Vermutlich das Letztere, dessen bin ich mir aber nicht sicher. Und wer in christlichen Kreisen gibt schon gerne zu die Bibel so auszulegen wie es ihm passt um hernach über echte oder vermeintliche Widersprüche zum eigenen Verständnis zu straucheln.Abischai hat geschrieben:Ob das bei Dir echte Glaubenszweifel sind, oder ob das die Quittung für Oberflächlichkeit ist, weiß ich nicht.
Ich finde es auch nicht schlimm mich mit Fundis oder Liberalen oder oder abzugeben, beruflich und soziologisch bedingt habe ich Kontakt zu allen möglichen Charakteren mit verschiedensten Weltanschauungen und es gelang noch mit jedem davon vernünftig zu kommunizieren. Wenn mir aber jemand nun ankommt und sagt: "Du bist auf dem richtigen Weg, aber Du musst Dich von verschiedenen Leuten fernhalten, denn in der Bibel steht es so und so..." dann läuten bei mir die Alarmglocken. Warum soll ich mich von "Götzendienern" (O-Ton meines Gegenübers) fernhalten, wo Jesus selbst doch gerade den Kontakt zu den Außenseitern suchte (die Kranken brauchen den Arzt...) Da waren auch noch andere Dinge: "Du hast Toi Toi Toi gesagt?? Lass das lieber!... Du hörst Rockmusik??? Lass das lieber... Deine Freunde sind Atheisten und Neuheiden??? ähm... halt Dich lieber von denen fern... Du bist zwar als Kind getauft... aber Du bist nicht getauft... Du bist nicht wiedergeboren... Du zweifelst an der Wunderkraft Gottes.... Du zweifelst hier Du zweifelst da... Dein Glauben ist zu schwach.... Du musst Dich mehr dem geistigen Kampf widmen... Du lässt Dich auf Dämonen ein...." u.v.m. Und ja, alles davon ist biblisch begründbar, alles! Was also muss ich davon halten? Ich bin ein Wischi-Waschi-Christ, jau. Ich muss mir also selbst vorwerfen, nicht das leben zu wollen was Gott anscheinend vorgibt.Pluto hat geschrieben:Nur soviel noch von mir dazu:
Ich finde es überhaupt nicht schlimm wenn du dich mit Fundis abgibst, oder dich selbst als solcher fühlst. Ich selbst habe sehr gute Freunde die sich als "Bibelfundi" bezeichnen, und das schadet der Freundschaft keineswegs.
Mein Rat wäre aber, dich von jeglichen Formen des Radikalismus fernzuhalten. Wenn Menschen anfangen militant und bösartig gegen Andersdenkende vorzugehen (unabhängig davon was ihre deklarierten Motiv sind), dann hört bei mir der Spaß auf. Aggression muss ich nicht unbeantwortet über mich ergehen lassen!
Ja wahrscheinlich ist es das. Aber so etwas wird es nicht geben. Über die "Massenmordthematik" habe ich wieder und wieder die Stellen in der Bibel gelesen und je öfter ich sie las desto mehr apologetische Argumente verpufften. Auch im Hinblick auf die Existenz Gottes habe ich immer wieder Argumente über den Haufen werfen müssen, ich selbst habe mal geschrieben, dass nichts aus sich selbst existieren kann außer Gott. Wenn ich darüber nachdenke ist dieser Satz in sich falsch. Denn wenn Gott aus sich selbst existieren kann, warum soll es nicht möglich sein dass der Kosmos auch ohne Gott aus sich selbst existiert? Warum bedarf es für unsere komplizierte Welt unbedingt eines Schöpfers, wenn niemand den Schöpfer erschaffen musste??Magdalena61 hat geschrieben:Du wirst es nie schaffen, Ihn zu verstehen, GanzBaff.
Wonach suchst du? Nach einem Rezept, das alle deine Fragen beantwortet und das man nach außen hin präsentieren kann?
Je mehr ich Gott frage desto größer werden meine Zweifel und ich versuche ständig herauszufinden was Gott von mir will. Was ich jedoch weiss ist, die Phase meines euphorischsten Glaubens war die Phase in der ich die Bibel am wenigsten kannte. Vieles was ich in christlichen Kreisen sehe widert mich an, wo ist die Barmherzigkeit und die Feindesliebe, die doch der Kern des Christentums sind? Was sind göttliche Gebote wert wenn ein "nachrückender Apostel" sie aufheben kann? ´Magdalena61 hat geschrieben:Darüber kann man doch reden.
Du magst Zweifel haben, Gott hat sie nicht.
Meinst du nicht, wenn du Gott fragst, dann wird Er dir zeigen, was er von dir will?
Deine Furcht ist unbegründet, ich fühle mich hier wohl und ich bin froh dass Du und Pluto diese Plattform geschaffen haben :smiley15:Magdalena61 hat geschrieben:Und ich hatte schon befürchtet, das Forum gefällt dir nicht mehr.
Der Sprecher der Giordano-Bruno-StiftungMagdalena61 hat geschrieben:Wer ist denn das?
Das Problem ist nur, das jeder Christ seine eigenen Überzeugungen mit der Bibel zu verifizieren vermag. Wer sagt, das Gebabbel in charismatischen Kreisen sei vom heiligen Geist, kann es ebenso überzeugend darlegen wie jene, die vom Gegenteil überzeugt sind. Von den ganzen Wunderheilungen und Prophetien möchte ich nun garnicht anfangen, aber viele fühlen sich zum Apostel oder gar zu einem kleinen Messias berufen. Auch hier sind sowohl Pro als auch Contra biblisch belegbar.Magdalena61 hat geschrieben:Nicht jeder Christ fährt auf diese Schiene ab... deswegen ist es gut, dass es im Hause Gottes viele Wohnungen gibt-- die Vielfalt der Gemeinden entspricht der Verschiedenheit der Charaktäre und Vorlieben/ Prägungen.
Tja, was heisst schon bibeltreu... bin ich bibeltreu wenn ich "nur" den Herrn unseren Gott über alles liebe und meinen Nächsten liebe wie mich selbst oder bin ich erst bibeltreu wenn ich die mosaischen Gesetze inklusive Schlachtopfern und dergleichen einhalte?? Ich habe früher gelegentlich gekifft und als Jugendlicher auch die eine oder andere Straftat begangen bei der ich jedoch nie erwischt wurde. Nun bin ich Beamter bei der Justiz, mein Führungszeugnis ist jungfräulich. Bin ich nun ein gesetzestreuer Bürger oder nicht???Magdalena61 hat geschrieben:Zu tolerant? Das Gleiche wirft man mir seit Jahren vor, in bestimmten Kreisen.
Und ichwerfe zurück kontere : Meiner Meinung nach sind die Pharisäer der Neuzeit vermehrt in streng "bibeltreuen" Kreisen zu finden. Jesus war aber gar nicht immer zufrieden mit seiner Elitetruppe.
"Bibeltreu" deshalb in Anführungsstrichen, weil diese Bezeichung schamlos übertrieben ist nicht in Anspruch genommen werden kann, will man bei der Wahrheit bleiben. Denn so lange Christen sich nicht einig werden in bestimmten Lehrfragen und jede Gruppe ihr eigenes Süppchen kocht, das sie aber aus der Bibel heraus nachvollziehbar begründen kann... ist gar niemand zu 100% "bibeltreu".
Danke für Deine lieben WorteMagdalena61 hat geschrieben:Du hast in einer relativ kurzen Zeit unglaublich viel gelernt und viel gegeben, GanzBaff. Gerade in den schweren Threads, z.B. "Massenmorde"... dachte ich immer wieder: "Super, was er schreibt... (das könnte von mir sein)".
Aber wenn man so intensiv lebt wie du... dann gibt es irgendwann gibt es einfach mal eine Phase der Erschöpfung. Dann muß man etwas langsamer machen und.... lieber GanzBaff: Bitte bleibe in der Nähe derer, die "Lust am Gesetz des HERRN haben und sinnen über seinem Gesetz Tag und Nacht" -- denn da gehörst du hin.
Du mußt nicht immer Marta sein. Du darfst es dir auch einmal gönnen (schenken lassen), die Position Marias einzunehmen.
LG

Immer wieder wird Barmherzigkeit eingefordert, beim Verteidigen meines Glaubens rutschte ich aber (nicht nur hier im Forum, auch im "echten Leben") in eine Schiene die mir selbst missfällt. Warum werden Mörder in der Bibel zu Königen, aber Menschen die Geld aus der Gemeindekasse stahlen starben?
Malika hat geschrieben: Ich kann nicht einfach jemandem den Glauben absprechen oder Mitchristen verurteilen, die Dinge anders machen oder anders sehen als ich es für richtig halte, denn jeder von diesen Menschen hat eine ganz eigene Geschichte und hat sich den Glauben bzw. das Festhalten an Jesus hart erkämpft und kämpft manchmal noch immer darum, gerade wenn andere Christen sagen, wer seinen Körper durch Magersucht zestört hat, könne kein richtiger Christ sein.
Auch das kenne ich im Umgang mit anderen Christen. Man kann kein Christ sein wenn man zu viel/zu wenig wiegt, wenn man raucht, wenn man Alkohol trinkt, wenn man mal einen Porno geschaut hat, wenn man andere zuviel oder zuwenig belehrt, wenn man sich nicht nach irgendwelchen komischen Geistesgaben ausstreckt, wenn man zuviele Fragen stellt... Immer wenn es unangenehm wird, bekommt man die "Pharisäerkeule" zu spüren oder muss sich "Lästerung des heiligen Geistes" vorwerfen lassen, mal glaubt man zu wenig, mal nimmt man die Bibel zu ernst, mal nimmt man sie zu wörtlich, mal zu symbolisch...