Was ist eigentlich "Aufklärung"?

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Münek
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#21 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von Münek » Di 5. Jul 2016, 07:11

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wie unterscheidest du dazwischen?
Meine Frage war, ob Du Glaube von Aberglaube unterscheidest. - Unabhängig davon: Man kann ein gutes Stück fundamental-theologisch zwischen Glauben und Aberglauben unterscheiden.
Guter Witz. :clap: Ich bin mir ganz sicher, dass Du nicht in der Lage bist, den Unterschied zwischen Unglaube und Glaube (außerhalb Deiner Glaubensdoktrin) PLAUSIBEL zu begründen.

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Münek
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#22 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von Münek » Di 5. Jul 2016, 07:43

Halman hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Also meinst Du mit "Befreiung vom Aberglauben" gleichzeitig "Befreiung vom Glauben" - ist doch logisch gedacht, oder?
Aberglaube kann viele Gesichter haben.
Wie unterscheidest du dazwischen? Was ist wahr, was ist Illusion?
Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten.
Ich denke, dass sich Aberglaube vom Glauben darin unterscheidet, dass es sich um einen infantilen Glauben handelt.
Den Glauben an einen Gott, der seinen himmlischen Sohn opfert, um sich mit den sündigen Menschen zu versöhnen und diesen, soweit
sie gehorsam und gläubig sind, zur Belohnung die ewige Glückseligkeit nach ihren irdischen Tod schenkt, halte ich wiederum für einen INFANTILEN GLAUBEN.
:)

S. Freud lässt grüßen.. :)

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#23 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von 2Lena » Di 5. Jul 2016, 10:19

@Münek

Auch der gute "Freud" ist längst überholt ...
Deine Kombination "infantibler Glaube" entsteht, da du nichts über die echten Zusammenhänge weißt!

Ich halte es auch für einen "infantiblen Glauben", dass nachts im Schuppen zwei schreckliche gelbe helle Flecken waren. Ufo's falsch geparkt? Gespenster da mit unsichtbaren Körpern? Beim furchtlosesten Näherkommen an die "Angelegenheit" - fing der Gegenstand zu schnurren an, und hatte einen Fellschwanz. Jetzt darfst du dreimal raten, was es war ...

Deine Raterei bezüglich des Glaubens jedoch ... da fehlt dir der "Mumm". Du traust dich nicht bloß nicht ran.

Pluto
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#24 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von Pluto » Di 5. Jul 2016, 10:21

2Lena hat geschrieben:Deine Raterei bezüglich des Glaubens jedoch ... da fehlt dir der "Mumm". Du traust dich nicht bloß nicht ran.
Liebe 2Lena,
Könnte es sein, dass du mit deiner Interpretation falsch liegst?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

2Lena
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#25 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von 2Lena » Di 5. Jul 2016, 10:35

Ja, doch, lieber Pluto, es liegt "nur" alles an der Interpretation ...

Da war mal Besuch von einem Mädchen aus den fernen Ländern, in dem es unsere Zivilisation nicht gab. Die Stimmgabel für die Zither kritisierte es als doofes Ding und legte es zu den Kuchengabeln in den Schrank. Am Verlängerungskabel schnitt es die Stecker ab, damit sie beim Schnurbinden nicht so lästig rumhängen. Badeanzug nahm es keinen. Es lernte mit den nicht für das Wasser geeigneten Kleidern auch nicht schwimmen, sondern schimpfte ganz fürchterlich über die Sitten hier.

Statt die Wunder Gottes sehen zu können - und vor Staunen zu zerfließen - lobst du bloß das "bisschen Wissenschaft", an dem meist noch lange nichts Wahres dran ist.

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#26 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von Pluto » Di 5. Jul 2016, 12:53

2Lena hat geschrieben:Ja, doch, lieber Pluto, es liegt "nur" alles an der Interpretation ...
Mein ich doch auch.
Kann es sein, dass du dich irrst?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#27 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von closs » Di 5. Jul 2016, 14:20

Münek hat geschrieben:Richtig - sollte es eine jenseitige, transzendente (unseren Sinnen nicht zugängliche) Welt geben, wäre diese nicht nur wissenschaftlich nicht nachweisbar, sondern überhaupt nicht - auch nicht geistig-spirituell- nachweisbar.
Naja - das sage ich ja nun wirklich seit 1848.

Man kann "merken", dass es etwas gibt, aber nicht beweisen. - Bewiesen wird es erst, wenn man selbst dieser transzendenten Welt ist. - Das heisst umgekehrt: Wenn es diese transzendente Welt gibt, ist sie kritisch-rationalistisch "nicht relevant" - methodisch ok. - Aber das sagt nichts über Realität und Nicht-Realität aus.

Was wäre jetzt "Aufklärung"? - Dass man sich im kritisch-rationalistischen Rahmen bewegt oder dass man zur Kenntnis nimmt, dass es mehr als das geben könnte?

Münek hat geschrieben: Ich bin mir ganz sicher, dass Du nicht in der Lage bist, den Unterschied zwischen Unglaube und Glaube (außerhalb Deiner Glaubensdoktrin) PLAUSIBEL zu begründen.
DIR wahrscheinlich nicht - es hängt stark vom Gegenüber ab.

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#28 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von Pluto » Di 5. Jul 2016, 14:42

closs hat geschrieben:Was wäre jetzt "Aufklärung"? - Dass man sich im kritisch-rationalistischen Rahmen bewegt oder dass man zur Kenntnis nimmt, dass es mehr als das geben könnte?
So schwer ist das gar nicht. Warum willst du nicht die Worte des großen Philosophen anerkennen?
Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. - [I.Kant]

Will heißen, der Mensch war sich Jahrhunderte lang gewohnt, von der Obrigkeit des Adels und der Kirchen unterdrückt zu werden. Mit der Aufklärung erhielt der Mensch zum ersten Mal in seiner Geschichte die Möglichkeit sich von dieser Bevormundung zu befreien.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#29 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von closs » Di 5. Jul 2016, 16:28

Pluto hat geschrieben:Will heißen, der Mensch war sich Jahrhunderte lang gewohnt, von der Obrigkeit des Adels und der Kirchen unterdrückt zu werden. Mit der Aufklärung erhielt der Mensch zum ersten Mal in seiner Geschichte die Möglichkeit sich von dieser Bevormundung zu befreien.
Zeitgenössisch spielt das mit rein - ich würde lieber über das Zeitlose sprechen - also das, was heute genauso aktuell ist wie zu allen Zeiten.

Was aber ist nun "aufgeklärt"? Wenn man sich nicht von der Obrigkeit unterdrücken lässt? Dann wäre auch Bischof Dyba aufgeklärt gewesen, der sich zu seiner Zeit ziemlich vehement gegen staatliche Obrigkeit gestellt hat. - Aber eine solche Definition reicht doch nicht.

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#30 Re: Was ist eigentlich "Aufklärung"?

Beitrag von Pluto » Di 5. Jul 2016, 18:15

closs hat geschrieben:Was aber ist nun "aufgeklärt"? Wenn man sich nicht von der Obrigkeit unterdrücken lässt? Dann wäre auch Bischof Dyba aufgeklärt gewesen, der sich zu seiner Zeit ziemlich vehement gegen staatliche Obrigkeit gestellt hat. - Aber eine solche Definition reicht doch nicht.
Das habe ich dir zu Anfang des Threads schon gesagt:

  • Aufklärung ist das Bemühen der Menschheit zu zeigen was wirklich ist, und nicht blind den Dogmen der vor 500 Jahren allein herrschenden (bestimmenden) Kirche zu vertrauen.
Nicht umsonst nennt man den Beginn der Aufklärung auch die kopernikanische Wende. Es war ein Bruch mit den alten Traditionen der Kirche mit ihren bedingungslosen dogmatischen Behauptungen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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