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#21 Re: Wort/Gefühl

Verfasst: Mo 13. Jun 2016, 16:57
von Lena
Savonlinna hat geschrieben: Wer weiß, vielleicht meinen wir dann doch genau das Gleiche?

Das Resultat ist das gleiche :).

Du hast mehr auf Deinen Willen gehört als auf Dein erstes Gefühl. Du hast den Willen über das Gefühl gestellt und es wurde gut.

Ich glaube das es Gottes Wille ist zu lieben. Liebe ich, so folge ich dem Wort von Gott. Worte die Menschen vor langer Zeit aufgeschrieben haben. Es ist der gleiche Geist von früher und von heute, der uns zur Liebe zieht...

#22 Re: Wort/Gefühl

Verfasst: Mo 13. Jun 2016, 17:56
von NIS
Die Liebe ist der Ursprung des Lebens!
AMEN

#23 Re: Wort/Gefühl

Verfasst: Mo 13. Jun 2016, 18:37
von Lena
Ja lieber NIS, und darum wird sie niemals, vergehen :Herz:.

#24 Re: Wort/Gefühl

Verfasst: Mo 13. Jun 2016, 18:37
von seeadler
NIS hat geschrieben:Die Liebe ist der Ursprung des Lebens!
AMEN

Der Tod auch. Nur sieht man dies nicht mehr so, seit man versucht, Gut und Böse definieren zu wollen.

#25 Re: Wort/Gefühl

Verfasst: Mo 13. Jun 2016, 18:39
von NIS
seeadler hat geschrieben:
NIS hat geschrieben:Die Liebe ist der Ursprung des Lebens!
AMEN

Der Tod auch. Nur sieht man dies nicht mehr so, seit man versucht, Gut und Böse definieren zu wollen.
Der Tod ist die Illusion!
AMEN

#26 Re: Wort/Gefühl

Verfasst: Mo 13. Jun 2016, 18:56
von Savonlinna
seeadler hat geschrieben:
NIS hat geschrieben:Die Liebe ist der Ursprung des Lebens!
AMEN

Der Tod auch. Nur sieht man dies nicht mehr so, seit man versucht, Gut und Böse definieren zu wollen.
Was genau meinst Du mit "Gut und Böse definieren wollen", seeadler?

#27 Re: Wort/Gefühl

Verfasst: Di 14. Jun 2016, 13:12
von seeadler
Savonlinna hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:
NIS hat geschrieben:Die Liebe ist der Ursprung des Lebens!
AMEN

Der Tod auch. Nur sieht man dies nicht mehr so, seit man versucht, Gut und Böse definieren zu wollen.
Was genau meinst Du mit "Gut und Böse definieren wollen", seeadler?

Die Bibel sagt dazu :
1.Mose3,22 Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist.

Es ist ein Unterschied, ob man Gott ist, und damit mit dem Wissen, was Gut und was Böse ist, auch etwas anfangen kann, oder ob man WIE Gott ist, und in diesem Fall mit jenem Wissen ganz einfach überfordert ist! Denn WIE Gott zu sein, ist ja nun noch lange nicht, das Wesen und Wissen Gottes auch zu haben.

Das bedeutet, wir können mit jenem "Wissen" nicht wirklich etwas anfangen. Im Gegenteil, wir bringen es durcheinander zu bezeichnen dann nach und nach auch Dinge als böse, die gut sind, und böse Dinge werten wir irgendwann als gut - weil wir zu relativieren beginnen.

Es geht hierbei um Ursache und Wirkung. Die Wirkung einer Sache kann böse sein, trotzdem weiß ich noch nicht, wie es dazu kam, wie dies zustande kam. Also setze ich hier eventuell etwas für böse, welches aber nur in der Wirkung etwas böses hervor brachte, während die einzelnen Faktoren, die vorher abliefen, entweder noch wertfrei oder eben auch gut waren.

Die Frucht vom Baum der Erkenntnis hat den Menschen angefangen zu "verwirren", durcheinander zu bringen, weshalb ja auch Satan mit dieser Eigenschaft verbunden wird. Wir haben uns hier ein "Wissen" angeeignet, mit welchem wir aufgrund unseres fehlenden göttlichen Wesens im Grunde nicht wirklich etwas anfangen können. Denn wenn es für uns bestimmt gewesen wäre, so hätte Gott den Menschen von vornherein so geschaffen, dass er dies könnte. Dies hat er jedoch nicht getan, weil wir nun mal niemals in der Lage sein werden, mit diesem Wissen umgehen zu können.

#28 Re: Wort/Gefühl

Verfasst: Mi 15. Jun 2016, 11:24
von Savonlinna
Andreas hat geschrieben:Das ist ein sehr schönes Beispiel: Du hast dich deinem inneren Kampf gestellt und das war der Segen für dich und diesen Schüler. Heute verschone ich dich nicht mit Bibelsprech - verzeih mir!

Das "Höre Israel" hat ja eine tiefe inhaltliche Wurzel. Hier taucht der Name Israel das erste Mal in der Bibel auf:
Und Jakob blieb allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte heraufkam. Und als er sah, dass er ihn nicht überwältigen konnte, berührte er sein Hüftgelenk; und das Hüftgelenk Jakobs wurde verrenkt, während er mit ihm rang. Da sagte er: Lass mich los, denn die Morgenröte ist aufgegangen! Er aber sagte: Ich lasse dich nicht los, es sei denn, du hast mich <vorher> gesegnet. Da sprach er zu ihm: Was ist dein Name? Er sagte: Jakob. Da sprach er: Nicht mehr Jakob soll dein Name heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast überwältigt.
Daher ist im "Höre Israel" auch von "all deiner Kraft" die Rede. Denn es kostet unsere ganze Kraft aus diesen Kämpfen von Kopf und Bauch als ein veränderter Mensch hervorzugehen. Nur wenn diese Kämpfe auch Spuren an uns hinterlassen, sind wir eines neuen Namen wert. Dieser Ringkampf Jakobs mit Gott hat was erotisches an sich - im besten Sinne. Er findet in der Dunkelheit der Nacht statt und dauert bis die Morgenröte aufgegangen ist. Der Eros erfasst den ganzen Menschen, deshalb ist sowohl die Hüfte als auch der Kopf enthalten und der Mensch hat sich an Leib und dem neuen Namen in seinem Kopf verändert. Er hat ein anderes Selbstbewusstsein gewonnen und auch seine leiblichen Gefühle sind nicht mehr dieselben.

Ich versteh möglicherweise, was Du meinst.

Der Weg von dem instinktiven Ablehnen - bah, den mag i net - hin zu einem Einschwingen in den, den man nicht mag, ist, wie Du wahscheinlich meinst, ein ganzheitlicher Prozess, an dem auch "Eros" beteiligt ist.

"Eros" ist zwar ein belasteter Begriff, aber ich benutze ihn auch mitunter so wie Du: wenn man von etwas "erfasst" ist - von einer Stadt, von einem Baum, von der Form eines Kieselsteins -, dann ist "Eros" daran beteiligt: man kann sich nämlich auch in einen Kieselstein verknallen; ihn fasziniert ob seiner Schonheit immer wieder betrachten, ihn anfassen, seine Form spüren.

Und genau dies ist, meiner Erfahrung nach, auch zweischneidig.
Wenn ich anfange, von der Schönheit einer Wolke angezogen zu sein oder von der inneren Schönheit eines Menschen - den man vorher abstoßend fand -, dann entsteht auch eine Sehnsucht danach: und man kann davon abhängig werden.

In dem Moment, wo man liebt, ist immer auch die Gefahr da, dass man begehrt, was man liebt.
Steine können dermaßen schön sein, dass man ihnen verfallen kann und süchtig wird, sie haben will um jeden Preis.
Und bei schönen Menschen ist das ebenfalls so; auch wenn sie äußerlich hässlich, aber innerlich schön sind oder man sie zumindest so versteht.

Darum wird von religiösen Menschen "Eros" oft abgelehnt; aber man kann Eros nicht ablehnen. Man verfällt ihm dann umso mehr.
Es gibt meines Erachtens keinen Weg außer diesen: sich auch Eros zu stellen und seine Dialektik zu erkennen: seine beiden Seiten.

Also: Wenn man darum "ringt", den anderen, bisher nicht Gemochten, einzubeziehen in eine innere Kommunikationssituation - ihn sozusagen zu einem "Du" macht, von dem man etwas Zentrales versteht -, dann ist zwar Eros im Spiel, weil dies mit der Gänze des eigenen Empfindens geschieht, aber:
wenn dann ein Begehren entsteht - und sei es so, dass man den anderen nur "geistig" haben will:
dann muss unbedingt der nächste Schritt gemacht werden:
loslassen.

Dann hat man noch immer die Fähigkeit, den anderen in seinen inneren Zusammenhängen zu verstehen, ihn darum zu mögen, aber man lässt ihn sich selber sein.

Lässt man aber das Gefühl weg - siehe Threadthema -, dann kann man zwar Eros umgehen, oder glaubt das, aber in Wirklichkeit drosselt man sich in seiner Ganzheit ab.

#29 Re: Wort/Gefühl

Verfasst: Mi 15. Jun 2016, 11:52
von Andreas
Wir sind da einer Meinung, was den Eros angeht. In der Szene mit Jakob geht es doch gerade auch um das Loslassen!

Da sagte er [Gott]: "Lass mich los ..."
Er [Jakob] aber sagte: "Ich lasse dich nicht los, es sei denn, du hast mich <vorher> gesegnet."

Dieser wichtige Aspekt des Loslassensollens und Loslassenkönnens, den du da ansprichst ist doch der springende Punkt in dieser Erzählung. Dazu ist der ausgleichende "Kopf" nötig, damit man emotional nicht "hängen bleibt" - obwohl gerade die Emotionalität, das Sichverknallen, erst mal nötig ist, um die Distanz aufzuheben und sich nahe zu kommen. Das erfolgreiche Zusammenspiel ist doch der Clou - sowohl bei der Anziehung als auch um die für alle Beteiligten gesunde Distanz zu finden. In diesem Prozess verändert man sich selbst hoffentlich zu einem "besseren" Menschen und kommt dann auch mit dem Anderen besser klar.

#30 Re: Wort/Gefühl

Verfasst: Mi 15. Jun 2016, 12:19
von Andreas
Den Bezug zu den beiden wichtigsten Geboten und dem "Höre, Israel" in der Form des Markusevangeliums finde ich deswegen so wichtig, weil da m.M.n. ganz gut rüberkommt, dass ein gesundes "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" leichter fällt, wenn man über den Zweier-Tellerrand auch mal nach Oben blickt. Die Liebe zu dem verbindenden (vernetzenden) Dritten im Bunde kann das Zünglein an der Waage sein, an dem man sich orientieren kann, damit das Feintuning unter uns Menschen besser gelingt.