssystem ständig.
Dass trotzdem die Kommunikation immer wieder scheitert, ist das Schicksal von Gläubigen und Nichtgläubigen.
Aber das Ideal dahinter ist das Gleiche; das, was uns antreibt. Wir leben aus dem Gleichen.
Da wir wissen, dass Gottgläubige genauso wie "Gottlose" zu skrupellosen Folterern werden können, kann diese Einteilung bezüglich Moral auch historisch nicht erfolgen.
Beide sind in diesem Fall menschenfeindlich geworden.
Und in beiden Fällen muss die Ursache im Menschlichen gesucht werden.
Rembremerding hat geschrieben:Tatsächlich mag das Ergebnis oftmals dasselbe sein. Das eine gründet aber auf göttliches Maß, das andere auf menschliches Maß. Welches ist höher, breiter, tiefer?
Das ist die Überheblichkeit, von der ich sprach. Die Anwendung eines bestimmten Wortes macht gar nichts höher und breiter und tiefer.
Ein Mensch ist entweder tiefempfindend, oder er ist es nicht. Das Wort Gott ändert das nicht.
Das, was Du "das göttliche Maß" nennst, wird von anderen als "das Maß an dem, was der Mensch ist, nur allein, weil er Mensch ist" empfunden, wenn auch vielleicht nicht so betitelt.
Der Christ verhebt sich, wenn er meint, er hätte ein höheres Ideal. Damit gerade wird er lieblos, weil er sich selber überschätzt.
Zum Glück reden die Christen meist nur so und sind in der Praxis menschlicher.